Eine gute Möglichkeit, vom Fachwissen anderer zu profitieren, ist das Social Trading innerhalb von Trading Gruppen oder anderen Plattformen.
Die Symbiose aus Online Trading und Social Media, führt zu verschiedenen Ausprägungen, die vom einfachen Austausch von Informationen bis zum exakten und automatischen Kopieren ganzer Handlungsschritte reichen.
Kurzüberblick: Social Trading
Social Trading umfasst eine ganze Bandbreite verschiedener Konzepte, in deren Mittelpunkt der Austausch und die Zusammenarbeit verschiedener Trader steht.
Als Vorteile folgen eine erhöhte Transparenz durch die Offenlegung von Informationen und das Lernen von anderen Händlern.
Eine beliebte Methode ist dabei das Copy Trading.
Sogenannte Follower folgen dabei einem Master oder auch Signalgeber.
Durch automatisiertes Handeln erfolgt derselbe Kauf und Verkauf ohne zusätzliche Bestätigung.
Was ist Social Trading?
Mit Social Trading versuchen Trader, die Vorteile des Onlinehandels mit Social Media zu verbinden. Dabei geht es insbesondere um den Austausch von Informationen, etwa Handelsstrategien und Portfolios. Verschiedene Plattformen ermöglichen es Nutzern, nicht nur von erfolgreichen Tradern zu lernen, sondern auch gezielt Transaktionen nachzuahmen oder automatisiert die exakt gleichen Schritte zu kopieren.
Bei der automatisierten Umsetzung diverser Handelsstrategien sprechen Experten vom Mirror Trading. Handelt es sich um das Kopieren einzelner Transaktionen bestimmter Trader, geht es zum Copy Trading. Verschiedene Einstellungen ermöglichen es Dir, die einzelnen Schritte wahlweise automatisch ablaufen zu lassen oder manuell zu bestätigen.
Ob es sich nur um den Austausch von Informationen und Ideen dreht oder um das automatische Kopieren der Transaktionen eines anderen Traders – Social Trading umfasst viele Möglichkeiten, bei denen allerdings immer eine „soziale“ Komponente im Mittelpunkt steht. Social Trading ist eine sehr gute Möglichkeit, wenn Du Daytrading lernen und Erfahrung sammeln möchtest.
Funktionsweise des Social Trading
Trader teilen ihre Handelsaktivitäten: Social Trader legen ihre Handelsaktivitäten offen, das heißt, sie präsentieren auf öffentlichen Kanälen das aktuelle Portfolio sowie die Kaufs- und Verkaufsabsichten. Gelegentlich geht es nur um Strategien, in anderen Fällen erfolgt eine vollständige Transparenz. Das schließt oft alle Daten mit ein, also auch, mit welchem Ordertypen, zu welchem Zeitpunkt und zu welchem Preis gehandelt wird.
Investoren können Trades anderer kopieren: Bekannte Plattformen für Social Trading bieten Dir die Möglichkeit an, die Trades anderer zu kopieren. Dann sprechen Experten vom Copy Trading. Dabei gibt es grundsätzlich unterschiedliche Methoden. Neben der vollständigen Automatisierung hast Du auch die Möglichkeit, nur einzelne Trades zu kopieren, die Deiner Handelsstrategie entsprechen. In Anbetracht einer ausreichenden Diversifikation ist es oft sinnvoll, nicht nur einem Trader zu folgen.
Plattformen verbinden Trader und Follower: Einige Plattformen haben sich darauf spezialisiert, Trader und Follower miteinander zu verbinden. Wie auf anderen Social Media Kanälen präsentieren Trader auf ihren Profilen ihre Erfolge und Strategien. Follower haben die Möglichkeit, den Tradern zu folgen und von der Expertise zu profitieren. In Foren und Chats tauschen sich Interessierte miteinander aus und profitieren gegenseitig von ihrem Wissen.
