In einem starken Bullenmarkt herrschen optimale Bedingungen, um von den steigenden Kursen zu profitieren.

Besonders wenn der Trend eindeutig zu erkennen ist, lassen sich gute Einstieg an sogenannten Pullbacks finden, um die nächste „Welle“ im Bullenmarkt mitzunehmen. Mehr dazu in den folgenden Abschnitten:

Bullenmarkt
Eindeutige Bullenmärkte erkennst Du gut an höheren Tiefs gefolgt von höheren Hochs und einem starken Momentum.

Bullenmarkt: Ein Bullenmarkt ist einfach gesagt eine Phase steigender Kurse – erkennbar an einem Aufwärtstrend mit höheren Hochs und Tiefs.

Long gehen: Du kannst davon profitieren, indem Du auf den Aufwärtstrend setzt. Es gibt verschiedene Ansätze, wie Trendfolge- oder Momentum Trading.

Was ist ein Bullenmarkt Titelbild

Kurzüberblick: Bullenmarkt

Was ist ein Bullenmarkt? – Phase steigender Kurse und Optimismus.

Warum „Bullenmarkt“? – Bulle stößt kraftvoll von unten nach oben.

Wie lange dauern Bullenmärkte? – Monate bis Jahre, je nach Wirtschaft.

Wann endet ein Bullenmarkt? – Nachlassendes Momentum + Trendbruch.

Was ist eine Bullenfalle? – Fehlausbruch über den Widerstand.

Bullenmarkt erkennen – Steigende Kurse, höhere Hochs und Tiefs.

Bullenmarkt vs. Bärenmarkt – Steigende Kurse v.s. fallende Kurse.

5 bekannte Strategien – Buy-and-Hold, Momentum, Growth und mehr.

Beispiele – Dotcom-Boom oder 2009-2020 der Börsenaufschwung.

Vor- & Nachteile – Gewinne + Wachstum, aber Risiko der Überbewertung.

FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Bullenmarkt.

Was ist ein Bullenmarkt?

Ein Bullenmarkt ist eine Marktphase, in der die Kurse immer weiter ansteigen und eine optimistische Stimmung den Markt beherrscht. Man kann beobachten, wie die Kurse von Kerze zu Kerze klettern, und das gibt einem das Gefühl, fast nichts falsch machen zu können.

Aufwärtstrend richtig erkennen
Beispiel für Bullenmarkt

Doch der Schein trügt, denn üblicherweise ist der Bullenmarkt durch einen Aufwärtstrend geprägt, der zwar aus höheren Hochs und höheren Tiefs besteht, aber natürlich immer auch Rücksetzer mit drin hat (sogenannte Pullbacks).

Tipp: Auch im Bullenmarkt musst Du darauf achten, einen möglichst günstigen Einstiegspunkt zu finden – idealerweise am Tief eines Rücksetzers.

Warum heißt es eigentlich „Bullenmarkt“?

Der Begriff „Bullenmarkt“ stammt von der Art und Weise, wie ein Bulle angreift. Er stößt mit seinen Hörnern von unten nach oben, was die steigenden Kurse symbolisiert.

Ich fand das Bild immer sehr passend, weil es dieses kraftvolle Gefühl wiedergibt, das man bekommt, wenn man in einem solchen Markt handelt, der nach oben schießt. Anders als der Bär, der nach unten schlägt, steht der Bulle für den Optimismus und den Glauben an kontinuierliches Wachstum.

Bullenmarkt Definition: Wenn die Kurse von Wertpapieren über einen längeren Zeitraum überwiegend steigen, spricht man von einem Bullenmarkt.

Wie lange dauern Bullenmärkte?

Da gibt es keine pauschale Antwort. Einige Bullenmärkte können mehrere Monate oder sogar viele Jahre andauern. Ein klassisches Beispiel ist der Bullenmarkt nach der Finanzkrise 2008, der über 1 Jahrzehnt anhielt und viele Aktien, Indizes und Sektoren umfasste.

