Mein Start ins Trading war 2017 recht turbulent, ich habe am Anfang viele Fehler, gemacht aber diese Zeit war auch lehrreich. Grundsätzlich ist Trading für Anfänger alles andere als einfach.
Heute teile ich deshalb meine Erfahrungen und was ich damals gern gewusst hätte, wie man Strategien entwickeln, Risiken managen und als Anfänger vor allem die Emotionen beherrschen kann. Die 7 wichtigsten Punkte dazu, erkläre ich Dir mal in diesem Beitrag:
Trading für Anfänger: Starte als Einsteiger ausschließlich im Demokonto und lerne zuvor die wichtigsten Begriffe, Märkte, Stile und Strategie-Ansätze.
Strategie entwickeln: Teste verschiedene Ansätze (Trendfolge, Breakout) und finde heraus, was zu Dir passt. Begrenze strikt Dein Risiko pro Trade.
Kurzüberblick: Trading für Anfänger
1. Wichtige Begriffe – Verstehe die Sprache des Tradings.
2. Passender Stil – Finde deinen persönlichen Trading-Stil.
3. Strategie entwickeln – Dein Plan für strategisches Handeln.
4. Risk Management – Schutzschild gegen Verluste und Drawdowns.
5. Demokonto – Risikofrei üben, bevor echtes Geld eingesetzt wird.
6. Trading Journal – Lerne aus jedem Trade und werde stetig besser.
7. Geduldig üben – Erst die regelmäßige Praxis macht einen guten Trader.
FAQ – Häufig gestellte Fragen über das Trading für Anfänger.
1. Trading für Anfänger: Die wichtigsten Begriffe
Bevor Du richtig mit dem Trading lernen loslegst, solltest Du erst einmal die „Sprache des Tradings“ verstehen. Schließlich möchtest Du ja auch wissen, was andere Trader beispielsweise mit „short gehen“ oder „Spread“ meinen.
Mach aber bitte nicht den Fehler und halte Dich als Anfänger mit zu vielen Unterthemen auf, die mit Trading zu tun haben. Für Dich sollten zunächst nur die Dinge relevant sein, mit denen Du dann schnellstmöglich praktisch im Demokonto üben kannst.
Übrigens, hier mal ein Video das ich vor einiger Zeit für Trading Anfänger gemacht habe zu der Geschichte mit den Begriffen usw.:
Trading ist wirklich 80% Praxis und 20% Theorie. Damit Du aber ausreichend Verständnis gewinnst um überhaupt starten zu können, hier einige Begriffe, die Dir sehr wahrscheinlich ständig begegnen werden:
Diese Trading Begriffe musst Du kennen
Broker: Ein Unternehmen, über das Du Zugang zum Markt erhältst. Wähle hier bitte ganz gezielt! Gebühren, Sicherheit und Plattform sind wichtig.
Spread: Die Differenz zwischen Kauf- und Verkaufspreis. Ein kleiner Spread spart Kosten.
Hebel: Ein Werkzeug, das deine Gewinne (oder Verluste!) vervielfacht. Hebel klingt verlockend, aber Vorsicht: Zu hoher Hebel kann gefährlich werden.
Long/Short: Long bedeutet, du setzt auf steigende Kurse. Short heißt, du setzt auf fallende Kurse.
Mein Tipp: Wähle anfangs einfache Märkte, wie z.Bsp. Aktien oder den DAX Index. Forex Trading ist zwar spannend, aber oft unberechenbarer.
2. Wähle als Trading-Anfänger einen passenden Stil
Das ist der Punkt, an dem viele Anfänger scheitern, weil sie keinen klaren Fokus haben und alles gleichzeitig machen wollen. Besonders Anfänger die gerne traden wollen, sollten sich erst einmal auf einen einzigen Trading-Stil konzentrieren und darin gut werden.
Zwar funktionieren viele Strategien in mehreren Zeitrahmen, allerdings sind eine möglichst feste Alltagsstruktur und die Praxiserfahrung (am Anfang Demo) ausschlaggebend, ob man ein guter Trader wird oder nicht.
Frag Dich also, ob Du lieber kurzfristig im Minuten- oder Stundenchart handeln möchtest, oder ob Du Deine Positionen lieber schön entspannt über mehrere Wochen handeln willst? Bedenke hierbei, dass je kurzfristiger Dein Handelsstil, desto mehr Renditepotenzial aber auch Risiko musst Du tragen.
Die 4 klassischen Trading-Stile:
Scalping: Hier schneide ich mir im Minuten-Chart kleine Kursbewegungen heraus. Die Positionen halte ich auch nur einige Minuten.
Daytrading: Kauf und Verkauf innerhalb eines Tages. Ist auch recht stressig, aber es bieten sich viele Signale und Möglichkeiten.
Swing Trading: Positionen werden über Tage oder Wochen gehalten. Bietet mehr Flexibilität und „Ruhe“.
