ICT steht für „Inner Circle Trader“ und meint einen Trading Ansatz bei dem bewusst nach Liquidität im Markt gesucht wird. Sprich es wird geschaut wo vermutlich große Banken handeln werden. Die Strategie geht mit dem Smart Money Concept einher.
Beim ICT Trading gibt es viel neue Terminologie, wobei diese Konzepte bereits in der klassischen Chartanalyse seit Jahren bekannt sind. Mehr dazu im Ratgeber:

Kurzüberblick: ICT Trading
#1 Was ist ICT Trading? – Kurze Erklärung & Definition.
#2 Prinzipien im ICT Trading – FVG, BoS, etc.
#3 Silver Bullet Strategie – Eine ICT Anwendung.
#4 Vor- und Nachteile – Viel Einarbeitung nötig.
#5 FAQ – Häufig gestellte Fragen zu ICT Trading.
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Was ist ICT Trading?
„The Inner Circle Trader“ ist das Pseudonym des US-amerikanischen Traders Michael Huddleston, unter dem er verschiedene Konzepte und Strategien vorstellt. Die Konzepte basieren grundsätzlich auf Ideen einiger Strategien, die Du bereits kennen dürftest. Allerdings verwendet der ICT eine andere Terminologie, die zu einer etwas anderen Interpretation führen.
Er liest etwa Hoch- und Tiefpunkte als Zeichen einer hohen Liquidität. Das ist auch durchaus sinnvoll, da hier Stop-Orders vermehrt vorkommen. Auch die Definitionen der Marktstrukturen oder Marktverschiebungen könntest Du bereits kennen. Huddleston fasst diese Ideen zu eigenen Handelsstrategien zusammen.

Beachte: Der ICT Trader Huddleston ist stets in der Kritik, da er große Performance Versprechen gibt, aber diese niemals nachgewiesen hat. Einige lieben ihn, einige hassen ihn.
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Prinzipien im ICT Trading
#1 Liquidität
Die Liquidität beschreibt die Fähigkeit des Marktes, Käufe und Verkäufe ohne wesentliche Preisänderungen durchzuführen. Die ist dort besonders hoch, wo Käufer und Verkäufer Limit Orders setzen, da diese automatisch ausgeführt werden. Laut Huddleston nutzt Smart Money das Konzept der Liquidität gezielt aus, um zum Beispiel mittels ”False Breakouts” falsche Fährten zu legen. Banken nutzen die Liquidität, um ihre Orders in den Markt zu bekommen.

#2 Struktur des Marktes
Mit der Struktur des Marktes meint das ICT Trading die Kursbewegungen, mit Hauptaugenmerk auf die Hochs und Tiefs und wie diese sich zueinander verhalten. Aufwärtstrends sind durch die bekannte Definition ”höhere Hochs und höhere Tiefs”, Abwärtstrends durch ”tiefere Tiefs und tiefere Hochs” gekennzeichnet.
Innerhalb dieses Konzepts stehen wiederum die Konzepte ”Charakterwechsel” (change of character) und ”Strukturwechsel” (Break of Structure) im Mittelpunkt. Beide Konzepte spielen mit der Idee, dass sich der Markt anders als die bisherigen Trends verhält und Widerstände durchbricht

#3 Verschiebungen
Hierbei handelt es sich um eine Disruption der Marktstruktur. Im Klartext bedeutet das nichts anderes, als dass eine starke Preisbewegung den Markt auf ein anderes Preisniveau ”verschiebt”. Mit der Verschiebung des Preisniveaus geht eine ”Verschiebung des Marktes” einher, das sich in einer Änderung des Trends ausdrückt. Die Verschiebung wird auch als „Displacement“ bezeichnet.