Echtzeit-Informationen und -Analysen werden geteilt: In der schnelllebigen Welt des Tradings sind nur diejenigen wirklich erfolgreich, die aktuelle Informationen richtig interpretieren. Dabei kann eine Information schon nach kurzer Zeit veraltet sein und eine Fehlinterpretation zu Verlusten führen. Informationen und Analysen in Echtzeit gehören zum Alltagsgeschäft eines jeden Traders und werden auf entsprechenden Plattformen geteilt.
Transparenz über Trader-Performance: Damit Du weißt, welchem Trader Du Dein Geld anvertrauen kannst, ist eine ausreichende Transparenz über die Performance des Traders unerlässlich. Dazu gehört eine vollständige Offenlegung der Handelsstrategien, welche Finanzinstrumente zum Einsatz kommen und wie gut der Trader in der Vergangenheit performt hat. Wichtig ist das vor allem, weil keine zusätzlichen gesetzlichen Bedingungen zur Regulierung des Traders vorliegen, sodass praktisch jeder als Mastertrader Produkte anbieten kann.
Diskussionen und Kommentare zu Trades: Im Social Trading ist es üblich, sich mit anderen Tradern und Interessierten über vergangene und zukünftige Trades auszutauschen. Diskussionen und Kommentare zu Trades gehören also zum Alltag auf diversen Plattformen, auch um aus Fehlern zu lernen und Tipps für Trades zu bekommen.
Automatisiertes Kopieren von Trades möglich: Einige Plattformen für Social Trading bieten Dir die Möglichkeit an, die Handlungen eines Traders automatisch zu kopieren. Dafür zahlst Du oft einen bestimmten Betrag ein, von dem relativ zur Depotsumme des Traders das entsprechende Wertpapier zu denselben Konditionen gehandelt wird. Das Ganze passiert dann ohne weitere Zustimmung, sodass Du die gleichen Gewinne und Verluste erzielen kannst, wie der von Dir gewählte Trader.
Bewertung und Ranking von Tradern: Um unter den zahllosen Tradern den für Dich passenden zu finden, bieten viele Plattformen für Social Trading ein Ranking mitsamt Bewertung der angemeldeten Trader an. Dabei landen die Trader mit der besten Bewertung natürlich ganz oben im Ranking. Auf welchen Kriterien diese Rankings basieren, ist dagegen oft unterschiedlich. Erfolgsquoten, gehandelte Positionen und Risikobereitschaft spielen oft eine Rolle.
Soziale Interaktion und Netzwerkaufbau: Plattformen für Social Trading bieten oft mehrere Möglichkeiten, sich mit anderen Nutzern auszutauschen. Oft eröffnest Du nach der Registrierung ein Nutzerprofil, um mit anderen Usern über Foren und Chats in Kontakt zu treten. Über verschiedene Registerkarten gelangst Du zu Informationen über andere Nutzer, Bewertungen der Trader oder Ratgeberartikel, die Dir die Welt des Tradings näherbringen. Oft gibt es eine zugehörige App, damit Du auch unterwegs auf dem aktuellen Stand bleibst.
Zugriff auf globale Märkte und Assets: Natürlich ist es auch mit Social Trading möglich, internationale Wertpapiere zu handeln. Ob Du Dir lediglich Meinungen von Experten über diese Märkte holst oder Trader kopierst, die sich auf internationale Märkte spezialisieren, liegt ganz bei Dir. Der Vorteil beim automatisierten Handel liegt auch in der Abarbeitung unterschiedlicher Handelszeiten. Ein Trader, der vorzugsweise etwa auf einem asiatischen Markt handelt, arbeitet üblicherweise auch zu den entsprechenden Handelszeiten. Also dann, wenn die europäischen Märkte bereits geschlossen haben.
Unsere Ratgeber zu anderen Trading Stielen …
Unterschiede zwischen Social Trading und Copy Trading
Im Social Trading tritt dem Namen nach das Soziale in den Vordergrund, also zunächst der Austausch von Informationen, Ratschlägen, Tipps, Handelsstrategien und Analysen in Chats oder Foren.
