Kredit trotz Privatinsolvenz
In diesem Beitrag klären wir über die Möglichkeiten, Risiken und Konsequenzen für einen Kredit trotz Privatinsolvenz auf.
Für Privatpersonen ist der Konkurs ein erreichter Tiefpunkt, dem eine lange Abwärtsspirale vorausgeht. Die gerichtliche Anordnung zur Erleichterung der Schulden, nennt man auch Privatinsolvenz.
Ein Ruin wird zwar immer einen Schatten auf deine Kreditwürdigkeit werfen, allerdings gibt es Wege und Möglichkeiten, wie du dir wieder einen guten finanziellen Ruf erarbeiten kannst.
Natürlich hast du die Möglichkeit, einen weiteren Kredit trotz Privatinsolvenz aufzunehmen, allerdings dürfen hierbei keine unangemessenen Schulden aufgenommen werden.
Die Verbindlichkeit muss zudem im Ramen bleiben und du solltest dir darüber bewusst sein, dass dich sehr viele Banken und Kreditanbieter ablehnen werden.
Als Insolvenzschuldner ist deine Kreditwürdigkeit sehr weit unten und die Banken gehen ein großes Risiko ein.
Ein Kredit trotz Privatinsolvenz ist möglich, stell dich allerdings darauf ein, viele Absagen zu kassieren.
Die Schufa erfährt von deinem finanziellen Ruin, wodurch die Kreditwürdigkeit erheblich reduziert wird. Immerhin wird die Privatinsolvenz in deiner Schufa aufgeführt und die Banken erhalten über die Auskunftei alle relevanten Daten.
Solltest du noch keine Zahlungsunfähigkeit angemeldet haben, dann informiere dich genau über die Folgen einer Privatinsolvenz. Sie hält üblicherweise 3 Jahre an, wobei dein finanzieller Ruin auch noch ein paar Jahre später bei den Banken bekannt ist. Deine Kreditwürdigkeit ist also für lange Zeit geschädigt.
Eine Privatinsolvenz ist immer sehr speziell und erfordert individuelle Ratschläge. Wir empfehlen dir, eine Strategie mit einem Schuldnerberater zu entwickeln, um deine Kreditwürdigkeit trotz Insolvenz wieder anzuheben.
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Das persönliche Bankdarlehen, eine Kreditkarte oder gar eine umfassende Baufinanzierung zu bekommen, wird sich in der nächsten Zeit schwierig gestalten. Es kann mitunter Jahre dauern, bis die Folgen der Privatinsolvenz abklingen.
Das musst du bei einer Kreditaufnahme bezüglich der Restschuldbefreiung beachten
Das Restschuldbefreiungsverfahren ist ein Teil vom Insolvenzverfahren. Es hat zur Folge, dass die Insolvenzgläubiger lediglich einen Anteil der geforderten Schuld zurückbekommen werden.
Als Schuldner kannst du ein Restschuldbefreiungsverfahren einleiten, damit die Gläubiger nach Ablauf des Insolvenzverfahrens, den ausstehenden Betrag nicht mehr geltend machen können.
Mit einem unverhältnismäßigen Kredit, könntest du deine Restschuldbefreiung durchaus gefährden.
Nimmst du ein Darlehen während der Insolvenz und laufendem Restschuldbefreiungsverfahren auf, so kann dir die Befreiung versagt werden, sofern du unangemessenen Verbindlichkeiten eingehst bzw. das Kreditvermögen verschwendest.
Allgemein empfehlen wir dir, dich während der kompletten Privatinsolvenz immer fair und ehrlich zu verhalten. Die Gläubiger können zu jeder Zeit einen Antrag beim Insolvenzgericht stellen, damit die Schuldenbefreiung versagt wird.
Als Grundlage für solche Anträge, können Verstöße gegen die Obliegenheiten darstellen, wozu die unangemessene Kreditaufnahme dazuzählt.
Gelten Schuldner nach der Privatinsolvenz wieder als kreditwürdig?
