Seit Jahren setze ich selbst auf fallende Kurse und nutze dafür diverse Strategien. Dabei konzentriere ich mich auf das CFD Trading.
Allerdings gibt es mehrere Möglichkeiten um auf fallende Kurse setzen zu können. In diesem Artikel teile ich meine Erfahrungen und gehe mal auf die 4 interessantesten Möglichkeiten sowie die Risiken ein:
Auf fallende Kurse setzen: Bei einem plötzlichen Kursrutsch winken hohe Gewinnchancen, aber das Shorten ist auch riskant. Für Kleinanleger sind CFDs und das klassische Aktien-Short-Selling geeignet. Fortgeschrittene und Profis orientieren sich gerne auch an Optionen oder Futures.
Überblick: Auf fallende Kurse setzen
Aktien Shorten – Leihen, verkaufen, günstiger zurückkaufen.
Optionen & Futures – Für Profis, hohe Gewinne aber auch große Risiken.
Shorten mit CFDs – Mit Hebelwirkung, einfacher Einstieg, aber risikoreich.
Vorteile von fallenden Kursen – Gewinne bei sinkenden Märkten möglich.
Die größten Risiken – Unbegrenzte Verluste und Short-Squeeze.
Richtigen Zeitpunkt wählen – Chartanalyse nutzen, für optimalen Einstieg.
FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Thema wie man auf fallende Kurse setzt.
Der klassische Weg: Aktien auf fallende Kurse verkaufen
Beim klassischen Leerverkauf leihst Du Dir Aktien und verkaufst sie, um sie später günstiger zurückzukaufen. Natürlich ist dann die Differenz zwischen Verkauf- und Kaufpreis Dein Gewinn. Diese Vorgehensweise ist allerdings nicht ganz ohne Tücken und Leerverkäufe sind in der Regel komplex.
Vor allem die Tatsache, dass theoretisch unbegrenzte Verluste entstehen können, macht die ganze Sache natürlich schwierig, wenn Anfänger keinen Stop-Loss setzen. Schließlich könnte die Aktie ja rein theoretisch unbegrenzt steigen, wodurch eben keine Obergrenze definiert wird was den möglichen Verlust angeht.
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Beim Shorten besteht außerdem immer die Gefahr, dass der Stop-Loss nicht gleich greift, weil es Liquiditätsprobleme gibt; Wenn die Aktie grade niemand will, wirst Du sie natürlich auch über den Stop-Loss nicht los!
In der Praxis ist der Ablauf eines Leerverkaufs oft an strenge Regularien gebunden und viele Broker bieten diese Option gar nicht erst an. Zudem musst Du bedenken, dass die Leihgebühren und potenzielle Zinsen Deine Gewinne beim klassischen Leerverkauf schmälern können, besonders wenn der Kurs nicht so schnell sinkt.
Leerverkauf Vor- und Nachteile
Vorteile:
Profite bei fallenden Märkten
Hedging gegen Long-Verluste
Kombinierbar mit Risk Management
Keine langfristige Kapitalbindung
Nutzen von Marktüberbewertungen
Nachteile:
Theoretisch unbegrenztes Verlustpotenzial
Leihgebühren für geliehene Aktien
Risiko eines Short Squeeze
Liquiditätsrisiko
Pflicht von Dividendenzahlungen
Mit Optionen und Futures auf fallende Kurse setzen
Eine weitere durchaus interessante Möglichkeit, um auf fallende Kurse zu setzen, sind Derivate wie Optionen und Futures. Mit einer Put-Option kannst Du zum Beispiel das Recht erwerben, einen Basiswert zu einem bestimmten Preis zu verkaufen.
Wenn der Kurs des Basiswertes fällt, kannst Du die Option ausüben und den Gewinn einstreichen. Futures funktionieren ähnlich, jedoch verpflichtest Du Dich hier zum Verkauf eines Basiswertes zu einem vorher festgelegten Preis.
Futures und Optionen sind für Leute die gerne souveräner und sicherer handeln wollen. Sie bieten also große Flexibilität, eignen sich aber eher für erfahrene Trader. Ein Nachteil ist zum Beispiel, dass sie mit einem hohen Einsatz verbunden sind.
