Das Futures Trading ist unter aktiven privaten und institutionellen Tradern recht beliebt, da spekulativ auf die Preisentwicklungen gesetzt wird – zum Beispiel auf Rohstoffe, Währungen oder Indizes.
Durch den Einsatz von Hebelwirkung können auch mit Futures größere Positionen bewegt werden. Klingt also ähnlich wie CFD Trading, wobei es sich hier auch um Terminkontrakte handelt, weshalb Futures irgendwann verfallen. Ich erkläre Dir alles darüber in diesem Beitrag:

Futures Trading: Das ist der Handel mit standardisierten Verträgen, bei denen sich Käufer und Verkäufer verpflichten, einen Basiswert zu einem festgelegten Preis und Datum in der Zukunft zu handeln.
2 Futures Hauptkategorien: Finanztermingeschäfte (z.B. Aktien, Anleihen) und Warentermingeschäfte (z.B. Rohstoffe wie Öl und Gold). Beide werden in spezifischen Märkten gehandelt.
Futures Fälligkeit und Verfalltage: Futures verfallen vierteljährlich am 3. Freitag im März, Juni, September und Dezember, bekannt als Hexensabbat. Diese Verfalltage können starke Kursschwankungen in den Märkten auslösen.
Long und Short Trading: Futures-Trader können sowohl auf steigende als auch auf fallende Kurse spekulieren. Dies macht Futures flexibel, aber auch riskant, da sich Märkte oft unvorhersehbar entwickeln können.
Kurzüberblick: Futures Trading
Was sind Futures? – Finanzielle Terminkontrakte mit Verpflichtung.
5 Futures Trading Strategien – Sinnvolle, erprobte Trading-Ansätze.
Klassische Futures Märkte – Rohstoffe, Währungen, Indizes und Anleihen.
Wie funktioniert es? – Verträge zu festgelegten Preisen handeln.
Warum Futures handeln? – Hedging und Spekulation mit Hebel.
Wichtige Begriffe – Margin, Hebel, Open Interest, Verfall + weitere.
Typische Anwendungsfälle – Hedge, Spekulation + Arbitrage Trading.
Was Du noch wissen solltest – Oft volatil, schnelles Handeln notwendig.
Achtung: Verschärfte Regeln – Kapital- & Risikobeschränkungen.
Futures Vor- und Nachteile – Hohe Gewinne möglich, aber großes Risiko.
FAQ – Häufig gestellte Fragen zu Futures Trading.
Was sind Futures?
Sogenannte Futures sind standardisierte Verträge, mit denen Du spekulierst, ob der Preis eines Vermögenswerts – sei es Öl, Gold oder ein Index wie der DAX – steigen oder fallen wird. Ein Future ist also ein Derivat und gleichzeitig ein standardisierter Terminkontrakt.
Aber im Gegensatz zum CFD Handel, wo Du nur auf die Kursbewegungen spekulierst, verpflichtest Du Dich bei Futures tatsächlich, den Basiswert zu einem festgelegten Preis und Zeitpunkt zu kaufen oder zu verkaufen.
Futures sind also mehr als nur eine spekulative Wette. Du gehst eine verbindliche Verpflichtung ein, die erfüllt werden muss, unabhängig davon, wie sich der Markt entwickelt. Was natürlich positiv oder negativ für Dich ausgehen kann.
5 Futures Trading Strategien
1. Trendfolge Futures Trading
Auch Futures Märkte zeigen in der Regel eine Tendenz, sich in Trends zu bewegen, sowohl auf Tages- als auch auf Stunden- oder Minuten-Charts. Es besteht also eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass ein bestehender Trend sich fortsetzt, als dass er plötzlich umkehrt.
Diese Eigenschaft nutze ich gezielt für meine Daytrading-Strategie. Beim Handel mit Futures begegnen Dir ebenfalls immer wieder Aufwärts-, Abwärts- und Seitwärtstrends, die Du für Dein Trading nutzen kannst.
Trendfolge Trading Vorteile:
Simples Konzept
Einfacher Einstieg für Anfänger
Hohe Trefferquoten möglich
Trendfolge Trading Nachteile:
Weniger Signale
Trendumkehr führt zu Verlusten
Erfordert Geduld in Seitwärtsphasen
2. Futures Breakout Trading
In den Märkten treten regelmäßig Phasen auf, in denen sich der Kurs konsolidiert. Nach einer solchen Konsolidierung bewegt sich der Futurespreis schließlich wieder stark in eine Richtung, meist in Form eines Durchbruchs nach oben oder unten.
