Viele Einsteiger, die ihre ersten Schritte im Trading machen, verlieren oft schnell den Überblick. Eigene Fehler frühzeitig zu erkennen, Strategien stetig zu verbessern und Emotionen unter Kontrolle zu halten, gehören allerdings zu den Grundlagen eines guten Traders.
Das Trading Journal war mir hierbei eine sehr große Hilfe, denn es fasst alle relevanten Daten und Gedanken eines Trades zusammen. Mit den Aufzeichnungen gelang es mir letztendlich, mich weiterzuentwickeln und aus vergangenen Fehlern zu lernen.
Wie auch Du ein solches Trading Tagebuch führen und am besten davon profitieren kannst, zeige ich Dir in diesem Artikel.
Überblick: Trading Journal
1. Erklärung zum Trading Tagebuch – Lerne was genau ein solches Journal ist und wie dessen grobe Struktur aussieht.
2. Trading Journal Software – Neben klassischen Programmen wie Excel gibt es spezielle Anwendungen wie TradeBench und Edgewonk.
3. Tagebuch richtig führen – Protokolliere die Daten aus Deinen Trades gewissenhaft, erstelle Screenshots und schätze Deine Performance ein.
4. Vermeide diese Fehler – Häufig beobachte ich, dass Anfänger aus „Faulheit“ zu wenige Informationen und Gedankengänge notieren.
5. Auswertung und Learnings – Ich empfehle das Trading Tagebuch regelmäßig zu analysieren und die Trades zu reflektieren.
6. Vor- und Nachteile – Das Journal kostet zwar Zeit und Disziplin, ist aber oft ein entscheidendes Tool um profitabel zu werden.
Was ist ein Trading Journal?
Ein Trading Journal ist ein beliebtes Instrument, das ich mir selbst auch als langjähriger Trader immer noch zunutze machen. Dabei zeichne ich alle relevanten Daten, Gedankengänge und Emotionen auf, welche mit meinen durchgeführten Trades im Zusammenhang stehen.
Die Aufzeichnungen sollten neben den nötigen Eckdaten, die eine Zuordnung und eine klare Übersicht ermöglichen, auch detailliertere Stichpunkte enthalten.
So sind etwa Datum, Finanzinstrument, Ein- und Ausstiegspunkte meiner Erfahrung nach genauso von Bedeutung wie der Stop-Loss- und Take-Profit-Kurs, genutzte Muster und Indikatoren oder vorherrschende Marktbedingungen. Hinzu kommen wesentliche Merkmale, die Trades beeinflussen, aber nicht objektiv messbar sind.
Dazu gehören insbesondere die vorherrschenden Emotionen und Gedankengänge während des Trades, woraus ich letztendlich viele wertvolle Erkenntnisse gewinnen konnte. Durch dieses Verzeichnis konnte ich wiederholte Fehler vermeiden und meine Strategien verbessern.
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Welche Software kann ich für ein Trading Tagebuch nutzen?
Es gibt Software, die speziell für Trading Journals entwickelt wurde. Einige davon arbeiten direkt mit Brokern und Handelsplattformen zusammen und bieten daher eine Importfunktion.
Arbeitest Du bereits mit einem bestimmten Broker, solltest Du zunächst überprüfen, ob ein solches Programm existiert bzw. durch Deinen Anbieter zur Verfügung gestellt wird.
Dann ist es deutlich leichter, die Daten zu synchronisieren. Eine andere Option ist die Verwendung weniger spezifischer Programme, wie Excel oder Tagebuch-Apps. Diese sind zwar nicht direkt für die Nutzung als Trading Journal gedacht, sind aufgrund ihrer Struktur dennoch gut geeignet.
Wie bereits beschrieben, sind Softwares für Trading Journals ideal, um alle objektiven Daten eines Trades festzuhalten. Ich möchte Dir kurz 3 von ihnen vorstellen, die ich allesamt für sehr gut geeignet halte.
Software für Trading Journal
TradeBench: Ein kostenloses Programm, das ich aufgrund der guten Handhabung und Übersichtlichkeit schätze. Es funktioniert prinzipiell mit allen Handelsplattformen.
TradingDiaryPro: Ein hervorragendes Programm mit einer durchdachten Menüführung und automatischer Synchronisation. Es gibt die Möglichkeit, das Programm 30 Tage lang kostenlos zu testen.
