Ein Trading Tagebuch soll alle wichtigen Entscheidungen eines Trades tracken und Dir helfen Deine Trading-Strategie zu verbessern. Ich habe das damals noch per Hand gemacht. Heutzutage nutzt man meist Excel oder Notion.

Wie auch Du ein solches Trading Tagebuch führen und am besten davon profitieren kannst, zeige ich Dir in diesem Artikel.

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Trading Journal

Überblick: Trading Journal

1. Erklärung zum Trading Tagebuch – Lerne die Grundstruktur.

2. Trading Journal Software – Excel, TradeBench, Edgework, …

3. Tagebuch richtig führen – Tipps aus der Praxis.

4. Vermeide diese Fehler – Wer faul ist, wird nicht profitabel!

5. Auswertung und Learnings – Ich werte alle 2-4 Wochen aus.

6. Vor- und Nachteile – Langfristig lohnt sich der Zeitaufwand!

Was ist ein Trading Journal?

Ein Trading Journal ist ein beliebtes Instrument wo ich ich alle relevanten Daten, Gedankengänge und Emotionen aufzeichne, welche mit meinen durchgeführten Trades im Zusammenhang stehen. Selbst als langjähriger Trader mache ich mir die Vorteile eines Trading Tagebuchs noch zunutze!

Die Aufzeichnungen sollten neben den nötigen Eckdaten auch detailliertere Stichpunkte enthalten. So sind etwa Datum, Asset, Ein- und Ausstiegspunkte meiner Erfahrung nach genauso von Bedeutung wie der Stop-Loss- und Take-Profit-Kurs, genutzte Muster und Indikatoren oder vorherrschende Marktbedingungen.

Trading Tagebuch Aufbau
Aufbau meines Trading Journals

Welche Software kann ich für ein Trading Tagebuch nutzen?

Es gibt Software, die speziell für Trading Journals entwickelt wurde. Einige davon arbeiten direkt mit Brokern und Handelsplattformen zusammen und bieten daher eine Importfunktion.

Software für Trading Journal

TradeBench: Ein kostenloses Programm, das ich aufgrund der guten Handhabung und Übersichtlichkeit schätze. Es funktioniert prinzipiell mit allen Handelsplattformen.

TradingDiaryPro: Ein hervorragendes Programm mit einer durchdachten Menüführung und automatischer Synchronisation. Es gibt die Möglichkeit, das Programm 30 Tage lang kostenlos zu testen.

Edgewonk: Das Programm wird von zahlreichen Brokern und Plattformen unterstützt. Hohe Übersichtlichkeit ist trotz vieler Einstellungsmöglichkeiten gegeben.

Excel: Die Arbeit mit Excel fällt vielen Tradern aufgrund der Vorkenntnisse sehr leicht. Ein bewährtes Programm für die Tabellenkalkulation, das sowohl als Tagebuch als auch als Journal funktioniert.

Note-Software: Es gibt viele verschiedene Note-Programme, die so flexibel sind, dass sie an jedes Problem anpassbar sind. So organisierst Du ein Trading Tagebuch, wie es Dir gefällt.

Tagebuch-App: Ihr Vorteil liegt in der kalendarischen Struktur, die eine gute Übersichtlichkeit ermöglicht. Die Apps sind allerdings nicht spezialisiert, was einen Mehraufwand bei der Bearbeitung erfordert.

Mit z.Bsp. Excel, kannst Du die Daten zwar nicht automatisch synchronisieren, allerdings lassen sich die Informationen aus Deinen Trades systematisch und einfach festhalten.

MACD Indikator Trading
Beim Trading versuche ich so viele Informationen wie nur möglich festzuhalten.

Wie führe ich richtig ein Trading Journal?

Sicherlich fragst Du Dich jetzt, wie sich so ein Trading Tagebuch am besten strukturieren lässt und welche Informationen dabei besonders relevant sind. Deshalb zeige ich Dir noch im Folgenden meine Erfahrungen, die mir besonders in der Anfangszeit geholfen haben, ein besserer Trader zu werden.

Schritt #1: Daten protokollieren

Für diesen Schritt gilt grundsätzlich: Je genauer, desto besser!! Um überhaupt zu wissen, worum es in einem bestimmten Absatz geht, musst Du die wichtigsten Daten eines Trades protokollieren. Schließlich weißt Du nach längerer Zeit nicht mehr genau, wie der Trade funktioniert hat.

