Beim Seitwärtstrend sprechen wir von einer Marktphase, in der sich keine eindeutige Aufwärts- oder Abwärtsbewegung erkennen lässt. Der Kurs schwankt innerhalb einer bestimmten Range.
Dieser Preisbereich ist durch 2 markante Zonen definiert, die man Unterstützung und Widerstand nennt. Meiner Erfahrung nach ist es besser, Seitwärtsphasen nicht direkt zu traden, sondern wenn dann nur den Breakout. Wie ich in Seitwärtsphasen handle, erfährst Du in den folgenden Abschnitten:
Seitwärtstrend: Eine Seitwärtsphase ist dadurch gekennzeichnet, dass sich die Preise nicht wirklich nach oben oder unten bewegen, sondern seitlich laufen. Zunächst ist dabei keine klare Trendrichtung nach oben oder unten erkennbar.
Entstehung von Seitwärtsphasen: Solche Seitwärtstrends entstehen in der Regel dann, wenn die Märkte und Kurse keinen eindeutigen Auf- oder Abwärtstrend verzeichnen.
Problem: Das Traden im Seitwärtstrend kann echt frustrierend sein, weil Du immer den richtigen Moment erwischen musst und nicht weißt, inwiefern die Zonen wirklich standhalten. Bei engen Phasen ist sehr wenig Bewegung am Start. Dabei kannst Du natürlich nicht so viel Strecke mitnehmen.
Überblick zum Seitwärtstrend
Wichtige Merkmale – Stabilität, niedrige Volatilität und klare Grenzen.
Tools zur Identifizierung – Nutze Indikatoren und Chartmuster.
Seitwärtstrends nutzen – Setze auf Zonen + dem Wyckoff Schema.
FAQ – Häufig gestellte Fragen zu Seitwärtstrends.
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Merkmale eines Seitwärtstrends
Bei einem Seitwärtstrend handelt es sich um eine bestimmte Marktphase, in der sich die Kurse und die Preise des Vermögenswertes, Derivats oder Wertpapiers innerhalb eines bestimmten Zeitraums nicht in eine eindeutige und klar erkennbare Richtung bewegen.
Gesprochen wird von seitlichen Bewegungen, bei denen die Preisschwankungen einen bestimmten Bereich nicht verlassen und die Kräfte von Angebot und Nachfrage in etwa gleich stark sind.
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Für uns kann das beim Trading echt frustrierend sein, da wir ja grundsätzlich auf der Suche nach klaren Kauf- und Verkaufssignalen bzw. eindeutigen Trends sind. Entsprechend wichtig ist es, ein Verständnis für Seitwärtsbewegungen zu entwickeln, um sie rechtzeitig zu erkennen.
Seitwärtstrends sind daran erkennbar, dass sich der Kurs über eine längere Zeit auf gleichem oder ähnlichem Niveau bewegt und sich der Preis zu den vorangegangenen Kurswerten nur unwesentlich verändert.
Dennoch sind kleinere Wertschwankungen üblich. Der Seitwärtstrend findet sowohl in engem als auch breitem Bereich und über einen kurzen oder längeren Zeitraum statt. Während er anhält, ist das Handelsvolumen in der Regel geringer bzw. fallend.
Seitwärtstrend identifizieren
Für das Erkennen eines Seitwärtstrends hast Du verschiedene technische Tools für die Analyse zur Verfügung, wie beispielsweise Zonen und Trendlinien. Sie sind relativ leicht zu nutzen und gehen mit dem Konzept von Widerständen und Unterstützungen einher, die grafisch leicht auszumachen sind.
Sobald die Zonen über einen signifikanten Zeitraum horizontal verlaufen, liegt ein Seitwärtstrend vor. Wenn der Kurs von einem Hoch oder Tief wieder auf die gegenüberliegende Struktur läuft, bildet sich die Konsolidierung als Seitwärtsphase aus.
Schwierig wird die Bestimmung von Seitwärtsphasen, wenn es zu einer Reihe an Fehlsignale (False-Breakouts) kommt. Solche Fehlausbrüche (Breakouts) deuten auf den Beginn eines Trends hin, indem der Kurs einen Ausbruch über/unter einen Widerstand/Unterstützung realisiert, der sich dann jedoch nicht einstellt.
Im Vorfeld ist es meist schwer zu sagen, ob ein Ausbruch wirklich anläuft oder ob es zum Fehlsignal kommt. Hier ist entsprechend große Vorsicht angesagt! Denn genau das macht Seitwärtsphasen leider so gefährlich.