Ein solches Kursverhalten können wir ebenfalls gezielt für uns ausnutzen. Dabei schwankt der Kurs oft zwischen wichtigen Unterstützungs- und Widerstandsniveaus (Ranges).
Breakout Strategie Vorteile:
Hohe Gewinnpotenziale
Klare Signale
Fängt starke Marktbewegungen ein
Breakout Strategie Nachteile:
Fehlausbrüche sind häufig
Volatile Märkte erhöhen Risiko
Geduld + Disziplin notwendig
3. Momentum Trading
Beim Momentum Futures Trading nutzen wir starke Kursbewegungen, um auf deren Dynamik zu setzen. Diese Strategie ist ideal für kurze Zeitrahmen wie 1-, 5- oder 60-Minuten-Charts – also zum Beispiel Futures Scalping.
Die Grundannahme ist, dass eine kräftige Kursbewegung, sobald sie begonnen hat, sich tendenziell fortsetzt, anstatt sich umzukehren. Momentum bezeichnet den Schwung eines Assets, sei es aufwärts oder abwärts.
Momentum Trading Vorteile:
Rasche Gewinnmöglichkeiten
Hohe Rendite in Trendmärkten
Funktioniert in verschiedenen Assets
Momentum Trading Nachteile:
Anfällig für plötzliche Umkehrungen
Erfordert permanente Marktbeobachtung
Höhere Transaktionskosten
4. Carry Futures Strategie
Die Carry Futures Strategie basiert auf der Differenz zwischen dem Futures- und dem Kassakurs eines Vermögenswerts. Trader profitieren von der Zinsdifferenz, indem sie Vermögenswerte mit höheren Zinssätzen kaufen und solche mit niedrigeren Zinssätzen verkaufen.
Diese Strategie ist besonders in Währungsmärkten effektiv. Gewinne entstehen, wenn das Zinsumfeld konstant bleibt. Allerdings ist sie anfällig für Marktschwankungen und Änderungen in Zinsentscheidungen. Carry Trader müssen natürlich auch die allgemeinen Wirtschaftstrends und Liquiditätsfaktoren beobachten.
Carry Trading Vorteile:
Stetige Erträge bei stabilen Zinsen
Diversifikation durch globale Märkte
Relativ einfacher Ansatz
Carry Trading Nachteile:
Hohe Abhängigkeit von Zinsen
Verluste bei volatilen Märkten
Risiko durch wirtschaftliche Ereignisse
5. Futures Combo-Strategie
Die Futures Combo-Strategie kombiniert Carry und Momentum, um Diversifikationsvorteile zu nutzen und Schwankungen zu reduzieren. Diese Strategie eröffnet Positionen nur, wenn beide Signale übereinstimmen.
Durch die Kombination werden Drawdowns verringert und die Sharpe Ratio verbessert. Trader profitieren von zwei bewährten Ansätzen, die unkorrelierte Erträge generieren können.
Allerdings ist die Strategie komplexer und erfordert ein gründliches Verständnis beider Ansätze. Auch wenn das Risiko minimiert wird, können unerwartete Marktveränderungen zu Verlusten führen.
Futures Combo-Strategie Vorteile:
Höhere risikoadjustierte Rendite
Reduziert Drawdowns deutlich
Bessere Diversifikation
Futures Combo-Strategie Nachteile:
Komplex in der Umsetzung
Weniger Gelegenheiten für Trades
Tiefere Marktkenntnisse notwendig
Klassische Futures Märkte
Rohöl (WTI und Brent): Die globale Bedeutung von Öl macht diesen Markt extrem liquide und volatil. Viele nutzen gerne die großen Kursbewegungen.
Gold: Der Goldmarkt reagiert empfindlich auf geopolitische Ereignisse, Inflation und die Zinspolitik. Gleichzeitig entwickelt er oft lange Trends.
S&P 500: Grundsätzlich ist der Index interessant für Futures Trader, die auf die Entwicklung des gesamten Aktienmarktes spekulieren möchten.
Euro/US-Dollar (EUR/USD): Auch der Forex Markt ist riesig und der EUR/USD-Future ist eine der liquidesten Märkte.
Weizen und Mais: Die Preise dieser Futures können durch saisonale Schwankungen, Wetter und politische Entwicklungen stark beeinflusst werden.
US-Staatsanleihen (Treasury Bonds): Solche Futures sind wichtig für Trader, welche die Zinsentwicklungen spekulativ und gezielt nutzen wollen.
