Sogenannte Fibonacci Retracements sind in der Praxis eines der wichtigsten Hilfsmittel, um die Kursniveaus von Trendwenden zu identifizieren. Deshalb präsentiere ich Dir im folgenden Beitrag alles Wissenswerte rund um das Fibonacci Trading.

Du lernst, wie Du Retracement Levels berechnest und wie Du sie im Trading gewinnbringend einsetzen kannst. Zudem verrate ich Dir die Vor- und Nachteile und die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten der Retracements.

Fibonacci Retracement Trading Titelbild

Kurzüberblick: Fibonacci Retracement Trading

Grundlage des Fibonacci Tradings ist die bekannte Zahlenreihe des gleichnamigen italienischen Mathematikers.

Indem die Zahlen dieser Reihe ins Verhältnis zueinander gesetzt werden, entstehen die sogenannten „Retracement Levels“.

Die Retracement Levels stellen die Grundlage für die Ermittlung von Widerstands- und Unterstützungszonen in einem Kurs-Chart dar.

Grundlage für die Bestimmung von Retracements ist die Identifizierung eines deutlichen Kurstrends/Swings.

Neben der Bestimmung von Widerstands- und Unterstützungsniveaus eignen sich Fibonacci Retracements auch zur Festlegung von Trendlinien und zur Erkennung der Zeitpunkte für Trendänderungen.

Was ist das Fibonacci Retracement?

Die wissenschaftliche Grundlage der Fibonacci Retracements ist die berühmte Fibonacci-Folge, die auf den gleichnamigen italienischen Mathematiker zurückgeht. Er entwickelte die Folge übrigens Anfang des 13. Jahrhunderts, um damit das Wachstum einer Kaninchenpopulation zu beschreiben.

Die Fibonacci-Folge beginnt mit den Zahlen 0 und 1. Alle weiteren Zahlen der Folge ergeben sich aus der Summe der beiden Vorgänger. Folglich errechnet sich die folgende (unendliche) Zahlenreihe: 0, 1, 1, 2, 3, 5, 8, 13, 21, 34, 55, 89, 144, usw.

Fibonacci Level im Trend
Fibonacci Level im Trend

Interessant wird die Fibonacci-Folge durch das Verhältnis ihrer Zahlen zueinander. Die Division einer Zahl durch die vorangegangene Zahl ergibt einen Wert von ca. 1,618. Die Division einer Zahl durch die nachfolgende Zahl liefert einen Wert nahe 0,618.

Diese beiden Verhältniszahlen werden in der Mathematik als „Goldener Schnitt“ bezeichnet. Sie spielen nicht nur in der Mathematik, sondern auch in der Architektur, Biologie, Kunst und Musik eine sehr wichtige Rolle.

Aus der Fibonacci-Folge kannst Du auch die sogenannten Fibonacci Retracements ableiten. Die wichtigsten Verhältniszahlen entsprechen dabei den Levels der Retracements.

Retracement Level 1: Division einer Fibonacci-Zahl durch die um drei Stellen nachfolgende Zahl:

Beispiel: 13 / 55 = 0,236 oder 23,6%

Retracement Level 2: Division einer Fibonacci-Zahl durch die um zwei Stellen nachfolgende Zahl:

Beispiel: 13 / 34 = 0,382 oder 38,2%

Retracement Level 3: Division einer Fibonacci-Zahl durch die nachfolgende Zahl:

Beispiel 13 / 21 = 0,618 oder 61,8%

Wie genau funktioniert Fibonacci Retracement Trading?

Fibonacci Trading zählt von der grundsätzlichen Vorgehensweise zu den einfacheren Trading-Konzepten. Vor dem Einstieg in die Details des Vorgehens solltest Du Dir jedoch zwei wichtige Punkte vergegenwärtigen.

Erstens: Fibonacci Retracement Trading erfordert Übung. Vor allem Anfänger werden sich in der Praxis nicht immer einfach damit tun, die richtigen Punkte bzw. Levels zu erfassen.

Zweitens: Fibonacci Retracement Levels haben in der Trading-Praxis zwar eine große Bedeutung, geben aber selbstverständlich keine Garantie auf bestimmte Kursbewegungen. Sie sind ein sehr hilfreiches Tool, dessen Mehrwert Du durch die Kombination mit anderen Tools noch vergrößern kannst.

Die wichtigste Grundvoraussetzung des Fibonacci Retracement Tradings ist, dass Du es in einem Markt mit einem intakten Trend anwendest. Während ein Aufwärtstrend durch ständig höhere Hochs gekennzeichnet ist, bilden sich bei einem Abwärtstrend laufend tiefere Tiefs aus.

Beachte: Grundsätzlich gilt im Fibonacci Trading: Je stärker der Basistrend eines Wertpapiers ausgeprägt ist, desto größer ist auch die Aussagekraft der Retracement Levels. Achte deshalb bei der Auswahl eines Swings darauf, dass es sich um einen klaren Trend handelt. Sofern Du Dir nicht sicher bist, solltest Du Dir besser einen anderen Swing als Grundlage Deines Fibonacci Tradings suchen.

