Hammer Candlestick
In diesem Beitrag stelle ich Dir mit dem Hammer Candle eine weitere Möglichkeit vor, wie Du einen Trend besser abschätzen und bestätigen kannst.
Beachte dabei, dass Du nie ausschließlich auf ein Candlestick Pattern setzt, sondern immer mehrere Tools für eine Prognose nutzt.
Wann ich den Hammer Candlestick häufig beobachte und ob ich ihn dann überhaupt ernst nehmen kann, erfährst Du in den folgenden Abschnitten.
Kurzüberblick: Hammer Candlestick
#1 Hammer Candlestick Formation – Signalisiert nach einem Abwärtstrend eine mögliche Trendwende.
#2 Aufbau vom Hammer Candle – Hat einen kleinen Körper oben und einen langen unteren Schatten.
#3 Wann ist der Hammer ernstzunehmen? – Wenn er nach einem Abwärtstrend an einer Unterstützung auftaucht.
#4 Ausbildung vom Hammer Candlestick – Entsteht durch einen starken Kursrückgang, gefolgt von einem Anstieg zum Eröffnungskurs.
#5 Hammer Candle Vor- und Nachteile – Deutet zwar auf eine Wende hin, ist aber ohne Bestätigung unsicher.
#6 Der Hammer als Einstiegssignal – Guter Einstieg, wenn die nächste Kerze den Hammer bestätigt.
#7 Kombination mit Indikatoren – Kombiniere den Hammer mit Indikatoren, für noch präzisere Signale.
#8 FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Hammer Candle.
Was ist die Hammer Candlestick Formation?
Der Candlestick Hammer erscheint als im Chart, nachdem der Kurs eines Finanzproduktes über mehrere Kerzen hinweg gesunken ist (Abwärtstrend). Dabei kann sich der Schlusskurs entweder über, oder unter dem Eröffnungskurs befinden. Beide liegen nah beieinander, so dass der Körper der Kerze klein bleibt.
Die Formation des Hammers zählt zu den bullischen Umkehrsignalen und deutet auf eine zeitnahe bullische Trendumkehr hin. Die Aussagekraft steigt jedoch mit höheren Zeitebenen.
Hammer Candlestick Aufbau
Der Hammer Candlestick als Chartmuster, bestehend aus einer einzelnen Kerze, weist einige Besonderheit auf, die den Aufbau charakterisieren. Die Elemente weisen dabei folgende Parameter auf:
Der Körper: Der Körper des Hammers ist klein und befindet sich am oberen Ende der Kerze und kann sowohl über als auch unter dem Eröffnungskurs liegen. Generell befindet sich der Körper bei dieser Konstellation immer in der Nähe des Eröffnungskurses.
Der untere Docht: Das markante Merkmal des Hammer Candles ist der lange untere Docht. Dieser Docht erstreckt sich unterhalb des Körpers und zeigt den Unterschied zwischen dem tiefsten Kurs und dem Schlusskurs an.
Der obere Docht: Ein oberer Docht kann in dieser Formation vorhanden sein, ist jedoch im Vergleich zum unteren Docht in der Regel deutlich kürzer. Er erstreckt sich über den Körper nach oben und zeigt den Unterschied zwischen dem höchsten Kurs und dem Schlusskurs.
Der Hammer entsteht in der Regel nach einem Kursrückgang über mehrere Handelstage und signalisiert, dass trotz vorangegangener Verkaufsaktivitäten mehr Käufe stattfinden.
Die kleinen Körper und die langen unteren Dochte weisen darauf hin, dass der Schlusskurs nahe dem Tiefpunkt der Periode liegt, was auf eine mögliche Unterstützung durch die Käufer hinweist.
Beachte: Besonders prägnant für einen Hammer ist der kleine Körper sowie die lange untere Kerze. Im Idealfall gibt es über dem Körper keinen Docht zu sehen. Ist dieser vorhanden, reduziert sich mit zunehmender Größe die Wahrscheinlichkeit eines Hammer Candles.
Wann nehme ich das Hammer Candle ernst?
Hammer Signalstärke: Die Hammerkerze selbst, nehme ich alleine betrachtet nicht als besonders starkes Signal wahr. Grundsätzlich warte ich 1 bis 3 Folgekerzen nach der Kerze ab und prüfe, ob sich ein bullischer Trend tatsächlich entwickelt.
Zusätzliche Bestätigung: Sehr gerne nutze ich das Hammer Candle als zusätzliche Bestätigung, beispielsweise wenn ein Hammer an einer markanten Unterstützungszone auftaucht, dann gehe ich gerne eine Long-Position ein.
