Voraussetzungen beim Kredit für alleinerziehende Mütter

Die wichtigste Voraussetzung für einen Kredit – egal ob Minikredit, Sofortkredit oder klassischer Ratenkredit – ist ein ausreichend hohes Einkommen der alleinerziehenden Mutter. Ausreichend hoch bedeutet, dass nach Abzug aller Lebenshaltungskosten für die Antragstellerin und deren Kinder eine Summe übrig bleibt, mit der die Kreditraten zurückgezahlt werden können.

Die alleinerziehende Mutter muss zudem volljährig sein und ein Bankkonto in Deutschland haben. Eine weitere Voraussetzung ist eine ausreichende Bonität. Sie wird üblicherweise anhand des Schufa-Scores bewertet. Wer Rechnungen nicht bezahlt und Schulden gemacht hat, der hat einen schlechten Schufa-Score und somit meistens eine nicht ausreichende Bonität für einen Kredit.

Bekomme ich als alleinerziehende Mutter überhaupt einen Kredit?

Der Umstand alleinerziehend zu sein ist kein Ausschlusskriterium für eine Kreditzusage. Entscheidend sind vor allem die finanziellen Mittel der Mutter. Wer über ein sicheres Einkommen in entsprechender Höhe verfügt, der kann durchaus einen Kredit bei Finanzdienstleistern erhalten.

Schwieriger wird es für Alleinerziehende mit durchschnittlichem oder niedrigem Einkommen. Allerdings ist auch in diesen Fällen die beantragte Kredithöhe ein wichtiges Entscheidungskriterium für Banken. Ein Kleinkredit wird eher bewilligt, als ein Verbraucherkredit mit hoher Darlehnssumme.

Gründe, warum alleinerziehende Mütter schwerer einen Kredit erhalten

Aus Sicht eines Kreditgebers gibt es einige Gründe, weshalb seltener Kredite an alleinerziehende Mütter vergeben werden. Die häufigsten Gründe sind nachfolgend näher erläutert. Sie müssen jedoch nicht auf jede alleinerziehende Mutter zutreffen und sind immer im Einzelfall zu prüfen.

Geringeres Einkommen als Paare

Gerade alleinerziehende Mütter von kleineren Kindern bis etwa zum Übergang auf die weiterführende Schule haben häufig nicht die Möglichkeit, einer Anstellung in Vollzeit nachzugehen. Das Problem dabei ist meistens die Kinderbetreuung und das wirkt sich selbstverständlich auf das Einkommen aus.

Dem häufig niedrigeren Einkommen von Alleinerziehenden stehen die höheren Ausgaben gegenüber. Als Paar mit zwei Verdienern können Kosten für Wohnraum, Lebensmittel und Freizeitaktivitäten geteilt werden. Alleinerziehende Mütter hingegen müssen diese alleine tragen.

Zusätzliche Ausgaben für Kinder werden berücksichtigt

Während bei einer alleinstehenden Person ohne Kinder das Einkommen nur zur Deckung der eigenen Lebenshaltungskosten dient, rechnen Kreditgeber die Ausgaben für den Kindesunterhalt bei Müttern ebenfalls an. Dadurch steigen die monatlichen Ausgaben und für eine Kreditzusage, wird ein höheres Einkommen benötigt als bei kinderlosen Antragstellerinnen.

Meistens keine Sicherheiten

Oft kommt bei Alleinerziehenden erschwerend hinzu, dass sie keinerlei Sicherheiten haben. Ein möglicherweise zu niedriges Einkommen könnte mit einer entsprechenden Sicherheit quasi ausgeglichen werden, sodass ein Kredit trotzdem bewilligt wird. Als Sicherheit kommen häufig Immobilien, Grundstücke oder Wertgegenstände wie hochpreisige Fahrzeuge zum Einsatz.

Einkommen bei einem Kredit für Alleinerziehende

Maßgebliches Kriterium für Kreditgeber ist das Einkommen einer Antragstellerin. Nur wenn dieses ausreichend hoch ist, um eine risikofreie Rückzahlung der Kreditraten zu gewährleisten, kommt es zu einer Kreditzusage. Das gilt zumindest für klassische Ratenkredite.

Bei einem Mikrokredit verzichten einige Finanzdienstleister auf einen Einkommensnachweis, da die Kreditsumme hier sehr niedrig ist und oft in wenigen Raten zurückgezahlt wird. Von Mikrokrediten spricht man bis zu einer Kreditsumme von 500 Euro.

Solche Kleinkredite dienen häufig der kurzfristigen Überbrückung eines finanziellen Engpasses und sind oft innerhalb von 1 bis 6 Monaten zurückzuzahlen. Bei allen anderen Kreditformen wird das Einkommen der alleinerziehenden Antragstellerin bei der Entscheidung der Bank als Entscheidungsgrundlage verwendet.