#1 Langen Swing/Trend identifizieren

Wie eben erwähnt, kannst Du Fibonacci Trading in jedem beliebigen Aufwärts- oder Abwärtstrend anwenden. Grundsätzlich gilt: Je stärker der Trend ausgeprägt ist, desto besser bzw. eindeutiger sind die Ergebnisse im Fibonacci Trading.

Aus diesem Grund solltest Du die Anwendung dieses Trading-Konzepts in Seitwärtstrends vermeiden. Wertpapierkurse in Seitwärtstrends bewegen sich sehr häufig in relativ engen Handelsspannen. Deshalb ist die Anwendung von Fibonacci Retracements in Seitwärtsbewegungen nicht besonders hilfreich.

Langen SwingTrend identifizieren
Langen Swing Trend identifizieren

Starke Kursswings/-trends lassen sich meist bereits mit bloßem Auge im Chart feststellen. Durch die Darstellung von Trendlinien in einem Chart-Programm kannst Du Dir einen Kursverlauf zusätzlich visualisieren lassen.

Ein starker Trend weist nur geringe zwischenzeitliche Korrekturbewegungen auf. Je kleiner diese Korrekturen in der Praxis ausfallen, umso größer ist die Trendstärke. In einem Aufwärtstrend werfen Verkäufer bereits nach kurzer Zeit das Handtuch, da sie gegen die Übermacht der Käufer keine Chance haben. Spiegelverkehrt stellt sich die Lage in einem Abwärtstrend dar.

3 wichtige Punkte dieser Vorgehensweise

Vermeide am besten Seitwärtstrends.

Bevorzuge starke Swings/Trends ohne große Korrekturbewegungen.

Identifizieren den genauen Anfangs- und Endpunkt des Swings/Trends.

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#2 Start und Ende des Swings erfassen

Zur Vorbereitung der Fibonacci Retracements im dritten Schritt musst Du in Schritt 2 des Fibonacci Retracement Tradings die genauen Ausmaße des Swings feststellen. Bei der Analyse der meisten Kurscharts wirst Du in der Regel gleich mehrere Swings feststellen. Je länger der gewählte Zeitrahmen des Charts, desto mehr Swings gibt es.

Fibonacci Start und Ende des Swings erfassen
Start und Ende des Swings

In Bezug auf den Zeitrahmen gibt es im Fibonacci Trading keine konkreten Vorgaben. Du kannst beispielsweise einen 1-, 3- oder 5-Jahreschart wählen. Daytrader entscheiden sich sogar häufig für deutlich kürzere Zeitrahmen.

Ein weiterer wichtiger Hinweis im Zusammenhang mit den Ausmaßen von Swings ist, dass sie sich in der Praxis durchaus überlappen können. Nicht selten wirst Du in einem Kurs-Chart sehen, dass sich innerhalb eines größeren Swings, der beispielsweise über zwei Jahre geht, mehrere kleinere Swings stecken, die nur ein paar Wochen oder Monate dauern.

Egal, wie lange die Swings dauern, wichtig ist, dass Du deren Anfang und Ende möglichst genau festlegst. Die richtige Definition von Swing-Beginn und -Ende ist die entscheidende Grundlage für die Berechnung der Fibonacci Retracements.

3 wichtige Punkte dieser Vorgehensweise

Verwende mehrere Zeitrahmen zur Identifizierung von Swings.

Erfasse möglichst alle Swings in einem Chart.

Konzentriere Dich auf die genauen Start- und Endpunkte von Swings.

#3 Fibonacci Retracement auswählen und einzeichnen

Nachdem Du den Start- und Endpunkt von Swings identifiziert hast, kannst Du Dich im nächsten Schritt an die Auswahl, Berechnung und Darstellung der Fibonacci Retracements machen. Keine Angst: Was furchteinflößend klingt, ist heutzutage in der Praxis mit einem Klick erledigt.

Längst vorbei sind die Zeiten, in denen Du Fibonacci Retracement Levels noch eigenhändig berechnen und einzeichnen musstest. Heutzutage erledigt das eine Chart-Software innerhalb von Sekundenbruchteilen. Jede vernünftige Trading-Plattform und selbst die kostenlosen Chart-Programme von Finanzportalen bieten die automatische Darstellung von Fibonacci Retracements an. 

Fibonacci Level im Tradingview
Fibonacci Level im Tradingview

3 wichtige Punkte dieser Vorgehensweise

Definiere die Swings, die als Grundlage für die Fibonacci Retracements dienen.

Verwende eine Trading-Plattform oder ein Chart-Programm zur Darstellung der Fibonacci Retracements.

Wähle die für Dich interessanten Retracement Levels aus.

Alles, was Du an Vorarbeit leisten musst, ist Swings im Chart zu definieren, die als Grundlage für die Berechnung der Fibonacci Retracements dienen. Die Retracements werden dann automatisch auf Basis der festgestellten Swings im Chart eingezeichnet.

#4 Traden mit wichtigen Levels (Linien für Rücksetzer und Ziele)

In der Trading-Praxis dienen Fibonacci Retracements vor allem als Unterstützungs- und Widerstandslinien. Das bedeutet, dass Kurstrends an den jeweiligen Levels gestoppt werden und es oftmals zu einer Trendwende kommt.

