Der Supertrend Indikator ist einer der Tools da draußen die gerne unterschätzt werden. Wenn Du schon länger tradest oder gerade damit anfängst, hast Du sicher schon von den gängigen Tools wie gleitende Durchschnitte, MACD oder RSI gehört. Aber der Supertrend? Der wird oft vergessen.

Dabei kann er Dir in bestimmten Marktphasen gute Signale geben insbesondere in Kombination mit entsprechender Price Action und weiteren Indikatoren – vorausgesetzt, Du weißt, wie Du ihn richtig einsetzt. Was interessante Setups sein könnten, zeige ich Dir in diesem Beitrag:

Supertrend Indikator BTCUSD Beispiel
Supertrend Indikator Beispiel im BTC-USD-Chart
Supertrend Indikator

Kurzüberblick: Supertrend Indikator

Was ist das für ein Indikator? – Zeigt Auf- oder Abwärtstrends gut an.

Berechnung des Supertrends – Basiert auf Volatilität + Kursbewegungen.

Anwendung – Einstieg bei Trendwechseln, Ausstieg bei Trendwende / TP.

Was beim Supertrend beachten? – Fehlsignale in Seitwärtsmärkten.

Vor- und Nachteile – Effektiv in Trends, alleinstehend schwaches Signal.

FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Supertrend Indikator.

Was ist der Supertrend Indikator?

Der Supertrend Indikator zeigt Dir ziemlich deutlich an, ob der Markt sich gerade eher in einem Auf- oder Abwärtstrend befindet. Das Besondere an ihm ist, dass er auf dem Kursverlauf und der Volatilität basiert.

Anders als gleitende Durchschnitte reagiert der Supertrend deshalb auch wesentlich schneller auf Kursveränderungen. Er passt sich also zügig an die Dynamik des Kurses an und gibt Dir damit durchaus interessante Handelssignale.

Deshalb ist der Supertrend Indikator auch interessant für das Scalping Trading, also wenn Du wie ich oft mit schnellen Bewegungen arbeitest.

Genaue Berechnung des Supertrend Indikators

Der Supertrend selbst basiert auf 2 Indikatoren: dem ATR (Average True Range) und einer gleitenden Linie. Der ATR misst die Volatilität des Marktes, also die durchschnittliche Preisspanne pro Kerze. Diese Information ist zum Beispiel sehr wichtig, um den Abstand zur Supertrend-Linie zu bestimmen.

Mit der „gleitenden Linie“ beim Supertrend-Indikator meinte ich die Linie, die sich dynamisch über oder unter dem Kurs bewegt und den Trend visualisiert. Sie gleitet deshalb, weil sie sich mit jedem neuen Kursbalken anpasst und aktualisiert wird.

Die Linie selbst basiert auf der Berechnung des ATR (Average True Range), der die Volatilität des Marktes misst.

Der Supertrend Indikator berechnet sich, indem der ATR mit einem Multiplikator einfach multipliziert wird. Dieser Wert wird dann vom Höchst- oder Tiefstpreis abgezogen oder hinzugefügt, um die „Supertrendlinie“ zu erstellen.

Je höher der ATR, desto weiter entfernt wird die Supertrend-Linie vom aktuellen Preis platziert. Dadurch reagiert der Indikator also auch auf eine hohe Volatilität. In ruhigen Märkten bleibt die Linie näher am Kurs und dann gibt er auch schnellere Signale, weshalb ich das Teil auch richtig cool finde. 😎👍

Im Gegensatz zu einem gleitenden Durchschnitt, der einfach den Durchschnitt der Kurse über eine bestimmte Anzahl von Perioden bildet, wird die Supertrend-Linie durch die Volatilität des Marktes bestimmt. Wenn die Volatilität hoch ist, „gleitet“ die Linie weiter vom Kurs entfernt, und wenn die Volatilität niedrig ist, bleibt sie näher dran.

Schlussfolgerung: Steigt der Kurs über diese Linie, ist das ein mögliches Kaufsignal, und fällt der Kurs darunter, ist es eher ein Verkaufssignal.

Anwendung vom Supertrend Indikator

In der Praxis habe ich früher den Supertrend gerne als Filter eingesetzt, um grob meine Handelsrichtung zu bestimmen. Manchmal kombinierte ich ihn mit weiteren Indikatoren wie dem RSI, um Fehlsignale in Seitwärtsmärkten zu vermeiden.

In trendstarken Phasen ist der Supertrend ein cooles Tool als Einstiegs- und Ausstiegshilfe. Der klare Richtungswechsel durch die Linie wirkt optisch von vertrauenserweckend, dass der Kurs im Trend bleibt.

Beispiel: Long-Setup mit Supertrend Indikator

Long-Signale Supertrend

Einstieg: Der Markt zeigt einen stabilen Aufwärtstrend, und der Supertrend-Linie wird nach oben durchbrochen. Der Einstieg erfolgt, sobald sich der Kurs klar über der Linie etabliert hat.

