Beim Trading ist es unerlässlich, Trends richtig zu erkennen, um gute Long- oder Short-Chancen zu entdecken. Viele Trader verpassen den richtigen Zeitpunkt für einen guten Einstieg, weil sie den Trend falsch einschätzen.
Oft machen sich Trendwechsel erst verzögert bemerkbar, wenn die Kurse bereits eine andere Richtung eingeschlagen haben. Worauf es letztendlich bei der Trenderkennung ankommt, erkläre ich Dir in den folgenden Abschnitten:
Kurzüberblick: Trend erkennen
#1 Trend richtig erkennen – Trendlinien, Marktstruktur, etc. helfen uns.
#2 Trendebenen erkennen – Große Trends bestehen aus kleineren Trends.
#3 Trendbruch erkennen – Marktstruktur gibt uns eindeutige Signale.
#4 Trendwechsel frühzeitig sehen – Ich zeige Dir viele Wege.
#5 Trendwende Formationen – Z.B. Schulter Kopf Formation
#6 Trendwende Indikatoren – Rsi & Macd eignen sich super.
#7 FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Trend erkennen.
Trend richtig erkennen
Trends erkennen steht im Mittelpunkt der charttechnischen Analyse im Trading. Wenn Du Dich mit Trends beschäftigst, wirst Du merken, dass es 3 Trendtypen gibt: Aufwärts-, Abwärts- und Seitwärtstrend. Ein Grundprinzip der Charttechnik sagt, dass die Wahrscheinlichkeit einer Trendfortsetzung stets höher ist als die Wahrscheinlichkeit einer Trendumkehr. Ich kenne 3 Möglichkeiten, um Trends zu erkennen.
1. Möglichkeit: Trends erkennen durch die Marktstruktur
Anhand der Marktstruktur kannst Du super Trends erkennen. So besteht beispielsweise ein Aufwärtstrend aus einer Folge von höheren Hochs und höheren Tiefs. Solange diese Strukturfolge intakt ist, ist auch der Aufwärtstrend intakt. Ein Abwärtstrend besteht im übrigen aus dem genauen Gegenteil: Einer Folge von tieferen Hochs und tieferen Tiefs.
2. Möglichkeit: Trends erkennen mit Trendlinien und -kanälen
Falls Dir das Konzept der Struktur noch neu ist, dann kannst Du auch nach Trendlinien im Chart Ausschau halten. Eine Trendlinie bildet sich durch 2 sehr markante Punkte im Chart, beispielsweise 2 Verlaufstiefs. Wenn Du die verbunden hast kannst Du anhand der Steigung ablesen, ob der Kurs einen Aufwärts- oder Abwärtstrend hat.
3. Möglichkeit: Trend erkennen mit Gleitdurchschnitten
Liegt ein Kurs über dem 200er Gleitdurchschnitt, so befindet sich der Kurs höchstwahrscheinlich im Aufwärtstrend. Liegt er drunter, so befindet er sich in einer Abwärtsbewegung. Wenn Du lieber kurzfristige handeln möchtest, dann kannst Du auch einen 50er oder 100er Gleitdurchschnitt nutzen.
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Trendebenen erkennen – Große Trends und kleine Trends
In der Theorie klingt die Trenderkennung sehr simple, in der Praxis gibt es hierbei meist einige Hürden, welche allerdings durch viel Übung gemeistert werden können. Die größte Hürde ist das Unterscheiden von verschiedenen Trendebenen. So wird bereits in der um 1900 erschienen Dow-Theorie von 3 Zeithorizonten von Trends gesprochen. Charles Dow, der Autor der Theorie, meinte hierbei vor allem die Unterscheidung in kurzfristig, mittelfristig und langfristig.
Trendebenen erkennen Tipp: Stelle Dir immer folgende Frage: Welches Tief (bzw. Hoch im Abwärtstrend) hat für das nächste markante echte Hoch (bzw. Tief) gesorgt. Obige Grafik soll Dir das nochmal anhand eines grünen mittelfristigen Aufwärtstrends zeigen, welcher durch einen schwarzen kurzfristigen Abwärtstrend korrigiert wird. Obwohl der Kurs kurzfristig abwärts läuft, ist der „große“ Trend immer noch aufwärts intakt!
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Trend erkennen: Wie sieht ein Trendbruch aus?
Wie bereits erläutert besteht ein Trend aus einer bestimmten Folge aus Hochs und Tiefs. Solange diese Folge aktiv ist, ist auch der Trend intakt. Aus diesem Grundgedanke kannst Du Dir sehr schnell herleiten, wann ein Trendbruch da ist – und zwar sobald diese Folge gebrochen ist!
