Bekannte Werkzeuge in der technischen Analyse, sind etwa Trendfolgeindikatoren und Oszillatoren – aber auch Chartformationen die in Kombination mit Indikatoren, gute Signale liefern können.
Durch die Formationen kann ich mehr Informationen im Chart, über die handelnden Marktakteure und ihre Erwartungen herauslesen.
Welche Chartformationen ich besonders gerne nutze und was für Muster meiner Erfahrung nach besonders hilfreich sind, erfährst Du in diesem Artikel:
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#1 Schulter Kopf Schulter Chartformation
Wie die meisten Formationen, hat die Schulter Kopf Schulter Formation ihren Namen dem Aussehen zu verdanken. Die erste Schulter beschreibt einen ersten Anstieg, der folgende Kopf das höchste Hoch und ein weiteres, kleineres Hoch die zweite Schulter.
Zwischen den drei Hochs kommt es zu kurzzeitigen Tiefpunkten. Ihre Verbindung wird Nackenlinie genannt.
Die beiden Schultern weisen ähnliche Kurswerte auf. Die Formation entsteht während eines Aufwärtstrends. Der Kopf und die zweite Schulter zeigen, dass die Käufer versuchen, Druck aufzubauen.
Da die zweite Schulter niedriger als der Kopf liegt, scheint der Druck nicht auszureichen. Spätestens, wenn der Kurs unter die Nackenlinie fällt, neigen die meisten Trader dazu, zu verkaufen.
Interpretation: Die Schulter Kopf Schulter Formation ist ein aussagekräftiges Umkehrmuster und zeigt einen kommenden, bärischen Markt. Wenn ich das Muster erkenne, gehe ich oft erst short, wenn der Kurs die Nackenlinie nach der zweiten Schulter durchbricht.
#2 Inverse Schulter Kopf Formation
Wie es der Name bereits verrät, handelt es sich bei der inversen Schulter Kopf Schulter Formation um das Gegenstück zu #1. Es tritt daher während eines Abwärtstrends auf und signalisiert einen kommenden Bullenmarkt.
Die erste Schulter zeigt hier ein erstes Tief, gefolgt von dem tiefsten Tief (dem Kopf) und einer weiteren Schulter. Jetzt bilden die zwischen den Schultern und dem Kopf liegenden Hochs die Nackenlinie. Konträr dazu passt auch die Interpretation.
Bei der inversen Chartformation sind es die Verkäufer, die Druck machen und am Ende gewissermaßen scheitern.
Interpretation: Die inverse Schulter Kopf Schulter Formation ist ein Umkehrmuster und prognostiziert einen bullischen Markt. Wenn ich sowas sehe, gehe ich also „long“. Der Durchbruch des Kurses durch die Nackenlinie nach der zweiten Schulter, ist dabei das Signal für meine Long-Position.
Weitere coole Formationen …
#3 M Formation (Double Top)
Die M Formation bzw. das Double Top ähnelt der Schulter Kopf Schulter Formation. Es fehlt allerdings der Kopf. Während eines Aufwärtstrends kommt es nach einem Hoch zu einem Tief mit einem anschließenden erneuten Hoch.
So entsteht ein M-förmiger Kursverlauf. Dabei befinden die beiden Hochs idealerweise auf einem sehr ähnlichen Kurswert.
Das Hoch nach der Konsolidierungsphase deutet darauf hin, dass Käufer noch einmal versuchen, das Ruder zu übernehmen. Das gelingt aber nur kurzzeitig. Die folgende Unsicherheit führt oft zu einem Verkaufsdruck.
Interpretation: In der M Formation sehe ich eine klassische Umkehrformation und Signalgeber für einen folgenden Bärenkurs. Als mögliche Einstiegspunkte nutze ich bspw. das erste Unterschreiten des Kurswertes des mittleren Tiefpunkts, oder einen Punkt nach einem möglichen Retest.
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#4 W Formation (Double Bottom)
Du ahnst es sicherlich schon. Bei der W Formation handelt es sich um das umgekehrte Pendant zur M Formation. In diesem Fall liegt zunächst ein Abwärtstrend vor. Auf ein tiefstes Tief folgt eine Konsolidierungsphase mit einem neuen Hoch und einem anschließenden Tief. Das erste und zweite Tief befinden sich in etwa auf Augenhöhe.
