Exchange Traded Funds (kurz ETFs) zählen bei Privatanlegern seit vielen Jahren zu den beliebtesten Anlageprodukten. Und das aus gutem Grund! Wie kein anderes Finanzinstrument erlauben Indexfonds das schnelle, einfache und gleichzeitige Investieren von Geld in eine Vielzahl von Aktien und anderen Anlageklassen.

ETF Trading bringt Privatanlegern damit gleich 3 wesentliche Vorteile: Sie sparen Kosten, Zeit und Nerven. Anleger profitieren von niedrigen Gebühren und müssen sich nicht mit der mühseligen Auswahl einzelner Aktien oder sonstiger Anlageprodukte herumschlagen. Nicht zuletzt überzeugen ETFs langfristig mit einer soliden Rendite und eignen sich damit hervorragend für den Vermögensaufbau über einen längeren Zeitraum.

ETF Trading

Kurzüberblick zu ETFs

ETFs zählen zu den beliebtesten Anlageprodukten von Privatanlegern.

Mit Indexfonds können Anleger schnell und einfach Geld in verschiedene Anlageprodukte investieren.

ETFs sparen Anlegern Kosten, Zeit und Nerven.

Anleger profitieren dabei von niedrigen Gebühren und dem Wegfall der Auswahl von einzelnen Anlageprodukten.

Wegen ihrer soliden Rendite eignen sich ETFs vor allem für den langfristigen Vermögensaufbau.

Was sind ETFs?

Die Abkürzung ETF steht für „Exchange Traded Fund“. Obwohl der Begriff ein wenig sperrig klingen mag, sind ETFs einfach erklärt. Darunter werden börsennotierte Indexfonds verstanden. Ein Exchange Traded Fund bildet somit die Wertentwicklung eines Börsenindex, wie des DAX oder des Dow Jones, nach.

Vereinfacht gesagt kauft bei einem ETF eine Fondsgesellschaft mit dem Geld eines Anlegers all jene Wertpapiere, die in dem ETF zugrundeliegenden Index enthalten sind. Ein Exchange Traded Fund auf den DAX investiert beispielsweise in die 40 im Deutschen Aktienindex enthaltenen Aktien gemäß ihrer Index-Gewichtung.

Die Wertentwicklung eines DAX-ETF ist folglich identisch mit der Wertentwicklung des DAX. Exchange Traded Funds werden heutzutage auf eine Vielzahl von Indizes ausgegeben. Dazu zählen nicht nur Aktienindizes, sondern beispielsweise auch Indizes für Anleihen und Rohstoffe.

Im Gegensatz zu klassischen (Aktien-)Fonds werden ETFs nicht aktiv gemanagt, sondern automatisiert auf Basis von Algorithmen verwaltet. Das bedeutet, dass die Kosten für das Fondsmanagement deutlich geringer sind.

Für Anleger sind ETFs somit eine hervorragende Möglichkeit, zu niedrigen Kosten in eine Vielzahl von Wertpapieren zu investieren und damit ihre Geldanlage zu diversifizieren. 

Wie funktioniert ETF Trading?

ETF Trading funktioniert in der Praxis genauso wie der Handel mit Aktien und den meisten anderen Wertpapieren. Um ETFs traden zu können, benötigst Du ein Konto bei einem Online-Broker. Je nach Broker hast Du eine unterschiedlich große Auswahl an ETFs zur Auswahl, in die Du investieren kannst.

Wie ein ETF Funktioniert
So funktioniert ein ETF

Die meisten Broker bieten ihren Kunden inzwischen über 200 ETFs zur Geldanlage an. Nachdem Du ein Konto bei einem Online-Broker eingerichtet hast, musst Du noch Geld darauf einzahlen. Sobald das Geld auf Deinem Konto gutgeschrieben ist, kannst Du mit dem ETF Handel loslegen.

Um einen bestimmten ETF zu suchen, kannst Du entweder die Wertpapierkennnummer in der Suchfunktion eingeben oder einen Indexfonds über eine Suchmaske herausfiltern. 

Wie bei einem Kauf von Aktien kannst Du auch bei ETFs Stop-Loss- und Take-Profit-Levels definieren. Nachdem Du alle Details für Deinen ETF Trade festgelegt hast, schließt Du den Kauf mit einem Klick auf den entsprechenden Button ab.

Weshalb kurzfristiges ETF Trading keine schlaue Investition darstellt

Ähnlich wie Aktien eignen sich auch Exchange Traded Funds grundsätzlich besser für eine langfristige Geldanlage. Das kurzfristige ETF Trading ist in den meisten Fällen keine schlaue Idee, denn trotz der geringen Kosten des ETF Handels schmälert jeder Kauf und Verkauf eines Fonds die Gesamtrendite.

Hinzu kommt, dass Du als Anleger nie den richtigen Zeitpunkt für den Kauf oder Verkauf eines ETF erwischst. In der Hoffnung, auf die Schnelle Geld mit dem ETF Trading zu verdienen, neigen viele Anleger dazu, zu häufig ETFs zu traden.

Kurzfristiges ETF Trading verleitet zu unüberlegten Entscheidungen und stellt nicht zuletzt für viele Anleger einen hohen Stressfaktor dar.

Langfristige Buy-and-Hold-Strategien sind für den ETF Handel sinnvoll

Während das kurzfristige ETF Trading nicht selten zu niedrigen Renditen oder gar Verlusten führt, profitieren Anleger mit einer langfristigen Buy-and-Hold-Strategie in der Regel von guten Renditen.

Die meisten Aktienindizes erreichen über Anlagezeiträume von 10 bis 20 Jahren eine durchschnittliche Rendite von 5 bis 10 Prozent pro Jahr. Mit einer langfristigen Buy-and-Hold-Strategie kannst auch Du mit einem ETF von derartigen Renditen profitieren.

Zudem schmälern bei einer Buy-and-Hold-Strategie nicht die Kosten für den ETF Handel Deine Rendite. Überdies musst Du Dir bei einer langfristigen Haltestrategie nicht ständig den Kopf darüber zerbrechen, ob gerade der richtige Zeitpunkt für den Kauf oder Verkauf eines Fonds gekommen ist.

Andererseits erfordert eine Buy-and-Hold-Strategie gute Nerven, weil Du damit möglicherweise längere Verlustphasen aushalten musst.

ETFs sind gut als Basis-Depot geeignet

ETFs eignen sich hervorragend dafür, ein Basis-Depot anzulegen. Aufgrund ihrer Nachbildung eines Index legst Du Dir durch das Investment in einen ETF gleich mehrere Aktien in Dein Portfolio. In wie viele ETFs Du investieren solltest, um Dir ein ausreichend diversifiziertes Basis-Depot zu schaffen, hängt davon ab, welche Indizes die ETFs nachbilden.