Beobachtung: Häufig kommt es vor, dass bullische Candlesticks den Trend zunächst umkehren und dann ein Hammer erscheint. Wenn bspw. das Three White Soldiers-Muster nach einem Abwärtstrend kommt und dann ein Hammer auftaucht, bin ich mir sehr sicher, dass der Aufwärtstrend nun losgeht.
Der Hammer Candle ist wie beschrieben ein Chartmuster, das Dir die potenzielle Trendumkehr signalisiert. Diese Formation besteht immer aus einer einzelnen Kerze mit einem kleinen Körper am oberen Ende und einem signifikant längeren unteren Docht.
Wie bereits beschrieben, tritt der Hammer nach einem vorherigen Kursrückgang auf und deutet oft darauf hin, dass trotz anfänglicher Verkaufsaktivitäten, die Käufer die Überhand gewinnen und steigende Kurse bevorstehen.
Der Hammer gilt somit als bullisches Umkehrsignal, welches auf einen bevorstehenden Wechsel von einem Abwärts- zu einem Aufwärtstrend hinweist. In Kombination mit anderen bullischen Hinweisen, ist der Hammer sogar dazu fähig, einen sehr langen und scheinbar stabilen Abwärtstrend, komplett zu drehen.
Achtung: Viele Trader suchen meiner Kenntnis nach, nach den Hammersignalen, wenn sie eine Bodenbildung oder steigende Kurse erwarten. Es ist aber sehr wichtig, Hammersignale mit anderen Analysetools zu kombinieren, um potenzielle Fehlinterpretationen möglichst zu vermeiden.
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So bildet sich der Hammer Candlestick
Um ein effektives Hammer Candle Signal zu generieren, ist es meiner Erfahrung nach entscheidend, dass der Eröffnungskurs des Hammers unter dem Schlusskurs der vorangegangenen Kerze liegt. Das betrachtete Wertpapier befindet sich dabei stets in einem Abwärtstrend.
Während des Verlaufs der Kerze sinkt der Kurs weiter unter den Eröffnungskurs des Hammers und bildet ein noch tieferes Tief. In diesem Stadium der technischen Analyse deutet alles darauf hin, dass der Abwärtstrend fortgesetzt wird.
Überraschenderweise beginnt der Kurs dann im weiteren Verlauf der gleichen Zeitspanne wieder anzusteigen. Bevor die Kerze vollständig abschließt, nähert sich der Chart erneut dem Eröffnungskurs und übersteigt diesen teilweise leicht.
Nach der Bildung des Hammer Candlesticks wird erwartet, dass der Kurs in eine Aufwärtsbewegung übergeht und sich oberhalb des Körpers des Hammers etabliert.
Beachte: Viele Parameter vor der Bildung dieser Formation lassen sich mit etwas Erfahrung leicht ablesen. Berücksichtige dabei stets die anderen Formationen, damit Du eine Hammer Candle möglichst eindeutig erkennst.
Wie verhalten sich Käufer und Verkäufer bevor der Hammer Candlestick entsteht?
Bevor ein Hammer Candle entsteht, sind die Verkäufer in der Überzahl, was logischerweise zu einem Abwärtstrend und sinkenden Kursen führt. Ich achte natürlich eher darauf, immer in Richtung des Trends zu handeln, statt dagegen.
Der Kurs ist während der betrachteten Periode vom Hammer, stark gefallen (langer unterer Schatten), aber dann haben die Käufer den Preis wieder nach oben gedrückt. Deshalb liegen der Eröffnungskurs und der Schlusskurs relativ nah beieinander und am oberen Ende der Preisspanne der betrachteten Periode.
Und genau dadurch kommt ja letztendlich die Form des Hammers zustande. Das bedeutet, dass die Käufer gegen Ende der Periode die Kontrolle übernommen haben, obwohl die Verkäufer zu Beginn stark waren. Also: Der Abwärtstrend wird schwächer oder umgekehrt.
Eine Trendumkehr ist demnach also wahrscheinlicher als eine Fortsetzung vom Abwärtstrend, da die Käufer bereit sind, den Kurs auf diesem Niveau zu stützen.
