Der Keltner Channel Indikator bietet uns Tradern bei der korrekten Anwendung einen hohen Mehrwert für die technische Analyse.
Er verbindet einen gleitenden Durchschnitt mit oberen und unteren Kanallinien. Die obere Linie markiert hierbei potenzielle Widerstände, während die untere Linie mögliche Unterstützungen visualisiert.
In diesem Ratgeber bekommst Du einen Überblick über den Aufbau vom Keltner Channel und die korrekte Anwendung dieses technischen Indikators.
Keltner Channel: Er ermöglicht einen schnellen Überblick über volatile Kursbewegungen. Bestehend aus 3 Linien – dem mittleren gleitenden Durchschnitt sowie oberer und unterer Kanallinie – bietet er eine effiziente Darstellung.
Interpretation: Da die äußeren Kanallinien des Keltner Channels als mögliche Schlüsselzonen dienen, liefern sie uns bei Trades wertvolle Hinweise für den optimalen Einstiegs- und Ausstiegszeitpunkt.
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Kurzüberblick: Keltner Channel
Der Keltner Channel ist ein technischer Trading Indikator, der jedoch von vielen Tradern selten genutzt wird.
Die optische Darstellung dieses Indikators im Chart entspricht 3 Linien, wobei klar ersichtlich ist, dass er den Bollinger Bändern ähnelt, jedoch anders berechnet wird.
Beim Keltner Channel besteht die mittlere Linie aus einem gleitenden Durchschnitt, welche das Handelsvolumen repräsentiert. Für die äußeren Linien wird der ATR genutzt.
Die untere und obere Kanallinie verdeutlicht die derzeit herrschende Volatilität im Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage.
Woher kommt der Keltner Channel?
Hinter dem Namen Keltner Channel steht ein Indikator, der in der technischen Chartanalyse seine Hauptaufgabe gefunden hat. Der Name Keltner ist auf den Amerikaner Chester W. Keltner zurückzuführen. Dessen Arbeit als Rohstoffhändler hat dazu beigetragen, dass der Namensgeber ein Interesse an der Analyse von Preisen und deren Entwicklung auf dem Markt entwickelt hat.
Wichtige Analyse-Richtlinien für Keltner-Kanäle
Für die Durchführung der technischen Analyse unter Zuhilfenahme der Keltner Kanäle als Indikator gehört es zunächst einmal zu einer der Voraussetzungen die Analyse auf Basis eines Candlestick Charts durchzuführen.
Die Kerzen entwickeln in Kombination mit den enthaltenen Kurslinien an den äußeren Rändern des Kanals erste Hinweise für eine mögliche Trendwende.
Diese Signale liegen vor, wann immer eine oder mehrere Kerzen komplett außerhalb des Keltner Channels liegen. Das gilt sowohl für den Ausbruch aus der oberen als auch unteren Kanallinie.
Findet eine Berührung mit einer dieser Linien statt, ist keine eindeutige Signalwirkung gegeben. Erst das vollständige Verlassen der Kerzen aus dem Keltner Kanal erfüllt diese Voraussetzungen.
Beachte: Neben dem Aufspüren von Trends durch das Ausbrechen ist es in Analyse mit dem Keltner Channel ebenfalls angebracht die Frage zu stellen, warum an einigen Stellen den Kerzen kein Ausbruch gelungen ist. Das gilt im Speziellen für Bereiche, an denen sich der Kanal stark verengt.
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Keltner Channel bestimmen
Ein Merkmal, welches den Keltner Channel auszeichnet, ist dessen Flexibilität. Dieser Indikator liefert insofern nicht nur für die Kurse von Aktien zuverlässige Ergebnisse. Diese Zuverlässigkeit ist ebenfalls auf andere Assets übertragbar.
Um dieser Kombination aus Flexibilität und Zuverlässigkeit auf die Spur zu kommen, ist es wichtig den Aufbau und die Art der Berechnungen, die dem Keltner Kanal zugrunde liegen besser zu verstehen. Der folgende Abschnitt gewährt einen Einblick in die Arbeitsweise dieses Indikators.