ETF als diversifiziertes Basis-Depot
ETF als diversifiziertes Basis-Depot

Ein ETF auf den sehr breit gestreuten MSCI World Index, der die Aktien von 1.600 Unternehmen aus 23 Ländern enthält, bietet eine größere Diversifikation als ein ETF auf den DAX, der lediglich die 40 Top-Unternehmen aus Deutschland abbildet.

Idealerweise stellst Du ein Basis-Depot zusammen, das aus mehreren ETFs besteht, und ergänzt es durch Investments in andere Wertpapiere.

Schritt für Schritt in ETFs investieren

Geld in ETFs zu investieren, ist heutzutage kinderleicht. Alles, was Du dazu benötigst, ist ein Konto bei einem Online-Broker. Der nachfolgende Leitfaden erklärt Dir Schritt für Schritt, wie Du ein Konto bei einem Broker eröffnest und wie Du im Anschluss in einen ETF investierst.

In ETF investieren im S-Broker
Beispiel: In ETF investieren im S-Broker
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1. Registrierung beim Broker

Wie bereits zuvor erwähnt, benötigst Du für den ETF Handel ein Konto bei einem Online-Broker. Die meisten bieten ihren Kunden heutzutage eine Auswahl aus mehreren 100 ETFs an. Falls Du an bestimmten Indexfonds interessiert bist, solltest Du Dich im Vorfeld darüber informieren, welcher Broker diese/n Fonds führt.

Um ein Konto bei einem Online-Broker anzulegen, musst Du auf dessen Website die Option „Konto einrichten“ auswählen. Nachdem Du Deinen Namen, Deine E-Mail-Adresse und ein Passwort angegeben hast, schickt Dir der Broker eine E-Mail mit einem Bestätigungslink. Nach dem Klick auf den Link gelangst Du zurück auf die Website, um weitere Details für die Kontoeinrichtung anzugeben.

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2. Wissenstest bestehen und Konto verifizieren

Aufgrund der in Deutschland geltenden Gesetze zum Schutz von Privatanlegern, müssen Online-Broker sicherstellen, dass sich ihre Kunden mit den jeweiligen Anlageprodukten auskennen. Daher musst Du bei der Kontoeinrichtung Fragen zu Deinen Erfahrungen und Deinem Know-how in Bezug auf bestimmte Finanzprodukte beantworten.

Bei vielen Brokern musst Du eine Art Wissenstest bestehen, um Produkte aus einer bestimmten Anlageklasse traden zu dürfen. Im Anschluss musst Du Dein Konto noch verifizieren. Dazu sind Informationen zu Deiner Person und Deinem Wohnsitz erforderlich, die Du mit einem persönlichen Ausweisdokument, wie Deinem Personalausweis, nachweisen kannst.

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3. Wichtige Daten und Steuernummer angeben

Zu den persönlichen Daten, die Du bei Deinem Online-Broker hinterlegen musst, gehört auch Deine Steuernummer. Hintergrund dafür ist, dass Broker wie Banken und andere Finanzdienstleister direkt mit den deutschen Finanzbehörden kooperieren. Sie sind dazu verpflichtet, die Kapitalertragsteuer in Höhe von 25 Prozent der Erträge direkt an das Finanzamt abzuführen.

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4. Anlagestrategie entwickeln

Zwar sind ETFs bei Weitem nicht so komplex wie andere Finanzprodukte. Trotzdem solltest Du es beim ETF Trading nicht verabsäumen, eine persönliche Anlagestrategie zu entwickeln. In erster Linie musst Du die Frage klären, wie viel Geld Du in welchen Zeiträumen in ETFs investieren willst.

In viele ETFs kannst Du auch im Rahmen sogenannter „Sparpläne“ in regelmäßigen Zeitabständen Geld investieren. Zudem solltest Du die Frage beantworten, welche Rolle ETFs in Deiner Gesamtanlagestrategie spielen. Während manche Anleger ihr gesamtes Portfolio aus ETFs zusammensetzen, nutzen Sie andere nur als Basis für ihr Depot.

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5. Geld einzahlen

Bevor Du mit dem ETF Trading loslegen kannst, musst Du natürlich noch Geld auf Deinem Konto einzahlen. Bei den meisten Brokern reicht bereits ein sehr geringer Geldbetrag in Höhe von 25 oder 50 Euro als Mindesteinlage. In der Regel kannst Du die Überweisung über alle gängigen Zahlungsmethoden, wie Banktransfer, Kreditkarte, PayPal oder Apple Pay durchführen.

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6. ETF kaufen und im Depot anlegen

Sobald das Konto Deinem Konto gutgeschrieben wurde, kannst Du mit Deinem ersten ETF Trade beginnen. Falls Du Dich bereits für einen konkreten ETF entschieden hast, musst Du nur dessen Wertpapierkennnummer eingeben, die gewünschte Stückzahl eingeben und den ETF Kauf bestätigen.

Innerhalb von Sekunden werden die ETF Anteile in Deinem Depot angezeigt. Sofern Du Dich bisher nicht für einen ETF entschieden hast, kannst Du auf der Website Deines Brokers Indexfonds nach bestimmten Kriterien filtern.

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7. ETF über lange Zeit wachsen lassen

Wie bereits zuvor erwähnt, eignen sich ETFs vorwiegend für die langfristige Geldanlage im Rahmen einer Buy-and-Hold-Strategie. Der spekulative, kurzfristige ETF Handel führt meist nur zu erhöhten Trading Kosten und einer verminderten Rendite.

Wie lange Du einen ETF in Deinem Depot hältst, ist letztlich eine Frage Deiner persönlichen Finanzplanung. Grundsätzlich gilt: je länger, desto besser. Wie Aktienindizes erwirtschaften auch ETFs über einen Mehrjahreszeitraum auskömmliche Renditen und eignen sich deshalb besonders gut für langfristige Anlageziele, wie zum Ansparen einer Zusatzrente.

Welche Eigenschaften haben ETFs?

Breites Investment: Im Gegensatz zu einem Investment in eine Einzelaktie kaufst Du mit einem ETF immer eine größere Anzahl von Aktien. Je nach gewähltem Indexfonds investierst Du mit einem ETF in mehrere Dutzend oder gar Hunderte Einzelaktien.

Automatische Zusammensetzung: Die Aktien in einem ETF werden automatisiert angepasst bzw. ausgetauscht, um jederzeit den zugrundeliegenden Aktienindex nachzubilden. Als Anleger musst Du Dir somit keine Gedanken über den Kauf oder Verkauf bestimmter Aktien machen.

