Stell dir vor, Du setzt einen Trailing Stop Loss, der sich automatisch mit Deinem Gewinn nach oben verschiebt. So schützt Du erreichten Profit und nutzt die Chance auf weitere Gewinne. Ziemlich clever, oder?
Was Du über den Trailing Stop Loss wissen solltest und wie Du Deine Gewinne mit dieser Order laufen lassen kannst, erfährst Du in den folgenden Abschnitten:
Trailing-Stop-Loss: Diese Order ist eine Variante vom klassischen Stop-Loss, mit der Du weitere Gewinne absichern kannst, ohne sie manuell anzupassen.
Praktische Anwendung: Passt sich automatisch gemäß Wert an. Die Eingabe des Trailing-Werts erfolgt als festgelegter Betrag oder prozentual.
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Kurzüberblick: Trailing-Stop-Loss
Trailing-Stop Erklärung – Passt Deinen Stop-Loss dynamisch an, wenn der Kurs sich für Dich positiv entwickelt.
Interessante Beispiele – Es gibt die Möglichkeit, den Stop-Loss mit fixem Betrag zu setzen oder prozentual.
Vor- und Nachteile – Trailing-Stops schützen Gewinne ganz gut, können aber bei hoher Volatilität auch mal vorzeitig auslösen.
Trailing Stop setzen und wann nicht – Ich setze Trailing-Stops gerne bei stabilen Trends, aber meide sie bei volatilen oder illiquiden Assets.
Risiken einer Trailing-Stop-Loss Order – Eine hohe Volatilität kann bspw. zu ungewolltem Auslösen führen, wenn der Stop-Loss zu nah gesetzt ist.
Trailing Stop im MetaTrader 4 – Im MT4 findest du den Trailing-Stop unter den Order-Optionen.
Trailing Stop im MetaTrader 5 – Innerhalb vom MetaTrader 5 kannst Du den Trailing-Stop direkt im Handelsfenster anpassen.
Der Trailing-Stop im Bullenmarkt – Im intakten Aufwärtstrend kannst Du mit dem Trailing-Stop Deine Gewinne gut laufen lassen.
Vorsicht beim Trailing-Abstand – Ein zu kleiner Abstand kann Dich bei normalen Kursbewegungen ausstoppen.
FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Trailing-Stop-Loss.
Was ist der Trailing-Stop-Loss?
Der Trailing-Stop-Loss steht für eine Stop-Order, mit Automatisierung des Trailing-Stops. Das Wort Trailing entstammt der englischen Sprache und bedeutet umgangssprachlich „Verfolgung“.
In Bezug auf den Kurs nimmt der Trailing-Stop quasi eine „Verfolgung“ auf. Der von Dir bestimmte Abstand verringert sich im Gegensatz dazu nicht. Für die Eingabe des anfänglichen Stop-Limits kommt oft ein fester Betrag zum Einsatz, hingegen ich in stark volatilen Märkten eher zu Verwendung einer Prozentangabe rate.
Diese Art von Schutzmechanismus ist sehr nützlich, wenn Du nur in unregelmäßigen Zeitabständen die Entwicklung des Marktes in den Du investiert hast, verfolgen kannst.
Der nachfolgende Stop begrenzt Verluste, eine mögliche positive Kursentwicklung auszuklammern. Die vorhandene Dynamik der Anpassung hilft dir ziemlich gut dabei, eine Order flexibler zu gestalten und gleichzeitig Deinem Beruf oder regulären Alltag nachzugehen.
Wie genau ich den Trailing Stop Loss beim Trading nutze, erfährst Du in diesem Video:
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Trailing-Stop-Loss Beispiele
Für viele Anfänger, die sich zum ersten Mal mit einer Trailing-Stop-Loss Order befassen, ist das theoretische Konstrukt zuweilen im Detail schwer zu verstehen.
Um die Wirkmechanismen eines Trailing-Stops besser nachvollziehen zu können, habe ich mal 2 kleine Beispiele erstellt, detailliert findest Du Beispiele oben im Video.
Beispiele für eine Trailing-Stop Verkaufsorder
Trailing-Stop-Loss mit festem Betrag: Ein Anleger setzt einen Trailing-Stop von 2€ bei einer Aktie, die bei 55€ gekauft wurde; als der Kurs auf 57,50€ steigt, wird der Stop-Loss auf 55,50€ angepasst, und bei einem Rückgang auf 55,50€ wird die Verkaufsorder ausgelöst.
Trailing-Stop Verkaufsorder mit Prozenten: Bei einer Aktie, die du für 20€ gekauft hast, stellst Du einen Trailing-Stop von 5% ein; wenn der Kurs auf 22€ steigt, wird der Stop-Loss auf 20,90€ angehoben und bei einem Rückgang auf diesen Wert ausgelöst.