Optionen Vor- und Nachteile
Vorteile:
Potenzieller Verdienst durch Optionsprämien
Hedging zur Absicherung möglich
Mehr Gewinnpotenzial durch Hebel
Verkäufer profitieren von Zeitwertverfall
Viele Optionen verfallen
Nachteile:
Unbegrenzter Verlust durch ungedeckte Call-Option möglich
Ungedeckte Put-Option
Optionen sind etwas komplexer
Erfordert präzises Timing
Hebel führt möglicherweise zu starken Verlusten
Futures Vor- und Nachteile
Vorteile:
Viele Futures-Märkte sind sehr liquide
Verfügbarkeit von Mini- und Micro-Kontrakten
Hebelwirkung möglich
Kein Wertverlust durch Zeit wie bei Optionen
Schutz (Hedging) gegen Preisschwankungen
Nachteile:
Hebel multipliziert Verluste
Feste Laufzeiten führen zu Positionsschließungen
Futures-Handel ist komplizierter
Oft zusätzliche Gebühren
Theoretisch unbegrenztes Verlustpotenzial
CFDs – Einfach und flexibel
CFDs (Contracts for Difference) sind für uns Privatanleger oft die einfachste Möglichkeit, auf fallende Kurse zu setzen. Das sind außerbörsliche Kontrakte, bei denen Du mit einem Broker eine Wette auf die Preisbewegung eines Basiswertes abschließt.
Du kannst natürlich sowohl auf steigende als auch auf fallende Kurse setzen. Hierbei bieten CFDs die beliebte Option des Hebel Tradings, was aber auch durchaus schnell gefährlich werden kann. Mit Hebel CFD Trading kannst Du mit relativ geringem Kapital bereits große Positionen eröffnen.
Gleichzeitig sind die Mindestinvestitionen, also die Margin deutlich niedriger als bei Futures oder Optionen. Eben weil die Kombination aus dem Hebel und geringen Kapital theoretisch die Möglichkeit bietet, schnell viel Geld zu verdienen, lassen sich viele Kleinanleger locken – verlieren aber in den meisten Fällen jede Menge Kapital.
Lass Dir gesagt sein, dass es sich dabei dann nur um Zockerei handelt und nicht um ernsthaftes Daytrading. Wie viel mit CFD Daytrading realistisch ist, habe ich schon in anderen Beiträgen ausführlich erläutert.
Wichtig ist hier das richtige Mindset und eine strategische Vorgehensweise, dann kannst Du mit CFDs auf fallende Kurse setzen, ohne zu viel Geld zu riskieren. Eine realistische Erwartungshaltung gehört neben striktem Risikomanagement dazu.
CFDs bieten zwar den Vorteil, dass Deine Verluste bei Privatanlegerkonten nicht ins Unendliche steigen können. Dank europäischer Regulierungen können Deine Verluste nie die Einlage übersteigen. Das macht sie mittlerweile relativ sicher im Vergleich zu anderen Möglichkeiten short zu gehen. Du kannst trotzdem in Rekordzeit Dein Depot verlieren, wenn Du nicht weißt was Du tust!
CFDs Vor- und Nachteile
Vorteile:
Möglicher Gewinn bei Kursrückgängen
EU-Regulierungen begrenzen Verluste bei ESMA Brokern
Hebel für kleine Einsätze
Keine Verfallsdaten wie bei Optionen
Kein Besitz des Basiswerts
Automatischer Stop-Loss einsetzbar
Nachteile:
Unbegrenztes Verlustpotenzial bei ausländischen Brokern
Hebel verstärkt Verluste
Volatile Märkte besonders riskant
Kurslücken können auftreten
Zinskosten für offene Positionen über Nacht
Setzen auf fallende Kurse: Warum es so attraktiv ist
Meiner Erfahrung nach kann es durchaus lukrativ sein, auf fallende Kurse zu setzen – vor allem, wenn eine gute Strategie dahinter steht.
Aktien fallen oft viel schneller, als sie steigen. Wenn der Markt in eine Abwärtsspirale gerät, können die Kursverluste in wenigen Stunden, Tagen oder Wochen durchaus dramatisch sein, und das bietet natürlich Potenzial, beim Shorten in kurzer Zeit viel Strecke und damit Profit mitzunehmen.