Selbstverständlich geben die Retracement Levels keine Garantie dafür, dass es tatsächlich zu einer Trendumkehr kommt. Deshalb solltest Du die Fibonacci Retracements immer in Verbindung mit anderen Indikatoren nutzen, wie beispielsweise Candlestick-Mustern, um ein möglichst starkes Handelssignal zu generieren.

Fibonacci Level Technische Analyse Praxisbeispiel
Fibonacci Level für die technische Analyse nutzen

Darüber hinaus eignen sich Retracement Levels auch sehr gut als Zielkurse für Trades. Ich nutze Retracements beispielsweise gerne, um Trades mit Gewinn zu realisieren. In der Praxis stellen sie sinnvolle Kursniveaus dar, um einen Take Profit zu setzen.

Retracement Levels

0.236 Retracement: Dieses Retracement Level zählt den wichtigeren Levels. Es eignet sich vor allem für Trades mit einem hohen Momentum. Der Kurstrend sollte ein hohes Volumen aufweisen. Achte jedoch darauf, dass der Kursverlauf zum Retracement Level nicht durch andere Widerstände „blockiert“ ist.

0.382 Retracement: Dieses Level hat in der Praxis eine eher untergeordnete Bedeutung. Sehr häufig entwickelt sich der Kurs weiter in Richtung des nächsten Retracement Levels bei 0.500. Trotzdem solltest Du dieses Level nicht völlig unbeachtet lassen.

0.500 Retracement: Hierbei handelt es sich um das Wichtigste unter allen Fibonacci Retracement Levels. Weil es die Hälfte der Swing-Bewegung darstellt, nutzen es viele Trader als Handelssignal. Hinzu kommt, dass das 0.500 Retracement auch in vielen Algorithmen als Handelszeitpunkt hinterlegt ist.

0.618 Retracement: Auch dieses Level ist von hoher Bedeutung. Nicht selten kannst Du beobachten, dass ein Kurs zwischen dem 0.382 und dem 0.618 Retracement Level hin und her pendelt. Oftmals finden auf diesem Level Pull Back-Trades statt, sprich der Markt folgt dem generellen Trend nicht mehr.

0.786 Retracement: Dieses Level ist das wahrscheinlich unwichtigste der genannten Retracement Levels. In der Regel ist bei diesem Niveau der Trend längst vorbei und es ergibt sich folglich keine Handelsmöglichkeit mehr.

#5 Volumen, Candlesticks und Fehlausbrüche in Kombination mit Retracements nutzen

Wie bereits im letzten Abschnitt erwähnt, deuten Fibonacci Retracements zwar eine erhöhte Wahrscheinlichkeit an, dass es auf ihrem Level zu einer Trendänderung kommt, eine Garantie dafür gibt es in der Trading-Praxis natürlich nicht.

Volumen, Candlesticks und Fehlausbrüche in Kombination mit Retracements nutzen
Retracements und Trendumkehr

Um die Aussagekraft von Retracement Levels zu erhöhen, kombiniere ich sie im Trading immer mit anderen Indikatoren, wie beispielsweise dem Volumen, Candlestick-Charts und Fehlausbrüchen.

Am Handelsvolumen kannst Du die Stärke des Momentums einer Kursbewegung erkennen. Je höher das Volumen ist, desto stärker ist in der Regel auch die Bewegung ausgeprägt.

Wenn es an einem Fibonacci Retracement Level zu einer Gegenbewegung kommt und diese mit einem hohen Trading-Volumen verbunden ist, ist die Nachhaltigkeit dieser Gegenbewegung erhöht.

Auch Candlestick-Formationen eignen sich in der Praxis gut, um Fibonacci Retracements zu bestätigen. Nutze beispielsweise Formationen wie Hammer, Shooting Star und Harami, um Zusatzinformationen über die Qualität des Retracements zu erhalten.

In der Trading-Praxis wirst Du auch häufiger einen Fehlausbruch feststellen. Das bedeutet, dass der Kurs einen Widerstand überwindet oder eine Unterstützung durchbricht, sich dieser Ausbruch aber nicht als nachhaltig herausstellt. Bei Fehlausbrüchen musst Du mit der Interpretation des Retracements besonders vorsichtig sein, da sie bei Anlegern oft Unsicherheit auslösen.

Beachte: Finde die richtige Balance zwischen den eingesetzten Zusatzindikatoren. Quantität ist nicht immer mit Qualität gleichzusetzen. Oftmals wirst Du die Erfahrung machen, dass sich die Aussagen verschiedener Indikatoren widersprechen. Ich rate deshalb jedem Trader, durch viel Übung diejenigen Indikatoren herauszufiltern, die ihm in der Trading-Praxis die höchste Erfolgswahrscheinlichkeit in Kombination mit Fibonacci Retracements liefern.

#6 Fibonacci Trading: Passende Einstiegspunkte finden

Sofern Du zum Schluss gekommen bist, dass es sich um ein interessantes Retracement Level handelt, an dem es mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einer Trendänderung kommt, gilt es nun, den passenden Einstiegszeitpunkt zu finden. 

