Die Turtle Trading Strategie ist ein systematischer Handelsansatz, bei dem es ein dickes Regelwerk gibt, welches Dir exakt sagt, wann Du wie handeln sollst. Das wird gern auch als „Fixed Entry“ Modell bezeichnet.
Ich habe einen eigenen Turtle Trading Strategie Backtest gemacht und will Dir die Strategie näher bringen und zeigen, dass sie auch heutzutage noch funktioniert!
Turtle Trading Strategie: Mit Hilfe des Donchian Indikators setzt man eine Mischung aus Breakout- und Trend Trading um. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Markt steigt oder fällt.
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Kurzüberblick: Turtle Trading
#1 Turtle Trading einfach erklärt – Grundlagen zum Turtle Trading
#2 Turtle Trading Regeln – Es existieren 2 Systeme.
#3 Trading Beispiele – Learning by doing!
#4 Turtle Strategie Backtest – Exklusive Einblicke in mein Research.
#5 Probleme der Strategie – Ich zeig Dir 5 Stück.
Turtle Trading einfach erklärt
Ziel des Turtle Tradings ist es den Start eines Trends zu erwischen und diesen ganz lange zu reiten. Dies geschieht mit Hilfe von 2 Donchian Kanälen, sowie dem ATR Indikator. Aus Sicht der technischen Analyse macht das extrem viel Sinn, da Trends gerne extrem weit fortgesetzt werden.
Der Donchian Kanal macht im Prinzip nichts anderes, als den höchsten & tiefsten Kurs der letzten bspw. 20 Tage im Kurs anzuzeigen. Brechen wir nun über die 20 Tage-Hoch-Linie, dann deutet das zum Beispiel den Start eines Aufwärtstrends an. Warum? – weil man ja ganz schön Power benötigt, um solche neuen Hochs zu erzielen!
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Turtle Trading Strategie Regelwerk
Ich hab Dir bereits gesagt, dass es sich um ein systematisches Trading handelt, weswegen es auch viele Regeln gibt. Anhand von Beispielen zeig ich Dir später was mit dem ganzen Zeug gemeint ist, weil das beim ersten Mal lesen alles sehr komplex klingt. 🙂
Handelbare Märkte: Rohstoffe, Forex, US-Staatsanleihen, Agrarrohstoffe, Indizes
Risiko pro Trade: Maximal 1% des Accounts
Positionsgröße: Anzahl kaufbarer Kontrakte = 1% des Accounts geteilt durch den ATR x Kontraktumfang (der Punkt ist komplex, erkläre ich Dir gleich noch genauer am Beispiel)
Einstieg: Im System 1 – Breakout des 20-tägigen Donchian Kanal. Im System 2 – Breakout des 55-tägigen Donchian Kanal.
Ausbau der Position: Nimm den Wert des ATR(20) und alle einer halbe Entfernung wird ausgebaut.
Stop-Loss: Der Anfangs-Stopp wird auf eine Entfernung des 2-fachen ATR Wert gesetzt.
Stop-Loss beim Ausbau: Wird die Position ausgebaut, wird der Anfangs-Stopp um einen halben ATR Wert nachgezogen. (ja es gibt auch eine Variation wo von jeder Teilposition der SL einfach die 2-fache ATR Entfernung gesetzt und nicht derAnfangs-Stop nachgezogen wird.)
Exit Stopps: Im System 1 – Bruch des 10-tägigen Donchian Kanal. Im System 2 – Bruch des 20-tägigen Donchian Kanal.
Ignorieren Regel: Hat der letzte Trade von System 1 zu einem Gewinn geführt, so wird das nächste System 1 Signal ignoriert und das System 2 Signal umgesetzt.
Puh, einiges an Regeln oder? Lass uns lieber Beispiele anschauen zum Verständnis. 🙂
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Turtle Trading Beispiele
Soviele Regeln zu beachten und wie eine Maschine umzusetzen kann in der Praxis sehr schwer sein. Das geile: Ich habe eine eigenes Pinescript Programm in Tradingview geschrieben was mir genau die ganzen Aufgaben abnimmt. Hier werden Einstiege und Ausstiege angezeigt, sowie die nötige Positionsgröße je nach Depotwert.
Da Pinescript sehr „“ungünstig“ zum programmieren ist, musste ich einen Abstrich machen: Der Trailing Stop-Loss wird anhand des 10er Donchian oder des 2-fachen ATR gesetzt..je nachdem was enger am Kurs dran ist.
Anleitung: Turtle Trading Strategie System #1
Richard Dennis hat seine Turtle Trading Strategie in 2 Systeme unterteilt. Das 1. System ist eine auf kurzfristige Trades angelegte Strategie, während das 2. eher auf mittelfristige Ziele setzt. Konkret macht sich das in den Einstellungen bemerkbar, die er für den zugrundeliegenden Dochian Indikator verwendete.
1. Indikator- und Charteinstellungen vornehmen
Wähle den Tageschart aus und füge einen Donchian Kanal mit Periode 20 ein. Füge weiterhin einen Donchian mit Periode 10 ein, welchen wir später für den Exit brauchen. Und zu guter Letzt fügst Du einen ATR Indikator mit der Periode 20 ein.
2. Long-Signal beim Turtle Trading
Der Donchian Indikator liefert Dir Dein erstes Handelssignal, wenn ein neuer Höchstwert über die letzten 20 Tage erreicht wurde. Durchbricht der Kurs also die obere Begrenzung Deines Kanals, eröffnest Du eine Long-Position.