Niedrigere Kosten: ETFs werden von Computerprogrammen gesteuert und nicht aktiv von einem Management-Team verwaltet. Damit profitierst Du von deutlich geringeren Verwaltungskosten als bei einem klassischen Aktienfonds.

Geringeres Risiko: Aufgrund ihrer Nachbildung eines Index haben ETFs eine hohe Diversifizierung und ein dementsprechend geringeres Risiko als einzelne Aktien. Das Risiko eines ETF hängt von der Breite und vom Anlagefokus des jeweiligen Index ab.

Große Auswahl: Die Auswahl an ETFs ist in den vergangenen Jahren aufgrund der stetig wachsenden Beliebtheit dieses Finanzprodukts deutlich gestiegen. Heutzutage werden ETFs auf alle wichtigen Indizes angeboten.

Namhafte Herausgeber: ETFs werden in der Regel von großen Fondsgesellschaften herausgegeben, hinter denen in vielen Fällen internationale Großbanken stehen. Das Risiko, dass eine dieser Fondsgesellschaften insolvent wird, ist damit sehr gering.

Gute Wertentwicklung: Angesichts der Tatsache, dass nur erfolgreiche Unternehmen langfristig in einem Aktienindex gelistet sind, investierst Du mit einem ETF automatisch in ein Portfolio aus erfolgreichen Firmen. Unternehmen mit schlechter Performance werden regelmäßig aus Indizes entfernt und können die Wertentwicklung des Index und folglich des ETF nicht mehr negativ beeinträchtigen.

Einfacher Handel: ETFs Traden ist genauso einfach wie der Kauf und Verkauf von Aktien. Für ein Investment musst Du Dich lediglich für einen Fonds und eine gewünschte Stückzahl entscheiden.

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Warum ist ein ETF-Sparplan sinnvoll?

Eine besonders sinnvolle Art des Investments in ETFs ist die Anlage eines ETF-Sparplans. Mit solch einem Sparplan investierst Du in regelmäßigen Zeitabständen einen von Dir festgelegten Geldbetrag in einen bestimmten Indexfonds.

ETF-Sparplan Funktionsweise
ETF-Sparplan Funktionsweise

In welchen Zeitabständen (monatlich, quartalsweise) und welche Geldbeträge (bereits ab 25 Euro) Du investieren willst, bleibt Dir überlassen. Mit einem ETF-Sparplan profitierst Du gleich von mehreren Vorteilen.

Zum Ersten musst Du Dir den Kopf nicht mehr über den richtigen Zeitpunkt der Geldanlage zerbrechen. Das spart nicht nur Zeit, sondern auch Nerven.  Zum Zweiten sind ETF Sparpläne eine sehr kostengünstige Möglichkeit, über einen längeren Zeitraum Geld zu investieren.

Viele Sparpläne werden bei Online-Brokern kostenlos angeboten. Und zum Dritten kannst Du vom sogenannten „Durchschnittskosteneffekt“ profitieren. Aufgrund des gleichbleibenden Investmentbetrags kaufst Du bei hohen Kursen wenige Fondsanteile, bei niedrigen Kursen sind es jedoch mehr.

In Summe kann sich dadurch eine höhere Gesamtrendite Deiner Geldanlage ergeben.

Welche Arten von ETFs gibt es?

Das Spektrum an ETFs hat sich in den letzten Jahren massiv vergrößert. Während zu Beginn ETFs fast ausschließlich auf die großen Aktienindizes der Welt angeboten wurden, haben Anleger heutzutage die freie Auswahl zwischen Hunderten branchen- und länderspezifischen ETFs.

Darüber hinaus werden ETFs inzwischen auch für fast alle Anlageklassen angeboten, wie zum Beispiel Anleihen, Edelmetalle, Kryptowährungen und Rohstoffe.

Gesamtmarkt-ETFs

Gesamtmarkt-ETFs sind die Klassiker unter den Exchange Traded Funds. Sie sind die am weitesten verbreitete und zugleich beliebteste ETF-Art. Alle großen Fondsgesellschaften bieten Gesamtmarkt-ETFs an. Sie beziehen sich auf einen der beiden größten Indizes der Welt: den MSCI World oder den S&P 500 Index.

Der MSCI World ist der größte globale Aktienindex. Er umfasst die Aktien von rund 1.600 Unternehmen aus 23 Industrieländern auf der ganzen Welt. Der S&P 500 ist hingegen ein rein US-amerikanischer Aktienindex.

Er bildet die Wertentwicklung der 500 größten börsennotierten US-Unternehmen ab. Aufgrund der Dominanz US-amerikanischer Unternehmen an den weltweiten Börsen ist auch der S&P 500 ein hervorragender Gradmesser für den globalen Gesamtmarkt.

Branchenbezogene ETFs

Seit einigen Jahren erfreuen sich auch branchenbezogene ETFs immer größerer Beliebtheit bei Anlegern. Wie der Name bereits zum Ausdruck bringt, ermöglicht Dir ein branchenbezogener ETF, in eine bestimmte Branche zu investieren, wie IT, Gesundheit oder erneuerbare Energien.

Als Basis für einen branchenbezogenen ETF wird in der Regel ein sehr breiter Fonds wie der MSCI World gewählt, aus dem im Anschluss nur diejenigen Unternehmen für den ETF ausgewählt werden, die einer bestimmten Branche angehören.

Der Vorteil von branchenbezogenen ETFs ist, dass Du damit sehr gezielt und zugleich diversifiziert in Zukunftsbranchen investieren kannst, von denen Du Dir einen großen Erfolg in den kommenden Jahren versprichst. Der Nachteil dieser ETF-Art ist jedoch, dass Du damit ein höheres Branchenrisiko in Kauf nimmst.

Länderspezifische ETFs

Länderspezifische ETFs sind branchenbezogenen Indexfonds sehr ähnlich, mit dem Unterschied, dass sie nur Unternehmen aus einem bestimmten Land enthalten. Auch für diese Art von ETF wird meist der MSCI World als Grundlage genommen, aus dem die Aktien eines konkreten Landes für den länderspezifischen ETF ausgewählt werden.

Ein länderspezifischer ETF ist eine interessante Alternative für ein Investment in ein Land, auf dessen nationale Aktienindizes in der Regel keine ETFs angeboten werden. Zu diesen Ländern zählen beispielsweise Brasilien, China und Indien.

Besonders beliebt bei Anlegern sind länderspezifische ETFs auf Schwellenländer mit aufstrebenden Volkswirtschaften. Wie bei branchenspezifischen ETFs gehst Du auch bei länderspezifischen ETFs das Risiko ein, dass sich ein einzelnes Land nicht so gut wie von Dir erwartet entwickelt.