Positionstrading: Sehr langfristig orientiert, oft Monate bis Jahre. Hier zählen auch mal Fundamentalanalysen und viel Geduld.
Mein Tipp: Teste mal jeden Stil und verschiedene Zeitrahmen mit einem Demokonto und prüfe mal, was zu Dir passt. Nicht jeder Stil liegt jedem Trader. Dein Ziel ist es, den passenden für Dich zu finden, der zu Deinem Alltag, Persönlichkeit und deinem Stresslevel passt.
3. Entwickle eine Strategie und halte Dich daran
Ohne eine gute Strategie, sage ich Dir aus eigener Erfahrung, wird es schwierig. Es gibt unzählige Ansätze, aber die meisten erfolgreichen Trader verfolgen eine ganz klare Vorgehensweise, die sie möglichst ohne Emotionen diszipliniert durchziehen.
Einige Strategien die für Anfänger geeignet sind:
Trendfolgestrategie: Du folgst bestehenden Trends und steigst erst dann aus, wenn der Trend schwächer wird. Weiter unten die Anleitung dazu.
Breakout-Strategie: Hier setzt Du auf starke Kursbewegungen, wenn ein Kurs einen Widerstand oder eine Unterstützung durchbricht.
Pullback Trading: Nutze kleine Rücksetze innerhalb eines Trends, so dass Du mehr Strecke von der gesamten Kursbewegung mitnehmen kannst.
Trendfolge Trading für Anfänger
Trendfolge Vorteile:
Simpel für Anfänger
Einfach und verständlich
Häufig bessere Trefferquoten
Trendfolge Nachteile:
Weniger Signale
Fehlsignale in Seitwärtsphasen
Breakout Strategie
Breakout Vorteile:
Interessant für Anfänger
Einfach erlernbar
Hohes Renditepotenzial
Breakout Nachteile:
Oft Fehlausbrüche
Genaue Einstiege planen notwendig
Pullback Trading leicht gemacht
Pullbacks Vorteile:
Interessante Trendwende-Zonen
Gut erlernbar
Einfach kombinierbar
Pullbacks Nachteile:
Oft wenige Signale
Viel Volatilität = wenig zuverlässig
4. Fahre ein diszipliniertes Risikomanagement
Wer Trading Anfänger ist und noch keine klare Strategie verfolgt, neigt schnell dazu, sich an der Börse zu verspekulieren. Grundsätzlich musst Du im Hinterkopf behalten, dass es sehr einfach ist, mit einer Position ins Minus zu laufen und dass wir beim Trading – egal wie gut wir sind – auch immer mit Verlusten konfrontiert werden.
Unterm Strich ist es wichtig, im grünen Bereich zu agieren und am Ende des Monats mehr Gewinn aus den Märkten zu holen als Verluste zu machen. Das schaffst Du aber nur mit einem konsequent durchgeführten Risk Management, gepaart mit einer smarten Strategie.
Eines der wichtigsten Dinge beim Trading ist genau deshalb das Risikomanagement. Ohne ein begrenztes Risiko pro Trade, riskierst Du Dein gesamtes Depot und wirst früher oder später große Verlusttrades haben. Du kommst also nicht drumherum, Dein Risiko immer zu begrenzen und diese Grenze auch einzuhalten.
Lege in Deinem Trading Plan fest, wie viel Du maximal pro Trade riskierst – das sollten nicht mehr als 1% – 2% Deines Kapitals sein. Ich tendiere sogar mittlerweile Richtung 0,4% bis 0,5% Risiko pro Trade. Setze Dir also bitte ein festes Stop-Loss-Limit für jeden Trade. Nur dieses Limit schützt Dich vor unkontrollierbaren Verlusten.
Hinweis: Auch wenn es mal wehtut, frühzeitig aus einem Trade auszusteigen, so schützt das Begrenzen des Risikos pro Trade langfristig Dein Kapital.
5. Demokonto Trading für Anfänger
Ein Trading Demokonto ist für Anfänger im Trading ein absolutes „must-have“. Es ist Dein Trainingsplatz, um die Grundlagen die Du als Anfänger aus der Theorie kennst, zu üben – und zwar ganz ohne Risiko. Besser geht es doch garnicht oder?
Mit einem guten Demokonto kannst Du echte Marktsituationen kennenlernen und machst erste Erfahrungen, wie Du auf verschiedene Situationen reagierst.
Und was wirklich genial ist: Du kannst Strategien entwickeln, sie testen und Dich selber schon einmal reflektieren bzw. ein Trading Tagebuch führen. Du verlierst bei diesen Prozessen kein echtes Geld – was wirklich genial ist.
Genau beim Demokonto Trading trennt sich die Spreu vom Weizen und die guten von den schlechten Tradern: Wer bereit ist, für viele Monate oder Jahre nur im Demokonto zu trainieren, reizt das Potenzial aus, ein richtig guter Trader zu werden, ohne dabei viel Geld an den Märkten zu verbrennen.