Beim Copy Trading tritt ein Trader in das Zentrum des Geschehens, dem andere folgen und entsprechend kopieren. Dazu reicht es, wenn dieser Signalgeber seine Performance offenlegt. Eine weitere Interaktion ist daher nicht nötig.
Im Copy Trading trifft der Follower die Entscheidungen über Kauf und Verkauf nicht selbst, stattdessen überlässt er die Handlungen dem Trader seiner Wahl.
Aktive Nutzer im Social Trading beschaffen und bieten zwar Informationen aller Art an, die Entscheidungen, welche Geschäfte genau getätigt werden, entscheidet ein Social Trader allerdings selbst.
Plattformen und Anbieter für Social Trading
#1 eToro
eToro ist mit über 20 Millionen Nutzern die beliebteste Social Trading Plattform weltweit. Das liegt wohl auch an der zugänglichen Handhabung und einem hervorragenden Kundenservice inklusive Live-Chat, den nicht jede Trading Plattform anbietet.
Das Besondere der Plattform ist, dass sie explizit auf Social Trading maßgeschneidert und konzipiert ist und eher wie eine Social Media Plattform wirkt als eine Trading Software.
Schnell findest Du passende Trader, denen Du folgen kannst. Grundsätzlich ist eToro kostenlos, doch für einige Orders werden Gebühren fällig. Die Spreadgebühren liegen bei 0,09 Prozent, die Ordergebühren bei 1 Prozent des Handelsvolumens.
Etwas ärgerlich sind die 5 US-Dollar Auszahlungsgebühr, weil auf der Plattform grundsätzlich in US-Dollar gehandelt wird. Entsprechend lohnt es sich nicht, kleinere Beträge auszahlen zu lassen. Leider bietet eToro keine Erstellung von Sparplänen an.
Vor- und Nachteile von eToro
Vorteile:
Einsteigerfreundliche und übersichtliche Menüführung
Riesige Community mit Millionen Nutzern und zahlreichen Top-Tradern
Große Auswahl verschiedener Assets von Kryptos über ETFs bis Aktien
Viele Zahlungsanbieter vorhanden
Eröffnung eines vollfunktionsfähigen Demokontos möglich
Umfangreicher Kundenservice
Kostenlose Depoteröffnung. Erstmalige Einzahlung mit 50 US-Dollar verhältnismäßig niedrig
Nachteile:
Verhältnismäßig wenige Analysetools verfügbar
Gebühren auf Ein- und Auszahlungen
Nach 12 Monaten Inaktivität monatlich 10 US-Dollar Strafgebühr
Eher wenig handelbare Wertpapiere im Angebot
#2 Finanzen.net ZERO
Finanzen.net ZERO ist zwar nicht kostenlos, auch wenn der Name es vermuten lässt, doch die Gebühren sind weit unter dem Schnitt angesiedelt. Bis 500 Euro Handelsvolumen kostet eine Order 1 Euro, ab 500 Euro aufwärts wickelt die Plattform für Social Trading die Order kostenlos ab. Kontoführung und Depoteröffnung sind ebenfalls kostenlos.
Auch auf dieser Plattform ist eine Social Trading Community aktiv, die sich über Anlagestrategien, Börse und Wirtschaft austauschen. Ebenfalls hast Du die Möglichkeit, erfolgreiche Trader zu kopieren oder nur ihre Handelsstrategien einzusehen.
Für Social Trading eignet sich Finanzen.net ZERO also durchaus, ist aber weniger darauf ausgelegt als eToro und hat entsprechend weniger Funktionen. Die Plattform bietet mit Gettex nur eine Handelsplattform an. Ob das ein Vor- oder Nachteil ist, ist Gegenstand vieler Diskussionen.
Vor- und Nachteile von Finanzen.net ZERO
Vorteile:
Große Auswahl von Aktien, Zertifikaten, ETFs und Co.