#4 Fair Value Gap
Eine Fair Value Gap (FVG) beschreibt Marktineffizienzen, wodurch eine Lücke zwischen dem ”fairen Wert” und dem aktuellen Preis entsteht. Der Markt tendiert dazu, stets zum fairen Wert zurückzukehren. Es entsteht eine Konstellation dreier Kerzen. Ein bullischer FVG bildet sich zwischen dem Hoch der ersten und dem Tief der dritten Kerze, ein bärischer FVG zwischen dem Tief der ersten und dem Hoch der dritten Kerze.

#5 Orderblock
Orderblöcke sind Preisbereiche wo ein deutliche Überhang von Käufern oder Verkäufern ist. Aus diesem Überhang entsteht eine impulsive Bewegung. Oftmals kehrt der Kurs in den Bereich eines Orderblocks zurück, da hier genügend Liquidität liegt, welche Banken nutzen können, um ihre Positionen zu platzieren.

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Silver Bullet Strategie
Die Silver Bullet Strategie nutzt die vorgestellten Konzepte, um schnelle Gewinnmitnahmen zu realisieren. Du identifizierst die Preisniveaus, wie ich sie Dir im Konzept ”Liquidität” vorgestellt habe, erkennst Verschiebungen und Marktineffizienzen und findest so den passenden Einstiegspunkt, um eine Position zu eröffnen.
Zeitfenster: Zwischen 15:30 und 17:30 Uhr (MEZ) überschneiden sich die Öffnungszeiten der New Yorker und der Londoner Börse. Banken und Finanzinstitute, aber auch private Trader erzeugen dann eine hohe Liquidität und Volatilität.
Identifizierung von Liquidität: Equal Highs und Equal Lows verraten Dir, wo sich potenzielle ”Liquiditätszonen” befinden. Dort wurden am Vortag (je nach Zeitfenster auch mehrere Tage zuvor) viele Limit Orders gesetzt. Warte darauf, bis das Preisniveau diese Liquiditätszonen erreicht.
Charakterwechsel mit Displacement: Um einen Charakterwechsel und damit eine Verschiebung des Preisniveaus möglichst schnell auszumachen, sind 5-Minuten-Charts oder gar noch kleinere Zeitfenster nötig. Findet eine impulsive Preisbewegung statt, könnte eine Trendumkehr stattfinden.
Identifizierung der Fair Value Gap (FVG): Durch den Charakterwechsel mit Displacement entsteht im Regelfall nun der FVG in Richtung des sich bildenden Trends. Dieser Moment ist wichtig, weil Du hier in den Markt einsteigst. Zur Erinnerung: Der FVG stellt sich durch die Anordnung der drei spezifischen Kerzen dar.
Limit Order setzen: Die Position eröffnest Du am Ende der FVG. Je nach Trend shortest Du oder positionierst Dich long. Hier solltest Du schauen, ob Du im Premium- oder Discount-Bereich liegst.
Gewinnziel setzen und Risiko abschätzen: Das Risikomanagement bleibt Dir überlassen. Klassisch und empfehlenswert ist ein Take-Profit- und Stop-Loss-Verhältnis von 2:1. Vergiss bei Deinen Trades nicht die weiteren Gebühren, die den Gewinn schmälern.

Vor- und Nachteile von ICT-Trading
Vorteile:
Einheitliches Konzept mit bewährten, aber auch frischen Ideen.
Die Konzepte sind inhaltlich durchaus schlüssig.
Tiefe und durchdachte Strategien möglich.
Auf allen Märkten anwendbar.
Vermittelt Marktverständnis.
Nachteile:
Viel Einarbeitungszeit nötig.
Nicht alles ist neu.
FAQ – ICT Trading
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Christian Böttger
Vollzeit-Trader
>75% Trefferquote
+7 Jahre Erfahrung
>100K € Jahresgewinn
Über den Autor:
Christian Böttger ist hauptberuflich Trader und Mentor, der sowohl kurzfristige Trades als auch langfristige Investments mit überragender Trefferquote durchführt. Auf Finanzradar.de teilt er seine Analysen sowie praktische Erfahrung und hat besonders für Anfänger den einen oder anderen Kniff parat. Mehr über Christian erfährst Du hier.
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