ETFs nach Anlageklassen

ETFs auf Aktienindizes sind immer noch die gebräuchlichste Form. Seit einiger Zeit erfreuen sich aber auch ETFs auf andere Anlageklassen größerer Beliebtheit. Anleger haben heutzutage neben Aktien auch die Möglichkeit, mit ETFs in Anleihen, Edelmetalle, Immobilien, Rohstoffe und andere Anlageklassen zu investieren. Diese Anlageklassen stellen eine interessante Diversifizierung einer Geldanlage dar.

Aktien-ETF auf den DAX Datenblatt von Onvista
Aktien-ETF auf den DAX Datenblatt von Onvista

Aktien-ETFs: Aktien-ETFs sind allseits bekannt und machen den größten Teil aller ETFs aus. Dieser bildet die Wertentwicklung eines Aktienindex nach. Die meisten Aktien-ETFs beziehen sich auf die größten und bedeutendsten Aktienindizes der Welt. Dazu zählen der S&P500, der Dow Jones und die NASDAQ in den USA, der Nikkei 225 in Japan, der DAX in Deutschland, der FTSE 100 in Großbritannien und der CAC 40 in Frankreich. Aktien-ETFs werden aber auch in anderen Ausprägungen angeboten, beispielsweise als branchenspezifische und länderspezifische ETFs.

Krypto-ETFs: Mit dem Aufkommen von Kryptowährungen als alternatives Zahlungsmittel und neuartige Geldanlageform sind auch Krypto-ETFs auf den Markt gekommen. Krypto-ETFs bilden in der Regel einen Korb aus verschiedenen Kryptowährungen nach und bieten Anlegern somit die Möglichkeiten, mit einem einzigen Produkt in verschiedene Kryptowährungen zu investieren. Krypto-ETFs bieten daher den Vorteil, dass Du das hohe Risiko eines Investments in eine Kryptowährung breiter streuen kannst.

Immobilien-ETFs: Immobilien-ETFs ermöglichen Anlegern, in den Immobilienmarkt zu investieren, ohne eine eigene Immobilie besitzen zu müssen. Immobilien-ETFs sind letztlich Aktienfonds, die die Aktien von Unternehmen enthalten, die im Immobiliensektor tätig sind. Diese Immobilienunternehmen bauen, besitzen und verwalten in der Regel sowohl Gewerbe- als auch Wohnimmobilien. Der Vorteil von Immobilien-ETFs ist, dass Du als Anleger Dein Geld sehr breit in der Immobilienbranche streuen kannst.

Anleihen-ETFs: Anleihen-ETFs funktionieren wie klassische Aktien-ETFs, mit dem Unterschied, dass sie nicht die Wertentwicklung eines Aktienindex nachbilden, sondern eines Bündels von Anleihen. Eine Anleihe ist ein zinstragendes Wertpapier, das dem Gläubiger das Recht auf Rückzahlung sowie auf Zahlung eines vereinbarten Zinssatzes einräumt. Anleihen werden sowohl von Staaten als auch von Unternehmen begeben. Insofern hast Du bei Anleihen-ETFs auch die Wahl zwischen Fonds mit Staatsanleihen, Unternehmensanleihen oder gemischten Anleihen.

Edelmetall-ETFs: Edelmetalle sind praktisch unzerstörbar, nur begrenzt verfügbar und können nicht vermehrt werden. Deshalb haben sie einen hohen substanziellen Wert. Zudem korrelieren die Preise von Edelmetallen kaum mit den Preisen für andere Wertpapiere, weshalb sich Investments in Edelmetalle hervorragend zur Diversifikation einer Geldanlage eignen. Mit einem Edelmetall-ETF investierst Du in ein oder mehrere Edelmetalle. Das mit Abstand beliebteste Edelmetall ist Gold. Ebenso spielen aber auch Silber, Platin und Palladium eine Rolle.

Geldmarkt-ETFs: Unter Geldmarktfonds werden Fonds verstanden, die ausschließlich in kurz laufende Geldmarktanlagen investieren, wie Anleihen, Schuldscheindarlehen sowie Sicht- und Termingelder. Geldmarkt-ETFs orientieren sich deshalb am Geldmarktsatz eines bestimmten Währungsraums. Als Referenz dient der Interbankenzinssatz, zu dem sich Banken untereinander auf Tagesbasis Geld leihen. Der Vorteil von Geldmarkt-ETFs ist ihr äußerst geringes Risiko.

Rohstoff-ETFs: Ähnlich wie Edelmetall-ETFs ermöglichen auch Rohstoff-ETFs Anlegern, an der Wertentwicklung eines Rohstoffkorbs zu partizipieren. Rohstoff-ETFs sind deutlich breiter als Edelmetall-ETFs, da sie neben Gold, Silber & Co. auch Rohstoffe wie fossile Energieträger, Industriemetalle und Agrarprodukte enthalten können. Die Preisbildung von Rohstofffonds ist in der Praxis etwas komplexer als bei klassischen Aktienfonds. Hinzu kommt, dass Rohstoff-ETFs eine hohe Volatilität aufweisen können.

Rohstoff-ETF Datenblatt von Onvista
Rohstoff-ETF Datenblatt von Onvista

Die Vorteile vom ETF-Sparplan gegenüber dem ETF Trading

Einfache Geldanlage: Ein ETF-Sparplan ist auch für Privatanleger eine sehr einfache und zugleich attraktive Möglichkeit zur Geldanlage. Bei den meisten ETFs können Sparpläne bereits ab einer monatlichen Einzahlung von 25 Euro angelegt werden.

Hohe Flexibilität: ETF Sparpläne sind eine äußerst flexible Form der Geldanlage. Die Höhe der Sparrate und die Häufigkeit der Investments lassen sich jederzeit ändern.

Jederzeitige Kündigung: Ein Sparplan, der aus bestimmten Gründen nicht mehr bespart werden soll, lässt sich jederzeit aussetzen oder komplett löschen.

Niedrige Kosten: ETF Sparpläne sind eine sehr kostengünstige Möglichkeit, über einen längeren Zeitraum Geld zu investieren. Viele Sparpläne werden von Broker sogar kostenlos angeboten.

Vorteilhafter Durchschnittskosteneffekt: Bei der Geldanlage in einen Sparplan profitieren Anleger vom sogenannten „Durchschnittskosteneffekt“. Dies bedeutet, dass bei hohen Kursen weniger Fondsanteile und bei niedrigen Kursen mehr Anteile gekauft werden.

Geringerer Zeitaufwand: Anleger, die ihr Geld in ETF Sparpläne investieren, müssen sich nicht den Kopf über den richtigen Investmentzeitpunkt zerbrechen. Das bedeutet einen geringeren Zeitaufwand und weniger Stress bei der Geldanlage.