Wie funktioniert Futures Trading?
Futures werden ausschließlich an Börsen gehandelt, wobei alle Kontrakte standardisierte Merkmale aufweisen. Dies sorgt dafür, dass Qualität, Menge und Fälligkeit jedes Futures-Geschäfts gleich bleiben, unabhängig von den beteiligten Käufern und Verkäufern.
Zum Beispiel: Jeder Trader, der an der Chicago Mercantile Exchange (CME) mit Öl-Futures handelt, weiß, dass ein einzelner Kontrakt 1.000 Barrel einer festgelegten Qualität der Sorte West Texas Intermediate (WTI) umfasst.
Stell Dir vor, ein Ölproduzent plant, im nächsten Jahr 1,2 Millionen Barrel Öl zu fördern. Der Preis pro Barrel liegt derzeit bei 85 US-Dollar. Da die Ölpreise in einem Jahr deutlich schwanken könnten, möchte der Produzent möglicherweise den aktuellen Preis absichern, wenn er einen Preisrückgang befürchtet.
Um die 1,2 Millionen Barrel durch standardisierte Futures-Kontrakte der CME abzusichern, bräuchte er insgesamt 1.200 Kontrakte, da jeder Kontrakt für 1.000 Barrel steht.
Warum Futures handeln?
Die Hebelwirkung ist wahrscheinlich einer der Hauptgründe, warum Futures so beliebt sind. Als Trader kannst Du durch Futures bereits mit wenig Kapital große Positionen kontrollieren. Klingt natürlich grundsätzlich ziemlich verlockend, oder? Aber diese Hebelwirkung ist natürlich genauso wie bei CFDs sehr gefährlich.
Dann sind da noch die Kostenstruktur sowie Spreads, Regulierung und Sicherheit, sowie die extrem hohe Liquidität, welche Futures recht attraktiv machen. Futures bieten in der Regel eine klar geregelte Margin-Struktur und alle Transaktionen sind besser abgesichert als bei CFDs. Das bedeutet, dass Dein Risiko besser kalkulierbar ist.
Futures werden an regulierten Börsen gehandelt, was eine klare Preisbildung und strenge Aufsicht durch die Finanzbehörden garantiert. Du weißt also ganz genau, dass die Kurse in einem zentralen, transparenten Marktplatz gebildet und nicht durch einen Broker manipuliert werden können.
Wichtige Futures Begriffe
Basiswert & Spot Rate: Der Basiswert ist das zugrunde liegende Handelsgut. Die Spot Rate ist der aktuelle Marktpreis dieses Gutes.
Cash Settlement: Ein Barausgleich erfolgt, wenn Futures nicht physisch geliefert werden. Die Differenz wird finanziell abgerechnet.
Open Interest: Beschreibt die Anzahl aller offenen Futures-Kontrakte. Je höher die Zahl, desto aktiver und liquider der Markt.
Cost of Carry: Bezieht sich auf die Gesamtkosten des Haltens eines Basiswerts bis zur Fälligkeit, einschließlich Zinsen und Lagergebühren.
Contango: Der Futures-Preis liegt höher als der aktuelle Spotpreis, oft wegen Lagerkosten und erwarteter zukünftiger Preiserhöhungen.
Backwardation: Tritt auf, wenn der Futures-Preis niedriger ist als der Spotpreis, meist wegen kurzfristiger Knappheit des Basiswerts.
Anwendungsfälle für Terminkontrakte (Futures)
Futures sind interessante Werkzeuge zur Absicherung und Spekulation. Sie werden unter anderem deshalb so gern genutzt, weil sie helfen sich gegen Preisschwankungen abzusichern, zum Beispiel bei Rohstoffen oder Währungen.
Terminkontrakte werden von Landwirten, Energiekonzernen, Banken und sogar Spekulanten genutzt, die auf Preisveränderungen setzen. Typisch sind die folgenden Anwendungsfälle bei Futures:
Hedging: Unternehmen nutzen Futures zur Absicherung gegen Preisschwankungen. Ein Rohstoffhersteller kann den aktuellen Marktpreis fixieren, um Planungssicherheit für künftige Lieferungen zu erhalten und Risiken zu minimieren.
Aktives Trading: Trader nutzen Futures für kurzfristige Spekulationen, um von Marktbewegungen zu profitieren. Die hohe Liquidität und Hebelwirkung ermöglichen es, sowohl auf steigende als auch fallende Kurse zu setzen und schnelle Gewinne zu erzielen.