Fibonacci Trading Passende Einstiegspunkte finden
Fibonacci Trading: Passende Einstiegspunkte finden

In diesem Zusammenhang möchte ich Dir noch einmal in Erinnerung rufen, dass Fibonacci Retracements heutzutage vor allem im Algo-Trading eine große Bedeutung haben. Das bedeutet, dass die Levels von Computerprogrammen berechnet werden und an ihnen automatisch Trades ausgelöst werden.

Du kannst deshalb davon ausgehen, dass es bei einem Retracement Level zu einer erhöhten Handelstätigkeit kommt. Umso wichtiger ist es, schnell den richtigen Einstiegszeitpunkt zu finden. Falls Du nicht schnell genug handelst, läufst Du Gefahr, einen guten Trading-Zeitpunkt zu verpassen.

Möglichkeiten für Einstiegspunkte beim Fibonacci Retracement Trading

Bekannte Kerzenformationen: Kerzeninformationen sind ein sehr wichtiges Hilfsmittel, das Du in Kombination mit Fibonacci Retracement einsetzen solltest. Candlestick-Muster wie zum Beispiel Hammer, Inverted Hammer, Shooting Star und Harami geben Dir gute Hinweise darauf, ob ein bestimmter Kurstrend ein Ende findet und eine Trendänderung bevorsteht. Warte deshalb beim Erreichen eines Retracement Levels auf Candlestick-Formationen mit Zusatzinformationen.

Unterstützungs- und Widerstandszonen: Wie bei Fibonacci Retracements ereignen sich auch bei Unterstützungs- und Widerstandslevels in der Praxis häufig Trendwechsel. Gleiche deshalb die identifizierten Fibonacci Levels mit bereits bekannten Unterstützungs- bzw. Widerstandszonen ab. Sofern sie sich überschneiden, ist dies ein sehr starkes Signal für eine potenzielle Kursänderung.

Auch in kleinere Zeiteinheiten schauen: Wie zuvor erwähnt, sind Swings in jedem Zeitrahmen zu finden. Während sie in der Betrachtung über mehrere Wochen und Monate meist schnell ins Auge stechen, sind sie über einen Zeitraum von wenigen Tagen oder gar Stunden deutlich schwieriger zu identifizieren. Trotzdem lohnt sich die Erkennung von Fibonacci Retracements auch auf Basis kleinerer Zeiteinheiten. Vor allem Daytrader eröffnen sich damit interessante Trading-Chancen.

Bestätigung durch Volumen: Das Handelsvolumen ist ein wichtiger Bestätigungsfaktor von Fibonacci Retracements. Je höher das Volumen nach dem Erreichen des Retracement Levels ist, umso mehr spricht für eine starke Kursbewegung nach oben oder unten. In welche Richtung sich der Kurs entwickelt, solltest Du durch den Einsatz zusätzlicher Indikatoren verifizieren.

#7 Stop Loss beim Fibonacci Retracement Trading nutzen

Das Setzen eines Stop Loss zur Begrenzung des Verlustrisikos eines Trades ist eine Wissenschaft für sich. Während manche Trader einen prozentualen Ansatz verfolgen und beispielsweise einen Stop Loss 15% unter dem Einstiegskurs definieren, orientieren sich andere an technischen Marken wie den Fibonacci Retracements.

Stop Loss beim Fibonacci Retracement Trading richtig einsetzen
Stop Loss beim Fibonacci Retracement Trading richtig einsetzen

Der Vorteil letzterer Methode ist, dass bei wichtigen Kursmarken wie den Retracement Levels in der Praxis nicht selten Trendänderungen zu beobachten sind. Das bedeutet, es gibt eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass der Kurs dreht, bevor Dein Stop Loss ausgelöst wird.

Nicht immer werden die Retracements Levels mit Deiner Risikotoleranz übereinstimmen. Überlege Dir deshalb gut, ob ein bestimmtes Level mit einem zu hohen potenziellen Verlust verbunden ist.

Tipps für das Setzen von Stop Loss beim Retracement Trading

Stop Loss flexibel gestalten: Retracement Level werden in der Praxis niemals genau eingehalten. Häufig ereignet sich eine Trendwende etwas über oder unter dem Level. Das solltest Du bei der Festlegung eines Stop Loss im Hinterkopf haben. Im Zweifelsfall empfiehlt es sich, den Stop Loss etwas weiter vom Retracement Level entfernt zu setzen, um ein zu schnelles Auslösen zu verhindern.

Fibonacci Tool ist keine Garantie: Fibonacci Retracements geben niemals eine Garantie auf eine Trendwende. Dementsprechend sollte der Stop Loss immer zu Deiner generellen Risikotoleranz passen. Sie ist wichtiger als die Orientierung an irgendwelchen technischen Marken.

Levels halten nicht genau auf einen Punkt/Pip: Ich kann nicht oft genug betonen, dass Retracement Levels ein Hilfsmittel sind. In der Trading-Praxis halten sie nie genau auf den Punkt. Riskiere deshalb nicht unnötig ein Auslösen des Stop Loss durch eine zu enge Platzierung am Level. Du musst immer damit rechnen, dass der Kurs über oder unter dem Level dreht.