Verwendung von gleitendem Durchschnitt
Der erste Fokus für das Verständnis des Aufbaus eines Keltner Channels gilt der mittleren Linie. Hierbei handelt es sich um einen gleitenden Durchschnitt.
Dieser gleitende Durchschnitt kommt zum Einsatz, um den durchschnittlichen Preis im Chart zu verdeutlichen. Handelt es sich um einen einfachen gleitenden Durchschnitt (SMA) gelten die Durchschnittspreise einzig für die Preise der Schlusskurse des Börsentages.
Im Fall der Keltner Kanäle wird ein regulärer gleitender Durchschnitt verwendet. Für die Ermittlung des Durchschnittswerts fällt der Blick auf den Höchst- und Tiefstkurs des jeweiligen Tages sowie dem Schlusskurs. Auf dieser Basis fungiert der gleitende Durchschnitt oder Moving Average in der englischen Sprache wie ein Filter, der dazu dient ein klareres Bild des jeweiligen Handelstages zu gewinnen.
Breite des Keltner Channels mit Average True Range (ATR) Indikator bestimmen
Für die Bildung eines Kanals als Indikator reicht eine einzige Linie selbstverständlich nicht aus. Aus diesem Grund wird der gleitende Durchschnitt in einem Keltner Channel durch die obere und untere Kanallinie ergänzt. In der technischen Analyse von Börsencharts sind diese Linien ebenfalls unter dem Namen Volatilitätsbänder bekannt.
Für die Berechnung dieser beiden Bänder kommt der ATR oder Average True Range Indikator ins Spiel. Dessen Hauptaufgabe besteht darin die Volatilität eines Kurses herauszuarbeiten. Daraus ergibt sich die wahre durchschnittliche Breite der Schwankungen eines Keltner Channels.
3 Schritte zur Berechnung des Keltner Channels
Nachdem die Komponenten für die Bestimmung des Keltner Channel feststehen, ist es an der Zeit sich der Berechnung zuzuwenden. Um ein besseres Verständnis für die Nutzung dieses Indikators zu entwickeln, ist es unverzichtbar sich diesem Thema ebenfalls aus einer mathematischen Perspektive zu nähern. Die folgenden Erklärungen zeigen, wie die Berechnung des Keltner Channels konkret abläuft.
#1 Gleitdurchschnitt berechnen
Für die Berechnung des gleitenden Durchschnitts kommen mehrere Rechenarten und Formeln in Betracht. Diese sind abhängig von der Art des gleitenden Durchschnitts die verwendet wird.
Für einen einfachen gleitenden Durchschnitt (SMA) lautet die Formel wie folgt:
Schlusskurs : Zeitraum der Messung = einfacher gleitender Durchschnitt
Das bedeutet, dass die Anzahl der Schlusskurse des jeweiligen Börsentages durch die Anzahl der Tage, an denen die Messungen erfolgt sind, geteilt wird.
Die zweite Form der Berechnung erfolgt mithilfe der Betrachtung von drei Werten. Diese Formel sieht wie folgt aus:
Höchstkurs des Tages + Tiefstkurs des Tages + Schlusskurs : 3 = gleitender Durchschnitt
Mithilfe dieser Berechnung ergibt sich für jeden Börsentag ein separater Wert, während sich der Simple Moving Average auf eine komplette Zeitperiode stützt.
Beachte: Mithilfe des gleitenden Durchschnitts gelingt es die Kursbewegungen in einem Chart zu filtern. Auf diese Weise erscheint der Kurs weniger willkürlich oder ablenkend und der Fokus liegt weniger auf Kursentwicklungen, die keine Signale darstellen, sondern mehr dem Zufall zu verdanken sind.
#2 ATR berechnen
Für die Berechnung der Average True Range ist es zunächst erforderlich eine Zeitperiode festzulegen. Hierbei kann es sich um 10 Tage oder gegebenenfalls auch längere Zeiträume handeln. Die Formel hierfür lautet:
Die Summe der ATR Tageswerte : Anzahl der Tage in der ausgewählten Periode
Für die Ermittlung der Tageswerte spielen drei Werte eine Rolle, die zur dortigen Bemessung beitragen. Dazu gehören auf Tagesbasis die Differenz zwischen dem aktuellsten Hoch und dem zuletzt gemessenen Tief im Chart, die Differenz zwischen Schlusskurs und letzten Tief am Tag sowie die Differenz des Hochs zum Schlusskurs.