Vor- und Nachteile von Hammer Candlesticks
Vorteile:
Frühzeitige Veränderung des Marktes ist ablesbar
In Verbund mit anderen Formationen gutes Signal
Hervorragend für die Signalbestätigung
Kräfteverhältnis zwischen Bullen & Bären wird klar
Lässt sich einfach & schnell erkennen
Starkes Muster an Unterstützungszonen
Nachteile:
Ohne Bestätigung wenig Aussagekraft
Einzelner Hammer führt zu Fehlinterpretationen
Unzuverlässig in volatilen Märkten
4 Trading-Tipps: So nutzt Du den Hammer Candlestick als Einstiegssignal
Die Konstellation des Hammers im Verbund mit anderen Tools, ist beim Trading ziemlich leistungsstark. So nutzt Du das Candle effektiv:
#1 Warte die Bestätigung der Hammer Formation ab
Ich empfehle Dir nicht sofort nach dem Erscheinen eines Hammers zu handeln. Warte darauf, dass die nächste Kerze den Aufwärtstrend bestätigt, sodass die wirkliche Trendumkehr wahrscheinlicher wird:
Ein zu zeitiger Einstieg führt sehr häufig zu Fehltrades, wenn nur auf der Basis des Hammer Candles getradet wird. Um die Chancen für einen erfolgreichen Trade zu erhöhen, rate ich Dir grundsätzlich, nach dem Auftauchen der Hammer-Formation, die Folgekerze(n) abzuwarten.
Beachte: Die Hammer-Formation tritt häufiger auf, wird jedoch nicht zwangsläufig durch die nächste Kerze bestätigt. Manchmal kann es auch sinnvoll sein, mehrere Kerzen abzuwarten.
#2 Beachte: Hammer Signale stellen keine Garantie dar
Die Trefferquote eines Hammers beträgt circa 60%. Daraus wird deutlich, dass Hammer Candlestick Signale keine Garantie für die Trendumkehr darstellen. Du kannst Deine Quote erhöhen, wenn Du auf folgende Punkte achtest:
Zeitrahmen beachten: Mit längeren Perioden der Candlesticks, steigt die Zuverlässigkeit der Prognosen. In dieser Konstellation erhöht ein länger anhaltender Trend nach unten vor dem Hammer Signal die Chancen eines folgenden Trends mit steigenden Kursen.
Bestätigung: Die Bestätigung des Signals nach der Hammer Kerze nicht zu lange verzögert werden. Andernfalls steigt die Gefahr von Fehlsignalen. Warte maximal 3 Kerzen ab, spätestens dann ist der Zug häufig abgefahren, wenn sich der Hammer bullisch nicht eindeutig bestätigen lässt.
Kontext beachten: Ein Hammer-Candle funktioniert am besten in einem etablierten Abwärtstrend. Meiner Erfahrung nach ist die Aussagekraft höher, wenn er nach einer längeren Abwärtsbewegung auftritt und nicht in einer Seitwärtsphase.
Wichtige Unterstützungszonen: Wie ich am Anfang erwähnt habe, ist der Hammer aussagekräftiger, wenn er in der Nähe einer starken Unterstützungszone auftritt. Das gibt zusätzliche Sicherheit, dass Käufer auf diesem Niveau aktiv werden.
#3 Begrenze mögliche Verluste durch einen Stop-Loss
Selbst wenn ein Hammer perfekt aussieht, ideal in den Trendkontext passt und sich an einer markanten Unterstützungszone befindet, besteht das Risiko, dass der Markt dennoch weiterhin bärisch läuft und sich die Bullen letztendlich nicht durchsetzen können.
Deshalb rate ich Dir dringend dazu, aktives Risikomanagement zu betreiben und immer einen Stop-Loss zu setzen, damit Dein Trade automatisch geschlossen wird, wenn der Marktpreis ein bestimmtes Level unterschreiten sollte.
Um Verluste zu begrenzen, bietet sich die Nutzung von Stop-Loss-Orders an. Eine effektive Trading Strategie besteht meiner Erfahrung nach häufig darin, den Stop-Loss knapp unterhalb des unteren Dochts des Hammers zu platzieren.
Dadurch begrenzt Du das Risiko auf maximal die Handelsspanne der vorherigen Kerze. Eine weitere Absicherung bietet Dir die Nutzung einer Stop-Loss-Order knapp unter dem Schatten der Kerze. Somit reduzierst Du die Gefahr von Verlusten deutlich.
Beachte: Unabhängig von den bisherigen Erfolgen und Deiner Erfahrungsstufe, solltest Du immer die Verlustrisiken minimieren. Eine Stop-Loss Order ist eine effektive Methode zur Vermeidung von Verlusten.
#4 Vergleiche den Hammer Candlestick mit anderen Kerzenformationen
Wie bereits erläutert, ist die Formation mit einigen anderen Formationen vergleichbar. Da die Auswirkungen und weiteren Kursverläufe bei Eintreten der jeweiligen Signale stark voneinander abweichen, ist es wichtig, alle vergleichbaren Kursformationen zu kennen.
Hanging Man vs. Hammer Candlestick
Ein Umkehrsignal, welches oftmals mit dem Hammer verwechselt wird, ist der Hanging Man. Der Hanging Man tritt am Ende eines Aufwärtstrends auf und deutet auf eine mögliche Trendumkehr nach unten hin.