Edgewonk: Das Programm wird von zahlreichen Brokern und Plattformen unterstützt. Hohe Übersichtlichkeit ist trotz vieler Einstellungsmöglichkeiten gegeben.
Wenn Du bereits seit Längerem mit einer bestimmten Trading Plattform arbeitest und damit zufrieden bist, lohnt sich ein Blick auf eine Software, die mit Deiner Plattform kompatibel ist.
Software für ein klassisches Trading Tagebuch
Excel: Die Arbeit mit Excel fällt vielen Tradern aufgrund der Vorkenntnisse sehr leicht. Ein bewährtes Programm für die Tabellenkalkulation, das sowohl als Tagebuch als auch als Journal funktioniert.
Note-Software: Es gibt viele verschiedene Note-Programme, die so flexibel sind, dass sie an jedes Problem anpassbar sind. So organisierst Du ein Trading Tagebuch, wie es Dir gefällt.
Tagebuch-App: Ihr Vorteil liegt in der kalendarischen Struktur, die eine gute Übersichtlichkeit ermöglicht. Die Apps sind allerdings nicht spezialisiert, was einen Mehraufwand bei der Bearbeitung erfordert.
Mit diesen Programmen wie z.Bsp. Excel, kannst Du die Daten zwar nicht automatisch synchronisieren, allerdings lassen sich die Informationen aus Deinen Trades systematisch und einfach festhalten.
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Wie führe ich richtig ein Trading Journal?
Sicherlich fragst Du Dich jetzt, wie sich so ein Trading Tagebuch am besten strukturieren lässt und welche Informationen dabei besonders relevant sind.
Deshalb zeige ich Dir noch im Folgenden meine Erfahrungen, die mir besonders in der Anfangszeit geholfen haben, ein besserer Trader zu werden.
Daten protokollieren
Um überhaupt zu wissen, worum es in einem bestimmten Absatz geht, musst Du die wichtigsten Daten eines Trades protokollieren. Grundsätzlich gilt: je genauer, desto besser. Schließlich weißt Du nach längerer Zeit nicht mehr genau, wie der Trade funktioniert hat.
Um aber den Trade wirklich bewerten zu können, sind präzise Daten wichtig. Natürlich sollte das nicht in der Form passieren, dass der Überblick verloren geht. Auf diese Weise findest Du gesuchte Trades deutlich leichter und weißt sofort, um welchen Trade es sich handelt.
Diese Informationen gehören auf jeden Fall in das Journal
Datum und Uhrzeit des Trades
Welches Finanzinstrument wurde gehandelt?
Kauf- und Verkaufspreis: Dabei handelt es sich sowohl um den Preis in Euro/Dollar, als auch um Punkte (etwa bei Indizes) oder Pips (Forexmarkt).
Positionsgröße: Alle Daten wie beim Kauf- und Verkaufspreis
Gewinn oder Verlust: Ebenfalls Währungseinheiten und Punkte/Pips. Am einfachsten notierst Du die Zahl mit einem „+“ bei einem Gewinn und einem „-“ bei einem Verlust.
Bilder und Screenshots
Screenshots sind die perfekte Lösung, um Trades besonders detailliert zu protokollieren. Oft sind dazu nur wenige Klicks nötig. TradingView heftet diese Option etwa direkt oben an die Toolbar.
Du klickst dazu lediglich auf das Kamerasymbol. Hier kannst Du auch direkt die wichtigsten Anmerkungen auf dem Screenshot hinterlassen. Ich markiere mir sofort die wesentlichen Merkmale, die mich zu einem Handel veranlasst haben.
Bild oder Screenshot erstellen: Erstelle einen Screenshot und lege ihn im besten Fall im genutzten Programm ab, sodass Du einen einfachen Zugang hast.
Handelsentscheidungen markieren: Ich markiere jeden Aspekt, der mich zu einer Handelsentscheidung gebracht hat, aber auch Punkte, die möglicherweise gegen einen Trade sprechen könnten.
Zeichentools nutzen: TradingView bietet Zeichentools an. Arbeitest Du mit einer anderen Software, kannst Du auch spezielle Zeichenprogramme nutzen.
Trading Vorgehen notieren
Während es in den ersten beiden Schritten vor allem um Daten und Fakten geht, sind die folgenden Notizen eher subjektiver Natur. Du solltest diese so neutral wie möglich festhalten.
