Förderkredit für PV Anlage: Das KfW-Programm 270 für Photovoltaik

Die Kennzeichnung KfW 270 gibt an, dass es sich hier um einen speziellen Kredit für eine PV-Anlage handelt. Die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) ist für die Förderung von Bauvorhaben zuständig und gibt dementsprechend Kredite aus, wenn sich jemand für ein Bauprojekt aus ihrem Angebot entscheidet.

KfW 270 zielt auf die Anschaffung und Installation neuer PV-Anlagen ab und ist auch unter dem Namen “Erneuerbare Energien – Standard” bekannt. Das Ziel der KfW ist es, die Zinsen für eine solche Anschaffung zu minimieren und Menschen dabei zu unterstützen, selbst Energie zu gewinnen.

Der Kredit für eine PV-Anlage umschließt sowohl den Kauf der Anlage, als auch die Installation von professionellen Elektrikern. Ein zusätzlicher Batteriespeicher ist ebenfalls Teil der Förderung und wird separat beantragt.

Grundlegend gilt die KfW 270 Förderung nur für neue Anlagen, oder welche, die weniger als ein Jahr lang in Betrieb sind. Der Kredit greift aber auch bei der Modernisierung einer alten PV-Anlage.

Der KfW-Kredit 270 ist häufig nicht das günstigste Angebot

Auch wenn das Angebot eines speziellen Kredits für PV-Anlagen im ersten Moment verlockend klingt, muss es nicht zwingend immer die beste Möglichkeit sein, um das eigene Projekt zu finanzieren.

Es ist zwar gut, dass es eine Förderung wie den KfW 270 gibt, aber es existieren einige Hürden, die eine Kreditaufnahme für manche Personengruppen schwierig machen. Nicht jeder, der sich bei dem Programm anmeldet, profitiert vom günstigsten Zinssatz, der bei 4,72% (Standt 2023) beginnt. Denn die eigene Kreditwürdigkeit spielt auch beim Förderkredit eine wichtige Rolle.

Zudem hat der Kredit eine vergleichsweise lange Laufzeit, die zwischen 5 und 30 Jahren liegt. Eine Zinsbindung ist dabei auch nur in bestimmten Abständen möglich.

Diese Punkte machen den KfW-Kredit nicht für jeden Interessenten attraktiv, wenn zum Beispiel eine individuelle Laufzeit gewünscht wird, diese aber nicht angeboten wird oder die Bonität für den Förderkredit nicht ausreicht. Die Bindung an das Darlehen liegt bei mindestens 5 Jahren, was gegen einen Kurzzeitkredit spricht.

Einteilung nach Risikoklassen bei KfW 270

Ein weiterer Stolperstein sind die Risikoklassen, die das Programm KfW 270 einsetzt. Diese sind in die Buchstaben A bis I eingeteilt und geben unterschiedlich hohe Zinsen an. Je höher die Klasse, desto mehr Zinsen fallen auf den Kredit an.

Die Entscheidung über die Zuordnung zu einer der Risikoklassen trifft die KfW natürlich selbst und individuell. Hier kommt die Bonität bzw. Kreditwürdigkeit des Antragstellers, aber auch das allgemeine Bauvorhaben ins Spiel.

Risikoklasse	effektiver Zins KfW-Programm 270
A	4,72 %
B	5,14 %
C	5,45 %
D	5,97 %
E	6,60 %
F	7,34 %
G	7,87 %
H	9,04 %
I	11,51 %

Schlussfolgerung: Der KfW 270 Kredit ist häufig nicht das günstigste Finanzierungsangebot

An den Konditionen lässt sich erkennen, dass die Zinsen deutlich zunehmen, je schlechter die Einteilung in eine Risikoklasse ausfällt. Kreditantragsteller welche das Förderdarlehen nur in einer der unteren Klassen bekommen, müssen doppelt so hohe Zinsen zahlen wie andere.

Der KfW 270 Kredit für die PV-Anlage kann dadurch schnell zu einer großen finanziellen Belastung werden, da sich die Kreditkosten insgesamt erhöhen und dadurch auch die monatliche Rate bei gleicher Laufzeit ansteigt.

KfW 270 ist schwer zugänglich für Privatpersonen

Trotz der Hoffnung auf eine niedrige Einstufung ist dies nicht immer der Fall, insbesondere bei Privatpersonen. Der KfW hat sehr strenge Regeln in Bezug auf die Einteilung in die einzelnen Risikoklassen.

Eine große Anschaffung, wie eben eine Photovoltaikanlage, ist mit vielen Risiken verbunden, bei denen die KfW auf Nummer sicher geht und bei Antragstellern meist eine schlechtere Einstufung vornimmt als eigentlich notwendig.

Dabei entfällt aber der eigentliche Vorteil des KfW 270 Darlehens. Der Kredit ist eigentlich speziell für den Bau einer PV-Anlage gedacht, und dies zu einem attraktiven Zinssatz.

Zusätzlich vergeben verschiedene Kreditpartner die entsprechenden Kredite, die sich aber ebenfalls nicht an Privatpersonen, sondern meist nur an Unternehmen richten.

Somit ist der Kredit für eine PV-Anlage zwar auf den ersten Blick ein gutes Angebot, dieses Bild zerfällt aber schnell, besonders mit Blick auf alternative Finanzierungsoptionen. Wer wirklich Hilfe bei Kauf und der Installation benötigt, der sollte sich auf jeden Fall auch alternative Kreditangebote anschauen.

Kredit für PV-Anlage: Mögliche Alternativen zum Förderkredit

Wenn der KfW 270 Kredit für die PV-Anlage nicht den eigenen Wünschen entspricht, gibt es trotzdem noch verschiedene Anlaufstellen. Viele Banken bieten hier Alternativen, sei es ein normaler Kredit oder ebenfalls ein Angebot für die Errichtung einer Solaranlage – den sogenannten Solarkredit.