Ist es sinnvoll, gehebelte ETFs zu kaufen?

Wie alle anderen gehebelten Investmentprodukte erhöhen auch gehebelte ETFs die Gewinnchancen um ein Vielfaches. Gleichzeitig erhöht sich jedoch auch das Risiko, mit dem Investment Geld zu verlieren.

Gehebelte ETFs Nasdaq vs Nasdaq 3x Leveraged
Gehebelte ETFs: Nasdaq vs. Nasdaq 3x Leveraged

Vor diesem Hintergrund sollten nur sehr erfahrene Trader, die die Chancen und Risiken von gehebelten Investments im Detail kennen, in das Trading mit gehebelten ETFs einsteigen. Für Einsteiger ist der Handel mit dieser Art von ETFs nicht empfehlenswert.

Zudem eignen sich gehebelte ETFs nicht als langfristige Geldanlage. Wenn sich der Kurs eines ETFs in die falsche Richtung bewegt, ist das Verlustrisiko sehr hoch.

Was ist der Unterschied zwischen ETFs, Indexfonds und Investmentfonds?

Bei Fonds werden 3 verschiedene Typen unterschieden: ETFs, Indexfonds und Investmentfonds. Indexfonds und Exchange Traded Funds sind einander grundsätzlich fast identisch. Beide Fondstypen verfolgen das Ziel, einen bestimmten Index möglichst exakt und kostengünstig nachzubilden.

Der wesentliche Unterschied zwischen ETFs und Indexfonds besteht in der Börsennotierung. Während ETFs börsengehandelte Fonds sind, die zu den Handelszeiten einer Börse laufend ge- und verkauft werden können, werden Indexfonds nicht an einer Börse gehandelt.

Unterschiede ETFs, Indexfonds und Investmentfonds
Unterschiede zwischen Indexfonds und Investmentfonds

Der Kauf und Verkauf ist nur einmal täglich über den jeweiligen Fondsanbieter möglich. Investmentfonds haben eine andere Zielsetzung als ETFs und Indexfonds. Sie werden von einem Management-Team verwaltet, das versucht, einen bestimmten Vergleichsindex zu übertreffen.

So könnte die Zielsetzung eines Investmentfonds auf deutsche Aktien sein, die Wertentwicklung des DAX zu übertreffen. Um diese Outperformance zu schaffen, stellen die Fondsmanager einen Aktienkorb zusammen, der ihrer Meinung nach ein höheres Renditepotenzial als der Vergleichsindex besitzt.

Diese Auswahl an Aktien wird von den Managern laufend angepasst. Den Vorteil höherer Renditechancen erkaufen sich Anleger mit dem Nachteil höherer Kosten. Die Arbeit des Fondsmanagements muss schließlich von den Anlegern bezahlt werden.

Ein weiterer Vorteil von Investmentfonds gegenüber ETFs und Indexfonds ist, dass die Fondsmanager wesentlich mehr Freiheiten in Bezug auf die Zusammensetzung ihres Fonds haben.

Sie müssen sich zwar an gewissen Vorgaben orientieren, sind aber grundsätzlich frei in der Auswahl der Aktien für den von ihnen verwalteten Fonds.

ETFs und Indexfonds bilden einen bestimmten Index möglichst exakt und kostengünstig nach.

Im Unterschied zu Indexfonds, die nur über den jeweiligen Fondsanbieter ge- und verkauft werden können, werden ETFs an Börsen gehandelt.

Investmentfonds werden im Gegensatz zu ETFs und Indexfonds aktiv von einem Fondsmanagement verwaltet.

Das höhere Renditepotenzial von Investmentfonds bezahlen Anleger mit höheren Kosten.

Im Unterschied zu ETFs und Indexfonds sind Investmentfonds frei in der Auswahl von Aktien.

Welche Kosten entstehen beim ETF Trading? Gibt es einen Spread?

Beim ETF Trading fallen zwei Arten von Kosten an: der Spread und die Orderkosten.

Mit „Spread“ wird die Differenz zwischen dem Ankaufs- und dem Verkaufskurs eines Wertpapiers bezeichnet. Wie bei Aktien existiert dieser Spread auch bei ETFs. Auch wenn Du nicht vorhast, Deine ETF Anteile in Kürze wieder zu verkaufen, solltest Du auf den Spread achten.

Er kann nämlich bei bestimmten ETFs eine signifikante Größenordnung annehmen. Die Höhe des Spreads bestimmt sich auf Grundlage von Angebot und Nachfrage. Je mehr Angebot und Nachfrage bei einem ETF herrschen, desto geringer ist der Spread.

So liegt der Spread bei einem ETF auf den MSCI World in der Regel unter 0,1 Prozent. Bei einem branchen- oder länderspezifischen ETF mit geringem Angebot und Nachfrage kann sich der Spread aber auf rund 1 Prozent belaufen.

Neben dem Spread fallen beim ETF Handel noch Ordergebühren für Deinen Online-Broker an. Manche Broker erheben einen festen Betrag pro Trade. Bei anderen ist die Ordergebühr ein Provisionssatz, der auf das Volumen des ETF Trades erhoben wird. 

Was für Kosten gibt es beim Index-Fond?

Neben dem Spread und den Ordergebühren fallen bei einem ETF noch weitere Kosten an. Eine Abkürzung, die Du in diesem Zusammenhang kennen solltest, ist „TER“. Es steht für „Total Expense Ratio“, auf Deutsch „Gesamtkostenquote“.

Indexfond Kosten
Indexfond Kosten

Die TER wird von der Fondsgesellschaft direkt aus dem Fondsvermögen entnommen und schmälert damit die Wertentwicklung des Fonds. Verwendet wird die TER zur Deckung der Kosten für die Verwaltung und den Vertrieb eines Fonds.

Zudem werden darüber die Gebühren für die Verwahrung von Wertpapieren durch die Depotbank gedeckt. Da ETFs im Gegensatz zu Investmentfonds nicht aktiv gemanagt werden, sind die Kosten für die Fondsverwaltung deutlich geringer. In der Regel liegt die TER eines ETFs zwischen 0,15 und 0,5 Prozent

Nicht zuletzt solltest Du im Rahmen Deiner Gesamtkostenbetrachtung auch die Steuern beachten. Wie andere Wertpapiere unterliegen auch bei ETFs der Kapitalertragsteuer, die in Deutschland 25 Prozent plus Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer beträgt.

Als Quellensteuer wird die Kapitalertragsteuer direkt von Deinem Broker an das Finanzamt abgeführt.

Welche ETF Ausführungen gibt es?