Hinweis: 80% bis 90% der Daytrader verlieren Geld, weil sie viel zu früh mit einem Echtgeld-Depot starten und noch nicht ausreichend Skills haben, um sich an den Märkten behaupten zu können. Deshalb bitte als Anfänger nur Demokonto Trading.
6. Trading Journal für Anfänger
Trading ist nicht nur eine technische, sondern auch eine mentale Herausforderung. Emotionale Trades führen oft zu Fehlern, besonders ein Trade aus Angst, Gier oder Frust ist der perfekte Nährboden, damit die Geschichte in die falsche Richtung läuft.
Um emotionsloses Trading zu lernen, musst Du Dich richtig und regelmäßig selbst reflektieren. Genau dafür ist Dein Trading Journal bzw. Tagebuch da. Hier trägst Du alle Trades ein, inklusive Deiner Gefühlslage, wo die Position eröffnet wurde, Stop-loss, Take-Profit und ausreichend Begründungen.
Du lernst dann immer mehr, ruhig zu bleiben, auch wenn der Markt mal gegen Dich läuft. Mach auch regelmäßig Pausen und zwing Dich nicht zu ständigem Trading. Reflektiere die Trades und Dich selbst in den Phasen der Erholung und genug Abstand zu den Märkten.
Dein Kopf braucht sowieso diese Ruhephasen, damit Du wirklich eine gute Performance abliefern kannst. Geduld und Ruhe sind in diesem Zusammenhang oft die besten Verbündeten. Wenn Du dann noch Dein Trading Tagebuch regelmäßig auswertest, wirst Du innerhalb von 3 bis 4 Monaten sehr große Fortschritte machen.
Ein gut geführtes Journal ist wie ein Spiegel Deiner Trading-Persönlichkeit und ist super geeignet, um disziplinierter und objektiver zu werden. Rückblickend ist es oft verblüffend, wie viele kleine Muster Du entdeckst, die Dir vorher nie aufgefallen wären.
Tipp: Notiere nicht nur Zahlen (Entry, SL + TP), sondern auch Gedanken und Gefühle, die Du beim Trade hattest. Hast Du aus Gier gehandelt? Warst Du zu früh oder zu spät im Markt? All das fließt in Deine Entscheidungen ein und beeinflusst Deine Trading-Ergebnisse.
7. Geduldig üben, üben und noch mehr üben
Ein häufiger Trading Anfängerfehler ist wie bereits erwähnt, zu früh mit dem Echtgeld-Depot zu starten. Ich sage es Dir nochmal aus voller Überzeugung: Fang im Demokonto an!
Lerne bitte zuerst die Bewegungen des Marktes kennen, wie ein Kapitän das Meer kennenlernt oder ein Fahrschüler erst einmal das Autofahren lernen musst. Das geht auch nur in einer entsprechend sicheren Trainingsumgebung (Fahrschule).
Trading kann sehr komplex sein, und es gibt viele kleine Dinge, die Du nur durch Erfahrung lernst. Analog zur Fahrschule ist das Demokonto beim Trading eine wichtige Grundlage für Anfänger.
Ohne dass Du Dich in der Praxis (Demokonto) beweisen konntest, solltest Du überhaupt nicht darüber nachdenken, mit echtem Geld zu traden.
Ich weiß, dass viele Trading Anfänger zu Beginn euphorisch sind und schnell Profite sehen wollen, doch genau das ist eine große Falle – glaub mir einfach, das habe ich bei vielen Einsteigern beobachten können, die nicht auf mich gehört haben.
Das Trading letztendlich zu meistern braucht Zeit, um Strategien zu entwickeln, sie auf die eigene Persönlichkeit anzupassen, Märkte zu verstehen und vor allem, um eigene Fehler zu erkennen und daraus zu lernen. Jeder Verlust, den Du erlebst, ist eine Lektion und es wäre gut, wenn dieser Verlust nur Spielgeld wäre.
Hinweis: Jeder Gewinn ist ein Schritt in die richtige Richtung, auch wenn es im Demokonto ist, aber nur, wenn Du die Gründe dahinter wirklich verstehst. Das alles ist mit viel Übung verbunden und ich empfehle Dir diesen Weg lange Zeit nur in der virtuellen Handelsumgebung zu gehen und konsequent zu trainieren, ohne echtes Geld zu riskieren.
FAQ – Trading für Anfänger
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Christian Böttger
Vollzeit-Trader
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Über den Autor:
Christian Böttger ist hauptberuflich Trader und Mentor, der sowohl kurzfristige Trades als auch langfristige Investments mit überragender Trefferquote durchführt. Auf Finanzradar.de teilt er seine Analysen sowie praktische Erfahrung und hat besonders für Anfänger den einen oder anderen Kniff parat. Mehr über Christian erfährst Du hier.