Darlehen von anderen Kreditunternehmen sind mitunter günstiger und bieten bessere Konditionen, die sich hinsichtlich der Laufzeit, Kredithöhe und Zinsbindung besser anpassen lassen. Raten und Laufzeiten werden dabei zum Beispiel häufig flexibler vereinbart.

Sowohl ein Raten- als auch ein Rahmenkredit können attraktive Angebote für die Installation einer PV-Anlage sein und sind weit verbreitet.

Weitere Option: PV-Anlage über Baukredit finanzieren

Die Installation einer Photovoltaikanlage zählt auch unter den Begriff für ein Bauvorhaben. Ein Baukredit steht daher als Finanzierungsmöglichkeit zur Verfügung.

Baukredite starten jedoch erst ab einer Summe von 50.000 Euro, da diese in den meisten Fällen für einen Hausbau genutzt werden. PV-Anlagen liegen unter diesen Kosten, lassen sich also nicht direkt durch einen solchen Kredit finanzieren.

Ein Gespräch mit der eigenen Bank oder einem Berater eines alternativen Anbieters ist hier zu empfehlen, um sich vielleicht ein individuelles Angebot einzuholen. Die Zinsen für einen Baukredit fallen in einigen Situation jedoch höher aus als bei einem normalen Kredit.

Eine Kombination von Hausbau und einer direkten Installation einer PV-Anlage ist allerdings möglich und deckt direkt die Kosten für beide Bauvorhaben ab.

Auf diese Weise laufen nicht zwei Kredite gleichzeitig und die gesamte Summe ist unter einem Kredit zusammengefasst. Ein Baukredit kann zudem auch mit anderen Renovierungs- oder Sanierungsarbeiten kombiniert werden.

Bausparvertrag mit Zuteilungsreife für die PV-Anlage nutzen

Auch die Finanzierung über einen schon laufenden Bausparvertrag ist möglich. Wer bereits eine entsprechende Summe eingezahlt hat, der verfügt über das gesamte Geld.

Wenn noch finanzielle Mittel übrig sind, können auch diese für den Bau einer PV-Anlage verwendet werden. Der Bausparvertrag lässt sich ebenfalls mit anderen Bauvorhaben kombinieren und ist vor allem auf lange Sicht häufig die bessere Alternative im Gegensatz zu einem direkten Baukredit.

Kredit für PV-Anlage berechnen

Mögliche Anbieter für die Finanzierung einer Photovoltaikanlage

Die Angebote der Banken für Kredite für PV-Anlagen sind sehr unterschiedlich. Ein detaillierter Kreditvergleich ist daher empfehlenswert. Kreditgeber bieten, je nach persönlichen Voraussetzungen, zum Teil sehr verschiedene Konditionen.

Oft genutzte Kreditsummen für den Erwerb der PV-Anlage

FAQ – Kredit für PV-Anlage

Wie finanziert man am besten eine PV-Anlage?

Wer über Eigenkapital und Ersparnisse verfügt, der finanziert die Anschaffung einer Photovoltaikanlage selbst. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass sich der Verbraucher nicht mit einem Kredit verschuldet. Ist eine eigene Finanzierung nicht möglich, so greift hier zumindest eine mögliche Teilfinanzierung durch einen Kredit. Hier lassen sich Eigenkapital und Kredit kombinieren. Im Notfall ist ein gesamter Kredit nötig, der alle Kosten übernimmt.

Welche Zuschüsse gibt es für eine PV-Anlage?

Bund und Länder handhaben die staatlichen Zuschüsse für den Ausbau einer privaten PV-Anlage sehr unterschiedlich. Jeder Landkreis besitzt jedoch Fördermittel, aus denen er für den Ausbau erneuerbarer Energien schöpft. Diese sind je nach Region angepasst, es lassen sich also keine konkreten Preise nennen. Auch der Ausbau von Batteriespeichern wird finanziell unterstützt. Kommunale Ansprechpartner informieren über individuelle Angebote.

Welche Bank finanziert PV-Anlagen?

So ziemlich jede Bank bietet mittlerweile ein Förderprogramm für den Ausbau erneuerbarer Energien an. Diese Finanzierung hängt jedoch gerne mit in einem normalen Baukredit, lässt sich nicht immer individuell abschließen. Viele Banken arbeiten außerdem mit dem Programm KfW 270 zusammen und geben den Kredit darüber aus. Der erste Schritt sollte immer zur eigenen Bank führen, die dortigen Mitarbeiter beraten dann über Förderungen.

Wie hoch sind die Zinsen für PV-Anlage?

Die Zinsen der meisten Anbieter belaufen sich auf 5,00 % bis 7,00 %. Entscheidend sind hier auch andere Konditionen, wie etwa die endgültige Darlehenssumme, die eigene Kreditwürdigkeit und die Laufzeit des Kredits. Unterschiedliche Banken bieten unterschiedliche Angebote für den Ausbau einer PV-Anlage an.

Was ändert sich ab 2023 bei Photovoltaik?

Erneuerbare Energien sind im ständigen Wandel, so auch die Nutzung und der Ausbau von Photovoltaik. Auch die Gesetzeslage passt sich immer mehr den Konsumenten an. 2023 wurde das neue Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) eingeführt, was den Anmeldeprozess deutlich vereinfacht. Dadurch werden aber auch Einspeisungen besser vergütet, primär durch den Wegfall der Umsatz- und Einkommenssteuer. Eine Installation im eigenen Garten ist seitdem ebenfalls möglich.