So entsteht das charakteristische W-Bild, allerdings wird die Chartformation auch Double Bottom Pattern genannt. Die Verkäufer haben lange Zeit Druck auf den Kurs ausgeübt. Nach der Konsolidierung kommt es nur zu einem kurzfristigen Verkauf, der durch das zweite Tief repräsentiert wird.
In der Regel nutzen die Käufer die entstehenden Unsicherheiten und treiben den Preis in die Höhe. Ein bullischer Markt entsteht.
Interpretation: Die W Formation erkenne ich beim Traden oft während eines Abwärtstrends und hoffe in der Folge auf den Bullenmarkt. Ein geeignetes Einstiegssignal für eine Long-Position entsteht für meine Trades oftmals beim Überschreiten der gedachten Linie auf Höhe des mittleren Hochpunkts.
#5 Dreieck Chartformation
Dreieck Chartformationen sind für Dich besonders interessant, wenn Du eine Trendfolgestrategie nutzt, da sie einen vorliegenden Trend bestätigen können. Es gibt drei Arten, die sich recht ähnlich sind. Die Trading Dreiecke gehören zu meinen Lieblings Chartformationen.
Handelssignale ergeben sich bei allen Varianten durch einen Ausbruch aus dem Muster, also zum Beispiel wenn ich sehe, dass eine Widerstands- oder Unterstützungszone durchbrochen wird.
Das Einstiegssignal ist vor allem dann aussagekräftig, wenn der Durchbruch in Trendrichtung passiert. Das ist beim symmetrischen Dreieck besonders wichtig.
Fallend
Ein fallendes Dreiecksmuster findest Du üblicherweise auf einem Bärenmarkt. Es besteht aus einer horizontalen Unterstützungslinie, die aus den aufeinanderfolgenden Tiefpunkten mit ähnlichen Kurswerten gebildet wird, sowie der fallenden Widerstandslinie.
Während die neuen Tiefpunkte also auf einem möglichst ähnlichen Niveau bleiben, verlieren die Hochpunkte an Kraft.
Es liegt demnach eine leichte Konsolidierungsphase vor; die Käufer üben kurzzeitig etwas Druck aus, der allerdings stetig abnimmt, während die Verkäufer stabil bleiben.
Ein Handelssignal entsteht beim Durchbruch durch die Unterstützungslinie, nach der Annäherung der Käufer und Verkäufer (rechte Spitze des Dreiecks).
Interpretation: Sobald der Durchbruch durch die Unterstützungslinie erfolgt, liefert mir das fallende Dreieck ein deutliches Signal, dass der fallende Trend fortgesetzt wird. Ein guter Einstieg für eine Short-Position oder eine Bestätigung, dass ich die bestehende Short-Position länger halten sollte.
Steigend
Das steigende Dreieck entsteht auf einem Bullenmarkt. Der steigende Kurs geht in eine relativ kurze Konsolidierungsphase über, die sich durch eine horizontale Widerstandslinie und eine steigende Unterstützungslinie auszeichnet.
Hier sind es also die aufeinanderfolgenden Hochpunkte, die auf einem ähnlichen Kursniveau verharren. Die Tiefpunkte steigen dagegen stetig an.
Es bildet sich das spezifische Muster eines steigenden Dreiecks. Die Käufer wollen nicht von ihrem Vorhaben abrücken, während die Verkäufer nach einer kurzen Konsolidierung zunehmend schwächeln. Übersteigt der Kurs die Widerstandslinie, sehen sich die Käufer bestätigt und setzen ihre Position durch.
Interpretation: Das steigende Dreieck funktioniert ebenfalls als Bestätigungsmuster, allerdings für einen Bullenmarkt. Wenn ich eine neue Long-Position eröffnen möchte, warte ich auf den Durchbruch der horizontalen Widerstandslinie. Bestehende Positionen können dagegen weiterlaufen.
Symmetrisches Dreieck
Das symmetrische Dreieck tritt sowohl auf Bullen- als auch auf Bärenmärkten auf. Im Gegensatz zu den zwei vorherigen Dreiecken, ist die Widerstandslinie bzw. Unterstützungslinie nicht horizontal. Stattdessen laufen beide aufeinander zu. Die Unterstützungslinie steigt stetig, während die Widerstandslinie gleichermaßen fällt.
Es handelt sich ebenfalls um eine Konsolidierungsphase, die im Gegensatz zu den anderen Varianten durch Unsicherheiten sowohl der Käufer als auch Verkäufer geprägt ist.