Dieser Bullenmarkt wurde von einer lockeren Geldpolitik, niedrigen Zinsen und einer allgemeinen wirtschaftlichen Erholung nach der Krise begleitet.

Beachte: Trotz des langen Aufwärtstrends gab es auch kurzfristige Korrekturen (z. B. Handelskonflikte, geopolitische Spannungen) die aufgetreten sind.

Wann endet ein Bullenmarkt?

Oft kündigt sich das Ende eines Bullenmarktes durch schleichende Veränderungen an. Es gibt da zum Beispiel Rücksetzer, wirtschaftliche Umbrüche und plötzlich scheint die Stimmung am Markt nervös.

Ich habe immer wieder mal den Fall gehabt, dass ich dachte der Markt könnte weiter steigen, und dann kam plötzlich ein Abwärtstrend, den ich nicht habe kommen sehen. Hier ist es wichtig, aufmerksam zu bleiben und vor allem nicht gierig zu werden.

Solltest Du zum Beispiel beobachten, dass ein marktbreiter Index über 2 bis 3 Monate um mindestens 20% von seinem letzten Höchststand zurückfällt, ist das ein erster Hinweis darauf, dass der endgültige Wechsel zum Bärenmarkt anstehen könnte.

Wichtige Ankündigungen von Zinssteigerungen durch Zentralbanken können Anleger dazu bringen, sichere Anlagen zu bevorzugen, was oft das Ende des Bullenmarktes signalisiert. Solltest Du diese beiden Dinge beobachten und dann auch noch schlechte Wirtschaftsdaten vorliegen, ist es unwahrscheinlich, dass der Markt weiter steigt.

Wichtig: Wenn Du Dir unsicher bist, weil einige Zeichen für das Ende des Bullenmarkts sprechen, dann ist es immer besser abzuwarten, nicht zu handeln oder zu investieren.

Was versteht man unter einer Bullenfalle?

Bullenfalle frühzeitige Trendumkehr
Wenn der Kurs kurzzeitig über einen starken Widerstand ausbricht, dann aber wieder darunter fällt, nennt man das eine Bullenfalle.

Eine sogenannte Bullenfalle tritt dann auf, wenn der Markt kurz nach oben ausbricht, nur um dann schnell wieder zu fallen. Das ist besonders gefährlich, weil es so aussieht, als würde der Bullenmarkt weitergehen – das tut er dann aber nicht.

In Wirklichkeit handelt es sich nur um eine vorübergehende Erholung in einem bereits fallenden Markt. Hinterfrage kritisch, ob der Anstieg wirklich nachhaltig ist.

Tipp: Warte, bis der Kurs über den Widerstand ausbricht und bei einem Pullback oberhalb des Widerstands hält, sodass er zur neuen Unterstützung wird.

Long Positionen mit Gleitdurchschnitt (EMA20) finden
Beispiel: Der EMA Indikator könnte als dynamische Unterstützung für potenzielle Einstiege im Bullenmarkt dienen.

Bullenmarkt erkennen – mögliche Anzeichen

Ich achte unter anderem auf die folgenden Punkte um Bullenmärkte zu erkennen:

Sinkende Arbeitslosenquote: Wenn die Arbeitslosenquote sinkt, bedeutet das oft, dass die Wirtschaft anzieht. Es ist ein Signal für bessere Zeiten – auch am Aktienmarkt und die entsprechenden Indizes steigen möglicherweise ebenfalls.

Positive Entwicklung von Konjunkturindikatoren: Dinge wie das BIP oder der Einkaufsmanagerindex sind interessante Indikatoren, die anzeigen, wie gut es der Wirtschaft geht. Steigen diese Werte, dann ist es gut möglich, dass auch die Börse davon profitiert.