Anfängerfreundlich und übersichtlich gestaltet
Niedrige/Keine Ordergebühren
Jede Menge Finanzinstrumente handelbar
Viele Analysetools dabei
Große Community
Nachteile:
Im Vergleich zu eToro weniger Wertpapiere
Kein Live-Chat verfügbar
Nur ein Handelsplatz
Beschränkte Möglichkeiten bei Social Trading
#3 AvaTrade
Die Möglichkeiten für Social Trading sind auf AvaTrade hervorragend. Alle nötigen Informationen, um einen Trader einschätzen zu können, sind schnell und transparent verfügbar. Du kannst ihnen sowohl nur folgen, um mehr über die Anlagestrategie zu erfahren, als auch sie per Copy Trading direkt übernehmen. Sehr hoch sind die hohen Gebühren für ein inaktives Verhalten.
Nach 3 Monaten verlangt AvaTrade vierteljährlich 30 US-Dollar, nach einem Jahr noch einmal 100 US-Dollar zusätzlich. Auf der Plattform sind zwar viele Finanzinstrumente handelbar, allerdings trübt die Auswahl innerhalb der verschiedenen Wertpapiere etwas den Eindruck. Grund zur Freude, insbesondere für fortgeschrittene Trader, ist die Auswahl der Analysetools.
Vor- und Nachteile von AvaTrade
Vorteile:
Funktioniert auch mit Meta Trader
Ein paar wenige Kryptowährungen im Angebot
Kryptohandel ist rund um die Uhr verfügbar
Hohe Transparenz
Gelungene Menüführung
Zahlreiche Finanzinstrumente im Angebot
Nachteile:
denen es teilweise etwas an Tiefe fehlt
Hohe Inaktivitätsgebühren
Wenige Zahlungsmöglichkeiten verfügbar
#4 Skilling
Der Anbieter Skilling ist sowohl für Einsteiger als auch für fortgeschrittene Trader interessant. Erfahrene Händler schalten über einen Test zusätzliche Tools frei. Kryptowährungen sind bei Skilling nur über CFDs handelbar, im Grunde also nur indirekt verfügbar. Noch handelt es sich um eine relativ kleine Community, entsprechend ist die Auswahl von Top-Tradern eher überschaubar.
Sklling ist auf Social Trading ausgelegt und sozusagen ein Ableger der Handelsplattform cTrader, in die Du Skilling zunächst integrieren musst. Du kannst dort sowohl Anlagestrategien erfolgreicher Trader per Copy Trading übernehmen, als auch Handelsstrategien beobachten und Dir mit dem Know-how anderer Trader dank hilfreicher Analyse-Tools selbst Strategien überlegen. Mit einer Mindesteinzahlung von 100 Euro liegt Sklling im Mittelfeld der Plattformen.
Vor- und Nachteile von Skilling
Vorteile:
Vollumfängliches Demokonto
Durchaus für Anfänger geeignet
Klare Gebührenstruktur
Zahlreiche Finanzinstrumente handelbar
Guter Kundenservice
Große Hebel möglich
Premiumkonto bietet weitergehende Funktionen
Nachteile:
Wenige Zahlungsmethoden verfügbar
Nur in England, Deutschland, Schweden und Norwegen verfügbar
Auszahlung kann länger dauern als bei anderen Anbietern
#5 Libertex
Besonders einsteigerfreundlich kommt Libertex nicht daher. Die erkaufen sich Plattformen wie eToro damit, dass sie intuitive Menüführung priorisieren und komplexe Analysetools aus Platzgründen weglassen oder Du Dich durch viele Untermenüs klicken musst.
Libertex erklärt nicht viel, doch alle Werkzeuge zur Analyse sind schnell parat. Deshalb eignet sich die Plattform für Social Trading nur bedingt. Die Funktionen für Social Trading sind auch nicht von Haus aus mitgeliefert, sondern müssen über den Meta Trader erst hinzugefügt werden. Genau wie bei Skilling sind Kryptowährungen auf Libertex nur indirekt über CFDs handelbar.