Auf diese Weise nähern sich beide an. Hoch- und Tiefpunkte verlieren jeweils an Stärke. Grundsätzlich warte ich bei einer solchen Chartformation ab, ob sich ein Handelssignal durch den Ausbruch aus dem symmetrischen Dreieck ergibt und ob es z.Bsp. Indikatoren gibt, welche die Trendrichtung beim Ausbruch bestätigen.
Interpretation: Tritt das Muster im Aufwärtstrend auf, gehe ich beim Durchbruch der Widerstandslinie long; im Abwärtstrend dagegen short, wenn die Unterstützungslinie durchbrochen wird. Das Muster eignet sich meiner Erfahrung nach viel besser als Fortsetzungs- statt Umkehrformation.
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#6 Flaggenformationen
Natürlich verdankt auch die Flaggenformation ihren Namen dem charakteristischen Aussehen. Ob die bullische Flagge oder die bärische – beide Muster kennzeichnet ein Flaggenmast, der durch einen starken, möglichst klaren Auf- bzw. Abstieg in relativ kurzer Zeit entsteht.
Daran „hängt“ das Tuch; eine Konsolidierungsphase, die sich durch zwei parallele, am besten leicht und entgegen der Trendrichtung laufende Unterstützungs- und Widerstandslinien bewegt.
Bullenflagge
Die Bullenflagge beginnt mit einem sehr steilen Kursanstieg, der im üblicherweise mit einem hohen Volumen einhergeht. Das ist der sogenannte Flaggenmast. Dieser schnelle, starke Aufstieg, zeugt von einem hohen Kaufdruck der Bullen, der sich durch eine Konsolidierungsphase gewissermaßen entlädt.
Neue Tiefpunkte und Hochpunkte nehmen in etwa im gleichen Tempo ab, weshalb die Trendlinien nach unten gerichtet verlaufen können. Entdecke ich dieses Muster frühzeitig, dann bin ich zunächst vorsichtig, da ein potenziell aussagekräftiges Handelssignal bevorstehen könnte.
Ein Durchbruch der Widerstandslinie geht in der Regel mit einer Fortsetzung des Trends einher. Häufig schaue ich mir die ganze Geschichte mit dem EMA20 Indikator an, um den Trend besser einschätzen zu können.
Interpretation: Sobald der Kurs über die Widerstandslinie steigt, liegt meiner Beobachtung nach häufig ein klares Signal für eine Long-Position vor. Hier stelle ich oftmals fest, dass Käufer wieder die Oberhand gewinnen. Es handelt sich wie beim steigenden Dreiecken um ein bullisches Fortsetzungsmuster.
Bärenflagge
Der obligatorische Fahnenmast bildet sich durch einen starken, sehr steilen Kursabfall, der in der Regel ebenfalls mit einem Anstieg des Handelsvolumens zu beobachten ist. Nur sind es in diesem Fall die Verkäufer, die durch niedrige Preise den Kurs maßgeblich bestimmen.
Die Konsolidierungsphase bewegt sich ebenfalls in einem Kanal mit parallel verlaufenden Trendlinien, die allerdings leicht nach oben zeigen. Das Tuch der Bärenflagge präsentiert oft nur eine kurze Ruhephase; die Marktakteure warten auf weitere Hinweise.
Wenn der Kurs unter die Unterstützungslinie fällt, sehe ich darin ein Signal für die bärische Trendfortsetzung.
Interpretation: Sobald die untere Trendlinie überschritten ist, liegt ein gutes Signal für eine Short-Position vor. Typischerweise setzt sich der Verkaufsdruck fort und der Kurs geht wieder in eine bärische Phase über.
#7 Wimpelformationen
Die Wimpelformation verbindet die Dreiecke mit der Flaggenformation. Da Muster nicht immer so eindeutig sind, wie sie in Modellen dargestellt werden, gehen sie oft ineinander über.
Wimpelformationen besitzen ebenfalls einen Flaggenmast, die Trendlinien des Tuchs laufen allerdings, wie bei einem echten Wimpel üblich, aufeinander zu. Im Gegensatz zu Flaggen tendieren die Wimpel nicht unbedingt dazu, gegen die Trendrichtung zu laufen. Als Handelssignal tätigen sie trotzdem die gleiche Aussage.
Bullishe Wimpel
Grundsätzlich sind bullische Wimpel den Bullenflaggen recht ähnlich. Auch der bullische Wimpel beginnt mit einem Mast, also einem schnellen, steilen Anstieg des Kurses.