Vor- und Nachteile von Fibonacci Retracements

Vorteile:

Die Anwendung von Fibonacci Retracements in der Trading-Praxis ist sehr einfach. Damit eignen sie sich auch gut für Anfänger.

Unterstützungs- und Widerstandsniveaus lassen sich mithilfe der Retracement Levels klar identifizieren. Trader müssen selbst keine Interpretationsarbeit leisten.

Fibonacci Retracements sind eine präzise Methode zur Erkennung von Trends und Trendwenden. Sie lassen sich gut mit anderen Trendindikatoren wie zum Beispiel Unterstützungs- und Widerstandslinien kombinieren.

Retracements können als Signalgeber für den Einstieg in den Markt genutzt werden. Zudem eignen sie sich für das Setzen von Stop Loss-Marken.

Fibonacci Trading lässt sich sehr gut mit anderen Indikatoren kombinieren. Die Verbindung von Fibonacci Retracements mit weiteren technischen Tools erhöht ihre Aussagekraft.

Fibonacci Trading nimmt Emotionen aus dem Trading. Trader laufen weniger Gefahr, Handelsentscheidungen aus dem Bauch heraus zu treffen.

Fibonacci Retracements lassen sich in jedem beliebigen Markt anwenden. Sie besitzen eine Aussagekraft für alle Anlageklassen.

Nachteile:

Bei der Berechnung von Fibonacci Retracements kann es zu Fehlern kommen, da die Auswahl der Hochs und Tiefs von Swings/Trends subjektiv ist. Die von der Software berechneten Levels sind folglich ebenfalls subjektiv.

Fibonacci Retracements berücksichtigen keine Fundamentaldaten. Das kann in der Praxis zu Fehlinterpretationen führen.

Fibonacci Trading führt aufgrund seiner Beliebtheit an den Retracement Levels zu erhöhten Kursschwankungen. Das kann die Interpretation der Kursbewegungen erschweren.

Weshalb funktioniert das Fibonacci Retracement Trading so gut?

Das Fibonacci Trading funktioniert in der Praxis so gut, weil sowohl Millionen von Tradern als auch Tausende von Algorithmen mit dieser Trading-Methode arbeiten. Fibonacci Retracements sind aufgrund ihrer Einfachheit und Klarheit sehr weit verbreitet.

Selbst Anfänger können mit einer kostenlosen Standard-Software innerhalb von Sekunden die Retracement Levels generieren und als Grundlage für Handelssignale nutzen.

In der Praxis kannst Du deshalb bei der Annäherung eines Wertpapierkurses an ein Retracement in vielen Fällen ein deutlich erhöhtes Handelsvolumen beobachten.

Sowohl Trader als auch Algorithmen gehen davon aus, dass es zu einer Trendänderung kommt. Da Fibonacci Retracements oftmals als Stop Loss- oder Take Profit-Marken dienen, kommt es zur automatischen Auslösung zahlreicher Orders.

Beachte: Wie bereits zuvor erwähnt, solltest Du Fibonacci Levels niemals blind vertrauen. Sie halten fast nie auf den Punkt genau. Meist dreht der Kurs entweder etwas über oder etwas unter dem jeweiligen Level. Bei all Deinen Orders solltest Du deshalb eine gewisse „Flexibilitätsspanne“ einplanen.

Welches sind die wichtigsten Linien für das erfolgreiche Trading?

In der Trading-Praxis spielen vor allem drei Fibonacci Retracement Levels eine große Rolle: Das 38,2%-, das 50%- und das 61,8%-Level. Diese drei Levels werden von vielen Tradern als wichtige Kauf- und Verkaufszeitpunkte angesehen.

Ich persönlich halte (wie wahrscheinlich die meisten anderen Trader auch) das 50%-Level für das mit Abstand bedeutendste Retracement Level. Es liegt genau in der Mitte eines Swings und hat demnach eine hohe psychologische Bedeutung.

Wird eine Unterstützung beim 50%-Level im Fibonacci Trading gebrochen, heißt das, dass sich der Abwärtstrend wahrscheinlich beschleunigt fortsetzt. Hält die Unterstützung hingegen, ist das ein sehr deutliches Zeichen für eine Trendumkehr.

Spiegelverkehrt ist die Interpretation, wenn es sich beim 50%-Level um einen Widerstand handelt. Prallt der Kurs bei diesem Level ab, ist die Aufwärtsbewegung zu Ende und es kommt mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einer Trendwende. Wird das 50%-Level allerdings durchbrochen, setzt sich der Aufwärtstrend wahrscheinlich mit höherer Geschwindigkeit fort.

Beachte: Die Bedeutung der Retracement Levels im Fibonacci Trading ist sehr subjektiv. Jeder Trader muss in der Praxis seine eigenen Erfahrungen mit den jeweiligen Levels machen. Zudem müssen die Retracements zu Deiner Handelsstrategie passen. Fibonacci Trading an Levels, die nicht gut zu Deiner Strategie passen, ist nicht empfehlenswert.

Was sind Fibonacci Retracement Extensions?