Beachte: Im Alltag als Trader übernimmt die programmierte Software die Berechnung von ATR und gleitendem Durchschnitt. Anleger, die in Mathematik zu Schulzeiten keine Glanzleistungen erbracht haben, müssen sich von diesen Formeln nicht davon abhalten lassen das Daytrading zu lernen oder in andere Bereiche des Handels einzutauchen.
#3 Berechnung der äußeren Kanallinien
Als letzter Wert fließen die Werte der äußeren Kanallinien bzw. Volatilitätsbänder in die Berechnung mit ein. Für jede der beiden Kanallinien ist eine separate Berechnung erforderlich, um die gewünschten Werte zu erhalten.
Zum Erhalt dieser Werte bedarf es zunächst eines Faktors für die Multiplikation. Geeignet ist zum Beispiel ein Faktor 2 oder 2,5. Für die obere Kanallinie lautet die Formel:
ATR x Faktor 2 = Ergebnis + Wert des gleitenden Durchschnitts = obere Kanallinie
Für die Berechnung der unteren Kanallinie musst Du wie folgt vorgehen:
ATR x Faktor 2 = Ergebnis – Wert des gleitenden Durchschnitts = untere Kanallinie
Beachte: Die beiden Ränder am Rand des Kanals nehmen nicht konstant den identischen Abstand zueinander ein. Der Abstand lässt sich über die Wahl des oben erwähnten Multiplikators aktiv mitbestimmen. Durch einen höheren Faktor erweitert sich die Breite, während ein niedrigerer Faktor einen Kanal mit weniger Abstand zwischen den Linien erzeugt.
Price Action Analyse mit Keltner Channel
In einem Chart Muster zu erkennen und daraus Kursentwicklungen abzuleiten, gelingt ebenfalls mithilfe des Keltner Channels. Dessen Beobachtung erfordert bei Tradern, die zum ersten Mal mit diesem Indikator in der Analyse von Kursmustern arbeiten zunächst einmal Zeit.
Im Alltag als Trader ist diese Zeit für die Einarbeitung in die Details und Feinheiten dieses Indikators nicht so leicht zu finden.
Als Alternative bieten sich Demokonten mit vorhandenen Analysetools und Indikatoren an. Ist in dieser Auswahl ebenfalls der Keltner Channel zu finden, ist es möglich die Price Action Analyse vorab zu trainieren. In diesen folgenden Abschnitten gebe ich Dir drei Beispiele mit auf den Weg, auf die Du bei dieser Analyse unter Umständen triffst.
Mögliche Trends und Pullbacks
Trends sind in einem Keltner Kanal unter anderem aus dem Ausbruch der Kerzen außerhalb der Kanallinien zu erkennen. Als positives Zeichen für einen Aufwärtstrend sind mehrere grüne Kerzen zu bewerten, die nur selten von einem roten Candlestick durchbrochen sind.
Bildet sich eine rote Kerze mit einem längeren Körper aus, ist ein Hinweis vorhanden, dass sich dieser Trend kurz vor einem Pullback in den Keltner Channel befindet.
An diesem Punkt ist es für Anleger wichtig über einen möglichen Ausstieg nachzudenken. Erfolgt der Pullback der Kerzen ist es wichtig zu beobachten, in welchem Bereich des Kanals die Candlesticks in einem fallenden Kurs wandern. Dieser Abstieg des Kurses bietet die Chance im zwischen dem gleitenden Durchschnitt und der oberen Kanallinie zu enden oder bis an die untere Kanallinie zu führen.
Beachte: Pullbacks treten nicht selten in einer Reihe auf. Das bedeutet, dass der Wechsel zwischen Kerzen, die sich innerhalb- und außerhalb des Kanals befinden mehrfach stattfindet. Die länger anhaltenden Aufwärtsbewegungen vor dem Pullback bieten mögliche Einstiegspunkte in den Handel.