Bedenke aber bitte hierbei immer auch das hohe Risiko und das mögliche Verlustpotenzial, das alle Finanzprodukte beim „short gehen“ mit sich bringen.
Das berühmte Beispiel der Coronakrise Anfang 2020 zeigt uns die Dramatik von Kursverlusten sehr deutlich. In nur 3 Handelswochen verlor der DAX zum Beispiel rund 5.500 Punkte – wer hier auf fallende Kurse gesetzt hatte, konnte einen ordentlichen Gewinn mitnehmen.
Der Weg zurück zum Ausgangsniveau dauerte dann fast ein Jahr. Es geht also durchaus durch „Black Swan Events“ schnell mal auf Talfahrt und die Kurserholung dauert vergleichsweise vielfach länger als der Absturz. Diese Dynamik können wir ausnutzen und genau das macht es so attraktiv, auf fallende Kurse zu setzen.
Risiken des Short Sellings
Obwohl das Setzen auf fallende Kurse verlockend klingt, ist es durchaus gefährlich. Wie ich bereits erwähnt habe, hängen natürlich die Risiken bzw. Nachteile auch vom jeweiligen Finanzprodukt ab. Was Dir aber beim Setzen auf fallende Kurse immer passieren kann, ist das sogenannte Short Squeeze.
Wir haben hier eine Situation, in der viele Anleger gleichzeitig auf fallende Kurse setzen und plötzlich der Kurs in die Höhe schießt. Natürlich müssen die Short-Seller dann ihre Positionen schließen, indem sie die Aktien zurückkaufen, beziehungsweise deren Stop-Loss wird ausgelöst!
Das führt unweigerlich zu noch viel höheren Kursen und damit auch zu enorm steigenden Verlusten für alle Beteiligten, welche gerade eine Short-Position offen haben. Ein starkes Momentum in „Long-Richtung“ kann sich also auch ebenfalls sehr schnell entwickeln.
Ein prominentes Beispiel ist der Fall von Volkswagen im Jahr 2008. Nachdem Porsche überraschend eine große Menge VW-Aktien gekauft hatte, waren kaum noch Aktien verfügbar, die Short-Seller für die Rückgabe hätten kaufen können. Die Folge: Der Kurs explodierte und viele Short-Seller erlitten massive Verluste.
Außerdem birgt das Setzen auf fallende Kurse das Risiko, dass der Wert theoretisch keine Obergrenze besitzt. Sprich Deine Verluste könnten ins unermessliche steigen, wenn Du short gehst und zum Beispiel keinen Stop-Loss setzt.
Beim Short Selling gibt es also theoretisch kein Limit nach oben. Wenn der Kurs einer Aktie entgegen Deiner Erwartungen stark steigt, musst Du sie zu einem höheren Preis zurückkaufen – und das kann richtig teuer werden.
Wann solltest ich auf fallende Kurse setzen?
Die Entscheidung, ob und wann Du auf fallende Kurse setzen solltest, hängt von Deiner Chartanalyse und Deinem Erfahrungslevel ab. Grundsätzlich möchte ich jetzt erst einmal keine Handelsempfehlungen abgeben. Es gibt jedoch einige typische Szenarien, in denen Short Selling eine gute Strategie sein kann:
Wann „shorten“ sinnvoll sein könnte
Überbewertete Aktien: Wenn eine Aktie deutlich über ihrem inneren Wert gehandelt wird, könnte es sich lohnen, auf einen Kursrückgang zu spekulieren.
Wirtschaftliche Abschwünge: In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit oder während einer Rezession neigen viele Aktien dazu, an Wert zu verlieren.
Unternehmensspezifische Probleme: Schlechte Quartalszahlen, Rechtsstreitigkeiten oder Managementprobleme können zu einem Kursrutsch führen.
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FAQ – Auf fallende Kurse setzen
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Christian Böttger
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Über den Autor:
Christian Böttger ist hauptberuflich Trader und Mentor, der sowohl kurzfristige Trades als auch langfristige Investments mit überragender Trefferquote durchführt. Auf Finanzradar.de teilt er seine Analysen sowie praktische Erfahrung und hat besonders für Anfänger den einen oder anderen Kniff parat. Mehr über Christian erfährst Du hier.