Steigende Unternehmensgewinne: Wenn Unternehmen steigende Gewinne vermelden, spiegelt sich das in der Regel auch in ihren Aktienkursen wider. In Bullenmärkten schießen die Gewinnberichte oft nach oben, und das zieht Anleger an.“

Expansive Geldpolitik: Niedrige Zinsen und eine lockere Geldpolitik sorgen dafür, dass mehr Geld in den Markt fließt. Das führt oft zu steigenden Kursen, da Anleger günstig Kapital aufnehmen können, um es in Aktien zu investieren.

Technische Analyse: Ich schaue immer wie die Hochs und Tiefs zueinanderstehen, wo wichtige Unterstützungen & Widerstände sind und wie sich dort der Kurs verhält. Außerdem achte ich auf Gleitdurchschnitte wie den EMA Indikator und nutze Fibonaccis. um das Ende von Pullbacks abschätzen zu können.

Bullenmarkt vs. Bärenmarkt – Die Unterschiede

Der Hauptunterschied zwischen einem Bullen- und einem Bärenmarkt liegt in der Richtung der Kurse. Während in einem Bullenmarkt die Kurse steigen und Optimismus herrscht, fallen in einem Bärenmarkt die Kurse, und die Stimmung ist eher pessimistisch.

Jeder Anleger oder Trader durchlebt irgendwann beide Phasen. Eindeutige Bullenmärkte sind gut dafür geeignet, um Long-Trades erfolgreich umzusetzen. Wer im Bärenmarkt handeln möchte, muss zum Beispiel für das „Shorten“ häufig auf Derivate zurückgreifen, um auf fallende Kurse zu setzen.

Merke: Auch im Bärenmarkt kannst Du handeln, indem Du Strategien und Instrumente für Short-Trades nutzt und so von fallenden Kursen profitierst.

5 bekannte Bullenmarkt-Strategien mit Aktien

Im Laufe der Zeit habe ich verschiedene Strategien ausprobiert, die in Bullenmärkten gut funktionieren. Ich handle gerne mit Trendfolgestrategien und Ansätzes, in denen ich auf Pullbacks und Marktimpulse setze. Grundsätzlich eignen sich die folgenden Strategien für Bullenmärkte:

1. Trendfolgestrategie im Bullenmarkt

Trendfolge Daytradingstrategie
Beispiel-Setup für Bullenmarkt

Der Kurs erreicht neue Höchststände und die Rücksetzer bleiben über den vorherigen Tiefs. Man erkennt also höhere Hochs gefolgt von höheren Tiefs. Diese Struktur zeigt starken Kaufdruck. Solange sie intakt bleibt, ist der Trend robust. Bei niedrigeren Hochs oder Tiefs könnte aber ein Trendwechsel anstehen.

2. Momentum der Bullen nutzen

Momentum Daytrading Strategie
Mögliche Umsetzung der Momentum Strategie bei stark ansteigendem Bullenmarkt.

Beim Momentum Trading kaufst Du Aktien, die bereits stark gestiegen sind und zum Beispiel eine starke bullische Price Action sowie andere Hinweise durch Indikatoren haben, dass der Preis in der Zukunft extrem anziehen wird.

Im Vergleich zu anderen Strategien ist es etwas riskanter, aber in einem starken Bullenmarkt kann das Momentum Trading extrem lukrativ sein, weil Du auf dem Weg nach oben enorm viel Strecke mitnehmen kannst.

3. Buy-and-Hold: Die klassische Bullenmarkt-Strategie

Monats-Chart Nvidia
Nvidia Chart

Diese Strategie klingt einfach – Du kaufst und hältst eine Aktie einfach. Aber es erfordert schon einiges an Geduld, nicht in die Versuchung zu geraten, bei jedem kleinen Rücksetzer wieder zu verkaufen.

Vor allem wenn die Märkte gerade sehr volatil sind ist es schwer, die Nerven zu behalten. Aber die Kunst bei dieser Strategie liegt darin, das große Ganze im Blick zu behalten und kurzfristige Schwankungen auszusitzen. Oft zahlt sich Geduld langfristig aus, besonders in einem stabilen Bullenmarkt.