Arbitrage: Arbitrageure handeln Futures, um von Preisunterschieden zwischen Märkten zu profitieren. Sie kaufen günstig an einem Markt und verkaufen teurer an einem anderen, um risikofreie Gewinne zu erzielen.
Was Du noch über Futures Trading wissen solltest
Herkunft der Futures: Der erste Futures-Kontrakt wurde 1851 an der Chicago Board of Trade (CBOT) über Mais abgeschlossen. Termingeschäfte gibt es jedoch schon seit der Antike, mit Tulpenkontrakten im 17. Jahrhundert als bekannte Vorgänger.
Futures Handelsort: Sie werden an regulierten Terminbörsen, wie der Chicago Mercantile Exchange (CME) oder Eurex gehandelt. Diese Börsen bieten Absicherung gegen Kontrahentenrisiken und garantieren eine transparente Preisbildung.
Unterschied zu Optionen: Futures sind unbedingte Terminkontrakte, bei denen beide Parteien verpflichtet sind, den Handel abzuschließen. Optionen hingegen bieten dem Käufer die Wahl, den Basiswert zu einem festen Preis zu erwerben.
Basiswert und Einflussfaktoren: Der Wert eines Futures hängt vom Basiswert ab, der durch Marktbedingungen, Angebot und Nachfrage oder geopolitische Ereignisse beeinflusst wird. Diese Faktoren spielen eine entscheidende Rolle bei der Preisbildung.
Risiko und Regulierung: Futures gelten als regulierte, aber riskante Anlageprodukte. Institutionelle Investoren profitieren von klaren Regeln und Schutzmaßnahmen. Privatanleger müssen sich der hohen Hebelwirkung und möglichen Verluste bewusst sein.
Absicherung und Hedging: Institutionelle Anleger nutzen Futures hauptsächlich, um sich gegen Preisschwankungen abzusichern. Beispielsweise können Rohstoffunternehmen Futures abschließen, um Preise für zukünftige Lieferungen zu sichern.
Achtung: Verschärfte Regeln bei Futures Trading für Privatanleger
Seit 2023 sind die gesetzlichen Rahmenbedingungen für Privatanleger, die in Futures investieren möchten, erheblich verschärft worden.
Diese Regularien wurden eingeführt, um den Schutz der Privatanleger zu verbessern und sicherzustellen, dass sich nur gut informierte und finanziell stabile Investoren mit den Risiken des Futures-Handels auseinandersetzen.
Futures Trading: Was sich geändert hat
Eignungsprüfung: Broker müssen prüfen, ob der Anleger genug Wissen und Erfahrung im Derivatehandel besitzt, bevor er handeln darf.
Kapitalanforderungen: Privatanleger müssen ein Mindestkapital nachweisen, um den Handel mit Futures aufnehmen zu können.
Begrenzung des Hebels: Der Hebel für Privatanleger wurde je nach Basiswert und Marktrisiko stark eingeschränkt.
Transparenz erhöhen: Broker müssen verständliche Risikohinweise bereitstellen, die mögliche Auswirkungen von Hebeleffekten detailliert erklären.
Strenge Margin-Kontrollen: Broker überwachen die Margin-Anforderungen genau und benachrichtigen Anleger rechtzeitig bei drohenden Margin Calls.
Positionen beschränken: Es gibt Limits, wie lange Privatanleger Positionen halten dürfen, besonders bei Übernacht-Risiken.
Futures Trading Vor- und Nachteile
Vorteile:
Hohe Liquidität ermöglicht schnelle und einfache Trades
Hebelwirkung erlaubt große Positionen mit wenig Kapital
Niedrige Transaktionskosten machen den Handel effizient
Regulierung bietet Schutz durch überwachte Börsen
Zugang zu zahlreichen verschiedenen Märkten
Nachteile:
Hohe Verlustrisiken
Komplexität erfordert tiefgehendes Wissen
Marginanforderungen kann problematisch sein
FAQ – Futures Trading
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Christian Böttger
Vollzeit-Trader
>75% Trefferquote
+6 Jahre Erfahrung
>100K € Jahresgewinn
Über den Autor:
Christian Böttger ist hauptberuflich Trader und Mentor, der sowohl kurzfristige Trades als auch langfristige Investments mit überragender Trefferquote durchführt. Auf Finanzradar.de teilt er seine Analysen sowie praktische Erfahrung und hat besonders für Anfänger den einen oder anderen Kniff parat. Mehr über Christian erfährst Du hier.