Fibonacci Retracement Extensions kommen ins Spiel, wenn das Hoch oder das Tief eines Swings nach oben bzw. nach unten durchbrochen wird. Das bedeutet, dass kein Fibonacci Retracement (innerhalb) dieses Swings gehalten hat und sich die Swing-Bewegung fortsetzt. Auch in diesem Fall kannst Du weiter auf das Fibonacci Trading setzen, und zwar über die sogenannten „Extensions“ (Erweiterungen). 

Fibonacci Level vs. Extensions
Fibonacci Level vs. Extensions

Die Berechnungen dieser Extensions sind sehr einfach. Du musst lediglich 100% zu den bisherigen Fibonacci Retracements addieren. Die Extension Levels liegen folglich bei 123,6%, 138,2%, 150%, 161,8% und 178,6%.

Wie bei den Retracements musst Du auch bei Extensions in der Praxis die Rechenarbeit nicht selbst leisten. Über Trading-Software und sonstige Chart-Programme kannst Du Dir die Extension Levels bequem durch einen Klick anzeigen lassen.

Auch in Bezug auf die Bedeutung der einzelnen Levels unterscheiden sich die Extensions nicht von den Retracements. In der Praxis spielen die Extension Levels bei 138,2%, 150% und 161,8% die größte Rolle.

Beachte: Fibonacci Extensions eignen sich hervorragend zur Bestimmung von Kurszielen. Sie dienen Dir als wichtige Marke für das Setzen eines Stop Loss oder eines Take Profits bei der Fortsetzung eines Swings.

Wann setze ich das Fibonacci Retracement im Chart ein?

Fibonacci Trading passt sehr gut zur allgemeinen Börsenerkenntnis, dass es nach längeren Kursbewegungen (Swings) in der Regel zu einer Korrekturbewegung kommt. Nicht selten setzt diese Korrektur an einem Retracement Level ein.

Fibonacci Retracements haben meist eine stärkere Aussagekraft, je länger der jeweilige Trend angehalten hat. Bei einem sehr langen Aufwärtstrend ist somit eine Korrektur wahrscheinlicher als bei einem kurzen.

Wann Fibonacci Retracements einsetzen
Wann Fibonacci Retracements einsetzen

Bei einem Abwärtstrend verhält es sich selbstverständlich ähnlich. Diese Beobachtung kannst Du nutzen, um an den jeweiligen Retracement Levels zum richtigen Zeitpunkt in den Markt einzusteigen und von der Korrekturbewegung zu profitieren.

Am einfachsten erläutere ich Dir den passenden Zeitpunkt des Fibonacci Tradings anhand eines Beispiels:

Du beobachtest, dass eine starke Abwärtsbewegung eines Wertpapiers ins Stocken gerät. Beim 50%-Retracement Level bildet sich ein Boden, sprich, der Kurs fällt nicht weiter. Du interpretierst das Retracement demnach als Widerstand, an dem der Kurs mit hoher Wahrscheinlichkeit abprallen und zu einer Gegenbewegung ansetzen wird.

Nun hast Du mehrere Möglichkeiten, in den Markt einzusteigen und Long zu gehen. Du kannst beim Erreichen des Retracement Levels direkt eine Market Order platzieren und damit zum nächstmöglichen Zeitpunkt das Wertpapier kaufen. Alternativ empfiehlt sich das Setzen einer Buy Limit Order knapp unterhalb des Retracements. Falls der Kurs (wie oft in der Praxis) das Level kurzzeitig unterschreitet, wird Deine Limit Order ausgelöst.

In der Folge erweist sich Deine Interpretation des Fibonacci Retracements als Widerstandsniveau als richtig und der Kurs des Wertpapiers setzt zu einem Rebound an. Nun stellt sich die Frage, wie lange Du Deine Position halten willst.

Das hängt davon ab, welche Art von Trader Du bist. Als Scalper wirst Du Deine Position nur wenige Minuten halten. Ob es sich um eine nachhaltige Trendumkehr handelt, ist Dir egal. Du willst lediglich von einer sehr kleinen Gegenbewegung in Höhe von einigen Pips oder Punkten profitieren.

Falls Du ein Daytrader bist, möchtest Du gerne eine etwas größere Korrekturbewegung sehen. Viele Daytrader nehmen die letzten Tageshochs (bzw. -tiefs) als Zielwerte für ihr Trading.

Als Swingtrader spielt für Dich die Frage jedoch eine große Rolle, ob sich der Kurstrend nachhaltig umgekehrt hat. Du wirst Dir wahrscheinlich ein Kursziel für Deinen Long-Trade beim 38,2%- oder beim 23,6%-Level setzen.

Beachte: Der Ablauf eines Short-Trades ist genau gleich wie der in meinem Long-Beispiel. Mit einem Short-Trade setzt Du darauf, dass es bei einem Widerstandslevel zu einer Kurskorrektur kommt. Welchen Teil dieser Korrekturbewegung Du gewinnbringend mitnehmen willst, hängt davon ab, ob Du ein Scalper, Daytrader oder Swing-Trader bist.

Was sind Fibonacci-Fächer?

Fibonacci Retracements lassen sich in der Trading-Praxis nicht nur als Hinweise für Unterstützungen und Widerstände nutzen, sondern auch als Trendindikatoren, und zwar in Form sogenannter „Fibonacci-Fächer“. Die grafische Darstellung dieser Fächer ist ziemlich einfach und ist ebenfalls über Trading- oder sonstige Chart-Software möglich.

