Sogenannte Daytrading Patterns sind eine coole Sache, um die grobe Richtung des Marktes einzuschätzen und klare Einstiegs- sowie Ausstiegspunkte entdecken zu könne.
Sei aber bitte Vorsicht: Nicht jedes Pattern funktioniert gleich gut. Hier ist es entscheidend, solche Muster zu bestätigen, wichtige Details zu erkennen und sie im Marktkontext zu analysieren. Mehr dazu, erfährst Du in diesem Beitrag:
Kurzüberblick: Daytrading Patterns
Bull & Bear Flag – Konsolidierungsmuster für Trendfortsetzungen.
Double Top & Bottom – Trendumkehrmuster mit Zonenbruch.
Schulter-Kopf-Formation – Umkehrmuster, Nackenlinienbruch ist wichtig.
Rising & Falling Wedge – Zusammenlaufendes Muster für Trendumkehr.
Trading Dreiecke – Fortsetzungsmuster, Volumen bestätigt Breakout.
FAQ – Häufig gestellte Fragen zu Daytrading Patterns.
1. Bull und Bear Flag Daytrading Pattern
Wenn ich an eine meiner erfolgreichsten Trades denke oder die mal genauer analysiere, ist das Bull Flag Pattern bei den aufgetretenen Chartformationen ganz vorne mit dabei. Es sieht zwar einfach aus, aber die Details – also wie sich das Muster ausbildet und die Price Action sowie der Ausbruch sind am Ende wichtig.
Es beginnt häufig mit einem starken Aufwärtsschub, oft begleitet von hohen Volumina. Danach folgt eine kurze Konsolidierung, die sich wie eine Fahne nach unten neigt. Die Konsolidierung muss allerdings nicht immer schräg verlaufen, sondern kann auch andere Ausprägungen haben.
Eine leichte Abwärtsneigung spricht aber für die Stärke der bullischen Flagge. Die Konsolidierungsphase sollte sich grundsätzlich in einem engen Bereich abspielen, sonst verliert das Muster an Relevanz. Hierbei ist das Verhältnis zum vorherigen Impuls bzw. Fahnenmast entscheidend.
Der eigentliche Einstiegspunkt für mich ist immer der Ausbruch aus dieser Konsolidierung, oft begleitet von einem Anstieg des Volumens. Ich achte hier darauf, dass der Breakout klar und eindeutig ist. Ein halbherziger Ausbruch spricht oft für ein Fehlsignal. Die Bewegung der Candlesticks beobachte ich da schon ganz genau.
Ich kann mich noch gut an einige Trades erinnern, bei denen ich zu früh eingestiegen bin. Der Ausbruch kam, aber das Volumen war schwach. Zack, der Markt drehte und ich wurde ausgestoppt. Da musst Du wirklich aufpassen.
Das Gegenteil der Bull Flag ist die Bear Flag (bärische Flagge). Solche Bärenflaggen können genauso aussagekräftig sein wie die Bullenflaggen.
Auch hier siehst Du einen starken Impuls, allerdings nach unten, gefolgt von einer leichten Erholung, die sich in einem Kanal nach oben abspielt. Der Abwärtstrend sollte intakt bleiben, und der Trade wird ausgelöst, wenn der Preis wieder nach unten hin ausbricht.
Tipp: In volatilen Zeiten funktionieren diese Patterns besser, weil da das Volumen noch hoch ist. Wenn es an Marktdynamik fehlt, gibt es oft Fehltrades mit den sogenannten Flag Patterns (Bullenflaggen).
2. Double Top und Double Bottom Daytrading Pattern
Diese Muster sind echte Daytrading Klassiker. Und aus gutem Grund: Sie bieten interessante Einstiegs- und Ausstiegssignale in Kombination mit anderen Signalen, welche in die gleiche Richtung zeigen, beziehungsweise Konfluenzzonen.
Wenn Du ein Double Top oder Bottom tradest, achte unbedingt auf die Unterstützung oder den Widerstand. Ein echter Breakout muss diese Zonen klar durchbrechen.
