Das PEG Ratio (Price/Earnings to Growth Ratio) kombiniert das Kurs-Gewinn-Verhältnis mit dem erwarteten Gewinnwachstum. Dadurch ist es leichter, sogenannte Wachstumsaktien noch genauer bewerten zu können.

Man versucht also das klassische KGV zu verfeinern. mehr dazu im Ratgeber:

PEG Ratio Titelbild

Kurzüberblick: PEG Ratio

#1 Was ist das PEG Ratio? – Kurze Erklärung & Definition.

#2 PEG Ratio Rechner – Berechne die PEG Ratio hier.

#3 PEG Ratio Beispielrechnung – Teile KGV durch Gewinnwachstum.

#4 Bedeutung von PEG Ratio – Hilft unterbewertete Aktien zu finden.

#5 Bewertung von Aktien – Niedriges PEG ist attraktiv.

#6 Vergleich von 2 Aktien – Nutze das PEG für einen fairen Vergleich.

#7 Aussagekraft der PEG Ratio – Nicht isoliert betrachten.

#8 Vor- und Nachteile – Ist nützlich, aber nicht perfekt.

#9 FAQ – Häufig gestellte Fragen zur PEG Ratio.

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Was ist PEG Ratio?

PEG Ratio ist zunächst eine Abkürzung für den englischen Begriff Price/Earnings to Growth Ratio. Die deutsche Übersetzung für diesen Begriff lautet Kurs/Gewinn-Wachstums-Verhältnis. Die Basis für die Berechnung besteht aus 2 Komponenten. Zum einen gehört dazu das Kurs-Gewinn-Verhältnis und zum anderen das zu erwartende Gewinnwachstums der Unternehmen, die als Aktiengesellschaft den Börsenhandel betreiben.

Das PEG Ratio stellt eine Erweiterung des KGV dar.

Merke: Zur Anwendung kommt der berechnete Wert unter anderem in der Fundamentalanalyse einer Aktie. Die Berücksichtigung des KGVs um einen weiteren Faktor ist vor allem bei jüngeren Unternehmen sehr sinnvoll.

PEG Ratio Rechner



PEG Ratio Beispielrechnung in zwei Schritten

Für die Aktien von Unternehmen wie Apple oder Amazon ist es nicht ungewöhnlich, eine PEG Ratio mit Ausblick auf die nächsten 5 Jahre zu finden. In einigen Fällen wird ein kürzerer Zeitraum von beispielsweise 3 Jahren verwendet. Im folgenden Abschnitt zeige ich Dir, wie sich die Berechnung des PEG Ratio im Detail zusammensetzt:

1. Berechnung des Kurs-Gewinn-Verhältnisses

Die Formel für die Berechnung des Kurs-Gewinn-Verhältnisses lautet wie folgt:

Zur Verdeutlichung dieser Formel zeige ich Dir die Berechnung anhand eines konkreten Beispiels. Die Aktie eines Unternehmens liegt aktuell bei einem Preis von 80€ pro Stück. Der Gewinn pro Aktie beträgt 8€. Eingebunden in die oben aufgezeigte Formel ergibt sich folgende Berechnung:

Das Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt in diesem Fall bei 10 und lässt sich im Anschluss direkt auf die Berechnung des Price/Earnings to Growth Ratio übertragen.

2. PEG Ratio berechnen

Mithilfe der vorangegangenen Schritte ist es nun an der Zeit, mit der Berechnung des Price/Earnings to Growth Ratio (PEG Ratio) zu beginnen. Dafür verwenden wir die bereits erwähnte Formel:

Bezogen auf das bereits angeführte Kurs-Gewinn-Verhältnis mit einem Aktienpreis von 80€ und einem Gewinn pro Aktie von 8€ ergibt sich ein KGV von 10. In Verbindung mit einem erwarteten Gewinnwachstum von 10 % ergibt sich folgende Rechnung:

Das Price/Earnings to Growth Ratio liegt in diesem Fall bei einem glatten Wert von 1. In der Berechnung können jedoch auch ungerade Zahlen auftreten. Diese Werte liefern ebenfalls aussagekräftige Ergebnisse.