Daher schreibe ich diese Punkte gerne direkt im Anschluss des Trades auf, da ich meine Gefühlslage und Gedankenwelt dann deutlich besser formulieren kann.
Gefühle festhalten: Welche Gefühle hattest Du bei diesem Trade? Ob das Gefühl den Trade beeinflusst hat oder ob die Entscheidung rein rational war, solltest Du ebenfalls notieren.
Gedankenmuster beim Traden: Schreibe alle relevanten gedanklichen Schritte auf, die zu einer Entscheidung geführt haben. Sowohl Fakten als auch Gefühle.
Risikomanagement: Welche Aspekte haben Dein Risikomanagement beeinflusst. War es rein mathematisch oder hast Du etwa die Positionsgröße an ein bestimmtes Gefühl angepasst?
Money Management: Wie groß war die Handelsposition, insbesondere im Verhältnis zum Kapital, zum Portfolio und zum Risiko des Trades?
Trading Strategie reflektieren
Dieser Schritt erfolgt erst, wenn der Trade beendet ist, das jeweilige Finanzinstrument also verkauft wurde. Jetzt ist es wichtig, die eigene Strategie und die Umsetzung möglichst neutral zu reflektieren.
Analysiere insbesondere die genutzten Indikatoren und Muster, aber auch die vorherrschenden Marktbedingungen. Achte darauf, ehrlich zu Dir selbst zu sein. Nur so kannst Du wirklich mit dem Trading Tagebuch etwas lernen und Deine Strategie bedarfsweise anpassen.
Indikatoren und Muster: Analysiere die angewandten Muster und Indikatoren auf ihre Qualität. Schließlich sind beide in gewissem Maße interpretierbar.
Marktbedingung: Welche Marktbedingungen herrschten vor? Haben diese wirklich einen Trade gerechtfertigt oder ihn sogar begünstigt?
Ehrlich reflektieren: Sei bei der Bewertung Deiner Strategie wirklich ehrlich und gestehe auch eigene Fehler ein. Ansonsten ist Dein Trading Tagebuch im Grunde nutzlos, da Du kaum daraus lernen wirst.
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Rückblickend die Performance einschätzen
Dieser Schritt ähnelt natürlich dem vorherigen, erweitert ihn allerdings um einen wesentlichen Punkt. Hier ist die Bewertung der Gesamtperformance maßgeblich. Diese hängt nicht nur von Deiner Strategie ab, sondern basiert zum Teil auf Glück.
Denn auch der beste Trader kann die Zukunft nicht zweifelsfrei vorhersagen. Möglicherweise war die Gesamtperformance gut, wäre durch eine Anpassung der Strategie aber besser gewesen.
Gesamtperformance: Schätze die Gesamtperformance Deines Trades und Deiner Strategie ein. Beachte, dass nicht jeder Trade gut sein muss und nicht jeder erfolglose Trade das Ergebnis einer schlechten Strategie ist.
Fehler und Korrekturen: Welche Fehler hast Du gemacht und wie kannst Du sie beim nächsten Trade korrigieren?
Ehrlich reflektieren: Wie auch beim vorherigen Schritt ist es wichtig, Fehler einzugestehen, aber auch gute Entscheidungen hervorzuheben.
Anpassung der Strategie: Letztendlich führst Du das Tagebuch, um zu lernen, Deine Emotionen besser zu kontrollieren, die Strategie zu verfeinern und anzupassen.
Archivieren und benutzen
Ich selbst nutze ein zusätzliches Backup und speichere meine Daten in der Cloud. So stehen sie mir auch dann noch zur Verfügung, wenn meine Festplatte mal den Geist aufgeben sollte.
Ein Backup in Form einer Sicherungskopie auf einer externen Festplatte ist ebenfalls sinnvoll. Damit das Journal seinen Zweck erfüllt, solltest Du es in vollem Umfang nutzen und auch in älteren Aufzeichnungen stöbern.
Sicher aufbewahren: Nutze mindestens ein Backup auf einer externen Festplatte oder in der Cloud.
Zugänglichkeit: Bewahre die Daten so auf, dass Du schnell und einfach darauf zugreifen kannst.
Zum Lernen nutzen: Verwende die archivierten Daten, um Fehler auszumachen, Strategien zu entwickeln und anzupassen.