Bedenke bitte auch, dass solche Daytrading Patterns sehr gehäuft im Kerzenchart anzutreffen sind und deshalb weniger Aussagekraft haben, als zum Beispiel die SKS Formation.
Du solltest nicht zu gierig sein und dann zwanghaft versuchen, diese Muster zu früh zu traden. Ich sehe immer wieder, dass es so aussieht, als würde der Kurs ausbrechen, nur um dann wieder in den vorherigen Bereich zurückzukehren und den ursprüngliche Trend fortzusetzen.
Double Tops / Bottoms sind allerdings im Verbund mit anderen Signalen durchaus starke Muster. Verlass Dich aber niemals alleine auf diese Patterns.
Hinweis: Warte immer auf eine Bestätigung. Beim Double Top sollte der 2. Peak idealerweise tendenziell eher etwas niedriger sein als der erste. Beim Double Bottom sollte der 2. Tiefpunkt höher sein als der 1.. Grundsätzlich werden beide an einer Zone abgewiesen und können eine Trendumkehr einleiten.
3. Head and Shoulders Daytrading Pattern (Schulter-Kopf)
Dieses Muster ist fast schon ein Mythos unter Tradern. Es signalisiert oft eine Trendumkehr und ist eines meiner Lieblingsmuster, wenn ich einen bestehenden Trend ausnutzen will.
Es gibt eine linke Schulter, einen Kopf und eine rechte Schulter. Die sogenannte „Nackenlinie“ ist bei der Schulter Kopf Schulter Formation letztendlich wichtig.
Der Trendbruch ist erst dann bestätigt, wenn der Kurs diese Linie durchbricht. Ich kann mich noch erinnern, wie ich einmal eine Short-Position eröffnet habe, bevor die Nackenlinie gebrochen war. Der Markt drehte und ich schaute nur noch zu, wie meine Position weiter ins Minus lief.
Lektion gelernt: Die Geduld auf den Bruch der Nackenlinie zu warten, zahlt sich fast immer aus. Einen Retest abzuwarten macht meist auch sinn.
4. Rising und Falling Wedge Daytrading Pattern
Dieses Muster sieht auf den ersten Blick einfach aus, aber es hat es in sich. Eine steile Wedge ist oft ein Zeichen für eine bevorstehende Trendumkehr.
Ein solches Daytrading Pattern muss aber in einem größeren Kontext betrachtet werden. Ein Wedge beziehungsweise Keil in einem Seitwärtstrend zu traden ist gefährlich. Das funktioniert selten.
Ich trade deshalb nur dieses Muster, wenn es nach einem klaren Trend auftritt. Einsteigepunkt ist der Ausbruch aus dem Keil.
Beispiel: Ich hatte einmal einen Trade mit einem Falling Wedge, das in einem starken Aufwärtstrend auftrat. Als der Ausbruch kam, schoss der Markt wie eine Rakete nach oben. Deshalb behalte ich immer die größeren Trends im Auge.
5. Trading Dreiecke
Triangles (Trading Dreiecke) gehören auch zu den verlässlicheren Fortsetzungsmustern und sie sind durchaus nützlich, wenn Du in Richtung des bestehenden Trends handeln willst.
Sie treten immer dann auf, wenn der Markt immer engere Handelsspannen aufweist und sich der Preis zwischen einer zusammenlaufenden Unterstützung und einem Widerstand bewegt.
Hinweis: Der symmetrische Triangle ist knifflig, da er sowohl in eine bullische als auch in eine bärische Richtung ausbrechen kann.
FAQ – Daytrading Patterns
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Christian Böttger
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Über den Autor:
Christian Böttger ist hauptberuflich Trader und Mentor, der sowohl kurzfristige Trades als auch langfristige Investments mit überragender Trefferquote durchführt. Auf Finanzradar.de teilt er seine Analysen sowie praktische Erfahrung und hat besonders für Anfänger den einen oder anderen Kniff parat. Mehr über Christian erfährst Du hier.