ETFs werden in 2 Ausführungen angeboten: „Physische Fonds“ und „Synthetische Fonds“. Obwohl der Unterschied zwischen den beiden Ausführungen für die Geldanlage in der Praxis nur geringe Relevanz hat, solltest Du ihn als ETF Trader kennen.

Physische Replikation

Bei der physischen Replikation handelt es sich um die vollständige Nachbildung des zugrundeliegenden Index. Ein physisch replizierender ETF investiert somit in genau die gleichen Werte, die im jeweiligen Index enthalten sind. Zudem entspricht die Gewichtung exakt jener im Index. Der Vorteil der physischen Replikation ist, dass sie besonders transparent und leicht nachvollziehbar ist.

Synthetische Replikation

Bei der synthetischen Replikation investiert der ETF nicht direkt in die Werte des Index, sondern nutzt Derivate, wie Swaps (Tauschgeschäfte), um den Index abzubilden. Die synthetische Replikation wurde eingeführt, um die Nachbildung von Indizes effizienter zu gestalten.

Hinzu kommt der Vorteil, dass die synthetische Replikation die Abbildung bestimmter Anlageklassen, wie Geldmarkt-ETFs, überhaupt erst möglich machte. Nachteil synthetischer ETFs ist, dass diese deutlich weniger transparent sind und es in manchen Fällen auch zu einer Abweichung zwischen der Wertentwicklung des Index und des ETFs kommen kann (den sogenannten „Tracking Error“).

Ausschüttende Dividenden-ETFs

Als Anteilseigner an Unternehmen erhalten auch ETFs Dividenden. Ein ausschüttender ETF sammelt die Dividenden der Unternehmen aus dem zugrundeliegenden Aktienindex ein und schüttet sie regelmäßig an die ETF-Anleger aus.

Thesaurierende (reinvestierende) ETFs

Ein thesaurierender ETF schüttet die erhaltenen Dividenden nicht aus, sondern kauft mit den Ausschüttungen neue Aktien der jeweiligen Unternehmen nach. Das hat zur Folge, dass ein reinvestierender ETF langfristig mehr wert ist als ein ausschüttender ETF auf den gleichen Index.

Dies liegt am Zinseszinseffekt. Das Fondsvermögen eines thesaurierenden ETFs steigt mit den einbehaltenen Dividenden, weshalb sich auch der Wert eines einzelnen ETF-Anteils erhöht. Thesaurierende ETFs eignen sich deshalb besonders gut für den langfristigen Vermögensaufbau.

Extrem hohe Streuung: Vor- und Nachteile der ETF auf ETFs

Ein Sonderfall unter den Exchange Traded Funds sind ETFs auf ETFs. Darunter werden ETFs verstanden, die nicht nur einen bestimmten Index nachbilden, sondern gleich mehrere ETFs als Basis haben. Damit erzielst Du eine enorm breite Diversifizierung Deiner Geldanlage.

Der Hauptnachteil von ETFs auf ETFs ist jedoch, dass es in der Realität nur selten vorkommt, dass sich alle Märkte in eine Richtung bewegen. Mit einem ETF auf ETFs gehst Du folglich das Risiko ein, dass Deine Rendite durch gegenläufige Marktbewegungen gebremst wird.

Hauptvorteil eines ETF auf ETFs ist die große Diversifizierung und damit Risikostreuung.

Zudem können Anleger mit einem ETF auf ETFs gleichzeitig in eine Vielzahl von Märkten und Anlageklassen investieren, ohne sich Einzelprodukte aussuchen zu müssen.

Hauptnachteil eines ETF auf ETFs ist die mögliche Renditeschmälerung durch gegenläufige Wertentwicklungen verschiedener Märkte und Anlageklassen.

So maximierst du deinen Profit

Für die Gewinnmaximierung im ETF Trading gibt es keine Faustregel. Wie bei allen Anlageklassen gilt auch für ETFs die Regel, dass je höher das Risiko, desto höher auch das Renditepotenzial ausfällt.

Mit einem ETF auf den Index eines Schwellenlandes oder einer Zukunftsbranche kannst Du eine deutlich höhere Rendite erwirtschaften als mit einem Anleihe- oder einem Gesamtmarkt-ETF.

Wähle einen seriösen Broker mit geringen Kosten

Beim ETF Trading hast Du die Qual der Wahl zwischen Dutzenden Online-Brokern. Bei der Auswahl eines Brokers solltest Du unbedingt auf zwei Aspekte achten: die Seriosität und die Konditionen.

Die Seriosität eines Brokers kannst Du anhand seiner Regulierung beurteilen. Vertrauenswürdige Broker sind in mehreren Ländern registriert und werden idealerweise auch von den Finanzaufsichtsbehörden in einem europäischen Land überwacht. 

XTB ETF Auswahl Übersicht
ETF Übersicht im XTB Broker

Zweiter wichtiger Aspekt bei der Brokerauswahl sind die Handelskonditionen. Viele Broker bieten ihren Kunden inzwischen sehr gute Konditionen an und verzichten auf Gebühren für die Depotführung und die Ausführung von Ordern. Vor allem für Anleger, die vorhaben, sehr viele ETF Trades auszuführen, sind solche Broker empfehlenswert.

Nutze gehebelte ETFs für kurzfristiges Trading – behalte das Risiko im Blick

ETFs können in gehebelter Form auch für kurzfristiges Trading genutzt werden. Mit sogenannten „Leveraged ETFs“ kannst Du auch mit einem geringeren Kapitaleinsatz einen höheren Gewinn machen.

Bei einem Leveraged ETF verdoppelt oder verdreifacht sich die Wertentwicklung des ETF gegenüber dem zugrundeliegenden Index. Eine Möglichkeit, ETFs noch stärker zu hebeln, stellen sogenannte „CFDs“ (Differenzkontrakte) dar.

Beim Handel mit gehebelten ETFs sollte Dir bewusst sein, dass der Hebel nicht nur positiv, sondern auch negativ ausfallen kann. An Tagen, an denen der Basis-Index stark an Wert verliert, multiplizierst Du diesen Wertverlust mit dem Hebel.

Dies kann dazu führen, dass Du über einen längeren Zeitraum keine positive Rendite mit Deinem Investment mehr erwirtschaftest.

Setze für ein geringes Risiko nicht alles auf ein Land oder eine Branche

Viele Anleger lassen sich von den positiven Wachstumsaussichten bestimmter Branchen und Ländern blenden und investieren einen Großteil ihres Geldes in länder- und/oder branchenspezifische ETFs.

Wer sein Geld in länder- oder branchenspezifischen ETFs anlegt, sollte sich bewusst sein, dass damit ein teilweise deutlich höheres Risiko einhergeht. ETFs, die ihr Geld nur in einem bestimmten Land oder einer bestimmten Branche anlegen, haben eine wesentlich geringere Diversifizierung als Gesamtmarkt-ETFs.