Fibonacci-Fächer erklären
Fibonacci-Fächer

Um die Fächerlinien zu erhalten, zeichnest Du in einem ersten Schritt eine am Hochpunkt eines Swings ausgehend vertikale Linie im Chart ein. Im zweiten Schritt verbindest Du den Tiefpunkt des Swings mit dem Punkt, an dem die vertikale Linie aus Schritt 1 ein Retracement Level schneidet.

Diesen Schritt machst Du für das 23,6%, das 38,2% und das 61,8% Level. Dadurch erhältst Du drei Fächerlinien.

Diese Fibonacci Fächer kannst Du in der Trading-Praxis als Trendlinien verwenden. Sie helfen Dir dabei, die Trends eines Wertpapiers in der Zeit nach dem betrachteten Swing zu identifizieren. Wie andere Trendlinien fungieren auch die Fächerlinien als Unterstützungs- und Widerstandsniveaus.

Beachte: Bei einem Abwärts-Swing ist die Vorgehensweise zur Darstellung der Fibonacci Fächer gleich. Du musst lediglich den Hoch- und den Tiefpunkt vertauschen. Die verwendeten Retracement Levels bleiben dieselben.

Kreise und Bogen als Ergänzung im Fibonacci Trading

Die grafischen Einsatzmöglichkeiten von Retracement Levels im Fibonacci Trading gehen über Linien hinaus. Du kannst sie auch als Grundlage für die Darstellung von Kreisen und Bogen verwenden.

Kreise und Bogen als Ergänzung im Fibonacci Trading
Kreise und Bogen als Ergänzung im Fibonacci Trading

Dazu verwendest Du in einem ersten Schritt den Hochpunkt eines Swings als Mittelpunkt eines Kreises. Die Kreislinie führt durch den Tiefpunkt. Der Abstand zwischen Hoch und Tief ist folglich der Radius des Kreises.

Im zweiten Schritt kannst Du im Chart auf Basis der Fibonacci Retracement Levels weitere Kreise einzeichnen. Zeichne beispielsweise einen Kreis ein, dessen Radius 61,8% des Basiskreises beträgt. Verwende zudem einen Kreis mit einem Radius von 38,2%. Diese Kreise zeigen Dir, wo Du im weiteren Kursverlauf mit Unterstützungen und Widerständen zu rechnen hast. 

Anstatt voller Kreise kannst Du für das Fibonacci Trading auch nur die untere Kreishälfte, also den Bogen verwenden. Der Bogen deutet an, wo sich Widerstände befinden könnten.

Beachte: Das Interessante an der Verwendung von Kreisen und Bögen im Fibonacci Trading ist das Zeitelement. Im Gegensatz zu den normalen Retracement Levels verändern sich die Kreise und Bögen im Zeitverlauf dynamisch.

Fibonacci Zeiterweiterungen (Time Extensions) nutzen

Eine weitere Möglichkeit, wie Du Fibonacci Zahlen in der Praxis nutzen kannst, sind die sogenannten „Time Extensions“ (Zeiterweiterungen). Sie geben im Gegensatz zu den bisher kennengelernten Anwendungsmöglichkeiten keine konkreten Kursniveaus an, sondern Zeitpunkte, zu denen Du mit einer Trendumkehr rechnen musst.

Fibonacci Zeiterweiterungen (Time Extensions)
Fibonacci Zeiterweiterungen (Time Extensions)

Die grafische Darstellung der Erweiterungslinien ist sehr einfach. Der Zeitraum eines Swings (vom Tief zum Hoch oder umgekehrt) stellt den Basiszeitraum von 100% dar. Zeichne deshalb im Chart vertikale Linien beim Beginn und beim Ende eines Swings ein und Du erhältst den genauen Swing-Zeitraum.

Nun kannst Du die Fibonacci Retracements Levels als Zeiterweiterungen nutzen. Verlängere beispielsweise den Basiszeitraum um 38,2% nach rechts und Du erhältst einen Zeitpunkt, zu dem ein Trendwende wahrscheinlich ist.

Zur Ermittlung der Time Extensions kannst Du anstelle der Retracement Levels auch die Fibonacci-Zahlen selbst verwenden. In diesem Fall stellt der Zeitraum des Swings die Zahl 1 dar. Erweitere die Zeitleiste somit um den gleichen Zeitraum (1) nach rechts, um die nächste Zeiterweiterung zu finden. Danach folgen die Zeiträume 2, 3, 5, etc.

Beachte: Zur sinnvollen Anwendung von Time Extensions benötigst Du selbstverständlich einen Chart mit einer Zeitleiste. Ansonsten haben die Fibonacci Zeiterweiterungen keine Aussagekraft.

Potenzielle Gap-Levels im Chart mit Fibonacci Retracements identifizieren

Ein Gap (Kurslücke) kommt im Börsenalltag zustande, wenn nach Börsenschluss wichtige Nachrichten publik werden, die den Kurs eines Wertpapiers signifikant beeinflussen. Dazu zählen bei Aktienkursen beispielsweise Unternehmensmeldungen wie Quartalszahlen oder Übernahmeangebote.