Hinweis: Wie sich zeigt, verändert die Einbeziehung des Gewinnwachstums die Rechnung. Die PEG Ratio schwankt sehr stark in Relation zu dem angegebenen Gewinnwachstum. Aus diesem Grund ist es unerlässlich, diesen Wert auf Basis möglichst vieler Fakten zu schätzen.

Die Bedeutung der PEG Ratio

Überbewertet: Führt die Rechnung zu einem Ergebnis, welches größer als 1 ist, gilt die Aktie als überbewertet. Der aktuelle Preis entspricht insofern für die Käufer keinen gerechtfertigten Gegenwert.

Fair bewertet: Liegt der Wert bei einem glatten Ergebnis von 1, ist eine faire Bewertung vorhanden. Der Preis der Aktie entspricht somit einem gerechtfertigten Gegenwert.

Unterbewertet: Führt der PEG Ratio zu einem Wert, der kleiner als 1 ist, liegt eine Unterbewertung vor. Daraus geht hervor, dass der Preis aktuell unter dem realen Wert der Aktie liegt.

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Bewertung von Aktien mit dem PEG Ratio

In der Bewertung von Aktien unter Zuhilfenahme des PEG Ratio ist die oben genannte Einteilung in die Kategorien Überbewertet, Unterbewertet und Fair bewertet ein bewährtes Mittel sich im Rahmen der Fundamentalanalyse einen Eindruck eines Wertpapiers zu verschaffen. Jedoch gibt es neben dieser Interpretationsweise des Ergebnisses noch weitere Grauzonen, die es nicht zu vernachlässigen gilt.

Je knapper das Ergebnis über der Zahl 1 liegt, umso wichtiger ist es, mögliche Abweichungen aufgrund der Schätzung des Gewinnwachstums zu berücksichtigen. In diesen Bereichen gilt es weitere Finanzkennzahlen zu vergleichen, um zusätzliche Anzeichen zu erhalten, die für oder gegen den Kauf der Aktie sprechen.

Beispiel: Vergleich zweier Aktien

In diesem Beispiel erfolgt der Vergleich von zwei Aktien, um zu betrachten, welchen Unterschied die Einbeziehung des Gewinnwachstums auf die Bewertung der Wertpapiere mit sich bringt.

Aktie A

Aktienkurs: 100 Euro

Gewinn je Aktie: 10 Euro

Gewinnwachstum: 12 %

Schritt (Berechnung KGV): 100 Euro : 10 Euro = 10 KGV

Schritt (Berechnung PEG Ratio) 10 : 12 = 0,83 PEG Ratio

Aktie B

Aktienkurs: 100 Euro

Gewinn je Aktie: 10 Euro

Gewinnwachstum: 7 %

Schritt (Berechnung KGV): 100 Euro : 10 Euro = 10 KGV

Schritt (Berechnung PEG Ratio) 10 :7 = 1,43 PEG Ratio

Interpretation: Aktie A weist ein Price/Earnings to Growth Ratio von 0,83 auf und Aktie B liegt mit einem Price/Earnings to Growth Ratio von 1,43 eindeutig im als überbewertet geltenden Bereich. Für Aktie A liegt in diesem Fall ein Wert kleiner als 1 vor, sodass die Aktie als unterbewertet gilt. Daraus geht hervor, dass ein Kauf als empfehlenswert gilt.

Die tatsächliche Aussagekraft der PEG Ratio

Die Aussagekraft für die PEG Ratio ist eingeschränkt. Die Bestimmung der Kennzahl erlaubt es eine von 3 Aussagen zu treffen. Im Anschluss an die Berechnung erweist sich eine Aktie als überbewertet, fair bewertet oder unterbewertet. Mehr Aussagen lassen sich über den PEG Wert über das Wertpapier nicht treffen. Eine Interpretation hängt stark von der Branche ab, in der das Unternehmen tätig ist.