Ein derartiges Investment sollte deshalb immer mit weiteren Anlageprodukten wie Anleihen, Aktien und idealerweise Gesamtmarkt-ETFs abgerundet werden, um eine vernünftige Risikostreuung zu erreichen.

Verzichte auf aktiv gemanagte Fonds – so sparst du Geld

Um Geld bei der Geldanlage zu sparen und Deine Rendite langfristig zu steigern, solltest Du auf Investments in aktiv gemanagte Investmentfonds verzichten.

In zahlreichen Studien konnte inzwischen nachgewiesen werden, dass es nur die allerwenigsten Fondsmanager über einen längeren Zeitraum schaffen, den Vergleichsindex ihres Fonds zu übertreffen.

Nach Abzug der Gesamtkosten liegt die Rendite bei der Mehrheit der aktiv gemanagten Fonds unter der Messlatte des Vergleichsindex. Vor diesem Hintergrund empfiehlt es sich, sein Geld in passiv investierende Exchange Traded Funds anzulegen.

Bei diesen profitieren Anleger von niedrigeren Gesamtkosten. Zudem besteht kein Risiko falscher (menschlicher) Investment-Entscheidungen eines Fondsmanagers.

Vergleiche die Fonds ausführlich

Bevor Du einen ETF tradest, solltest Du ihn mit ähnlichen Fonds anderer Fondsgesellschaften vergleichen. Das Angebot an ETFs ist heutzutage riesengroß und häufig bekommst Du einen ETF auf den gleichen Index bei einer anderen Fondsgesellschaft zu besseren Konditionen.

Grundsätzlich lässt sich sagen, dass die namhaftesten Herausgeber von ETFs, wie Amundi, iShares, Lyxor und Xtrackers, gute Konditionen anbieten. Das Angebot exotischerer ETFs lassen sich die Fondsgesellschaften aber nicht selten mit höheren Gebühren vergüten.

Worauf bezieht sich der Indexfonds?

Wie bereits zuvor erwähnt, ist das Angebot an Indexfonds heutzutage riesengroß. Im Gegensatz zu professionellen Anlegern wissen jedoch Privatanleger nur selten, was sich konkret hinter einem bestimmten Index verbirgt.

Die kryptischen Abkürzungen der Indizes, wie MSCI World, S&P 500 oder DAX, lassen kaum darauf schließen, welche Unternehmen im jeweiligen Index enthalten sind. Bevor Du blind in einen bestimmten Indexfonds investierst, solltest Du Dich deshalb im Vorfeld über die Index-Zusammensetzung informieren.

Auf den Websites der jeweiligen Index-Anbieter oder auch auf allgemeinen Finanz-Websites findest Du Informationen zur Zusammensetzung der einzelnen Indizes. So bekommst Du ein genaues Bild davon, welche Unternehmen aus welchen Ländern und Branchen im jeweiligen Index enthalten sind.

Die beiden wichtigsten Indizes der Welt sind der MSCI World und der S&P 500. Während der MSCI World, die Aktien von rund 1.600 Unternehmen aus 23 Ländern weltweit umfasst, bildet der S&P 500 die Wertentwicklung der 500 größten börsennotierten Unternehmen aus den USA ab.

Bei deutschen Anlegern ist selbstverständlich auch der DAX ein beliebter Index. Er umfasst die 40 größten deutschen Unternehmen, die an der Börse notiert sind.

Welche Risiken bergen ETFs?

Obwohl ETFs aufgrund ihrer breiten Streuung im Allgemeinen ein geringeres Risiko haben als Einzelanlagen, sind sie nicht völlig risikofrei. Neben dem allgemeinen Marktrisiko besteht bei ETFs, die nicht in Euro notieren, auch ein Wechselkursrisiko.

Zudem unterliegen ETFs auch der Gefahr einer Blasenbildung und können in Einzelfällen von der Fondsgesellschaft eingestellt werden (Shutdown-Risiko).

Marktrisiko: Wie jedes andere Wertpapier unterliegt auch ein ETF einem Marktrisiko. Das bedeutet, dass sich der Wert eines ETFs bei einer negativen Veränderung der Marktlage verringern kann. Generell gilt, dass je höher das Marktrisiko eines ETFs ist, desto höher auch die Wertschwankungen des Indexfonds ausfallen. Ein ETF auf einen Schwellenlandindex hat etwa ein deutlich höheres Marktrisiko als ein Gesamtmarkt-ETF.

Wechselkursrisiko: Neben dem Marktrisiko unterliegt ein ETF, der nicht in Euro notiert, auch einem Wechselkursrisiko. Neben dem Euro ist der US-Dollar die wichtigste Währung für die Notierung von ETFs. Bei einem Investment in einen in Dollar notierten ETF solltest Du Dir deshalb bewusst sein, dass eine negative Wechselkursentwicklung des Euro zum Dollar Deine Rendite schmälern kann.

Gefahr der Blasenbildung: Auch bei ETFs tritt die Gefahr der Blasenbildung auf. Eine sogenannte „Blase“ bildet sich, wenn viele Anleger gleichzeitig ihr Geld aufgrund positiver Erwartungen in ein bestimmtes Land oder eine Branche investieren. Dies kann dazu führen, dass sich die Wertentwicklung von Aktien in dem Land bzw. der Branche von realwirtschaftlichen Faktoren abkoppelt. Besonders länder- und branchenspezifische ETFs sind anfällig für eine Blasenbildung.

Risiken bei exotischen ETFs: Zu den exotischen ETFs zählen Indexfonds, die in Nischenbranchen oder kleinere Schwellenländer investieren. Aufgrund der deutlich höheren Kursschwankungen exotischer ETFs sollten nur erfahrene ETF Trader in derartige Exoten-Fonds investieren. Für normale Privatanleger ist das Risiko eines Investments in einen exotischen Fonds in der Regel zu hoch.

Shutdown-Risiko: Jeder ETF unterliegt einem Shutdown-Risiko. Das bedeutet, dass sich die Fondsgesellschaft dazu entschließen kann, den Fonds einzustellen. Dies kann passieren, wenn ein bestimmter Fonds nicht gut von den Anlegern angenommen wird und sich eine Weiterführung für die Fondsgesellschaft nicht mehr lohnt. Im Falle der Einstellung werden alle Wertpapiere des Fonds liquidiert und Du erhältst als Anleger Dein Geld in bar zurück.