Vor- und Nachteile von Libertex
Vorteile:
Für Fortgeschrittene und Profis ein Paradies
Komplexe Tools vorhanden
Geringe Gebühren
Hebel von 1:30 möglich
Zahlreiche Anlagemöglichkeiten
Guter Kundenservice
Nachteile:
Nichts für Anfänger
Das Gebührenmodell ist unübersichtlich und wenig intuitiv
Kleines Sortiment an Wertpapieren
#6 Wikifolio
Bei Wikifolio handelt es sich um eine Plattform, die speziell auf Social Trading ausgelegt ist. Die namensgebenden wikifolios sind von Tradern entwickelte Depots. Falls diese gut performen, erregt das die Aufmerksamkeit der User. Du kannst Dir jedes Portfolio genau anschauen und dir ein zugehöriges Zertifikat erwerben, das dieses Portfolio abbildet.
Direkt in ein wikifolio investieren kannst Du nur an der Börse. Die besten wikifolios werden an der Stuttgarter Börse gehandelt und dort als Indexzertifikat gehandelt. Im Grunde funktionieren sie also wie ein Fonds. Möchtest Du in ein wikifolio Geld investieren, entrichtest Du Gebühren in Höhe von 0,95 % jährlich sowie erfolgsabhängige Gebühren.
Vor- und Nachteile von Wikifolio
Vorteile:
Keine Transaktionskosten
Hohe Transparenz bzgl. der Anlagestrategien
Übersichtliches Gebührenmodell
Super einsteigerfreundlich
Klare Menüstrukturen
Mehr Social Trading geht kaum
Nachteile:
Kein Demokonto vorhanden
Riskant für Anleger bei Emittentenausfall
Direktes Investieren nur über Broker an der Börse möglich
Vor- und Nachteile des Social Trading
Vorteile:
Erfahrungen sammeln von erfogreichen Tradern
Automatisiertes Handeln mittels Copy Trading spart Zeit
Gemeinsames Ausarbeiten von Handelsstrategien
Nutzer profitieren von Analysen anderer
Detaillierte Profile sorgen für Transparenz
Auch ohne viel Erfahrung komplexe Trading-Strategien möglich
Nachteile:
Möglicher Verlust der Kontrolle durch ”blindes Vertrauen”
Unseriöse Anbieter bergen das Risiko hoher Verluste
Aufgabe von Entscheidungsfreiheit
Risiken beim Social Trading
Blinde Trades kopieren: Auch, wenn empfohlene Trades vertrauenswürdig wirken und große Gewinne versprechen, solltest Du selten bis nie ohne eine kritische Überprüfung Trades kopieren. Dazu gehört vor automatisiertem Copy Trading eine Überprüfung des Traders, bei Tipps aus der Community wenigstens ein kritisches Hinterfragen, besser noch eine eigene technische Analyse oder eine Fundamentalanalyse. Das blinde Kopieren von Trades kann sonst zu bösen Überraschungen führen.
Abhängigkeit von anderen Tradern: Die Abhängigkeit von anderen Tradern ist nur so lange ein Vorteil, bis Du an schlecht performende Trader gerätst – und davon gibt es weit mehr als solche, die dauerhaft Gewinne einfahren. Um Dich von der Abhängigkeit zu lösen, diversifiziere so weit, wie es für Dein Depot sinnvoll ist und vertraue nicht nur einem Trader.
Kontrollverlust bei Entscheidungen: Social Trader, aber insbesondere Copy Trader, geben zum Teil die Kontrolle eigener finanzieller Mittel auf. Du hast natürlich die Möglichkeit, Deine Trader nach bestimmten Kriterien auszusuchen. Welche Entscheidungen sie letztendlich treffen, liegt allerdings nicht mehr in Deiner Hand.
Risiko bei unzuverlässigen Tradern: Neben den Top-Tradern gibt es viele schwarze Schafe, die sehr unzuverlässig agieren. Hier ist eine adäquate Auswahl des Traders von entscheidender Bedeutung. Seriöse Plattformen für Social Trading bieten Dir verifizierte Informationen über die vergangene Performance und präzise Erläuterungen der Handelsstrategien ihrer Trader.