Vor- und Nachteile vom Trailing-Stop-Loss
Vorteile:
Folgeabstand rückt mit ansteigendem Aktienkurs automatisch nach
Order ist geeignet für längere Abwesenheiten
Sicherungsfunktion des klassischen Stop-Loss bleibt bestehen
Die dynamischen Anpassung
Order ist nach der Erstellung weiterhin anpassbar
Einstellung erfolgt mithilfe von Eurobeträgen oder Prozentzahlen
Nachteile:
Trailing-Stop-Wert ist nicht immer identisch mit dem Verkaufswert
Order ist je nach Broker evtl. mit weiteren Kosten verbunden
Auswahl des passenden Abstands zum Kurs erfordert Erfahrung
Timing und Handelsvolumen spielen eine wichtige Rolle
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Trailing-Stop-Loss richtig setzen
Ein Trailing-Stop-Loss ist nicht für jedes gehandelte Asset geeignet. Ein Faktor, der oft in Vergessenheit gerät, ist die Mischung aus Angebot und Nachfrage.
Wann ich den Trailing-Stop-Loss nicht setze
Illiquide Aktien: Bei Wertpapieren mit geringem Handelsvolumen können Stop-Loss-Orders schwer auszuführen sein, da es möglicherweise nicht genügend Käufer gibt, um die Position zu einem akzeptablen Preis zu verkaufen.
Volatile Märkte: In stark schwankenden Märkten können enge Trailing-Stops dazu führen, dass du schnell ausgestoppt wirst, selbst bei normalen Marktbewegungen, wodurch du möglicherweise vorzeitig aus der Position gedrängt wirst.
Penny Stocks: Diese kleinen, oft spekulativen Aktien haben oft niedrige Handelsvolumina und hohe Volatilität, was das Risiko erhöht, dass Stop-Loss-Orders nicht zum gewünschten Preis ausgeführt werden.
Kryptowährungen: Aufgrund der extremen Volatilität und oft dünnen Liquidität in einigen Kryptomärkten können Trailing-Stops zu unerwarteten Ergebnissen führen.
Neue und weniger bekannte Assets: Diese können ebenfalls geringere Liquidität oder höhere Preisschwankungen aufweisen, was das Risikomanagement durch Trailing-Stops erschwert.
Wenn ein Wertpapier bei den Anlegern nicht stark gefragt ist, besteht das Risiko, dass der Verkauf bei sinkenden Kursen an der mangelnden Nachfrage scheitert.
Ein geringes Handelsvolumen einer Aktie ist für diese Art von Order als ein Grund anzusehen, das Setzen eines Trailing-Stop-Loss zuerst zu überdenken.
Ein weiterer Punkt für das Setzen dieser Order ist das richtige Timing. Befindet sich eine volatile Aktie mit regelmäßigen Schwankungen nach oben und unten seit längerer Zeit im Anstieg, besteht das Risiko, dass ein Trendwechsel bevorsteht. Im Idealfall erfolgt das Setzen einer Trailing-Stop-Loss Order zu einem früheren Zeitpunkt.
Hier sind also einiges an Erfahrung und eine gute Strategie erforderlich. Am besten sammelst Du zunächst viel Bildschirmzeit im Trading Demokonto.
Was sind die Risiken einer Trailing-Stop-Loss Order
Das ausgewählte Limit ist kein garantierter Verkaufspreis. Der Käufer dieser Aktien bezahlt nicht den festgelegten Trailing-Stop, sondern ausschließlich den derzeitigen Aktienkurs des Wertpapiers.
Tritt ein starker Abfall des Kurses zum gleichen Zeitpunkt mit dem Auslösen der Trailing-Stop-Loss Order ein, ist eine Gefahr vorhanden, dass die erzielten Gewinne danach nicht länger vorhanden sind.
Ein weiteres Risiko, sind fehlerhafte Einstellungen beim Setzen der Order. Dient die Order zur Überbrückung einer längeren Abwesenheit, wie eines mehrwöchigen Urlaubs, ist es angebracht, die Order mehrmals zu überprüfen, um fehlerhaften Eingaben vorzubeugen.
Anleitung: Trailing Stop im MetaTrader 4 setzen
Zuerst erfolgt ein Klick auf die gewünschte Position mit der rechten Taste der Maus oder dem Touchpad des Laptops. Es öffnet sich ein Menü, bei welchem sich die Anleger für den Punkt „Trailing Stop“ entscheiden.
Durch das Bewegen des Cursors auf den danebenliegenden Pfeil finden sich verschiedene Auswahlmöglichkeiten, die dem aktuellen Kurswert der Aktie entsprechen.
Entspricht keine der Auswahlmöglichkeiten (in Punkten/Pip) dem gewünschten Limit, erfolgt ein Klick auf die Kategorie „Benutzerdefiniert“.