Die Pfändungsfreigrenze bei Krediten für Alleinerziehende ist maßgeblich

Bei der sogenannten Pfändungsfreigrenze handelt es sich um ein geschütztes Einkommen, welches auch im Falle einer Zahlungsunfähigkeit oder Insolvenz nicht pfändbar ist, da hiermit der Lebensunterhalt bestritten wird. Seit dem 1. Juli 2023 liegt die Pfändungsfreigrenze für Personen mit Unterhaltspflicht für eine Person bei 1.939,99 Euro pro Monat.

Gibt es zwei Unterhaltsberechtigte steigt der Betrag auf monatlich 2.229,99 Euro. Relevant ist die Pfändungsfreigrenze dahingehend, dass das Einkommen der Antragstellerin diese Grenze so weit überschreiten muss, dass die Kreditrate von diesem Überschuss gedeckt ist.

Sollte es zur Zahlungsunfähigkeit der Kreditnehmerin kommen, kann der Kreditgeber den noch offenen Betrag dann pfänden lassen. Das reduziert das Risiko des Finanzdienstleisters bei einer Kreditvergabe.

Wie werden Kindergeld, Unterhaltszahlungen und Wohngeld angerechnet?

Alleinerziehende Mütter erhalten in der Regel Unterhaltszahlungen vom Kindesvater für das gemeinsame Kind. Dieser Kindesunterhalt wird von Kreditgebern jedoch nicht zum Einkommen gerechnet. Allerdings verrechnen einige Finanzdienstleister den Kindesunterhalt mit den veranschlagten Ausgaben für das Kind, sodass der Unterhalt trotzdem einen positiven Effekt auf die Kreditentscheidung hat.

Auch Kindergeld, welches für jedes Kind vom Staat gezahlt wird, wird nicht zum Einkommen der Mutter gezählt. Das gilt übrigens auch für alle Formen staatlicher Unterstützung wie beispielsweise Wohngeld, Arbeitslosengeld I oder Bürgergeld. Lediglich der Lohn aus Erwerbstätigkeit bildet das Einkommen, welches bei der Kreditvergabe berücksichtigt wird. Selbstverständlich können hier mehrere Einkommensquellen aufgrund unterschiedlicher Jobs angerechnet werden.

Bekomme ich als alleinerziehende Mutter eher bei der Online- oder Filialbank einen Kredit?

Alleinerziehende Mütter haben beim Antrag auf einen Kredit die Wahl zwischen klassischen Filialbanken in ihrer Nähe und Onlinebanken. Ein Online Kredit hat für Alleinerziehende verschiedene Vorteile. Praktisch ist beispielsweise, dass der gesamte Kreditantrag online gestellt werden kann und kein Besuch bei einer Bank notwendig ist.

Einen solchen Termin in den vollen Tagesplan zu integrieren, fällt vielen alleinerziehenden Müttern schwer. Online lassen sich bei Bedarf innerhalb kurzer Zeit gleich mehrere Kreditanfragen bei unterschiedlichen Finanzdienstleistern stellen. Außerdem ist online auch ein Ratenkredit Vergleich schnell und unkompliziert möglich.

Meistens teilen Onlinebanken die Entscheidung über einen Kreditantrag innerhalb von 24 Stunden mit, was gerade bei dringendem Geldbedarf praktisch ist. Bei einer Kreditzusage erfolgt auch die Auszahlung der Kreditsumme teilweise innerhalb von 24 Stunden auf das angegebene Bankkonto.

Gibt es einen Kredit für alleinerziehende Mütter trotz Schufa?

Ein Kredit ohne Schufa ist nur sehr begrenzt möglich. Bei negativem Schufa-Score ist es für alleinerziehende Mütter daher besonders schwer, eine Kreditzusage zu erhalten. Ausnahmen bilden hier die sogenannten Kurzzeitkredite mit einer sehr niedrigen Kredithöhe.

Als Grenzwert wird häufig ein 500 Euro Kredit von seriösen Geldgebern genannt, wenn es um die Frage nach einem Kredit ohne Schufa oder mit negativer Schufa geht. In solchen Fällen bewerten manche Kreditgeber den Schufa-Score nicht als alleiniges Entscheidungskriterium und fordern teilweise keine Gehaltsnachweise von der Antragstellerin.

Allerdings sollten sich alleinerziehende Mütter mit niedrigem Einkommen auf eine längere Suche nach einem Kreditangebot einstellen und einen Kreditvergleich durchführen, um die bestmöglichen Konditionen zu erhalten.