Schwäche gegenüber ausgeprägten Pullbacks
Unter diesen Voraussetzungen spielen sich die Entwicklungen des Kurses bevorzugt im unteren Bereich des Kanals ab. Dazu gehören ebenfalls Ausbrüche aus dem Keltner Kanal.
Das Abdriften des Kurses in den Bärenmarkt wird an mehreren Stellen unterbrochen und der Kurs kehrt innerhalb der Linien des Keltner Channels zurück.
Nach diesen Formationen Ausschau zu halten, empfiehlt sich aus meiner Sicht für Trader, die bevorzugt mit Short-Positionen auf fallende Kurse handeln. Die Pullbacks, die bis zum gleitenden Durchschnitt reichen, durchbrechen den generellen Abwärtstrend jeweils nur kurz und bieten sich daher als potenzielle Einstiegspunkte für das Spekulieren auf fallende Kurse an.
Beachte: Die Reihe an Ausbrüchen und Pullbacks ist nicht in jeder vergleichbaren Formation an Kerzen zu finden. Aus diesem Grund ist es bei dieser Price Action Analyse erforderlich etwas länger in der Rolle des Beobachters zu verbleiben, um das Timing für den passenden Kurseinstieg zu finden.
Konsolidierung gegenüber Trendwende
In diesem Szenario ist mit stark wechselhaften Kursen und einer hohen Volatilität zu rechnen. Bulle und Bär liefern sich stellvertretend für Käufer und Verkäufer ein Duell um die derzeitig dominantere Rolle auf dem Markt. Nicht immer geht aus diesem Machtkampf ein klarer Gewinner in der Betrachtung des Charts mithilfe des Keltner Channel hervor.
In der Price Action Analyse gilt es diese Entwicklung aufmerksam zu beobachten und weitere Indikatoren zur Bestätigung von abnehmenden Trends ebenso wie der Bildung von Unterstützungs- und Widerstandsniveaus zu finden. Aufbauend auf diesen Beobachtungen gelingt es einen klareren Blick auf die derzeitigen Bewegungen auf dem Markt zu entwickeln.
Beachte: In diesen Charts gibt es häufig keine klare Tendenz zu erkennen, da die Ausbrüche sowohl oberhalb als auch unterhalb der Kanallinien stattfinden. Diese Unentschlossenheit des Marktes bzw. vermehrte Volatilität ist für Einsteiger nur schwer zu deuten. Aus diesem Grund ist es hilfreich bei einem Blick auf diese Art von Chart mehrere Indikatoren hinzuzuziehen.
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So gut eignen sich Keltner Channels zur präzisen Erkennung von Trends
Die Darstellung als Kanal vereinfacht es in der optischen Begutachtung des Keltner Channels eine erste Tendenz für Bereiche zu entdecken in denen neue Trends entstehen.
Kerzen, die sich vollständig außerhalb der Volatilitätsbänder befinden sind mit wenig zeitlichen Aufwand zu erkennen und im Anschluss zu identifizieren.
Die Ausprägung der Kerzen zu jeweils einer Seite des Kanals sendet eine weitere Signalwirkung an Trader.
Die vorhandenen Ausbrüche weisen eindeutig auf starke Schwankungen am Markt hin und unterstützen Trader dabei wichtige Ein- und Ausstiegspunkte in den Handel nicht zu versäumen.
Ein weiteres wichtiges Merkmal der Keltner Kanäle für die Erkennung von Trends besteht ebenfalls darin den Widerstand bzw. die Unterstützung des Kurses leichter zu finden. Punkte an denen der Kurs stoppt, sind sichere Anzeichen für eine Veränderung auf dem Markt in Bezug auf Angebot und Nachfrage. Diese Punkte in einem Keltner Kanal tragen dazu bei von zukünftigen Trends weniger schnell überrascht zu sein.
FAQ – Keltner Channel
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Christian Böttger
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Über den Autor:
Christian Böttger ist hauptberuflich Trader und Mentor, der sowohl kurzfristige Trades als auch langfristige Investments mit überragender Trefferquote durchführt. Auf Finanzradar.de teilt er seine Analysen sowie praktische Erfahrung und hat besonders für Anfänger den einen oder anderen Kniff parat. Mehr über Christian erfährst Du hier.