Wenn Du Aktien shorten möchtest, leihst Du Dir zuerst Aktien über Deinen Broker. Dann verkaufst Du diese sofort zu einem aktuellen Preis.
Fällt der Kurs, kaufst Du sie günstiger zurück, gibst sie dem Verleiher zurück und sicherst Dir den Gewinn. Die ganze Sache ist riskant und kostspielig, ich erkläre Dir mal wie ich vorgehe:

Shorten von Aktien: Du leihst Aktien, verkaufst sie, um sie später günstiger zurückzukaufen. Risiko: unbegrenzte Verluste bei steigenden Kursen.
Produktkategorien zum Shorten: Neben Aktien kannst Du Anleihen, Rohstoffe, Währungen und Indizes shorten, z.B. mit Optionsscheinen oder CFDs.
Gedeckt vs. Ungedeckt: Gedeckt = Aktien leihen; Ungedeckt = verkaufen ohne Leihe. Ungedeckt ist riskanter bei Kursanstieg.
Risikomanagement: Shorten birgt hohe Verlustrisiken, da theoretisch unbegrenztes Verlustpotenzial besteht. Anfänger sollten eher auf Long setzen.
Kosten beim Shorten: Leihgebühren, Zinsen und Transaktionskosten erhöhen sich bei längeren Leihzeiten und hoher Nachfrage.
Kurzüberblick: Aktien shorten
Was ist „shorten“? – Verkauf geliehener Aktien bei fallenden Kursen.
Risiko beachten – Unbegrenzte Verluste bei steigenden Kursen möglich.
Leerverkauf in der Praxis – Aktien leihen, verkaufen und zurückkaufen.
Was beim Shorten vermeiden? – Kein Stop-Loss, zu viel Leverage nutzen.
Wie man Aktien auswählt – Überbewertete Aktien + technische Analyse.
Wann lohnt sich „Short“? – Bärenmarkt und schlechte Quartalszahlen.
Vor- & Nachteile – Gewinne bei Kursverlusten, unbegrenzte Verlustrisiken.
FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Aktien shorten.
Was bedeutet eigentlich „Aktien shorten“?
Beim Shorten von Aktien spekulierst Du darauf, dass der Preis einer Aktie fällt. Anders als beim klassischen Kauf (dem sogenannten „Long gehen“), bei dem Du auf steigende Kurse setzt, leihst Du beim Short-Selling Aktien, die Du nicht besitzt, und verkaufst sie sofort zu einem aktuellen Preis.
Die Hoffnung dabei ist, dass der Kurs sinkt, sodass Du die Aktie später zu einem niedrigeren Preis zurückkaufen kannst, um sie dem Verleiher zurückzugeben. Der Gewinn entsteht aus der Differenz zwischen dem höheren Verkaufs- und dem niedrigeren Rückkaufpreis.
Du kannst außerdem auch mit verschiedenen Finanzprodukten, wie zum Beispiel CFDs, Optionen oder Zertifikaten auf fallende Kurse setzen.
Das klingt erstmal ja recht simpel und super, aber vor allem wenn es um das Timing und das Management von Risiken geht, wird es schon etwas komplexer.
Warum das Risiko beim Aktien Shorten so groß ist
Grundsätzlich kannst Du folgendes beobachten: Aktien fallen oft schneller als sie steigen, als sie fallen. Das ist psychologisch bedingt. Panikverkäufe und negative Nachrichten können sehr oft recht schnelle Crashs auslösen.
Die Investoren neigen dann dazu, bei schlechten Nachrichten schnell auszusteigen, was zu einem beschleunigten Abverkauf führt. Hingegen positive Nachrichten, Übernahmegerüchte oder gute Quartalszahlen einen regelrechten Hype auslösen.
Das treibt die Kurse in die Höhe und wenn Du in so einer Phase short bist, wird’s ganz schnell ungemütlich. Es ist deshalb einfach ein riesengroßer Fehler, keinen Stop-Loss zu setzen.
Wichtig: Wenn Du short gehst, ist es absolut essenziell, dass Du einen klaren Ausstiegsplan hast, falls sich der Trade gegen Dich entwickelt.
Leerverkauf in der Praxis: Broker + Kosten und Margin
Broker-Auswahl: Du brauchst einen Broker, der Leerverkäufe anbietet. Nicht jeder Broker ermöglicht Short-Selling, Konditionen variieren stark.
Leihgebühren: Beim Shorten fallen oft Zinsen oder Gebühren an, die sich auf die Rentabilität auswirken.
Margin-Sicherheit: Du musst Sicherheiten hinterlegen. Bei Kursanstiegen kann ein „Margin Call“ erfolgen, was zusätzliche Einzahlungen erfordert.