Hast Du beispielsweise einen Chart analysiert und als Ergebnis einen Aufwärtstrend herausgefunden, dann ist der Trend solange intakt wie weitere höhere Hochs und höhere Tiefs realisiert werden. Sobald der Kurs ein Tieferes Tief macht spricht man hier von einem Trendbruch.
Beachte: Nur wegen eines ersten tieferen Tiefs ist nicht sofort ein neuer Abwärtstrend aktiv, sondern vielmehr ist es so, dass sich der Kurs nun in einer trendneutralen Phase befindet. Es wird aber sehr wahrscheinlich ein neuer Abwärtstrend gebildet…
So lässt sich der Trendwechsel rechtzeitig erkennen
Markttechnische Indikatoren fungieren als Frühwarnsysteme für einen Trendwechsel. Sie treffen zwar nicht in jedem Fall zu, doch funktionieren sie insgesamt zuverlässig. Veränderungen im Marktgeschehen heben sie deutlich hervor. Der Relative Strength Index (RSI) kann beispielsweise genutzt werden, um ein mögliches Trendende vorherzusagen.
Dinge, die Trendwechsel andeuten
Neben Indikatoren gibt es noch viele weitere Möglichkeiten, um einen Trendwechsel zu erkennen. Mir ist es wichtig, dass Du erst einmal von allem gehört hast. Wenn Du in der Praxis dann zum selben Zeitpunkt 2-3 Faktoren der folgenden Liste siehst, dann weißt Du: Ein Trendwechsel steht sehr wahrscheinlich bevor!
Kursbewegung: Plötzliche, abrupte Kursbewegungen entgegen der Trendrichtung geben Dir einen Hinweis darauf, dass eine Trendänderung oder Trendumkehr in Gange ist.
Volumenanalyse: Ein steigendes Volumen in Trendrichtung bestätigt einen Trend, während ein sehr geringes Volumen auf wenig Stärke und somit auf ein mögliches Trendende hindeutet. Dem Kurs „geht die Luft aus“.
Trendlinien: Die Trendlinie hilft klare Brüche oder Umkehrungen von Trends aufzuspüren. Wird ein Trend von solch einer Trendlinie stetig begleitet ist ein Bruch jener Linie ein Hinweis auf ein mögliches Trendende.
Indikatoren nutzen: Achte hier bitte darauf, dass Du nicht mehr als 2 bis maximal 3 Indikatoren verwendest!
Unterstützungs- und Widerstandszonen: Hast Du im Chart eine markante Unterstützung, welche der Kurs soeben unterschreitet, liegt ein Abwärtstrend nahe.
Nachrichtenanalyse: Die Verfolgung von wirtschaftlichen und politischen Nachrichten inklusive Nachrichtenanalyse hilft Dir dabei, Trends frühzeitig zu erkennen. Die Stimmung an der Börse und psychologische Faktoren wirken sich ganz erheblich auf Kursentwicklungen im Trading aus.
Sentimentanalyse: Hier wird die Stimmung von Anlegern gemessen. Dadurch kommen positive oder negative Stimmungen zum Vorschein. Sentimente gelten als Kontraindikatoren. Sprich ist ein Sentiment bullisch, dann ist das Setzen auf fallende Kurse oft die klügere Wahl.
Wiederkehrende Chartmuster: Reversal Patterns wie Kopf und Schultern zeigen ein potentielles Trendende an. Diese Formation gilt unter Kennern sogar als verlässlichste unter allen Trendumkehrformationen. Andere Formation leiten sich sogar von ihr ab.
Moving Averages: Als trendorientierter Indikator basiert ein Moving Average auf historischen Preisen. Kreuzungen von gleitenden Durchschnitten deuten wiederum auf eine bevorstehende Trendwende hin.
Korrelationen: Stell Dir vor 3 Aktien des Autosektors fallen seit Tagen ununterbrochen. Was denkst Du wohl wird die 4. Aktie machen, welche noch im Aufwärtstrend ist?
Marktbreite: Die Marktbreite gibt die Anzahl der Aktien an, die an einer bestimmten Marktbewegung beteiligt sind. Laufen alle Aktien parallel hoch, dann ist eine Trendfolge wahrscheinlich. Fangen allerdings viele Aktien an Schwung zu verlieren, ist eine Trendwende vermutlich voraus.
Zyklische Analyse: Saisonale und zyklische Einflüsse spiegeln sich ebenfalls in den Trends wider. Einige Branchen bewegen sich dabei mehr in Zyklen als andere. Beispiele dafür sind die Automobilindustrie, die Tourismusbranche mit Hotellerie und Gastronomie, Fluggesellschaften, aber auch Hersteller von Luxusgütern. Das zyklische Verhalten trifft deshalb auch auf die Aktien dieser Güter zu.
