In diesem Artikel möchte ich mal darauf eingehen, was Zertifikate sind, wie Du Zertifikate handeln kannst und welche Strategien es dafür gibt.
Dabei werde ich mich aber weniger auf den langfristigen Anlagehorizont konzentrieren, sondern vielmehr den Fokus auf Hebelzertifikate für kurzfristiges Trading legen:
Kurzüberblick: Zertifikate handeln
Was sind Zertifikate? – Finanzprodukte, die Marktbewegungen abbilden.
Unterschiedliche Arten – Bonus-, Discount-, Hebel- und Indexzertifikate.
Welche sind für Trader interessant? – In erster Linie Hebelzertifikate.
CFDs vs. Hebelzertifikate – Beide mit Hebel, aber verschiedene Risiken.
Meine Erfahrungen – Ich bin mittlerweile vorsichtig bei hohem Hebel.
3 Zertifikate Strategien – Trend-, Momentum- und Pullbacks traden.
Risk Management – Begrenze Dein Risiko pro Trade.
Vor- und Nachteile – Flexibilität versus mögliche Totalverlustrisiken.
FAQ – Häufige gestellte Fragen zu Trading mit Zertifikaten.
Was sind Zertifikate?
Zertifikate sind strukturierte Finanzprodukte, die von Banken emittiert werden. Sie sind eine Art „Verpackung“, in die Banken verschiedene Basiswerte legen. Du kannst mit Zertifikaten auf Aktien, Indizes, Rohstoffe oder Währungen spekulieren.
Wichtig: Zertifikate bilden den Kurs des Basiswerts ab, oft auch mit einem Hebel. So kannst Du mit einem kleinen Kapitaleinsatz überproportional profitieren – oder eben verlieren. Pflege ein aktives Risikomanagement und handle als unerfahrener Trader niemals im Echtgeld-Konto.
Unterschiedliche Zertifikate-Arten
Es gibt unzählige Arten von Zertifikaten. Die häufigsten sind Hebelzertifikate, Bonuszertifikate, Discount-Zertifikate und Garantie-Zertifikate. Jeder Typ hat seine eigenen Besonderheiten.
Zum Beispiel sind Hebelzertifikate spannend, wenn Du auf kurzfristige Bewegungen spekulierst, weil sie Dir eine Hebelwirkung bieten. Aber wie bereits erwähnt, solltest Du vorsichtig sein, weil Hebelzertifikate können Dein Risiko dramatisch erhöhen. (Ich spreche da wirklich aus Erfahrung!)
Bei Bonuszertifikaten ist es anders. Sie bieten eine Art Sicherheitspuffer. Du bekommst einen Bonus, solange der Basiswert eine bestimmte Barriere nicht unterschreitet. Das klingt auch interessant, oder? Aber auch hier musst Du vorsichtig sein: Wenn der Basiswert diese Schwelle reißt, verlierst Du diesen Puffer.
Welche Zertifikate sind für uns Trader interessant?
Für das Daytrading habe ich früher gerne Hebelzertifikate genutzt, welche eine spezielle Form von Finanzinstrumenten darstellen, mit denen wir auf verschiedene Kursbewegungen eines Basiswertes (z. B. Aktien, Rohstoffe oder Indizes) mit einem Hebel spekulieren können.
Diese Hebelzertifikate werden wiederum in verschiedene Kategorien unterteilt, die sich nach ihren Eigenschaften, Funktionsweisen und dem Risiko unterscheiden.
Hauptkategorien von Hebelzertifikaten
Faktor-Zertifikate: Sie haben einen festen Hebel und spiegeln proportional die Kursbewegungen des Basiswerts wider, was zu hoher Volatilität führt.
KO-Zertifikate: Knock-Out-Zertifikate besitzen eine KO-Schwelle, die beim Erreichen zu einem Totalverlust führt, aber unbegrenztes Gewinnpotential bietet.
Mini-Futures: Die Mini-Futures ähneln Knock-Out-Zertifikaten, haben jedoch keine Knock-Out-Schwelle und ermöglichen größere Hebel.
Turbo-Zertifikate: Das sind Hebelzertifikate mit Knock-Out-Schwelle. Sie bieten eine simple Struktur und reagieren direkt auf Bewegungen des Basiswerts.
Optionsscheine: Sie gewähren das Recht, einen Basiswert zu einem bestimmten Preis zu kaufen / verkaufen, mit variablem Hebel und mehr Risiko.
Turbo-Optionsscheine: Kombinieren die Vorteile von Turbo-Zertifikaten und Optionsscheinen, haben deutlich mehr Risiko aber auch größere Flexibilität.