In der Regel bieten Seitwärtstrends keine großen Gewinnpotenziale, es sei denn, es handelt sich um sehr volatile Märkte oder Basiswerte, bei denen zwischen der oberen und unteren Range-Begrenzung viel Abstand ist. Eine höhere Volatilität geht aber auch mit mehr Risiko einher und macht das Trading deutlich risikoreicher!
Dennoch könnten sich beim Pendeln zwischen diesen Bereichen auf einer kleineren Zeiteinheit, mögliche Trends bilden, welche Du handeln kannst.
Anhaltende Seitwärtsbewegungen sind häufig unrentabel, deuten jedoch immer auch darauf hin, dass sich der Kurs bald verändert und sich eine nächste eindeutige Trendbewegung abzeichnet.
Wann eine Seitwärtsphase ausbricht kannst Du versuchen anhand der Kerzen im Candlestick-Chart oder per Indikator herauszulesen. Hier könnte zum Beispiel der RSI Indikator zum Einsatz kommen.
Da Seitwärtsphasen ein Bereich gleichstarker Käufer und Verkäufer sind, ist die Ausbruchsrichtung meist ungewiss. In der Theorie haben Ranges eine Fifty-Fifty Ausbruchswahrscheinlichkeit, während in der Praxis die Seitwärtsphase meist in den vorherigen Trend verlassen wird.
Seitwärtsphasen gelten somit meist als Fortsetzungssignal, können aber auch als Trendumkehrformation fungieren. Mit dem RSI (Relative Stärke Indikator) ist es möglich, einen Trendwechsel zu erkennen, wenn er Divergenzen ausbildet. Er genügt jedoch nicht alleine, um Tendenzen zuzuordnen.
Ein weiterer Indikator ist der Keltner Channel, welcher in den 60er Jahren entwickelt wurde. Er ist einer der einfachsten Indikatoren. Er setzt sich aus einem zentral gleitenden Durchschnitt und aus 2 Linien zusammen, die oberhalb und unterhalb von diesem liegen und die Bandbreite des Kursverlaufs angeben.
Das Kaufsignal ist dann generiert, wenn der Kurs die obere Linie durchbricht. Einige Trader nutzen die Linie im Zentrum bei steigenden Märkten, um weitere Positionen aufzubauen, und die obere Linie des Kanals bei Seitwärtsbewegungen.
Eine andere Möglichkeit eine Range zu traden ist per Breakout. Um Fehlsignale auszuschließen rate ich Dir, dass Du nicht direkt den Ausbruch handelst, sondern am besten beim Retest des Ausbruchniveaus eine Position eröffnest.
Handelsinstrumente und Tools für die Identifizierung von Seitwärtstrends
Der Handel, der innerhalb eines Seitwärtstrends stattfindet, benötigt eine andere Vorgehensweise als der im Trendmarkt. Ich verwende verschiedene Tools, die dazu gedacht sind herauszufinden, ob der Preis eines Wertpapiers tendenziell abprallt.
Analyse-Tools wie Oszillatoren gestatten zum Beispiel, den Seitwärtstrend innerhalb wichtiger Ebenen zu identifizieren. Dabei kann ich auch immer den Gesamttrend des Marktes berücksichtigen.
Indikatoren wie gleitende Durchschnitte und der Moving Average Convergence Divergence (MACD) sind hingegen schlechte Tools in Seitwärtsphasen. Auch wenn es meine Lieblings-Indikatoren sind, liefern sie ausschließlich in Trends sinnvolle Signale.
Die wichtigsten Tools für Seitwärtsphasen
Bollinger-Bänder: Besteht aus Bändern, die sich aus einem gleitenden Durchschnitt und aus 2 Standardabweichungen zusammensetzen, die über oder unterhalb des gleitenden Durchschnitts erfolgen. Liegt der Preis innerhalb der Bandbreiten, befindet dieser sich innerhalb einer Spanne. Das macht eine Identifizierung potentieller Ausbrüche aus der Range erkennbar.
Relative Strength Index (RSI): Dieser Momentum-Indikator dient einer Identifizierung von überkaufter und überverkaufter Marktbedingungen und von potentiellen Ein- und Ausstiegspunkten. Der RSI ist nützlich, wenn es darum geht zu erkennen, wann sich der Kurspreis voraussichtlich verändern und umkehren wird. Beispielsweise bietet ein hoher RSI-Wert an einem Widerstand eine potenzielle Short-Chance.