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Auch nach dem Ablauf der Privatinsolvenz, gestaltet sich die Kreditaufnahme noch eine Weile recht schwierig. Eine erfolgreiche Restschuldbefreiung heißt nicht unbedingt, dass der Antragsteller jetzt eine weiße Weste hinsichtlich seiner Bonität besitzt. Die Kreditwürdigkeit ist immer noch im Keller und jede Bank kann diesen Fakt einsehen.
Die Schufa speichert folgende Daten:
Ankündigung der Restschuldbefreiung – solange bis eine Entscheidung gefallen ist.
3 Jahre nach Erteilung der Restschuldbefreiung, bleibt sie für 3 Jahre bei der Wirtschaftsauskunftei gespeichert.
Die Bank wird bei einem solchen Antragsteller für ein Darlehen davon ausgehen, dass eine erneute Zahlungsunfähigkeit sehr wahrscheinlich ist.
Sollte das Kreditinstitut bemerken, dass eine Schuldenbefreiung versagt wird, dann ist davon auszugehen, dass das Darlehen abgelehnt wird. Schließlich können anderweitige Schulden vom Antragsteller, zu jeder Zeit durch die Gläubiger herbeigetrieben werden. Dadurch erhöht sich das Risiko für die Bank so enorm, dass es nicht einmal durch verschärfte Zinssätze ausgeglichen werden kann.
So erhöhst du deine Bonität nach der Insolvenz
Banken können nicht nur die gespeicherten Daten bezüglich der Privatinsolvenz einsehen, sondern sie wissen durch die Schufa Auskunftei auch genau über das weitere Zahlungsverhalten des Verbrauchers bescheid. Bei einer Kreditvergabe werden diese Daten ebenfalls mit in die Entscheidung einfließen.
Eine Privatinsolvenz durch Konsumschulden, wird dabei zu einer höheren Wahrscheinlichkeit der Ablehnung vom Kreditantrag führen.
Solltest du jedoch unverschuldet insolvent geworden sein und ansonsten ein gutes Einkommen, sowie hervorragendes Zahlungsverhalten vorweisen können, hast du wesentlich bessere Karten.
Die potentiellen Kreditgeber werden Rückschlüsse aus den Daten der Schufa Auskunftei ziehen und deshalb solltest du während der Insolvenz und danach möglichst alle Rechnungen stets pünktlich begleichen.
Zusammenfassung
Die Kreditaufnahme wird von den meisten Banken wohl nicht bewilligt werden. Die Kreditwürdigkeit/Bonität ist sehr schlecht und führt in den meisten Fällen zur Ablehnung des Kreditantrages.
Sollte dir ein Finanzinstitut oder ein Kreditanbieter dennoch eine Finanzierung anbieten, musst du mit sehr hohen Kreditkosten rechnen. Das erhöhte Risiko lassen, sich die Banken nämlich gerne mit hohen Zinsen als Ausgleich bezahlen.
Fazit
Eine gute Kreditwürdigkeit ist auch noch einige Jahre nach dem Ablauf vom Insolvenzverfahren nicht gegeben. Banken und Kreditanbieter können deinen Schufa-Score und alle wichtigen Daten zum Zahlungsverhalten einsehen. Nach Erteilung der Restschuldbefreiung, ist diese immerhin noch 3 Jahre lang in der Schufa Auskunftei vermerkt.
Die Kreditaufnahme kann während der Privatinsolvenz als unangemessene Verbindlichkeit angesehen werden und zur Versagung der Restschuldbefreiung führen. Du solltest dir wirklich genau überlegen, ob ein Darlehen notwendig ist und nur zweckgebundenes Geld leihen.
Als Schuldner ist einem die schlechte finanzielle Lage natürlich bewusst. Sollte dennoch ein Kredit aufgenommen werden, obwohl er ihn nicht zurückzahlen kann, dann wird das möglicherweise als Eingehungsbetrug nach § 263 StGB gewertet. Hierbei spricht man von einer Insolvenzstraftat, bei der man eine Haftstrafe bis zu 5 Jahren erwarten kann.