Beispielsweise könnte ein PEG Ratio von 2 in einem reifen Markt als überbewertet gelten, während es in einem schnell wachsenden Sektor akzeptabel sein kann. Zudem können plötzliche Veränderungen im Wachstum, etwa durch Marktveränderungen oder Unternehmensereignisse, die Gültigkeit und Aussagekraft des PEG Ratios beeinflussen.

Die Grenzen dieses Werkzeugs zu verstehen, erlaubt es dieses Tool vergleichbar als einen Signalgeber zu betrachten. Dennoch benötigt es weitere Bestätigungen, um die erhaltene Tendenz zu bestätigen oder gegensätzliche Informationen aus dem weiteren Verlauf der Fundamentalanalyse zu erhalten.

PEG Ratio Vor- und Nachteile

Vorteile:

Berücksichtigt zukünftiges Gewinnwachstum

Besser für Wachstumsunternehmen geeignet

Vergleich zwischen verschiedenen Unternehmen möglich

Einfach zu berechnen und zu verstehen

Entdeckung von Über- und Unterbewertung

Nachteile:

Abhängig von Gewinnschätzungen

Schätzungen können ungenau sein

Ignoriert Marktbedingungen und Risiken

Eingeschränkte Aussagekraft bei Verlusten

Nicht alle Unternehmen legen Prognosen offen

FAQ – PEG Ratio

Was ist die PEG Ratio?
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Die PEG Ratio ist eine Kennzahl, die im Rahmen der Fundamentalanalyse Verwendung findet. Als Grundlage dient die Verwendung von KGV und Gewinnwachstum. Auf dieser Basis ergeben sich aus der Berechnung Hinweise auf den momentanen Status einer Aktie in Verbindung zu deren Preis.
Wie berechnet man die PEG Ratio?
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Die Price/Action to Growth Ratio basiert auf einer sehr simplen Rechenformel. Diese Formel setzt sich zusammen aus dem Gewinnwachstum sowie dem KGV. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis wird in dieser Rechnung durch das Gewinnwachstum geteilt. Das Wachstum umfasst eine Angabe in Prozent, die am leichtesten über die Berichte zur Gewinnerwartung zu beziehen sind. Das Ergebnis dieser Rechnung formt die PEG Ratio.
Gibt es einen Unterschied zwischen PEG Ratio und KGV?
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Ja, es besteht ein Unterschied zwischen der Price/Action to Growth Ratio und dem Kurs-Gewinn-Verhältnis. Der Unterschied besteht in der Einbeziehung des Gewinnwachstums. Dieser Wert bleibt im KGV unberücksichtigt. Kritiker gehen aus diesem Grund davon aus, dass die Aussagekraft des Kurs-Gewinn-Verhältnisses stark begrenzt ist.
Wann ist eine Aktie überbewertet/unterbewertet?
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Für den Erhalt einer Aussage, wann eine Aktie als überbewertet bzw. unterbewertet gilt, ist es erforderlich auf das Ergebnis der Berechnung des Price/Action to Growth Ratio zu blicken. Nimmt das Ergebnis einen Wert ein, der größer als 1 ist, gilt die Aktie als überbewertet. Liegt der Wert unter 1 tritt das exakte Gegenteil ein und es liegt ein unterbewerteter Zustand vor. Eine dritte Option findet sich im exakten Wert 1, der für eine faire Bewertung spricht.

Christian Böttger

Über den Autor Finanzexperte und Ausbilder für Trading mit über 6 Jahren Erfahrung an der Börse.

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Über den Autor:

Christian Böttger ist hauptberuflich Trader und Mentor, der sowohl kurzfristige Trades als auch langfristige Investments mit überragender Trefferquote durchführt. Auf Finanzradar.de teilt er seine Analysen sowie praktische Erfahrung und hat besonders für Anfänger den einen oder anderen Kniff parat. Mehr über Christian erfährst Du hier.