Stochastic Oscillator: Mit dem stochastischen Oszillator steht ein technischer Indikator bereit, um Trends zu erkennen. Es handelt sich um ein Momentum-Indikator, der Schlusskurse mit vorherigen Trading-Bereichen vergleicht. Er funktioniert mit einer Skala von Null bis 100 und ergibt einen Prozentsatz an dem Punkt, an dem der letzte Schlusskurs erreicht ist.
ADX (Average Directional Index): Der ADX macht ebenfalls die Trendstärke sichtbar. Der Trader vergleicht hierbei die Hochs und Tiefs über mehrere Tage und normiert den Indikator durch die True Range, dem Schwankungsbereich der Kurse innerhalb der Zeitspanne. Die Seitwärtsbewegung liegt vor, wenn er unter 30 liegt.
RAVI (Range Action Verification Index): Der RAVI erlaubt eine Ermittlung in Prozent und orientiert sich an einer gleitenden Durchschnittslinie über sieben Schlusskurse hinweg. Er ist etwas einfacher zu ermitteln als der ADX, bleibt dabei aber nicht weniger effektiv. Liegt er unter 3%, ist ein Seitwärtstrend gegeben.
Donchian-Kanäle: Diese Trendkanäle zeigen durch 2 einfache Linien den höchsten und tiefsten Punkt innerhalb eines bestimmten Zeitraums an. Als Kaufsignal gilt es, wenn der Kurs den Donchian Channel nach oben hin durchbricht. Geschieht das nach unten hin, handelt es sich um ein Verkaufssignal. Dieses Tool lässt sich bspw. mit einem Candlestickchart kombinieren.
Volumenprofil: Dieses beliebte Hilfsmittel als Histogramm identifiziert die treibende Kraft hinter den Kursbewegungen: Das Volumen. Es wird zur Optimierung des Ein- und Ausstiegs genutzt und zeigt an, welche Handelsaktivitäten innerhalb eines bestimmten Zeitraums bei einem bestimmten Kursniveau auftreten. Es nimmt den Gesamtverlauf und dieses in ein Kauf- oder Verkaufvolumen auf.
Wie professionelle Trader Seitwärtstrends nutzen
Wie bereits erläutert finden bei Seitwärtsphasen oft False Breakouts statt. Diese Fehlausbrüche können auch als „Order fischen“ verstanden. Damit ist folgendes Konzept gemeint: Große Institutionen bauen Ihre Positionen meist nicht mit einer Order auf, sondern über mehrere Orders verteilt.
Um ihre Positionen aufzubauen benötigen sie genügend Gegenpositionen, sprich wenn ein Fond beispielsweise 10.000 Allianz-Aktien kaufen will, dann kann die Position nur aufgebaut werden, wenn irgendwelche Leute auch insgesamt 10.000 Allianz-Aktien verkaufen wollen.
Dann verursachen Institutionen durch gekonnte Manipulation Signale, welche Leute aus den Markt drücken oder in den Markt locken sollen, um sich diese Orders zu holen. Je nachdem, ob die Institution Long oder Short gehen möchte. Diese Manipulation sehen wir Kleinanleger im Nachgang als Fehlsignal.
Institutionen bauen nach einem festem Schema Positionen auf und ab, welches auch als Wyckoff-Schema bekannt ist. Betrachtest Du den folgenden Chart, dann fällt Dir auf, dass sehr häufig ein neues tieferes Tief oder höheres Hoch gemacht wird, was auf einen potenziellen Trendstart hindeutet, aber im Nachgang nichts anderes als ein Fehlsignal ist, infolgedessen der Kurs einfach nur seitwärts läuft.
Wenn Du irgendwo innerhalb der Range Long gegangen bist, wo liegt dann wahrscheinlich Dein Stop-Loss? Vermutlich unterhalb der Tiefs! Profis versuchen nun gekonnt Deine Order zu fischen und Dich aus dem Markt zu drücken.
Was genau die Punkte PS, SC, etc bedeuten ist zunächst für Dich unwichtig. Achte aber bitte darauf wie beispielsweise nach dem AR-Punkt höhere Hochs realisiert werden, nur um anschließend mit dem Spring-Punkt ein echtes Tief zu generieren. Der Spring-Punkt dient rein dem Order-fishing, Deines Stop-Loss.
FAQ – Seitwärtstrend
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Über den Autor:
Christian Böttger ist hauptberuflich Trader und Mentor, der sowohl kurzfristige Trades als auch langfristige Investments mit überragender Trefferquote durchführt. Auf Finanzradar.de teilt er seine Analysen sowie praktische Erfahrung und hat besonders für Anfänger den einen oder anderen Kniff parat. Mehr über Christian erfährst Du hier.
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