Ein Trading Setup ist ein Handelsplan, der die Rahmenbedingungen für Trades steckt und Parameter für den Ein- und Ausstieg festlegt. Nur, wer punktgenaue Strategien entwickelt, sie präzise umsetzt, fährt auf lange Sicht erfolgreich!
Wie das genau mit den Trading Setups funktioniert, zeige ich Dir in diesem Leitfaden:
Trading Setup: Kann einen Trading-Plan oder eine Situation am Markt beschreiben, welche eine hohe Wahrscheinlichkeit für erfolgreiche Trades bieten.
Kurzüberblick: Trading Setup
#1 Was ist ein Trading-Setup? – Kombination aus Marktsignalen.
#2 Setup für Tendierende Trends – Strategien für anhaltende Trends.
#3 Setup für Seitwärtstrends – Ideal für schwankende Märkte.
#4 Das 9/30 Trading-Setup – Kombiniere zwei Gleitdurchschnitte.
#5 Eigene Trading-Setup erstellen – 8 Schritte zum eigen Setup.
#6 FAQ – Häufig gestellte Fragen zu Trading-Setups.
Was ist ein Trading-Setup?
Bei einem Trading-Setup handelt es sich um einen Handelsplan, der verschiedene Parameter und Regelungen enthält. Mit einem Setup setzt Du also die Bedingungen fest, wann und wie Du eine Position eröffnest und schließt. Der Begriff wird auch für die Hardware eines PCs benutzt. Darum geht es im Beitrag aber nicht.
Die wesentlichen Parameter umfassen den gehandelten Zeitrahmen, die Wahl des Marktes, Einstellungen des Charts und die Wahl und Einstellung der Indikatoren. Wichtig ist es, sie an den eigenen Handelsstil, an das eigene Ziel und Risikoprofil anzupassen.
Beachte: Es gibt kein Setup was für jeden Trader funktioniert. Ein Trading Setup ist eine höchstpersönliche Sache. Natürlich kannst Du Dich gerne aber von anderen was abschauen und etwas modifizieren.
Diese Setups/Strategien sind interessant …
Setup für Tendierende Trends
Gemäß der etwas abgedroschenen Phrase „The trend is your friend“ gehören Setups mit dem Ziel, Trend frühzeitig zu erkennen und zu nutzen, zu der meistgenutzten Strategie. Für Einsteiger empfehle ich stets eine Trendfolgestrategie.
Trading-Setup: Bei fortsetzenden Trend
Ein Trading-Setup für fortsetzende Trends ist dazu konzipiert, einen bereits bestehenden Trend zu erkennen und diesem einfach zu folgen. Ist ein Aufwärtstrend vorhanden, dann gehst Du long. Ist der Kurs im Abwärtstrend, dann handelst Du Short.
Beachte: Um den Trend zu erkennen kann man auf die Struktur (Hochs & Tiefs) achten, Trendlinien nutzen oder Indikatoren wie Gleitdurchschnitte nutzen.
Trading-Setup: Umkehrende Trends
Kein Trend geht ewig. Wenn ein Trend endet bzw. sich sogar umkehrt, kann man auf den neuen Trend handeln. Eine Trendumkehr ist dadurch definiert, dass die Struktur gebrochen wird.
Beachte: Das sogenannte „Reversal Trading“ ist deutlich schwerer, als das simple Trendfolge Trading.
Setup für Seitwärtstrends
Seitwärtstrends sind durch nahezu gleichwertige Hochs und Tiefs gekennzeichnet. Käufer und Verkäufer sind hier im Gleichgewicht. Es ist quasi eine Wartehaltung des Marktes.
Trading Setup innerhalb der Range
Liegt der Kurs am unteren Ende des Seitwärtskanals, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass er steigt. Am oberen Ende des Kanals sinkt er dagegen oft. Du machst üblicherweise nur dann Verlust, wenn der Kurs aus seinem Seitwärtstrend ausbricht.
Beachte: Meist erkennt man eine Range erst, wenn sie schon sehr lange im Chart ist und vermutlich bald ausbrechen wird…daher handel ich innerhalb der Range selten.
Setup für Ausbrüche
Bricht der Kurs aus einer Range aus, dann ist dies oftmals der Start eines neuen Trends. Habe ich eine Range erkannt, warte ich auf den Ausbruch und handel auf den möglichen neuen Trend.
