Der klassische Bärenmarkt ist dann gegeben, wenn Aktien im großen Stil um -20% sinken. Solche Phasen sind in erster Linie von wirtschaftlicher Unsicherheit und sinkendem Anlegervertrauen geprägt.
Während Bärenmärkte für viele Anleger eher negativ ist, bieten solche Marktphasen durchaus auch Chancen für möglichen Profit, die ich auch mal in diesem Beitrag etwas näher beleuchten möchte:

Bärenmarkt Definition: Ein typischer Bärenmarkt besitzt niedrigere Tiefs gefolgt von niedrigeren Hochs. Ein Bärenmarkt beginnt, wenn Indizes um mindestens 20 % von ihren Höchstständen gefallen sind.
Bärenmarkt vs. Korrektur: Eine Korrektur umfasst meist Kursrückgänge von 10-20 %, dauert oft weniger als 2 Monate und tritt ohne größere wirtschaftliche Ereignisse auf. Im Gegensatz dazu sind Bärenmärkte tiefer (über 20 %) und halten wesentlich länger an.
Kurzüberblick: Bärenmarkt
Was ist ein Bärenmarkt? – Markt fällt um mindestens 20% langfristig.
5 Beispiele für Bärenmärkte – Jeweils ab 1929, 2000, 2008, 2020, 2022.
3 Strategie-Ansätze – Hedging, Put-Optionen und defensive Aktien.
Wann ist „shorten“ sinnvoll? – Bei eindeutigen Abwärtstrends.
Shorten Vor- & Nachteile – Profit bei Fall, unbegrenztes Verlustpotenzial.
FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Bärenmarkt.
Was ist ein Bärenmarkt?
Ein Bärenmarkt – klingt erstmal düster, oder? Gerade, wenn Du neu an der Börse ist, könnte das Wort allein schon ein bisschen Angst machen. Aber ein Bärenmarkt ist nicht besonders dramatisch oder „schlimm“, sondern eine Phase, auf die Du Dich vorbereiten kannst – und auch solltest.
Größere Korrekturen und Bärenmärkte sind ganz natürlich. Der Begriff „Bärenmarkt“ beschreibt hierbei einfach eine länger anhaltende Phase sinkender Kurse. Es geht dabei um den breiten Markt, nicht nur um einzelne Aktien.
Man spricht üblicherweise von einem Bärenmarkt, wenn die Kurse der großen Indizes um mindestens 20% gefallen sind. Klingt viel, oder?
5 Beispiele für große Bärenmärkte
Große Depression (1929-1932): Der Crash von 1929 führte zu einer weltweiten Depression. Der Dow Jones verlor fast 90% seines Wertes. Millionen Menschen verloren ihre Arbeit, und die Wirtschaft benötigte Jahre, um sich zu erholen.
Ölkrise (1973-1974): Der Börsencrash wurde durch einen starken Anstieg der Ölpreise ausgelöst. Der S&P 500 fiel um 48%. Die Inflation und die Arbeitslosigkeit stiegen, was zu einer weltweiten Rezession führte.
Dotcom-Blase (2000-2002): Nach Jahren übertriebener Bewertungen brach die Technologieblase. Der NASDAQ verlor etwa 78% seines Wertes, während viele Technologieunternehmen pleitegingen. Es dauerte Jahre, bis sich die Märkte erholten.
Finanzkrise (2007-2009): Ausgelöst durch den Zusammenbruch des Immobilienmarktes und der Bankenbranche, führte die Krise zu einem Rückgang des S&P 500 um 57 %. Es war die schwerste Wirtschaftskrise seit der Großen Depression.
Corona-Crash (2020): Im März 2020 brachen die globalen Märkte wegen der Unsicherheit rund um COVID-19 ein. Der S&P 500 verlor innerhalb weniger Wochen rund 34 %. Die anschließende Erholung war jedoch außergewöhnlich schnell und stark.
3 Klassische Aktien Strategien im Bärenmarkt
1. Leerverkäufe (Shorting)
Leerverkäufe sind spannend um Aktien zu shorten, aber das ist definitiv nichts für Anfänger und das klassische Short-Selling wird von vielen Brokern nicht einmal angeboten.
Du leihst Dir bei normalen Leerverkäufen Aktien von jemand anderem, verkaufst sie sofort, und hoffst, dass der Kurs anschließend sinkt. Dann kaufst Du die Aktien zurück, gibst sie dem Verleiher zurück und behältst die Differenz als Gewinn. Häufig muss man allerdings auf Zertifikate oder Derivate zurückgreifen, um zu shorten.
Bei CFDs wettest Du beispielsweise darauf, dass ein Wertpapier im Preis fällt. Hierbei geht es nur um die reine Preisspekulation, Du besitzt diese Aktie also nicht. Zertifikate oder CFDs können zum Beispiel mit einem Hebel genutzt werden.
Dadurch kannst Du auch in einem Bärenmarkt, wenn alles fällt, Profit machen. Aber hier ist die Sache, die viele Anfänger unterschätzen: Das Risiko ist theoretisch unbegrenzt beim Shorten – wenn kein Stop-Loss gesetzt wird.