Diese Informationen gehören auf jeden Fall in das Journal

Datum und Uhrzeit des Trades

Welches Finanzinstrument wurde gehandelt?

Kauf- und Verkaufspreis: Dabei handelt es sich sowohl um den Preis in Euro/Dollar, als auch um Punkte (etwa bei Indizes) oder Pips (Forexmarkt).

Positionsgröße: Alle Daten wie beim Kauf- und Verkaufspreis

Gewinn oder Verlust: Ebenfalls Währungseinheiten und Punkte/Pips. Am einfachsten notierst Du die Zahl mit einem „+“ bei einem Gewinn und einem „-“ bei einem Verlust.

Schritt #2: Bilder und Screenshots

Screenshots sind die perfekte Lösung, um Trades besonders detailliert zu protokollieren. Oft sind dazu nur wenige Klicks nötig. TradingView heftet diese Option etwa direkt oben an die Toolbar.

Du klickst dazu lediglich auf das Kamerasymbol. Hier kannst Du auch direkt die wichtigsten Anmerkungen auf dem Screenshot hinterlassen. Ich markiere mir sofort die wesentlichen Merkmale, die mich zu einem Handel veranlasst haben.

Bild oder Screenshot erstellen: Erstelle einen Screenshot und lege ihn im besten Fall im genutzten Programm ab, sodass Du einen einfachen Zugang hast.

Handelsentscheidungen markieren: Ich markiere jeden Aspekt, der mich zu einer Handelsentscheidung gebracht hat, aber auch Punkte, die möglicherweise gegen einen Trade sprechen könnten.

Zeichentools nutzen: TradingView bietet Zeichentools an. Arbeitest Du mit einer anderen Software, kannst Du auch spezielle Zeichenprogramme nutzen.

Vorgehen beim Trading
Ich beobachte meine Gefühle beim Trading und reflektiere sie später noch einmal.

Schritt #3: Trading Vorgehen notieren

Während es in den ersten beiden Schritten vor allem um Daten und Fakten geht, sind die folgenden Notizen eher subjektiver Natur. Du solltest diese so neutral wie möglich festhalten. Daher schreibe ich diese Punkte gerne direkt im Anschluss des Trades auf, da ich meine Gefühlslage und Gedankenwelt dann deutlich besser formulieren kann.

Gefühle festhalten: Welche Gefühle hattest Du bei diesem Trade? Ob das Gefühl den Trade beeinflusst hat oder ob die Entscheidung rein rational war, solltest Du ebenfalls notieren.

Gedankenmuster beim Traden: Schreibe alle relevanten gedanklichen Schritte auf, die zu einer Entscheidung geführt haben. Sowohl Fakten als auch Gefühle.

Risikomanagement: Welche Aspekte haben Dein Risikomanagement beeinflusst. War es rein mathematisch oder hast Du etwa die Positionsgröße an ein bestimmtes Gefühl angepasst?

Money Management: Wie groß war die Handelsposition, insbesondere im Verhältnis zum Kapital, zum Portfolio und zum Risiko des Trades?

Schritt #4: Trading Strategie reflektieren

Dieser Schritt erfolgt erst, wenn der Trade beendet ist. Jetzt ist es wichtig, die eigene Strategie und die Umsetzung möglichst neutral zu reflektieren.

Analysiere insbesondere die genutzten Indikatoren und Muster, aber auch die vorherrschenden Marktbedingungen. Achte darauf, ehrlich zu Dir selbst zu sein. Nur so kannst Du wirklich mit dem Trading Tagebuch etwas lernen und Deine Strategie bedarfsweise anpassen.

Indikatoren und Muster: Analysiere die angewandten Muster und Indikatoren auf ihre Qualität. Schließlich sind beide in gewissem Maße interpretierbar.

Marktbedingung: Welche Marktbedingungen herrschten vor? Haben diese wirklich einen Trade gerechtfertigt oder ihn sogar begünstigt?

Ehrlich reflektieren: Sei bei der Bewertung Deiner Strategie wirklich ehrlich und gestehe auch eigene Fehler ein. Ansonsten ist Dein Trading Tagebuch im Grunde nutzlos, da Du kaum daraus lernen wirst.

XTB Order aufgeben
Meine persönliche Performance schwankt etwas – das ist ganz natürlich und wird Dir auch bei Dir selbst auffallen. Wichtig ist ein großes dickes Plus am Jahresende.