Was Du beim Aktien shorten vermeiden solltest
Kein Stop-Loss setzen: Ohne Stop-Loss riskierst Du, dass Verluste unkontrolliert anwachsen. Setze klare Grenzen, um Dich vor größeren Verlusten zu schützen, wenn der Kurs plötzlich steigt.
Shorten ohne Risikomanagement: Gehe nie ohne Strategie ins Short-Selling. Du solltest immer einen Plan haben, wie Du mit potenziellen Verlusten umgehst und welche Gewinnziele realistisch sind.
Hohe Leverage nutzen: Übermäßiger Einsatz von Hebelprodukten kann Verluste stark vervielfachen. Verwende Hebel mit Vorsicht, um Dein Risiko kontrollierbar zu halten.
Aktien mit hohem Short-Interesse shorten: Werte mit vielen Short-Positionen sind anfällig für einen Short Squeeze, was Deine Verluste schnell in die Höhe treiben kann.
Nachrichtenlage ignorieren: Negative News können einen Short-Trade stützen, aber positive Überraschungen könnten Dich überrumpeln. Behalte die Nachrichtenlage im Blick und handele entsprechend.
Wie man Aktien zum Shorten auswählt
Wenn Du Aktien shorten möchtest, solltest Du Dir gut überlegen, welche Werte Du auswählst. Meiner Erfahrung nach reicht es nicht aus, einfach irgendeine Aktie zu nehmen, deren Kurs Du für überbewertet hältst.
Ich schaue auch beim Shorten immer mit dem Fokus der technischen Analyse auf die Aktien. Hierbei halte ich die Aktien aber auch nur für ein paar Wochen oder Monate, insbesondere wenn ich ein Asset shorten möchte.
Grundsätzlich halte ich es für sinnvoll, sich voll und ganz auf die Chartanalyse zu konzentrieren, wenn man short gehen möchte und die Position nicht länger als 2 bis 3 Monate hält.
Dafür schaue ich mir zum Beispiel die letzten Verlaufs-Hochs und -Tiefs an. Außerdem sind auch markante Zonen wichtig, wie zum Beispiel Preisbereiche in denen der Kurs mehrfach abgewiesen worden ist (Unterstützung und Widerstand), oder runde Chartmarken.
Schau Dir dafür zum Beispiel mal mein Video zur technischen Analyse an:
Wann lohnt es sich Aktien zu shorten?
Technische Chartanalyse: Wenn ein Aktienkurs starken Widerstand erreicht oder starke bärische Chartmuster zeigt, könnte ein Kursrückgang folgen.
Überbewertete Aktien: Wenn eine Aktie stark überbewertet ist und eine Korrektur wahrscheinlich erscheint.
Bei schlechten Quartalszahlen: Negative Unternehmensdaten können den Kurs stark fallen lassen, ideal für Short-Selling.
In Bärenmärkten: Abwärtsphasen bieten häufige Gelegenheiten, von fallenden Kursen zu profitieren.
Nach negativen Nachrichten: Unternehmensskandale oder schlechte Nachrichten können zu schnellen Kursverlusten führen.
Bei überkauften Märkten: Technische Indikatoren wie der RSI zeigen eine überkaufte Situation, die oft einen Rückgang ankündigt.
Wenn Branchen unter Druck stehen: Makroökonomische Faktoren, die eine ganze Branche belasten, können fallende Kurse fördern.
Bei platzen einer Blase: Überhitzte Märkte oder Branchenblase können zu dramatischen Kursstürzen führen.
Während Zinserhöhungen: Höhere Zinsen belasten oft Aktienkurse, besonders im Wachstumssektor.
Bei Insolvenzgefahr: Unternehmen, die vor der Pleite stehen, haben oft fallende Aktienkurse.
Nach Übernahmen: Übernahmen können zu fallenden Kursen des übernommenen Unternehmens führen, besonders wenn es teure Käufe sind.
Vor- und Nachteile vom Aktien shorten
Vorteile:
Gewinne bei fallenden Märkten möglich
Flexibel durch diverse Finanzinstrumente
Hebelwirkung maximiert mögliche Gewinne
Absicherung von Long-Positionen möglich
Nutze Überbewertungen für Profite
Nachteile:
Unbegrenzte Verluste bei Kursanstieg ohne Stop-Loss
Leihgebühren verringern potenzielle Gewinne
Komplexer und risikoreicher als Long-Trading
FAQ – Aktien shorten
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Christian Böttger
Vollzeit-Trader
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Über den Autor:
Christian Böttger ist hauptberuflich Trader und Mentor, der sowohl kurzfristige Trades als auch langfristige Investments mit überragender Trefferquote durchführt. Auf Finanzradar.de teilt er seine Analysen sowie praktische Erfahrung und hat besonders für Anfänger den einen oder anderen Kniff parat. Mehr über Christian erfährst Du hier.