FAQ – Häufig gestellte Fragen zum ETF Trading

Wie funktioniert ein ETF?
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Ein ETF funktioniert in der Praxis genauso wie der Handel mit Aktien. Über die Website eines Online-Brokers können sich Anleger nach bestimmten Suchkriterien einen ETF aussuchen. Um im Anschluss in den Indexfonds zu investieren, muss nur noch die Stückzahl der zu kaufenden Fondsanteile angegeben werden. Auch bei ETFs lassen sich Stop-Loss- und Take-Profit-Levels definieren.
Sind ETFs besser als sparen?
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Bei einer langfristigen Anlage können Anleger mit einem ETF deutlich höhere Renditen erwirtschaften als mit einem klassischen Sparkonto. Die größten Aktienindizes der Welt generierten in der Vergangenheit über einen Zeitraum von mehr als 10 Jahren Renditen in einer Größenordnung von 5 bis 10 Prozent. Aufgrund ihrer geringen Kosten wird die Rendite einer ETF-Anlage kaum geschmälert.
Sind ETFs sicher?
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ETFs sind sehr sicher. Wegen ihrer starken Diversifizierung haben sie im Vergleich zu Einzelaktien ein wesentlich geringeres Risiko. Je breiter der zugrundeliegende Index, umso kleiner ist das Risiko eines ETFs. Zwar unterliegen ETFs einem Shutdown-Risiko, also dem Risiko der Einstellung des Fonds durch die Fondsgesellschaft. In diesem Fall erhalten Anleger aber ihr Geld in bar zurück.
Welcher ETF für Anfänger?
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Für Anfänger empfiehlt sich ein Investment in einen Gesamtmarkt-ETF, der einen der beiden großen Aktienindizes der Welt (den MSCI World oder den S&P 500) abbildet. Gesamtmarkt-ETFs haben das geringste Risiko unter allen Indexfonds weltweit. Zudem können Anfänger auch in ETFs investieren, die den Aktienindizes großer Industrieländer, wie Deutschland, Japan, Großbritannien oder Frankreich, folgen.
Wie erzielt man mit ETFs eine gute Rendite?
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ETFs eignen sich am besten zur langfristigen Geldanlage. Deshalb ist eine Buy-and-Hold-Strategie über viele Jahre der vernünftigste Investmentansatz mit Indexfonds. Aufgrund der langfristig positiven Wertentwicklung aller wichtigen Aktienindizes weltweit, profitieren ETF Trader über die Jahre von einer guten Rendite. Besonders thesaurierende ETFs, die die Erträge aus Dividenden reinvestieren, erzielen eine noch höhere Rendite als ausschüttende Indexfonds.
Kann man mit ETFs traden?
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ETFs können wie Aktien und andere Wertpapiere an der Börse getradet werden. Die Fondsgesellschaften sorgen dafür, dass während der Börsenöffnungszeiten laufend aktuelle Kurse für die Indexfonds gestellt werden. Kurzfristiges ETF Trading ist jedoch für die meisten Anleger nicht empfehlenswert. Es ist mit höheren Kosten verbunden. Zudem verpassen Anleger in der Regel den richtigen Zeitpunkt für den Kauf oder Verkauf eines Fonds.
In welche ETFs sollte man investieren?
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In welche ETFs ein Anleger investieren sollte, ist im Wesentlichen eine Frage der persönlichen Vorlieben, der individuellen Finanzplanung und der Risikoaffinität. Anleger, die ein möglichst geringes Risiko haben wollen, investieren idealerweise in Geldmarkt- oder Anleihen-ETFs. Anleger, die eine etwas höhere Rendite bei einem gleichzeitig überschaubaren Risiko verlangen, sollten ihr Geld in einem Gesamtmarkt-ETF anlegen. Und Anleger, die sich für bestimmte Branchen oder Länder interessieren und bereit sind, ein höheres Risiko zu akzeptieren, können auch in länder- oder branchenspezifische Fonds investieren.
Sind ETFs besser als Aktien?
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Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Grundsätzlich sind ETFs aufgrund ihrer Streuung risikoärmer als Einzelaktien. Mit dem Kauf einer größeren Anzahl an Einzelaktien aus verschiedenen Ländern können Anleger aber ebenfalls ihr Risiko gut diversifizieren. Auch in Bezug auf die Rendite lässt sich kein klares Urteil fällen. Die Rendite eines ETF hängt von der Zusammensetzung des zugrundeliegenden Index ab. Branchen- und länderspezifische ETFs können durchaus eine höhere Rendite als ein Aktienportfolio erwirtschaften.
Was ist ein ETF in einfachen Worten?
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Bei einem ETF (Abkürzung für „Exchange Traded Fund“) handelt es sich um einen börsennotierten Indexfonds. Ein ETF bildet die Wertentwicklung eines bestimmten Börsenindex nach. ETFs werden heutzutage nicht nur auf Aktienindizes angeboten, sondern auf eine ganz Reihe unterschiedlicher Anlageklassen, unter anderem Anleihen, Edelmetalle und Rohstoffe.
An welchen Wochentagen sollte man ETFs kaufen?
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ETFs sollte man grundsätzlich zu den Börsenöffnungszeiten traden. In der Nacht, am Wochenende und an Feiertagen können die Spreads für den ETF Handel höher ausfallen. Studien zufolge ist der Dienstag der beste Wochentag für das ETF Trading. Letztlich ist der Erfolg eines ETF jedoch nicht vom Trading an einem bestimmten Wochentag abhängig, sondern von der langfristigen Wertentwicklung eines Index.
Paar mit Tablet

Fazit zum ETF

ETFs sind eine der besten Formen der langfristigen Geldanlage.

Sie sind einfach verständlich, streuen das Risiko und haben niedrige Kosten.

Neben Aktien können Anleger mit ETFs auch in eine Vielzahl von anderen Anlageklassen investieren.

Anleger profitieren langfristig von einer soliden Rendite.

Zudem hat man bei ETFs einen geringeren Kosten- und Zeitaufwand, das spart Nerven bei der Geldanlage.

Christian Böttger

Christian Böttger

Über den Autor Finanzexperte und Ausbilder für Trading mit über 6 Jahren Erfahrung an der Börse.

Vollzeit-Trader

„Egal in welcher Marktphase man sich befindet – mit meinen Strategien kann ich seit über 6 Jahren flexibel im Markt erfolgreich agieren!“

>75% Trefferquote

+6 Jahre Erfahrung

>100K € Jahresgewinn

Über den Autor:

Christian Böttger ist hauptberuflich Trader und Mentor, der sowohl kurzfristige Trades als auch langfristige Investments mit überragender Trefferquote durchführt. Auf Finanzradar.de teilt er seine Analysen sowie praktische Erfahrung und hat besonders für Anfänger den einen oder anderen Kniff parat. Mehr über Christian erfährst Du hier.