Potenzielle Performance-Manipulation: Der Traum vom schnellen Geld führt nicht wenige zu unseriösen Tradern, die mit großen Versprechungen locken und ihre vergangene Performance manipulieren. Überprüfe daher zunächst genau, ob es sich um einen seriösen Anbieter handelt. Bestehen Zweifel, investierst Du Dein Geld besser woanders. Anbieter, die mit einfachem und schnellem Geld werben, sind immer unseriös, da Trading immer ein gewisses Risiko beinhaltet.
Fehlinterpretation von Analysen: Im Grunde besteht bei Social Trading die Gefahr einer doppelten Fehlinterpretation. Zum einen interpretiert womöglich der Trader, dem Du folgst, seine Daten falsch und setzt auf eine ungünstige Strategie, zum anderen ist es möglich, dass Du seine Strategie wiederum missinterpretierst. Hinterfrage also nicht nur Deine Analysen, sondern auch die des vermeintlichen Experten, der ebenfalls nicht immer richtig liegt.
Sicherheits- und Datenrisiken: Seit es soziale Netzwerke gibt, streiten Datenschützer über mögliche Sicherheitsrisiken. Problematisch ist es insbesondere bei sensiblen Daten, zu denen finanzielle Informationen eindeutig gehören. Gib also so wenig Daten wie möglich preis und nutze am besten Anbieter, die unter einer staatlichen Finanzaufsicht – in Deutschland der BaFin – stehen und entsprechend reguliert werden. Diese führt die BaFin in einer Unternehmensdatenbank, die Du online einsehen kannst.
Übermäßiges Vertrauen in Einzelne: Auch wenn einige Trader jahrelang sehr gute Zahlen vorweisen, heißt das noch lange nicht, dass sie auch in Zukunft erfolgreich sind. So viel Vertrauen ein Trader auch genießt: Diversifikation gilt als Schlüssel, um sicher und auf lange Sicht erfolgreich zu sein.
Plattform- und Ausfallrisiken: Auf Plattformen, die mit Zertifikaten handeln, besteht das sogenannte Emittentenrisiko und damit ein Ausfall des gesamten Investments. Das bedeutet, dass bei finanziellen Problemen des Herausgebers Deines Zertifikats die Möglichkeit eines Totalausfalls besteht, da weder eine Einlagensicherung noch ein Aussonderungsrecht besteht.
Unvorhersehbare Marktvolatilität: Auch erfahrene Trader machen natürlich Fehler. Marktvolatilitäten versuchen sie durch ausreichende Diversifikation und komplementäre Positionen abzusichern. Doch auch das gelingt nicht immer. Durch starke, unvorhersehbare Marktvolatilitäten erwirtschaften auch risikoarme Trader gelegentlich Verluste. Um das Risiko hoher Verluste weiter zu minimieren, solltest Du nicht nur verschiedenen Tradern folgen, sondern Dein Geld auch anderweitig anlegen.
Mögliche Handelsansätze im Social Trading
Social Trading bedeutet zunächst, dass Du auf einer Plattform mit anderen Tradern in Kontakt trittst. Welche Strategien Du für Deinen Handel mit diversen Finanzinstrumenten aus den Erkenntnissen ziehst, steht dagegen auf einem anderen Blatt. Dabei hast Du viele Möglichkeiten, die Informationen nur indirekt in Deine Strategie einzubauen.
Beispiele sind Sentimentanalysen oder neues Fachwissen, das Du auf der Plattform erlernst. Das Social Trading bietet auch direkte Handelsansätze, etwa Mirror Trading oder Copy Trading, die einen automatisierten Handel ermöglichen. Social Trading, insbesondere Copy Trading, solltest Du eher als zusätzliches Werkzeug verstehen, um die Bandbreite Deiner Strategie zu erweitern und Dein sonstiges Portfolio zu ergänzen.
Copy Trading: Direktes Kopieren von Trades
Beim Copy Trading übernimmst Du nicht nur die Ideen oder Strategien eines Traders, sondern kopierst jede Transaktion. Dazu meldest Du Dich üblicherweise auf einer entsprechenden Plattform für Social Trading an und suchst einen Trader, der Dich hinsichtlich seines Risikomanagements, seiner grundlegenden Performance und seiner genutzten Finanzinstrumente überzeugt.