Scritt #5: Rückblickend die Performance einschätzen

Hier ist die Bewertung der Gesamtperformance maßgeblich. Denn auch der beste Trader kann die Zukunft nicht zweifelsfrei vorhersagen. Möglicherweise war die Gesamtperformance gut und es lässt sich etwas daraus lernen und die Strategie verbessern.

Gesamtperformance: Schätze die Gesamtperformance Deines Trades und Deiner Strategie ein. Beachte, dass nicht jeder Trade gut sein muss und nicht jeder erfolglose Trade das Ergebnis einer schlechten Strategie ist.

Fehler und Korrekturen: Welche Fehler hast Du gemacht und wie kannst Du sie beim nächsten Trade korrigieren?

Ehrlich reflektieren: Wie auch beim vorherigen Schritt ist es wichtig, Fehler einzugestehen, aber auch gute Entscheidungen hervorzuheben.

Anpassung der Strategie: Letztendlich führst Du das Tagebuch, um zu lernen, Deine Emotionen besser zu kontrollieren, die Strategie zu verfeinern und anzupassen.

Schritt #6: Archivieren und benutzen

Ich selbst nutze ein zusätzliches Backup und speichere meine Daten in der Cloud. So stehen sie mir auch dann noch zur Verfügung, wenn meine Festplatte mal den Geist aufgeben sollte.

Ein Backup in Form einer Sicherungskopie auf einer externen Festplatte ist ebenfalls sinnvoll. Damit das Journal seinen Zweck erfüllt, solltest Du es in vollem Umfang nutzen und auch in älteren Aufzeichnungen stöbern.

Sicher aufbewahren: Nutze mindestens ein Backup auf einer externen Festplatte oder in der Cloud.

Zugänglichkeit: Bewahre die Daten so auf, dass Du schnell und einfach darauf zugreifen kannst.

Zum Lernen nutzen: Verwende die archivierten Daten, um Fehler auszumachen, Strategien zu entwickeln und anzupassen.

Ständige Verbesserung: Nur wer seine Lernbereitschaft hochhält und sein Trading stetig verbessert, ist dauerhaft auf einem guten Weg. Ein Trading Journal ist dafür enorm hilfreich.

Fehler die bei dem Führen vom Trading Tagebuch vermeiden solltest

Das Führen eines Trading Journals benötigt ein diszipliniertes und sorgfältiges Vorgehen, damit der Lerneffekt groß ist. Es ist also wichtig alle Trades zu erfassen.bDie Eckdaten stellen dabei noch das geringste Hindernis dar. Schwieriger fällt es meiner Erfahrung nach vielen Einsteigern, subjektive Gedankengänge und Gefühle detailliert genug aufzuschreiben, ohne dass die Übersicht darunter leidet.

Gedanken nicht notieren: Eckdaten sind schnell erfasst. Mindestens genauso wichtig ist die detaillierte Aufzeichnung der Gedankengänge während des Trades.

Zu wenig Notizen: Oft sind die Notizen zu knapp, um die Entscheidungen später noch nachvollziehen zu können.

Mangelnde Sorgfalt: Am besten hältst Du jeden Trade schriftlich und präzise fest. Geringe Sorgfalt vermindert den Lerneffekt deutlich.

Auswertung und Nutzen Deines Trading Tagebuches

Es reicht natürlich nicht, das Tagebuch nur sporadisch auszuwerten. Den größten Lerneffekt erzielst Du, wenn Du Dir die Einträge regelmäßig durchliest und nach qualitativen und quantitativen Maßstäben vergleichst und bewertest. Ich lasse alle 2 Wochen meine Trades revue passieren.

Wie hat sich die Anpassung Deiner Strategie auf die Gesamtperformance ausgewirkt und wie kannst Du die Strategie weiter verbessern? Welche gedanklichen Hindernisse zeigen sich bei Deinen Trades immer wieder? Je tiefer Deine Analyse geht, desto mehr Lehren kannst Du aus Deinen Aufzeichnungen ziehen.

Trading Strategie mit Journal verbessern
Mit einem Trading Tagebuch konnte ich meine EMA20&50 M1 Strategie deutlich verbessern.

Wie ich mein Trading Tagebuch auswerte

Regelmäßige Kontrolle: Analysiere Deine Tagebuch-Einträge regelmäßig, um immer wieder von ihnen zu profitieren. Hältst Du Positionen über mehrere Wochen oder Monate (Swing-Trading), ist eine wöchentliche Auswertung natürlich unnötig. Hier reicht eine monatliche oder halbjährige Analyse. Für Daytrader kann eine wöchentliche Auswertung dagegen sinnvoll sein.