3. Positionsgröße berechnen
Grundlage ist die 20-tägige Average True Range (ATR), die sie den Faktor N nannten. Die Positionsgröße wird also an die Volatilität geknüpft. Dabei gilt: 1% Deines Trading-Kapitals ist eine Einheit. Diese Einheit teilst Du durch N*Kontraktgröße. Als Ergebnis erhältst Du die Anzahl der Kontrakte, die Du pro Position handeln solltest.
Beispiel: Stellen wir uns vor ich möchte den EUR/USD handeln und habe ein 20.000€ Depot. Der ATR(also „N“) liegt aktuell bei 0,0083. Eine Kontraktgröße im EUR/USD entspricht am Spot-Markt 100.000€.
Tipp: Die 0,24 als Ergebnis würde bedeuten ich muss nun 0,24 Lot als Position eröffnen, wenn ich per CFD trade. Die Turtle Trader selbst haben übrigens immer auf volle Positionen gerundet.
4. Turtle Trading Regeln für den engen Stop-Loss
Wie auch bei der Bestimmung der Positionsgröße kommt die ATR der letzten 20 Tage zum Einsatz, also der genannte Faktor N. Vereinbart wurde ein Stop-Loss-Risiko von maximal 2%, was der doppelten 20-tägigen ATR bzw. 2N entspricht.
5. Trailing Stop sobald sich Trade in die Gewinnzone bewegt
Beim Turtle Trading System handelt es sich um eine relativ riskante Strategie, die auf hohe Gewinne einzelner Trades setzt. Im Gegenzug verlieren natürlich auch viele Trades. Ein Trade zeigte sich also erst dann als sinnvoll, wenn ein langer und starker Trend nach dem Einstieg folgt.
Du ersetzt den Stop-Loss-Kurs durch eine andere Stop-Order. Die orientiert sich bei einer Long-Position an dem unteren Band des Donchian Channels. Da die Bänder mitlaufen, handelt es sich um einen Trailing Stop.
Tipp: Die Turtle Trader setzten zudem auf sogenanntes Pyramidisieren. Sobald der Trade sich ausreichend in die Gewinnzone bewegte, wurde eine Positionsgröße nachinvestiert. Das passierte maximal 3 mal.
6. Aussteigen wenn 10 Tages Tief nach unten durchbrochen wird
Durchbricht der Kurs das 10-Tages-Tief, ist der Zeitpunkt für den Ausstieg aus Deiner Position gekommen. Es kann also durchaus passieren, dass hohe Gewinne zunächst stark schrumpfen, bevor Du die Position schließt. Ziel ist es, potenziell hohe Gewinne einzufahren, die schwächere Trades wettmachen.
Ein- und Ausstiegsregeln bei Turtle Short Trading
Die Long-Logik lässt sich umkehren, um das Short-Trading zu realisieren. Ein Short-Trade wird im System #1 dann eröffnet, wenn der Kurs ein neues 20-Tage-Tief macht. Der Anfangs-Stopp kommt 2 ATR über den Kurs. Der Trailing Stop-Loss wird durch das 10-Tage-Hoch definiert.
Wie geht man beim System #2 der Turtle Trading Strategie vor?
Im zweiten System kommen alle Schritte genauso zur Anwendung wie im ersten System – mit zwei Ausnahmen. In der Long-Position stellst Du das obere Band des Donchian-Indikators auf 55 Tage, statt auf 20 Tage ein und das untere Band auf 20 Tage, statt auf 10 Tage.
Das System #2 kommt dann zum Einsatz, wenn System #1 einen Gewinn-Trade generiert hat. Ganz egal, ob der Trade wirklich umgesetzt wurde oder nur ein Paper-Trade war.
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Turtle Trading Strategie Backtest 2025
Turtle Trading im EUR/USD
Mit meinem Pinescript-Code in Tradingview habe ich viele Assets über verschiedene Zeiträume getestet. Das Ergebnis: Ja, Turtle Trading funktioniert immer noch! ..zumindest in einigen Assets.
Es gilt: Je mehr Bewegung ein Asset hat, desto besser! So ist die Strategie beispielsweise nicht mehr profitabel im EUR/USD. Dieser läuft ja seit 2016 eher seitlich.
In Assets mit viel Bewegung funktioniert die Strategie nach wie vor einwandfrei! Schau mal hier:
Profitable Assets im Backtest
Worauf Du achten solltest: Es ist typisch für die Turtle Trading Strategie, dass eine Zeit lang kaum Rendite rumkommt und plötzlich innerhalb von sehr wenigen Trades das Depot einen dicken Schub nach oben bekommt! Das liegt einfach daran, dass es dann wenige Trades gibt, wo der Trend richtig ausgequetscht wird.
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5 Probleme bei der Turtle Trading Strategie
Hohe Drawdowns: Zum Teil muss man auch mal 30-40% Drawdown einstecken, wenn gerade kein guter Trend vorhanden ist.
Geringe Flexibilität: Das strenge Regelwerk lässt kein Platz für eigenes Handeln. Regeln müssen umgesetzt werden, was sehr viel Disziplin erfordert.
Basiert rein auf technischer Analyse: Nachrichten werden komplett außer Acht gelassen.
Nicht für alle Märkte geeignet: Bestes Beispiel ist EUR/USD. Da wo wenig Volatilität ist performed die Strategie nicht gut.
Hohes Kapital erforderlich: Umso mehr Kapital man hat, umso besser kann man das Risikomanagement der Strategie umsetzen.
FAQ – Turtle Trading
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Über den Autor:
Christian Böttger ist hauptberuflich Trader und Mentor, der sowohl kurzfristige Trades als auch langfristige Investments mit überragender Trefferquote durchführt. Auf Finanzradar.de teilt er seine Analysen sowie praktische Erfahrung und hat besonders für Anfänger den einen oder anderen Kniff parat. Mehr über Christian erfährst Du hier.
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