Beachte: Ranges werden meist in Richtung des vorherigen Trends verlassen. Folgt die Range also nach einem Aufwärtstrend, bin ich eher für Long gestimmt.
Das 9/30 Trading-Setup: Eine populäre Handelsstrategie
Das von Mike Bruns entwickelte 9/30 Trading-Setup verwendet die beiden Durchschnitte EMA über neun Perioden (Exponential Moving Average) und WMA über 30 Perioden (Weighted Moving Average).
Grundsätzlich kaufst Du erst, wenn der EMA über dem WMA liegt und der Kurs unter dem EMA. Ein Handelssignal beim Shorten entsteht durch ein EMA unter dem WMA und einen Kurswert über dem EMA.
EMA: In diesem Fall nutzt Du ein EMA über neun Perioden. Dabei fließen aktuellere Perioden exponentiell stärker in die Glättung ein.
WMA: Der WMA über 30 Perioden gewichtet ebenfalls aktuellere Perioden stärker, allerdings nicht exponentiell, sondern lediglich linear.
Long-Setup erkennen
Gleitender Durchschnitt: Der EMA über neun Perioden liegt über dem 30-Perioden-WMA.
Schlusskurs: Ein klares Handelssignal liegt vor, wenn der Schlusskurs der letzten Kerze unter dem EMA liegt. Im Idealfall liegt sogar die gesamte Kerze darunter.
Order: Eine Stop-Buy-Order befindet sich über dem Hoch der genannten Kerze.
Short-Setup erkennen
Gleitender Durchschnitt: Der EMA über neun Perioden liegt unter dem 30-Perioden-WMA.
Schlusskurs: Ein klares Handelssignal liegt vor, wenn der Schlusskurs der letzten Kerze über dem EMA liegt. Im besten Fall befindet sich die gesamte Kerze darüber.
Order: Eine Stop-Sell-Order befindet sich unter dem Tief der genannten Kerze.
Tipps, um dein 9/30 Trading-Setup zu optimieren
Das Trading Setup ist besonders in Ternds sehr gut, da wir mit dem EMA und WMA Trendfolge-Indikatoren haben. Achte also auf das Gesamtbild im Chart und trade die Strategie nicht in Seitwärtsphasen.
Die Fibonacci Level können Dir als Bestätigung dienen indem Du bspw. nur per Buy-Stop Order long gehst, wenn der Kurs vorher nicht nur an den EMA/WMA, sondern auch an einem markanten Level Unterstützung gefunden hat.
8 Schritte zum eigenen Trading Setup
Was ein Trading-Setup ist, wie es beispielhaft aussehen kann und welche Arten es gibt, habe ich Dir bereits gezeigt. Damit Du Dein eigenes Setup entwickeln kannst, möchte ich Dir jetzt zeigen, welche Schritte notwendig sind. Ich gehe in der Regel ebenfalls nach diesem Plan vor, wenn ich mir ein neues Setup zusammenstelle.
#1 Auswahl des Handelstils
Eine der grundlegenden Fragen ist die nach Deinem bevorzugten Handelsstil. Damit ist der Zeitrahmen gemeint, in dem Du Deine Positionen behandelst. Davon hängen die weiteren Schritte maßgeblich ab, weshalb ich diesen Punkt an die erste Stelle setze.
Scalping: Hier handelt man meist im Minutenchart bei einer Haltedauer von 10-15 Minuten.
Daytrading: Haltedauer von wenigen Stunden. Typischerweise wird im 5 Minutenchart gehandelt.
Swing Trading: Die Analysen sind im Tageschart bei einer Haltedauer von 2-4 Wochen.
Position Trading: Ist eine Erweiterung des Swing Trading mit einer Haltedauer von paar Monaten.
#2 Markt auswählen
Im zweiten Schritt ist die Wahl des Marktes sinnvoll. Positiontrading mit Aktien benötigt nun mal eine völlig andere Herangehensweise als Daytrading mit hochvolatilen Kryptowährungen. Schritt #1 und #2 bestimmen zusammen die wesentlichen Merkmale, wie Dein Trading-Setup und damit auch Dein Risikomanagement letztendlich aussieht.
Aktien: Gut für Daytrading und Swing Trading.
Rohstoffe: Kann überall gut umgesetzt werden.