Qualitative Auswertung: Vergleiche Deine Einträge nach subjektiven Maßstäben. Wenn sich die Gefühlswelt und die Gedanken in den Einträgen ähneln und zu schlechten Entscheidungen führen, solltest Du dringend daran arbeiten. Idealerweise handelst Du ausschließlich rational. Das können allerdings die wenigsten. Wiederkehrende Gedankenfehler gilt es jedoch zu vermeiden.

Quantitative Auswertung: Ein Journal ist auch dazu gedacht, die eigene Strategie zu verbessern. In welchen Aspekten ist sie gewinnbringend, welche Details benötigen eine Anpassung? Möglicherweise steigst Du zu oft zu früh aus Trades aus? Lege die Fakten auf den Tisch und suche nach Verbesserungen. Oft gibt es verlustreichere Perioden – mit einem Journal kannst Du explizite Begründungen dafür finden.

Vor- und Nachteile von einem Trading Journal

Vorteile:

Häufig ein wichtiger Meilenstein für den Erfolg

Gerade Anfänger lernen enorm viel

Kontrolle der eigenen Emotionen

Verbesserung der Strategie

Überblick über vergangene Trades

Ausbruch aus negativen Verhaltenmustern

Erkenntnisgewinn über die Funktionsweise des Marktes

Mustererkennung und Indikatornutzung lernen

Verbesserung der Gesamtperformance

Nachteile:

Regelmäßige Aktualisierung kostet Zeit

Erfordert Disziplin

FAQ – Trading Journal

Was ist ein Trading Journal?
+
In einem Trading Journal halten Trader die wichtigsten Daten und Gedanken eines Trades präzise und geordnet fest, um sie später analysieren und vergleichen zu können. Es ist ein zusätzliches Werkzeug, um das eigene Trading zu verstehen und zu verbessern.
Was ist der Unterschied zwischen Trading Journal und Trading Tagebuch?
+
Ein Trading Journal legt den Fokus auf die harten Fakten, während das Tagebuch eher Gedanken und Gefühle während eines Trades festhält. Da beide Themen oft zusammenkommen, werden die Begriffe häufig synonym verwendet.
Welche Software gibt es für Trading Journals?
+
Es gibt Programme, die speziell für das Anlegen eines Trading Journals designt sind. Geeignete Programme sind unter anderem TradeBench, TradingDiaryPro und Edgewonk. Achte auf die Unterstützung Deiner verwendeten Handelsplattform, dann fällt die Handhabung leichter.
Welche Software gibt es für Trading Tagebücher?
+
In einem Trading Tagebuch hältst Du vorwiegend Gedanken fest. Du musst sie allerdings geordnet aufschreiben können. Dafür eignen sich etwa Excel, verschiedene Note-Softwares oder Tagebuch-Apps. Wenige Trader halten Gedanken mit Stift und Papier fest.
Wie führe ich ein Trading Journal?
+
Die wichtigsten Faktoren sind die regelmäßige Aufzeichnung und Auswertung nach qualitativen und quantitativen Maßstäben. Dabei geht es insbesondere darum, detailliert Fakten und Gedanken zu notieren, um diese später zu analysieren, zu vergleichen und daraus zu lernen.
Ist ein Trading Journal wichtig?
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Gerade für Anfänger, die schnell und effizient Trading lernen möchten, ist ein Journal wichtig. Das zeigt sich auch daran, dass viele Trader selbst mit jahrelanger Erfahrung auf Trading Journale setzen. So lernen sie immer noch dazu.

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Christian Böttger

Christian Böttger

Über den Autor Finanzexperte und Ausbilder für Trading mit über 6 Jahren Erfahrung an der Börse.

Vollzeit-Trader

"Egal in welcher Marktphase man sich befindet – mit meinen Strategien kann ich seit über 6 Jahren flexibel im Markt erfolgreich agieren!"

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Über den Autor:

Christian Böttger ist hauptberuflich Trader und Mentor, der sowohl kurzfristige Trades als auch langfristige Investments mit überragender Trefferquote durchführt. Auf Finanzradar.de teilt er seine Analysen sowie praktische Erfahrung und hat besonders für Anfänger den einen oder anderen Kniff parat. Mehr über Christian erfährst Du hier.