Charttechnische Trendwende-Formationen erkennen
Bestimmte Chartmuster deuten zweifellos auf eine Trendwende hin. Trendwendeformationen bilden neben den Konsolidierungsformationen die zweite große Gruppe von Chartformationen. Die beste Formation ist hierbei die Schulter-Kopf-Formation (SKS).
So wie die SKS-Formationen einen Aufwärtstrend in einen Abwärtstrend umkehrt, gibt es auch das passende Gegenstück als inverse SKS-Formation. Formationen sind ein cooles Tool, aber merk Dir: Es existiert kein Chartmuster, was 100% Trefferquote hat. Ein Abgleich mit weiteren Indikatoren kann sich also auszahlen.
Trendwende Formationen
Kopf-Schulter-Formation (Head and Shoulders): Sie signalisiert einen möglichen Trendwechsel eines Aufwärts- in einen Abwärtstrend. Sie setzt sich aus drei Peaks zusammen und beginnt mit einem starken Aufwärtstrend.
Umgekehrte Kopf-Schulter-Formation (Inverse Head and Shoulders): Diese Formation signalisiert als Gegenteil der klassischen Schulter-Kopf-Formation das Ende eines Abwärtstrends.
Doppeltop/Doppelboden: Diese Formation weist zwei markante Spitzen bzw. Tiefs auf, die auf einen möglichen Trendwechsel hindeuten. Das Doppeltop hat die Form eines M, daher auch der alternative Name M-Formation. Es signalisiert eine Trendumkehr vom Aufwärtstrend hin zum Abwärtstrend.
Dreifachtop/Dreifachboden: Bei der Dreifachtop-/Dreifachboden-Formation deuten gleich drei Tiefs bzw. Spitzen auf eine starke Trendumkehr hin. Sie treten eher selten auf und sind im Grunde nichts anderes als ein Doppeltop/Doppelboden, halt nur mit 3 Hochs/Tiefs.
Trendlinienbruch: Ein Trendlinienbruch verletzt eine etablierte Trendlinie. Der Bruch einer Trendlinie bildet eines der frühesten Warnsignale dafür, dass der damit in Zusammenhang stehende Trend gebrochen werden könnte. Die genaue Lage einer Trendlinie variiert jedoch.
Keil-Formation: Keile sind quasi Dreiecke, welche allerdings nicht horizontal verlaufen, sondern eine Steigung haben. Innerhalb der Keil-Formation zeigt sich eine Abschwächung des aktuellen Trends, weswegen eine Trendumkehr die logische Folge ist.
Candlestick-Formationen helfen auch beim Trend erkennen
Candlestick Patterns sind für Trader unerlässlich, um profitabel zu traden. Das gilt noch mehr für kurzfristige Trader. Sie helfen idealerweise dabei, günstige Einstiege in Trades zu ergattern. Die Anordnung der Kerzen bzw. Candles enthält zudem oftmals Informationen über eine bevorstehende Trendwende. Bestimmte Candlestick-Formation gelten von vorne herein entweder als bullisch oder bärisch, also aufsteigend oder absteigend.
Siehst Du solch ein Candlestick Muster an einer Unterstützung, so sind die Chancen sehr gut, dass eine Abwärtsbewegung endet und in eine Aufwärtsbewegung umgekehrt wird. Nach solchen Setups suche ich übrigens aktiv im Markt 🙂
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Markttechnische Indikatoren können als „Frühwarnsysteme“ helfen
Trading Indikatoren können je nach Aufbau einen Trend bestätigen oder dessen Ende andeuten. In Büchern wird oft empfohlen, dass man einen Indikator nach Kauf- und Verkaufsignal betrachten soll. Ich gehe lieber einen Alternativen Weg und schau auf sogenannte Divergenzen im Trading.
Eine Divergenz tritt auf, wenn die Strukturen zwischen Preis und Kurs unterschiedlich sind. Macht der Kurs bspw. ein höheres Hoch, dann denkt man „Klar, der Kurs wird weiter steigen“. Zeigt der RSI Indikator allerdings kein höheres Hoch, dann ist dies ein Warnsignal! – scheinbar ist keine Stärke mehr im Kurs drin.
Ich nutze gerne den RSI, Macd, On Balance Volume (OBV) oder den stochastic Oszillator, um Trendwenden durch Divergenzen zu erkennen.
FAQ – Trends erkennen
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Christian Böttger
Vollzeit-Trader
>75% Trefferquote
+6 Jahre Erfahrung
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Über den Autor:
Christian Böttger ist hauptberuflich Trader und Mentor, der sowohl kurzfristige Trades als auch langfristige Investments mit überragender Trefferquote durchführt. Auf Finanzradar.de teilt er seine Analysen sowie praktische Erfahrung und hat besonders für Anfänger den einen oder anderen Kniff parat. Mehr über Christian erfährst Du hier.
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