4. Growth-Strategie

Monats-Chart Enphase
Monats-Chart Enphase

Bei der Growth-Strategie fokussierst Du Dich auf Unternehmen, die sehr schnell wachsen. In Bullenmärkten neigen sogenannte Wachstumsaktien dazu, überproportional stark zu steigen.

5. Buy the Dip / Pullbacks traden

Fibonacci Retracement Pullback
Mit Fibonacci-Retracement-Levels finde ich oft gute Einstiege.

Buy the Dip ist eine meiner Lieblingsstrategien. Wenn der Markt zwischenzeitlich fällt, nutze ich die Gelegenheit, um günstig nachzukaufen. Das erfordert allerdings Erfahrung, um die richtigen Einstiegspunkte zu finden.

Beispiele für einen Bullenmarkt

Der Bullenmarkt von 1982 bis 1987 folgte eine Rezession und hohe Inflation. Angetrieben von wirtschaftlicher Erholung und Deregulierung in den USA während der Reagan-Ära, stiegen die Aktienmärkte stark an, bevor der Marktcrash von 1987 eintrat.

Ein besonders eindrucksvolles Beispiel ist der Bullenmarkt nach der Dotcom-Blase. Viele dachten, die Märkte wären für immer ruiniert. Doch es kam dann doch alles ganz anders: Die Tec-Unternehmen erlebten einen massiven Boom. Die Blase begann Mitte der 1990er Jahre und platzte dann am Höhepunkt im Jahr 2000.

Nach der Finanzkrise 2008 begann im März 2009 ein fast 11 Jahre andauernder Bullenmarkt, in dem vor allem Technologieaktien stark stiegen. Es war einer der längsten Bullenmärkte in der Geschichte der Finanzmärkte.

Bullenmarkt Vor- und Nachteile

Vorteile:

Steigende Kurse und Gewinnchancen

Positive Marktstimmung treibt Bullenmarkt an

Geringeres Risiko bei Long-Trades in starken Trends

Einfacheres Erkennen von Aufwärtstrends

Einfachere Kapitalbeschaffung für Unternehmen

Nachteile:

Mögliche Verluste durch Bullenfallen

Überbewertung von Aktien möglich

FAQ – Bullenmarkt

Was ist ein Bullenmarkt?
+
Ein Bullenmarkt ist eine Phase steigender Kurse, geprägt von Optimismus und starker Nachfrage nach Aktien. Anleger erwarten weiteres Wachstum und setzen auf steigende Gewinne.
Wie lange dauert ein Bullenmarkt?
+
Bullenmärkte können Monate bis Jahre dauern, oft abhängig von der wirtschaftlichen Lage und der Marktstimmung. Einige Phasen können sogar Jahrzehnte anhalten, wie nach der Finanzkrise 2008.
Was sind die Risiken eines Bullenmarktes?
+
Überbewertete Aktien und mögliche Bullenfallen sind durchaus gefährlich. Viele Anleger können in der Euphorie unvorsichtig werden und zu spät aussteigen.
Endet ein Bullenmarkt plötzlich?
+
Ein Bullenmarkt endet oft schrittweise mit sinkenden Kursen, bevor der Abwärtstrend beginnt. Ein wirtschaftlicher Abschwung oder externe Schocks können das Ende beschleunigen.
Christian Böttger

Christian Böttger

Über den Autor Finanzexperte und Ausbilder für Trading mit über 6 Jahren Erfahrung an der Börse.

Vollzeit-Trader

"Egal in welcher Marktphase man sich befindet – mit meinen Strategien kann ich seit über 6 Jahren flexibel im Markt erfolgreich agieren!"

>75% Trefferquote

+6 Jahre Erfahrung

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Über den Autor:

Christian Böttger ist hauptberuflich Trader und Mentor, der sowohl kurzfristige Trades als auch langfristige Investments mit überragender Trefferquote durchführt. Auf Finanzradar.de teilt er seine Analysen sowie praktische Erfahrung und hat besonders für Anfänger den einen oder anderen Kniff parat. Mehr über Christian erfährst Du hier.