Im Anschluss legst Du die Depotsumme fest, mit der Du dem Trader folgen möchtest. Anteilig der Depotsumme des Traders findet der Handel im Anschluss automatisch statt. Das Geld investierst Du nun genau so, wie es der Trader selbst macht. Beträgt Deine Depotsumme ein Zehntel der Summe des Traders, investierst Du beispielsweise 100 € in ein Wertpapier, wenn der Trader 1000 € investiert.
Mirror Trading: Automatisches Spiegeln von Strategien
Mirror Trading ähnelt dem Copy Trading stark, zumal die ursprüngliche Idee dieselbe ist. Im Grunde geht es nämlich auch bei Mirror Trading darum, die Käufe und Verkäufe professioneller und erfolgreicher Trader nachzuahmen.
In diesem Fall geschieht das jedoch indirekt. Du legst also kein gesondertes Depot an, sondern wartest auf Handlungssignale ausgewählter Trader, die Du im Anschluss umsetzt. Mithilfe verschiedener Computerprogramme geschieht das wahlweise automatisch, halbautomatisch oder manuell, also erst mit Deiner Zustimmung. Du hast jederzeit die Möglichkeit, die Trader, denen Du folgst, auszutauschen.
Sentimentanalyse basierend auf Community-Stimmung
Aus der Stimmung der Anleger lassen sich Schlussfolgerungen auf deren Kaufverhalten ableiten. Umfragen und Sentiment Indizes wie etwa der Euwax Sentiment sind für eine Sentimentanalyse hilfreich, mit den Communitys auf Plattformen des Social Trading ist eine weitere Komponente hinzugekommen.
Besonders interessant wird es, so eine These, wenn die Stimmung tief im Keller liegt oder eine riesige Euphorie herrscht. Das könnte ein Hinweis auf eine Wende sein. Wenn die Anleger besonders euphorisch sind, haben die meisten bereits investiert und der Kurs verflacht. Liegt die Stimmung im Keller, sind nur noch die Nervenstärksten dabei und der Kurs nimmt bald wieder Fahrt auf.
Sentimente kannst Du also als Kontraindikator verwenden. Das Euwax beispielsweise zeigt das Sentiment anhand von Daten +/- 0, während andere Sentimente eine Skala von 0 bis 100 nutzen. Ein hoher Wert ist hier eine bullische, euphorische Stimmung, während ein niedriger Wert eine gedrückte Stimmung ist.
Portfolio-Diversifikation durch mehrere Trader
Eine ausreichende Diversifikation eines Portfolios gilt als Fundament für ein gutes Risikomanagement. Ein enges Portfolio führt zu unnötig hohen Risiken, da bereits ein Kursrutsch weniger Positionen ausreicht, um hohe Verluste zu erleiden. Das gleiche Prinzip gilt beim Social Trading. Folgst Du nur einem Trader, machst Du Dich von den Erfolgen und Misserfolgen seines Handelns abhängig.
Ein breites Portfolio entsteht durch das Vertrauen in verschiedene Trader, die möglichst diverse Anlagestrategien verfolgen. Einige setzten vermehrt auf Rohstoffhandel, andere auf Technologieunternehmen. Achte auf eine ausgeglichene Verteilung des Risikos. Ausschließlich auf Copy Trading zu setzen, kann jedoch ebenso ein Fehler sein. Konservativere Investments, etwa klassisch über einen Bankberater abgewickelt, gehören ebenso zu einem diversen Anlagemix.
Manuelle Umsetzung von Insights anderer Trader
Copy Trading ist gerade für Anfänger interessant, dennoch passt eine Handelsstrategie nur selten perfekt zu den eigenen Vorstellungen. Entsprechend solltest Du Dich damit beschäftigen, die Muster, Analysen und Schlussfolgerungen anderer Trader zu erkennen, um daraus Dein eigenes Portfolio zusammenzustellen. Die Konzepte und Ideen erfahrener Trader auf Plattformen sind nützlich, um sie auf Deine Strategie anzuwenden.