Er hat einen kleinen Körper am oberen Ende der Kursbewegung und einen langen unteren Schatten, der den „Hängegalgen“ repräsentiert.
Der Hanging Man ist ein bärisches Umkehrsignal, welches am Ende eines positiven Trends auftritt. Der lange untere Schatten zeigt in dieser Konstellation an, dass die Bullen den Markt zunächst dominieren, aber die Bären gegen Ende der Periode stark zurückkommen und den Kurs nach unten drücken.
Beachte: Der Hanging Man und der Hammer Candle weisen grundsätzlich ähnliche Merkmale auf. Die Unterscheidung lässt sich am Trend verdeutlichen: Ein Hanging tritt am Ende des Aufwärtstrends auf, während der Hammer am Ende des Abwärtstrends erscheint.
Invertierter Hammer vs. Hammer Candlestick
Erscheinung: Der Inverted Hammer sieht aus wie ein kleiner Körper mit einem langen oberen Schatten, eigentlich wie ein umgedrehter Hammer.
Farbe: Auch hier ist mir die Farbe des Körpers egal – was zählt, ist, dass er nach einem Abwärtstrend auftaucht und ebenfalls für die Bullen steht.
Interpretation: Wenn ich den langen oberen Schatten sehe, weiß ich, dass es eine Erholung gab, die von den Verkäufern wieder abverkauft wurde.
Bestätigung: Ich warte darauf, dass der Kurs in der Folgekerze über dem Körper des Inverted Hammers schließt => gutes Bullensignal.
Dragonfly Doji vs. Hammer Candlestick
Aufbau: Beide haben lange untere Schatten, aber ich vertraue mehr dem Hammer, weil sein oberer Schatten oft kurz oder gar nicht vorhanden ist.
Farbe: Auch beim Doji ist die Farbe zunächst egal, eben weil der Eröffnungs- und Schlusskurs fast auf dem gleichen Level liegen.
Interpretation: Der große Unterschied für mich ist der obere Schatten, wobei der Dragonfly Doji eher Unentschlossenheit ausstrahlt.
Bestätigung: Wegen der größeren Unsicherheit im Markt, muss das Dragonfly Doji umfangreicher durch Folgekerzen & Tools bestätigt werden.
Shooting Star Formation vs. Hammer Formation
Shooting Star: Das bärische Gegenstück zum Hammer Candle, ist die Shooting Star-Formation – sie steht also für einen wahrscheinlichen Abwärtstrend.
Aufbau: Der Shooting Star hat einen langen oberen Schatten und keinen oder nur einen kleinen unteren Schatten, ist also ein invertierter Hammer.
Interpretation: Man spricht vom Shooting Star, wenn dieser invertierte Hammer am Ende eines Abwärtstrends auftritt. Das würde bedeuten, dass die Käufer ihre Stärke verloren haben und ein möglicher Abwärtstrend kommen könnte. Auch hier ist die Farbe egal.
Kombination des Hammer Candlestick mit anderen Indikatoren
Indikatoren sind oft hilfreich, weil sie mir zeigen, wie das Signal des Hammers im Kontext des übergeordneten Trends und der Marktbedingungen zu interpretieren ist:
In meinen Strategien nutze ich gerne gleitende Durchschnitte, um den übergeordneten Trend zu bestätigen und den Hammer im richtigen Kontext des Trends betrachten zu können.
Der RSI Indikator ist ebenfalls interessant und hilft mir dabei, überkaufte oder überverkaufte Marktzustände zu erkennen, wenn ich ihn mit dem Hammer kombiniere.
Auch der MACD, der die Beziehung zwischen 2 gleitenden Durchschnitten darstellt, ist für mich hilfreich, um die Trendrichtung in Verbindung mit dem Hammer zu analysieren.
Aus meiner Erfahrung sollte der Hammer nie alleine als Entscheidungsgrundlage dienen; ich setze immer zusätzliche Indikatoren ein, um die Entscheidung zu bestätigen.
Beachte: Den Hammer bitte nie alleine als Signal nutzen; ich setze immer zusätzliche Tools / Indikatoren ein, um das Hammer Candle zu bestätigen, betrachte den Trendkontext oder andere Hinweise aus der Price Action.
FAQ – Hammer Candlestick
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Christian Böttger
Vollzeit-Trader
>75% Trefferquote
+6 Jahre Erfahrung
>100K € Jahresgewinn
Über den Autor:
Christian Böttger ist hauptberuflich Trader und Mentor, der sowohl kurzfristige Trades als auch langfristige Investments mit überragender Trefferquote durchführt. Auf Finanzradar.de teilt er seine Analysen sowie praktische Erfahrung und hat besonders für Anfänger den einen oder anderen Kniff parat. Mehr über Christian erfährst Du hier.
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