Im Anschluss öffnet sich ein Fenster für die Eingabe der benutzerdefinierten Einstellung des Trailing-Stops. Stimmen die Werte, genügt ein Klick auf „OK“ als Bestätigung. Der Trailing-Stop-Loss ist jetzt aktiv.
Für Veränderungen an der Order erneut die Position mit der rechten Maustaste anklicken und den Punkt „Order ändern oder löschen“ aufrufen. Von dort die gewünschten Änderungen vornehmen und mit „OK“ bestätigen.
Anleitung: Trailing Stop im MetaTrader 5 setzen
Die offene Position mit der rechten Maustaste kurz anklicken. Das geöffnete Auswahlfenster enthält den Punkt „Trailing Stop“. Daneben ist ein kleiner Pfeil sichtbar.
Den Cursor auf den Pfeil bewegen. Im Anschluss öffnet sich ein Feld mit verschiedenen Optionen für die Einstellung des Trailing-Stops in Punkten/Pip.
Für die individuelle Einstellung des Folgeabstands den Punkt „Benutzerdefiniert“ auswählen. Im geöffneten Fenster den gewünschten Wert eintragen und mit „Ok“ bestätigen.
Eine zweite Option besteht im Anklicken der Chart-Darstellung des Aktienkurses. Mit einem Klick öffnet sich ein Menüfeld und in der letzten Zeile erscheint die Auswahl „Trailing Stop“. Von dort aus die oben bereits erwähnten Schritte durchlaufen, um die Trailing-Stop-Loss Order zu setzen.
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Besonders interessant: Der Trailing-Stop im Bullenmarkt
Steigende Kurse im Bullenmarkt bieten eine ideale Grundlage für den Einsatz einer Trailing-Stop Order. Das Trailing behält die kletternden Kurse im Auge und die Fallhöhe zum gewünschten Verkaufskurs steigt proportional zum Kursanstieg.
Ohne das automatische Trailing verbleibt das Stop-Limit entweder auf dem zu Anfang gesetzten Wert oder erfordert ein aktives Handeln des Anlegers, um das Limit nach oben zu setzen. Diese Mühe entfällt mithilfe der Entscheidung für eine Order, die über einen Trailing-Stop verfügt.
Hält ein Kursanstieg über einen längeren Zeitraum an, ist es trotz dieser Tatsache angebracht, einen nicht zu geringen Folgeanstand auszuwählen. Ein eng umfasster Trailing-Stop bietet das Risiko, dass die Volatilität einer Aktie nicht ausreichend Berücksichtigung findet.
Ein temporäres Tief der Aktie führt auf diese Weise zu einem vorschnellen Verkauf, obwohl das Wertpapier kurze Zeit später erneut einen Kursanstieg verzeichnet. 10% Mindestabstand zum aktuellen Aktienkurs entspricht in diesen Fällen einer vorsichtigen Herangehensweise für das Setzen einer Trailing-Stop Order im Bullenmarkt.
Achtung: Trailing Abstand bezieht sich nicht auf das Aktivierungslimit
Viele Trader, die sich beim Daytrading lernen noch in den Anfangsstadien befinden, sind oftmals verblüfft davon, dass der Kauf- oder Verkaufspreis einer Trailing-Stop Order nicht zu 100% mit dem vorhandenen Aktivierungslimit übereinstimmen.
Zunächst ist vorwegzunehmen, dass es sich hierbei nicht um eine Eigenart des dynamisch agierenden Trailing-Stops handelt. In einer klassischen Stop Order zum Kauf oder Verkauf von Aktien ist das gleiche Phänomen zu beobachten.
Das erreichte oder überschrittene Limit des Trailing-Stops entkoppelt den Aktienhandel nicht von dem aktuell geltenden Kurs eines Wertpapiers. Der An- oder Verkauf erfolgt insofern bei dem zum Zeitpunkt der Transaktion geltenden Aktienkurses. In der Regel handelt es sich hierbei um den nächstmöglichen Kurswert.
Angebot und Nachfrage für die jeweilige Aktie spielen hier ebenfalls eine große Rolle. Setzt ein starker Kursfall ein, besteht mit einer Trailing-Stop dennoch ein Restrisiko, das mit der Order gesetzte Limit zu unterschreiten!
FAQ – Trailing-Stop-Loss
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Christian Böttger
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Über den Autor:
Christian Böttger ist hauptberuflich Trader und Mentor, der sowohl kurzfristige Trades als auch langfristige Investments mit überragender Trefferquote durchführt. Auf Finanzradar.de teilt er seine Analysen sowie praktische Erfahrung und hat besonders für Anfänger den einen oder anderen Kniff parat. Mehr über Christian erfährst Du hier.
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