Schaue Dir an, welche Indikatoren sie warum verwenden, welche Wertpapiere sie kaufen und weshalb sie das tun. Copy Trading ist ein gutes Mittel, die einen Teil Deines Portfolios ausmachen können, doch am besten ist es dann, wenn Du über genug Erfahrung und Wissen verfügst, um Dein Portfolio zu optimieren.
Kombination verschiedener Trader-Strategien
Du findest viele Schlagwörter, mit denen Trader Strategien beschreiben. Dabei geht es oft um verschiedene Finanzinstrumente wie Optionen, Anleihen oder Futures, aber auch um Hebeleffekte sowie Long- und Short-Positionen. Auch weitere Ideen spielen eine wichtige Rolle, wenn Du Trading lernen möchtest. Einige Anbieter setzen eher auf Swing Trading, andere auf Daytrading.
Befasse Dich auch mit Begriffen wie Momentum Trading, Positionstrading und vielen weiteren Begriffen, um eine ausgewogene Mischung an Tradern zu finden. Seriöse Trader beschreiben ihre Strategien oft genau, damit Du weißt, worauf sich der Follower einlässt.
Beim Social Trading geht es schließlich auch darum, sich auszutauschen. Die Fachsprache gehört dazu, um bestimmte Strategien zu beschreiben und zu verstehen. Kombiniere am besten Trader mit verschiedenen Strategien, die in Dein Risikomanagement passen.
Diese Strategien sind beim Social Trading beliebt …
Auswahl eines geeigneten Traders und das passende Risikomanagement beim Social Trading
Jeder Trader verfolgt andere Strategien. Für eine gute Diversifikation ist es nötig, verschiedenen Tradern zu folgen, die sich voneinander unterscheiden. Als Kriterien kommt etwa die Risikobereitschaft infrage. Ausreichend konservative Anlagestrategien kombinierst Du mit einigen risikoreicheren. Auch die Branchenpräferenz spielt eine wichtige Rolle.
Viele Broker setzen etwa auf Techunternehmen, andere vermehrt auf Pharmakonzerne. Einige Trader sehen Vorteile im Rohstoffmarkt, andere in Fonds. Auch ob Trader eine Vorliebe für Short- oder Long-Positionen haben, sollte in Deinen Überlegungen eine Rolle spielen. Mit verschiedenen Trader-Strategien teilst Du das Risiko auf oder kannst es gezielt erhöhen.
Die mögliche zukünftige Entwicklung des Social Trading
Das ganz große Thema beim Social Trading und an der Börse überhaupt ist der Einsatz künstlicher Intelligenz. Die hat in den letzten Jahren riesige Fortschritte hingelegt und dürfte in der Zukunft noch mehr in der Lage sein, Muster zu erkennen.
Die Konzeption eines Computers bringt der KI deutliche Geschwindigkeitsvorteile. Sollte sie künftig in der Lage sein, andere Kriterien neben Statistiken zu berücksichtigen, sogenanntes Weltwissen, dürfte sie dem Menschen wohl den Rang ablaufen. Wann das der Fall ist, ist jedoch noch nicht absehbar.
Außerdem müssen Nutzer von Social Trading vermutlich weitere Regulierungen hinnehmen.
Social Trading dürfte auch global weitere Anhänger finden, insbesondere der afrikanische Markt ist noch wenig erschlossen.
Schon jetzt drängt Social Trading den klassischen Anlageberater vom Markt.
FAQ – Social Trading
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Christian Böttger
Vollzeit-Trader
>75% Trefferquote
+6 Jahre Erfahrung
>100K € Jahresgewinn
Über den Autor:
Christian Böttger ist hauptberuflich Trader und Mentor, der sowohl kurzfristige Trades als auch langfristige Investments mit überragender Trefferquote durchführt. Auf Finanzradar.de teilt er seine Analysen sowie praktische Erfahrung und hat besonders für Anfänger den einen oder anderen Kniff parat. Mehr über Christian erfährst Du hier.
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