CFDs vs. Hebelzertifikate
CFDs im Gegensatz dazu, sind flexible Verträge, die auf Preisdifferenzen basieren und hohe Verluste ermöglichen, über die eingezahlte Summe hinaus, wenn Du bei einem ausländischen Broker CFDs handelst
Während Hebelzertifikate strukturierte Produkte sind, die direkt Kursbewegungen abbilden, aber möglicherweise je nach Zertifikat eine Knock-Out-Schwelle haben und somit das Verlustpotential auf das investierte Kapital begrenzen. Einen Margin Call gibt es bei Hebelzertifikaten nicht.
Meine Erfahrungen mit Zertifikaten
Ich erinnere mich noch gut an meine Anfänge im Demokonto Trading mit Zertifikaten. Es war ein ständiges Auf und Ab. Einmal setzte ich auf ein Hebelzertifikat auf den DAX, weil ich dachte, der Markt würde kurzfristig steigen.
Der Hebel war 100:1. Was ich nicht erwartet hatte: Eine kleine Bewegung im Markt hat dann ausgereicht, um mich sofort ins Minus zu katapultieren. Daraus habe ich dann auch gelernt: Du musst extrem diszipliniert sein und ein strenges Risikomanagement haben, besonders mit Hebelzertifikaten.
Da dürfen auch keine Emotionen wie Angst und Gier im Spiel sein. Außerdem ist ein 100er Hebel einfach verdammt riskant. Ich empfehle den Stop-Loss und die Size so anzupassen, dass Du maximal 1% bis 2% Deines Depots pro Trade riskierst.
3 Zertifikate Trading Strategien die wirklich am allerbesten funktionieren
Unter anderem gehört die „Momentum“-Strategie mit Hebelzertifikaten und das Trend Trading dazu: Wenn ein klarer Trend erkennbar ist, der an Momentum zulegt, gehe ich in den Markt. Hier ist das korrekte Lesen und das Interpretieren der Price Action wichtig. Du brauchst also genug Skill. Ich erkläre Dir mal meine Top 3 Strategien:
1. Zertifikate mit Trendfolge handeln
Trendfolgen stellen die Basis aller meiner Trading Strategien dar. Hierbei nutze ich die Richtung eines bestehenden Trends, um richtig zu handeln.
Ein stabiler aufsteigender Trend besteht aus höheren Hochs und höheren Tiefs. Im Gegensatz dazu sich ein Aufwärtstrend aus tieferen Tiefs und Hochs zusammensetzt.
2. Momentum Zertifikate Trading
Beim Momentum Trading verfolge ich den Ansatz, dass starke Kursbewegungen in eine Richtung fortgesetzt werden.
Ich kaufe zum Beispiel long, wenn sich der Preis nach oben bewegt und ein steigendes Momentum nach oben hin ersichtlich ist.
3. Pullbacks mit Zertifikaten handeln
Früher habe ich Zertifikate genutzt, um zum Beispiel von temporären Rückgängen in einem Aufwärtstrend zu profitieren, indem ich Turbo-Long-Zertifikate genutzt habe.
Ich nutze heute noch Pullbacks beim CFD Trading, wobei ich versuche, in einen bestehenden Trend einzusteigen, wenn der Preis kurzfristig gegen den Trend zurückgeht:
Muss ich Risk Management bei Zertifikate Trading betreiben?
Ja, unbedingt. Risk Management ist im Zertifikate-Trading genauso wie bei anderen Arten des Tradings unverzichtbar. Ohne eine solide Risk Management Strategie kannst Du Dein Investment sogar innerhalb weniger Minuten verlieren. Setze also bitte immer gut definierte Stop-Loss-Grenzen, um Verlustrisiken klein zu halten.
Hebelzertifikate sind nämlich sehr riskant und ohne Absicherung kannst Du Dein gesamtes Kapital verlieren. Eine Faustregel ist bei mir, nie mehr als 1% meines Depots pro Trade zu riskieren. Häufig nutze ich sogar nur 0,4% oder 0,5% Risiko pro Trade.
Zertifikate handeln Vor- und Nachteile
Vorteile:
Hebel Trading möglich
Vielfältige Strategien anwendbar
Abbildung der Basiswertentwicklung
Long- und Short-Trading
Hochliquide Märkte
Nachteile:
Teilweise begrenzte Laufzeit
Möglicher Verfall bei Knock-Out-Schwelle
Mehr strategische Planung notwendig
Hohes Risiko durch Hebel
Schwierige Produktstrukturen für Anfänger
FAQ – Zertifikate handeln
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Christian Böttger
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Über den Autor:
Christian Böttger ist hauptberuflich Trader und Mentor, der sowohl kurzfristige Trades als auch langfristige Investments mit überragender Trefferquote durchführt. Auf Finanzradar.de teilt er seine Analysen sowie praktische Erfahrung und hat besonders für Anfänger den einen oder anderen Kniff parat. Mehr über Christian erfährst Du hier.