Die Konsolidierungsphase besitzt zwar eine andere Form; ich ziehe allerdings denselben Schluss. Das Wimpeltuch zeigt ein leicht steigendes Dreieck, wie ich es Dir bereits oben beschrieben habe.
Häufig ist die Widerstandslinie horizontal oder leicht fallen, während die Unterstützungslinie ansteigt – sie laufen aufeinander zu. Die Verkäufer nähern sich den Käufern an, die wiederum stabil bleiben.
Anders gesagt bleiben die neuen Hochpunkte auf einem Niveau, während die Tiefpunkte höher werden. Entdeckst Du einen Wimpel im Chart, geht es darum, den Kursverlauf genauer zu beobachten. Wimpel funktionieren vor allem als Fortsetzungsmuster.
Interpretation: Übersteigt der Kurs die obere Trendlinie, ist eine Fortsetzung des Bullenmarkts sehr wahrscheinlich. Ich eröffne dann also eine Long-Position. Wenn ich bereits eine solche Position eröffnet habe und diese Chartformation mit eine Durchbruch erkenne, behalte ich sie bei.
Bearishe Wimpel
Die bärischen Wimpel starten mit einem steilen Kursverfall, der durch einen hohen Verkaufsdruck entsteht. Der Wimpelmast steht also auf dem Kopf. Der Kurs fängt sich wieder und geht in die typische Konsolidierungsphase über, die im Prinzip dem fallenden Dreieck gleicht.
Hierbei nähern sich die Käufer den Preisen der Verkäufer an, die in diesem Fall wiederum stabil bleiben. Es liegt also eine nach unten geneigte Widerstandslinie vor, die sich der horizontalen Unterstützungslinie annähert.
Hier sind es entsprechen die neuen Tiefpunkte, die einen ähnlichen Preis aufweisen, während die neuen Hochpunkte niedriger werden.
Interpretation: Beim bärischen Wimpel handelt es sich um ein aussagekräftiges Handelssignal für eine Short-Position. Die eröffne ich dann, sobald der Kurs die untere Trendlinie durchbricht.
Symmetrische Wimpel
Symmetrische Wimpel bilden sich sowohl auf Bären- als auch auf Bullenmärkten. Sie weisen also zunächst einen Mast auf, der jeweils wie beim bärischen oder bullischen Wimpel verläuft.
Statt einer horizontalen Trendlinie sind hier allerdings beide Trendlinien gekippt; sie laufen also beide aufeinander zu. Es handelt sich demnach um ein symmetrisches Dreieck mit Fahnenmast.
Nach einem steilen Kursverlauf nähern sich Käufer und Verkäufer einander an, sodass die neuen Hochpunkte und Tiefpunkte gleichermaßen an Kraft verlieren. Je nachdem, in welche Richtung der Kurs ausbricht, kann der symmetrische Wimpel ein starkes Trendfortsetzungsmuster sein oder ein Umkehrmuster.
Als Umkehrmuster ist es meiner Meinung nach jedoch nicht ganz so aussagekräftig und sollte definitiv durch weitere Indikatoren gestützt werden.
Interpretation: Bei einem steigenden Mast und einem Ausbruch über die Widerstandslinie liegt ein klares Kaufsignal (Long) vor. Ein fallender Mast und ein Kursrutsch unter die Unterstützungslinie sind ein Short-Signal. Als Umkehrmuster eignet es sich ebenfalls, ist aber nicht ganz so stark.
#8 Cup and Handle Formation
Die Cup and Handle Formation (deutsch: Tasse und Henkel) tritt im besten Fall nach einem Aufwärtstrend auf. Im Anschluss bildet sich das Muster, dessen Form als Namensgeber dient.
Einem Tassenprofil ähnlich fällt der Kurs recht schnell ab und geht in einen (Tassen-) Boden über. Der Kurs bleibt also für einige Zeit auf einem Niveau, bevor er wieder ansteigt. Der Kursverlauf hat also zunächst in etwa die Form eines „u“.
Beginn und Ende der Tasse liegen am besten auf ähnlicher Höhe. Am Ende kommt es zu einer relativ kurzen Konsolidierungsphase, die den Henkel darstellt. Der Henkel bildet sich in der Regel durch zwei recht parallel verlaufende Widerstandslinien.
Cup and Handle Formationen wendest Du üblicherweise auf eher längere Zeiträume an, die größer sind als ein Monat und auch 6 Monate oder länger sein können.