Indizes: Ich trade gerne den DAX und Nasdaq-100 im Scalping.
Devisen: Forex Trading in bspw. EUR/USD ist gut für Scalper und Daytrader.
Kryptowährungen: Bitcoin & Co lassen sich super im Scalping und Daytrading handeln.
#3 Einstellungen im Charttool
Im Anschluss geht es um die korrekte Zeitdarstellung im Charttool. Hast Du Dich für Scalping entschieden, sind Tages- oder sogar Wochencharts kaum nützlich. Stattdessen wählst Du Charts, die Sekunden oder Minuten darstellen.
Analysierst Du Aktien für Swing Trading, sind oft Tages- oder Wochencharts die bessere Alternative. In vielen Fällen sind mehrere Charts auf verschiedenen Zeitebenen förderlich (Multiple Time Frame Analyse). So habe ich beim Scalping im Minuten-Chart auch den Stunden-Chart im Blick und beziehe andere Zeitrahmen in meine technische Analyse mit ein.
#4 Strategie für den Einstieg
Zu Beginn dieses Artikels habe ich Dir bereits einen Überblick über die Trading-Setups für tendierende Märkte (fortsetzende Trends, umkehrende Trends) sowie Seitwärtstrends und potenzielle Ausbrüche gegeben.
Strategie für eine Trendfolge (Basis meines Handels)
Strategie für Trendumkehr (Meiner Erfahrung nach seltener erfolgreich)
Strategie für Seitwärts (hier handel ich gern den Ausbruch in Trendfolge)
#5 Parameter passend zu Strategie
Letztendlich führen die zuvor genannten Überlegungen zu der geeigneten Auswahl der technischen Analysetools. Dabei solltest Du die gesamten Schritte #1 bis #4 in Deine Überlegungen einfließen lassen.
Trendfolgeindikatoren (Gleitdurchschnitte wie EMA und SMA)
Indikatoren zum Volumen (Vwap Indikator oder On-Balnace-Volume OBV)
Oszillatoren (RSI oder Slow Stochastic)
Als Anfänger macht es Sinn einen Indikator als Unterstützung zu haben. Früher oder später wirst Du aber merken, dass Du diesen gar nicht brauchst und nur noch auf die Price Action schauen wirst. 🙂
#6 Risikobereitschaft
Das Risikomanagement eines einzelnen Trades umfasst insbesondere die Bestimmung des Stop-Loss-Kurses, des Take-Profit-Kurses und eines Hebels. Zusätzlich solltest Du Dich fragen, wie häufig Du einzelne Trades überwachst und die Positionsgröße festlegen.
Eine klassische Positionsgrößenbestimmung setzt etwa auf höchstens 0,5 – 1 Prozent des gesamten Kapitals pro Trade.
#7 Ziele definieren und festlegen
Es ist generell ratsam, für jedes Trading-Setup Ziele zu definieren und festzulegen, damit Du die Positionen nicht willkürlich weiterlaufen lässt. Eine Möglichkeit ist die Bestimmung eines Risk-Reward-Ratio – also wie viel kannst Du gewinnen im Vergleich zu dem möglichen Verlust im Stop-Loss Fall.
Bei einigen Formationen kann man ein Ziel berechnen, wobei ich gestehen muss, dass ich meist nur nach simplen Unterstützungen und Widerständen Ausschau halte, um meine Position zu beenden.
#8 Einstiegszeitpunkt erkennen und Traden
Steht Dein Trading-Setup fest, musst Du es nur noch umsetzen. Leider begehen gerade viele Anfänger den Fehler, Pläne allzu schnell über den Haufen zu werfen. Fehlende Geduld, Angst oder Euphorie sind nur einige Gründe dafür.
Halte Dich an die Parameter, die Du vorher festgelegt hast. Eröffne erst eine Position, wenn das Handelssignal Deinen Vorgaben entspricht.
FAQ – Trading Setup
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Christian Böttger
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Über den Autor:
Christian Böttger ist hauptberuflich Trader und Mentor, der sowohl kurzfristige Trades als auch langfristige Investments mit überragender Trefferquote durchführt. Auf Finanzradar.de teilt er seine Analysen sowie praktische Erfahrung und hat besonders für Anfänger den einen oder anderen Kniff parat. Mehr über Christian erfährst Du hier.
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