Stop-Loss: Du setzt den Stop-Loss unter das letzte signifikante Tief. So schützt Du Dich vor einem plötzlichen Trendwechsel und minimierst Dein Risiko.

Take-Profit: Dein Ziel um den CRV-Faktor so weit entfernt wie Dein Stop-Loss. Damit stellst Du sicher, dass Du ein positives CRV bspw. von 1,5:1 beibehältst, falls der Trade erfolgreich ist.

Bestätigung: Weitere Indikatoren wie der RSI deuten darauf hin, dass der Markt weiterhin in einem Aufwärtstrend bleibt. Du fühlst Dich sicher, den Trade offen zu halten.

Short Supertrend Beispiel
Short Supertrend Beispiel-Setup

Short-Signale mit dem Supertrend

Einstieg: Der Markt beginnt, nach einer langen Aufwärtsbewegung nach unten zu drehen. Der Supertrend-Linie wird nach unten durchbrochen, was ein klares Short-Signal gibt. Du gehst in den Trade, sobald der Kurs unter der Linie bleibt.

Stop-Loss: Dein Stop-Loss liegt über dem letzten signifikanten Hoch, um Dich gegen plötzliche Kursrückschläge abzusichern. Das Risiko wird so klar eingegrenzt.

Take-Profit: Du setzt Dein Gewinnziel um festen Faktor so weit wie den Stop-Loss, z.Bsp. um Dein CRV von 1,5:1 zu wahren. Das gibt Dir genügend Spielraum, um aus dem Trade Kapital zu schlagen.

Bestätigung: Der MACD oder ein gleitender Durchschnitt zeigt ebenfalls, dass der Abwärtstrend an Fahrt aufnimmt. Du hast Vertrauen, dass der Trade in Deine Richtung läuft.

Was Du beim Supertrend beachten musst

Vermeide Seitwärtsmärkte: Der Supertrend erzeugt in trendlosen Märkten oft Fehlsignale. Filtere Seitwärtsbewegungen mit anderen Indikatoren.

Verändere die ATR-Einstellungen: Passen die Standardeinstellungen nicht, modifiziere den ATR-Multiplikator je nach Marktvolatilität.

Achte auf den übergeordneten Trend: Nutze höhere Zeitrahmen, um den Haupttrend zu bestimmen und Fehlsignale zu vermeiden.

Niemals ohne Stop-Loss: Der Supertrend zeigt Trendwechsel an, aber der Stop-Loss schützt Dich vor unerwarteten Reversals.

Zusätzliche Bestätigung durch Price Action: Kombiniere den Supertrend mit z.Bsp. Price Action, um die Qualität der Signale zu verbessern.

Vermeide exzessive Trades: Nicht jedes Signal ist profitabel. Handle selektiv und nur bei klaren, bestätigten Signalen.

Supertrend Indikator Vor- und Nachteile

Vorteile:

Interessante Kauf- und Verkaufssignale

Funktioniert gut in trendstarken Märkten

Einstellungen lassen sich auf Märkte abstimmen

In verschiedenen Zeitrahmen anwendbar

Passt sich dynamisch an

Nachteile:

Seitwärtsphase = Fehlsignale

Signalisiert Trendwechsel manchmal verspätet

Allein als Signal nicht ausreichend

ATR-Abhängigkeit (Volatilität kann Signale verzerren)

FAQ – Supertrend Indikator

Was ist der Supertrend Indikator?
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Der Supertrend Indikator ist ein trendfolgender Indikator, der anhand der Volatilität (ATR) zeigt, ob ein Markt im Auf- oder Abwärtstrend ist.
Wie funktioniert der Supertrend Indikator?
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Er basiert auf dem ATR (Average True Range) und zeigt Kauf- oder Verkaufssignale, wenn der Kurs die Linie durchbricht.
Welche Märkte eignen sich für den Supertrend?
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Er funktioniert in Aktien, Währungen, Krypto und Rohstoffen, auf unterschiedlichen Zeitrahmen.
Kann man den Supertrend Indikator anpassen?
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Ja, die ATR-Einstellungen lassen sich an Marktvolatilität anpassen, um die Genauigkeit zu verbessern.
Christian Böttger

Christian Böttger

Über den Autor Finanzexperte und Ausbilder für Trading mit über 6 Jahren Erfahrung an der Börse.

Vollzeit-Trader

"Egal in welcher Marktphase man sich befindet – mit meinen Strategien kann ich seit über 6 Jahren flexibel im Markt erfolgreich agieren!"

>75% Trefferquote

+6 Jahre Erfahrung

>100K € Jahresgewinn

Über den Autor:

Christian Böttger ist hauptberuflich Trader und Mentor, der sowohl kurzfristige Trades als auch langfristige Investments mit überragender Trefferquote durchführt. Auf Finanzradar.de teilt er seine Analysen sowie praktische Erfahrung und hat besonders für Anfänger den einen oder anderen Kniff parat. Mehr über Christian erfährst Du hier.