Ständige Verbesserung: Nur wer seine Lernbereitschaft hochhält und sein Trading stetig verbessert, ist dauerhaft auf einem guten Weg. Ein Trading Journal ist dafür enorm hilfreich.
Fehler die bei dem Führen vom Trading Tagebuch vermeiden solltest
Das Führen eines Trading Journals benötigt ein diszipliniertes und sorgfältiges Vorgehen, damit der Lerneffekt groß ist. Es ist also wichtig, zumindest als Anfänger möglichst alle Trades zu erfassen.
Die Eckdaten stellen dabei noch das geringste Hindernis dar. Schwieriger fällt es meiner Erfahrung nach vielen Einsteigern, subjektive Gedankengänge und Gefühle detailliert genug aufzuschreiben, ohne dass die Übersicht darunter leidet.
Gedanken nicht notieren: Eckdaten sind schnell erfasst. Mindestens genauso wichtig ist die detaillierte Aufzeichnung der Gedankengänge während des Trades.
Zu wenig Notizen: Oft sind die Notizen zu knapp, um die Entscheidungen später noch nachvollziehen zu können.
Mangelnde Sorgfalt: Am besten hältst Du jeden Trade schriftlich und präzise fest. Geringe Sorgfalt vermindert den Lerneffekt deutlich.
Auswertung und Nutzen Deines Trading Tagebuches
Es reicht natürlich nicht, das Tagebuch nur sporadisch auszuwerten. Den größten Lerneffekt erzielst Du, wenn Du Dir die Einträge regelmäßig durchliest und nach qualitativen und quantitativen Maßstäben vergleichst und bewertest.
Wie hat sich die Anpassung Deiner Strategie auf die Gesamtperformance ausgewirkt und wie kannst Du die Strategie weiter verbessern? Welche gedanklichen Hindernisse zeigen sich bei Deinen Trades immer wieder? Je tiefer Deine Analyse geht, desto mehr Lehren kannst Du aus Deinen Aufzeichnungen ziehen.
Wie ich mein Trading Tagebuch auswerte
Regelmäßige Kontrolle: Analysiere Deine Tagebuch-Einträge regelmäßig, um immer wieder von ihnen zu profitieren. Hältst Du Positionen über mehrere Wochen oder Monate (Swing-Trading), ist eine wöchentliche Auswertung natürlich unnötig. Hier reicht eine monatliche oder halbjährige Analyse. Für Daytrader kann eine wöchentliche Auswertung dagegen sinnvoll sein.
Qualitative Auswertung: Vergleiche Deine Einträge nach subjektiven Maßstäben. Wenn sich die Gefühlswelt und die Gedanken in den Einträgen ähneln und zu schlechten Entscheidungen führen, solltest Du dringend daran arbeiten. Idealerweise handelst Du ausschließlich rational. Das können allerdings die wenigsten. Wiederkehrende Gedankenfehler gilt es jedoch zu vermeiden.
Quantitative Auswertung: Ein Journal ist auch dazu gedacht, die eigene Strategie zu verbessern. In welchen Aspekten ist sie gewinnbringend, welche Details benötigen eine Anpassung? Möglicherweise steigst Du zu oft zu früh aus Trades aus? Lege die Fakten auf den Tisch und suche nach Verbesserungen. Oft gibt es verlustreichere Perioden – mit einem Journal kannst Du explizite Begründungen dafür finden.
Vor- und Nachteile von einem Trading Journal
Vorteile:
Häufig ein wichtiger Meilenstein für den Erfolg
Gerade Anfänger lernen enorm viel
Kontrolle der eigenen Emotionen
Verbesserung der Strategie
Überblick über vergangene Trades
Ausbruch aus negativen Verhaltenmustern
Erkenntnisgewinn über die Funktionsweise des Marktes
Mustererkennung und Indikatornutzung lernen
Verbesserung der Gesamtperformance
Nachteile:
Regelmäßige Aktualisierung kostet Zeit
Erfordert Disziplin
FAQ – Trading Journal
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Christian Böttger
Vollzeit-Trader
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Über den Autor:
Christian Böttger ist hauptberuflich Trader und Mentor, der sowohl kurzfristige Trades als auch langfristige Investments mit überragender Trefferquote durchführt. Auf Finanzradar.de teilt er seine Analysen sowie praktische Erfahrung und hat besonders für Anfänger den einen oder anderen Kniff parat. Mehr über Christian erfährst Du hier.
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