Durch den Kurssprung über Nacht entsteht eine Lücke zwischen dem Schlusskurs des vorherigen Handelstages und dem Eröffnungskurs des neuen Handelstages. Zu den Kursen innerhalb des Gaps findet kein Handel statt, sie werden schlichtweg übersprungen.

In der Praxis bewegt sich der Kurs am Folgetag häufig in die Kurslücke hinein. In diesem Fall kannst Du Fibonacci Retracements zur Ermittlung nutzen, wie weit die Kursentwicklungen gehen wird. Du nimmst den Schlusskurs des Vortages und den Eröffnungskurs des aktuellen Tages als Hoch und Tief (bzw. umgekehrt) und zeichnest auf dieser Grundlage die jeweiligen Retracement Levels ein.

Beachte: Gap-Trading eignet sich aufgrund der Kurzfristigkeit eher für Scalper und Daytrader. Für klassische Swingtrader hat das Gap-Trading eine eher untergeordnete Bedeutung.

Konsolidierungszonen mit Fibonacci Retracements identifizieren

Fibonacci Retracements eignen sich in der Praxis nicht nur dazu, Widerstände und Unterstützungen zu identifizieren, sondern auch Konsolidierungszonen. Im Börsenalltag wirst Du häufig die Beobachtung machen, dass der Kurs eines Wertpapiers nach einem starken Anstieg oder Rückgang in eine Konsolidierung übergeht.

Konsolidierungszonen mit Fibonacci Retracements identifizieren
Konsolidierungszonen mit Fibonacci Retracements identifizieren

Das bedeutet, dass keine Trendumkehr einsetzt, sondern der Kurs bei einem bestimmten Kursniveau verharrt und es keine größeren Kursschwankungen mehr gibt. Nach einiger Zeit setzt der Kurs dann seinen ursprünglichen Trend fort.

Die Retracement Levels zeigen Dir, an welchen Kursniveaus es zu einer Konsolidierung kommen kann. Sie geben jedoch keine Auskunft darüber, wie lange eines Kurskonsolidierung dauert.

Beachte: In puncto Kurskonsolidierungszonen solltest Du Fibonacci Retracements mit anderen Indikatoren kombinieren, die Dir Aufschluss darüber geben können, wie lange die Konsolidierung dauert.

FAQ – Fibonacci Retracement Trading

Wie funktioniert Fibonacci Retracement Trading?
+
Fibonacci Trading funktioniert auf Basis von Retracement Levels, die Widerstands- und Unterstützungszonen für den Kurs eines Wertpapiers darstellen. Sie deuten somit an, an welchen Kursniveaus eine Trendumkehr wahrscheinlich ist. Diese Aussage kannst Du als Grundlage für den Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers nehmen.
Was sagen Fibonacci Retracements aus?
+
Fibonacci Retracements lassen sich in der Trading-Praxis auf vielfältige Weise nutzen. In erster Linie zeigen sie Widerstands- und Unterstützungsniveaus an. Du kannst sie aber auch zur Festlegung von Trendlinien und zur Erkennung der Zeitpunkte von Trendänderungen verwenden.
Warum funktionieren Fibonacci Retracements?
+
Fibonacci Retracements funktionieren in der Praxis gut, weil sie von sehr vielen Händlern und Algorithmen als Grundlage von Handelsentscheidungen verwendet werden. Wenn viele Händler und Algorithmen ein Retracement Level ähnlich interpretieren und demnach die gleichen Orders aufgeben (long oder short gehen), kommt es zu einer Art „selbsterfüllenden Prophezeiung“.
Wie setzt man ein Fibonacci Retracement?
+
Um ein Fibonacci Retracement zu setzen, musst Du lediglich einen Swing in einem Chart identifizieren. Der Hoch- und der Tiefpunkt des Swings sind die Grundlage für die Darstellung der Retracement Levels. Diese werden von Chart-Programmen automatisch eingezeichnet.
Welche Fibonacci Retracements gibt es?
+
Fibonacci Retracements gibt es bei 23,6%, 38,2%, 50,0%, 61,8% und 76,4%.
Welche Fibonacci Levels werden im Trading am häufigsten verwendet?
+
Die Retracements bei 38,2%, 50,0% und 61,8% spielen in der Trading-Praxis die größte Rolle. Aufgrund seiner Lage bei der Hälfte eines Swings hat das 50%-Retracement in der Praxis die größte psychologische Bedeutung.
Christian Böttger

Christian Böttger

Über den Autor Finanzexperte und Ausbilder für Trading mit über 6 Jahren Erfahrung an der Börse.

Vollzeit-Trader

„Egal in welcher Marktphase man sich befindet – mit meinen Strategien kann ich seit über 6 Jahren flexibel im Markt erfolgreich agieren!“

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+6 Jahre Erfahrung

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Über den Autor:

Christian Böttger ist hauptberuflich Trader und Mentor, der sowohl kurzfristige Trades als auch langfristige Investments mit überragender Trefferquote durchführt. Auf Finanzradar.de teilt er seine Analysen sowie praktische Erfahrung und hat besonders für Anfänger den einen oder anderen Kniff parat. Mehr über Christian erfährst Du hier.