Interpretation: Sobald sich die Tasse gebildet hat, solltest Du achtsam sein. Ein Ausbruch aus der oberen Widerstandslinie des Henkels deutet auf einen bullischen Markt hin. Es bietet sich also eine Long-Position an. Die Tasse funktioniert auch invers als Verkaufssignal.
#9 Candlestick Formationen
Candlestick Formationen funktionieren im Gegensatz zu den oben stehenden Formationen (natürlich) ausschließlich auf einem Candlestick Chart. In einigen Fällen kannst Du Chart Formationen mit Candlestick Formationen kombinieren und noch bessere Ergebnisse erzielen.
Sie beziehen sich oft auf nur einen oder wenige Candlesticks, die gute Anhaltspunkte für den weiteren Kursverlauf liefern.
Morning Star Formation
Die Morning Star Formation besteht immer aus 3 Trading Kerzen, wobei die Darstellung der ersten und dritten Kerze besonders wichtig ist. Zunächst muss ein klarer Abwärtstrend vorliegen.
Erster Teil einer Morning Star Formation ist eine bärische, also eine rote Kerze. Idealtypisch hat sie einen langen Körper. Die zweite, mittlere Kerze kündigt bereits leise einen Stopp der Trendbewegung an.
Sie hat daher einen recht kleinen Körper. Die dritte Kerze ist stark bullisch, weist also einen langen grünen (je nach Trading Plattform) Körper auf. Je klarer die Candles sich ausbilden, desto besser ist ihre Aussagekraft. Es gibt weitere ähnliche, Candlestick Formationen, wie die Doji Candle, die sich im Detail unterscheiden. Die zeige ich Dir gleich.
Interpretation: Die Morning Star Formation ist ein klassisches und sehr aussagekräftiges Umkehrmuster. Sind die Kerzen deutlich ausgeprägt, gehst Du in eine Long-Position oder schließt eine Short-Position. Auf den Kopf gedreht, handelt es sich um einen Evening Star.
Doji Candle
Doji Candles zeichnet zunächst ein Merkmal aus, das sie alle gemeinsam haben: Sie besitzen (fast) keinen Kerzenkörper. Das heißt, dass Einstiegs- und Schlusskurs möglichst gleich sind. Das ist eher selten der Fall und darf als durchaus ungewöhnlich beschrieben werden.
Sie gelten als neutrale Kerze, die wohl am ehesten für eine Unsicherheit am Markt steht.
Käufer und Verkäufer üben gleichermaßen Druck aus. Mehr Aussagekraft erhalten Doji Candles bei Betrachtung des Dochts. So kann der Körper ganz unten liegen und einen langen, nach oben gerichteten Docht haben oder umgekehrt.
Der Körper kann sich natürlich auch in der Mitte befinden; die Dochte kurz oder lang sein. Als mittlere Kerze in der Morning Star Formation ist diese oft noch aussagekräftiger.
Interpretation: Vor allem, weil Doji Candles relativ selten sind, solltest Du ihnen Beachtung schenken. Dass Einstiegs- und Schlusskurs auf gleichem Niveau sind, zeigt eine gewisse Unsicherheit am Markt. Als Teil etwa der Morning Star Formation lohnt sich ein Einstieg oft.
Bullish Engulfing
”Engulfing” heißt übersetzt ”verschlingen”. Der Name deutet damit an, wie die Candlestick Formation aufgebaut ist. Während eines anhaltenden Abwärtstrends entsteht eine rote Kerze, daraufhin eine grüne Kerze.
Das Besondere an der Formation ist, dass der Hochpunkt der grünen Kerze über dem Hochpunkt der roten Kerze liegt und der Tiefpunkt der grünen Kerze unter dem Tiefpunkt der roten Kerze.
Die rote Kerze wird von der grünen also vollständig umschlossen. Auf diese Doppelkerze folgt ein Aufwärtstrend. Die auf die bärische Kerze folgende bullische Kerze mit niedrigerem Eröffnungs- und höherem Schlusskurs ist äußerst charakteristisch, gilt aber nicht als besonders starkes Handelssignal.
Interpretation: Die Candle Formation des Bullish Engulfing entsteht in einem Abwärtstrend und ist Vorbote einer Trendumkehr. Auf die doppelte Kerze folgt entsprechend ein Aufwärtstrend. Es ist ratsam, auf eine Bestätigung der Trendumkehr durch weitere Kerzen zu warten,
#10 Trendkanäle
Trendkanäle zeichnen sich durch 2 zueinander parallel laufende Verbindungslinien, auch Trendlinien genannt, auf. Mit ihnen bestimme ich den aktuellen Trend und leite daraus mögliche Kursentwicklungen ab.