Steigt der Kurs beim Leerverkauf unerwartet, musst Du die Aktien zu einem höheren Preis zurückkaufen, und Deine Verluste können durch die Decke gehen. Deswegen ist ein enger Stop-Loss absolut notwendig!
Noch krasser ist es, wenn Du CFDs mit Hebel shortest, dann könnte Dein Depot innerhalb kürzester Zeit platt sein, sobald der Kurs plötzlich stark ansteigt und Du gerade short bist. Deshalb bitte immer das Risikomanagement beachten.
2. Portfolio-Absicherung (Hedging)
Hedging ist so etwas wie die zusätzliche Versicherung für Dein Portfolio. Stell Dir vor, Du hast eine Menge Aktien gekauft, aber Du bist Dir unsicher, wie sich der Markt entwickelt.
Ein Hedge schützt Dich vor größeren Verlusten, falls der Markt in die falsche Richtung geht. Ich nutze Hedging nicht, weil ich oft die Erfahrung gemacht habe, dass es eine Milchmädchenrechnung ist. In einigen unsicheren Marktphasen kann das Hedging aber sinnvoll sein, bspw. wenn man kurzfristig mit einer Korrektur rechnet.
Eine gängige Methode, die gerne genutzt wird, ist der Kauf von Put-Optionen. Diese geben Dir das Recht, eine Aktie zu einem bestimmten Preis zu verkaufen, unabhängig davon, wie tief sie fällt.
Das bedeutet, wenn der Markt crasht, kannst Du mit der Put-Option Verluste begrenzen oder sogar Profit machen. Du zahlst eine Prämie für diese Option – ähnlich wie eine Versicherungsprämie.
Wichtig zu verstehen ist dabei aber, dass Hedging dafür da ist um Verluste zusätzlich klein zuhalten. Dadurch kannst Du Dich vor einem potenziellen Bärenmarkt etwas besser schützen. Du gibst etwas von Deinem möglichen Gewinn auf, um im Falle eines Falles nicht zu viel zu verlieren.
3. Optionen im Bärenmarkt
Grundsätzlich sind Optionen im Bärenmarkt eine interessante Sache, um auch in schlechten Zeiten Gewinne mitzunehmen. Ein Bärenmarkt ist, wie Du wahrscheinlich weißt, eine Phase, in der die Preise fallen, und genau hier kommen Optionen ganz gelegen.
Denn die Optionen bieten viel mehr Flexibilität beim Handel im Bärenmarkt, die Du mit reinen Aktien nicht hast. Wie bereits erwähnt sind es hier die Put-Optionen die es erlauben, von fallenden Kursen zu profitieren, ohne die Aktie selbst verkaufen zu müssen.
Wenn eine Aktie vor einer größeren Korrektur steht, ist ein Kauf von Put-Optionen möglicherweise eine gute Idee. Diese steigen im Wert, wenn der Kurs der zugrunde liegenden Aktie fällt.
Das Risiko ist dabei begrenzt. Du verlierst maximal die Prämie, die Du für die Option gezahlt hast, was weitaus weniger riskant ist als ein kompletter Short-Trade.
Wann ist es sinnvoll im Bärenmarkt zu „shorten“?
Im Bärenmarkt zu shorten ist eine gute Idee, wenn Du klare Anzeichen eines Abwärtstrends erkennst, wie sinkende Hochs und Tiefs sowie pessimistische Marktstimmung und wirtschaftliche Hinweise.
Warte auf bestätigte Signale, etwa schlechte Unternehmensdaten oder schwache makroökonomische Zahlen. Widerstandslinien im Chart deuten natürlich ebenfalls auf eine mögliche Umkehr hin.
Besonders wenn Du kurzfristig handelst, setze bitte immer den Stop-Loss, um beim „shorten“ nicht Dein gesamtes Kapital zu gefährden, da solche Short-Positionen potenziell unbegrenzte Verluste verursachen können, wenn der Markt unerwartet dreht.
Der ideale Einstieg ist am letzten Hoch des bärischen Kurses. Solltest Du langfristig handeln, müssen die technischen und fundamentalen Daten natürlich zusammenpassen, um die Short-Idee zusätzlich noch zu unterstreichen.
Bärenmarkt Vor- und Nachteile
Vorteile:
Gewinnpotenzial durch Leerverkäufe
Günstigere Einstiegspreise für späteren Bull-Run
Überbewertete Unternehmen werden realistischer bewertet
Weniger spekulative Blasenbildung
Nachteile:
Sinkende Portfoliowerte für langfristige Anleger
Weniger Investorenvertrauen und Kapitalzufluss
Geringere Liquidität und Handelsvolumen
FAQ – Bärenmarkt
Jetzt Videokurs sichern!


Christian Böttger
Vollzeit-Trader
>75% Trefferquote
+6 Jahre Erfahrung
>100K € Jahresgewinn
Über den Autor:
Christian Böttger ist hauptberuflich Trader und Mentor, der sowohl kurzfristige Trades als auch langfristige Investments mit überragender Trefferquote durchführt. Auf Finanzradar.de teilt er seine Analysen sowie praktische Erfahrung und hat besonders für Anfänger den einen oder anderen Kniff parat. Mehr über Christian erfährst Du hier.