Bricht der Kurs aus dem Kanal aus, könnte eine Trendumkehr folgen. Die Neigung des Kanals bestimmt die Art des Trendkanals.
Aufwärtstrendkanal
Damit Trader einen Aufwärtstrendkanal einzeichnen können, müssen sich stetig höhere Hochs und tiefere Tiefs bilden. Durch Verbindung der Hochpunkte einerseits und Verbindung der Tiefpunkte andererseits entstehen zwei Parallelen, die einen nach oben geneigten Trendkanal ergeben.
In der Praxis finden sich selten Trendkanäle, in denen Hoch- und Tiefpunkte exakt auf den Trendlinien liegen. Dennoch ist eine starke Tendenz erkennbar, dass der Kurs sowohl an der Widerstandslinie als auch an der Unterstützungslinie abprallt. Es liegt gewissermaßen eine Schwingung des Kurses innerhalb dieser Grenzen vor.
Interpretation: Neben der Tatsache, dass ein Aufwärtstrend vorliegt, interpretiere ich einen Durchbruch durch die Unterstützungslinie als Signal einer Trendumkehr. Andererseits nutze ich ein Abprallen an der Unterstützungslinie als Einstiegspunkt, um long zu gehen.
Abwärtstrendkanal
Der Abwärtstrendkanal ist das bärische Pendant zum Aufwärtstrend und entsteht genauso, eben nur umgekehrt. Entsprechend zeugen immer neue tiefere Tiefs und tiefere Hochs von einem Abwärtstrend, die jeweils miteinander verbunden zwei Parallelen ergeben.
Eine Bewegung innerhalb der Preisspanne spricht für einen weiteren Negativverlauf des Kurses. Der Abwärtstrendkanal ist nach unten geneigt.
Er entsteht, wenn am Markt wenig Nachfrage herrscht und das Angebot überwiegt. Wie auch beim Aufwärtstrendkanal existieren nur auf dem Blatt Papier perfekte Abwärtstrendkanäle.
Interpretation: Ein Abprallen an der Widerstandslinie deutet auf einen konsolidierenden Abwärtstrend hin. Ein gutes Signal, um eine Short-Position einzugehen. Durchbricht der Kurs die Widerstandslinie, deutet sich eine Trendumkehr an.
Seitwärtstrendkanal
Liegt der Trendkanal parallel zur Zeitlinie, handelt es sich um einen Seitwärtstrendkanal. Neu gebildete Hochs liegen auf dem gleichen Preisniveau wie ihre Vorgänger; selbiges gilt für die Tiefpunkte. Auch hier bilden sich parallele Trendlinien, die gemeinsam den Seitwärtstrendkanal bilden.
Der Markt liegt im Gleichgewicht, Nachfrage und Angebot gleichen sich immer wieder aus, ohne dass eine der beiden ein Übergewicht erreicht. Eine Seitwärtsbewegung ist äußerst schwierig zu deuten. Handelssignale sind oftmals schwach. Bricht der Kurs nach oben oder unten aus, könnte ein Auf- bzw. Abwärtstrend folgen.
Interpretation: Prallt der Kursverlauf an der oberen Trendlinie ab, handelt es sich um ein Einstiegssignal, um in Short-Position zu gehen oder um ein Signal, um aus einer Long-Position auszusteigen. Für das Abprallen an der unteren Trendlinie gelten die umgekehrten Fälle.
Vor- und Nachteile von Chartformationen
Vorteile:
Chartformationen für beliebige Strategien
Für geübte Augen schnell zu erkennen
Variabel auf vielen Zeiträumen anwendbar
Zusätzliche Aussagekraft in Kombination
Mit Indikatoren bestätigen oder widerlegen
Nachteile:
Mögliche Fehlsignale
Nicht immer so eindeutig wie oft beschrieben
Anfänger benötigen Übung
FAQ – Chartformationen
Christian Böttger
Vollzeit-Trader
>75% Trefferquote
+6 Jahre Erfahrung
>100K € Jahresgewinn
Über den Autor:
Christian Böttger ist hauptberuflich Trader und Mentor, der sowohl kurzfristige Trades als auch langfristige Investments mit überragender Trefferquote durchführt. Auf Finanzradar.de teilt er seine Analysen sowie praktische Erfahrung und hat besonders für Anfänger den einen oder anderen Kniff parat. Mehr über Christian erfährst Du hier.
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