Die Bull Flag (Bullenflagge) ist eine Trendfortsetzung-Formation in einem Aufwärtstrend. Sie kommt in der Praxis relativ häufig vor und hat klare Rageln für Einstieg und Ausstieg im Trading.
Die Flagge gibt es in vielen Varianten, welche Du kennen solltest. Ich zeig Dir alles im Beitrag:


Kurzüberblick: Bull Flag
#1 Was ist eine Bull Flag? – Kurze Erklärung & Definition..
#2 Verschiedene Bullenflaggen – Alle Varianten im Überblick.
#3 Mit Volumen bestätigen – Anstieg mit hohem Volumen ist bullisch.
#4 Bären- vs. Bullenflagge – Bear = Abwärts-, Bull Flag = Aufwärtstrend.
#5 Flaggenmuster und Fibonaccis – Nutze Fibonaccis für gute Einstiege.
#6 Mehr Praxisbeispiele – Ich zeig Dir Charts mit Bull Flags.
#7 FAQ – Häufig gestellte Fragen zu Bullenflaggen.
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Was ist eine Bull Flag?
Eine Bull Flag, manchmal auf Deutsch auch „Bullenflagge“ genannt, ist ein Chartmuster mit 2 wesentlichen Merkmalen. Zum einen gibt es vor der eigentlichen Flagge einen starken Aufwärtstrend, der charttechnisch den Fahnenmast der Formation darstellt. Zum anderen kommt es im Anschluss an diesen Aufwärtstrend zu einer Kurskonsolidierung, die zu einem Kursverlauf in einem schräg abwärts gerichteten „Rechteck“ (einem Parallelogramm) führt.
Bei einer Bull Flag handelt es sich immer um einen Trendfolgeindikator. Wir gehen davon aus, dass sich der ursprüngliche Aufwärtstrend nach einer zeitlich befristeten Kurskonsolidierung fortsetzen wird. Das bedeutet, dass der Kurs später nach oben aus der Bullenflagge ausbricht.
Beachte: Die Aussagekraft einer Bull Flag kann bspw. mit einem Gleitdurchschnitt verstärken. Stell Dir vor der Kurs ist über dem EMA20 und bildet eine Flagge. Die Chance auf eine Fortsetzung nach oben ist sehr hoch.
Weitere interessante Chartformationen …
Bullenflaggen-Formationen – Alle 5 Varianten
#1 Standard Bull Flag
Die Standard Bull Flag ist die in diesem Beitrag standardmäßig verwendete Bullenflaggen-Formation. Wie im echten Leben hat sie die Form eines Fahnenmastes mit einer herabhängenden, also nach unten geneigten Flagge. Der Aufwärtstrend zu Beginn des Flaggenmusters stellt den Fahnenmast dar. Im Anschluss kommt es zu einer zeitweiligen Kurskonsolidierung, die im Chart die Form eines nach unten gedrehten „Rechtecks“ (genauer gesagt ein Parallelogramm) hat.

Beachte: Die Aussagekraft einer Standard Bull Flag ist im Allgemeinen recht hoch. Trotzdem solltest Du stets einen Stop-Loss beim Trading mit der Formation nutzen!
#2 Flat Top (klassische Bullenflagge)
Bei der Flat Top Bull Flag verläuft die obere Begrenzungslinie der Flagge jedoch nicht schräg, sondern horizontal. Sehr häufig fällt diese Linie auf einen Widerstand, an dem der Kurs eines Wertpapiers mehrfach abprallt. Wie bei jeder anderen Bull Flag-Formation kommt es am Ende der Flagge zu einem Kursausbruch nach oben und einer Fortsetzung des ursprünglichen Aufwärtstrends.

Beachte: Einen Stop-Loss kannst Du bei dieser Flaggen Variante sinnvoll unter die untere Fahnenbegrenzung legen.
#3 Ascending Bull Flag
Im Chart hat eine aufsteigende Bullenflagge in der Regel eine flache obere Begrenzungslinie und eine leicht ansteigende untere Begrenzungslinie. In der Praxis liegt die obere Begrenzungslinie häufig auf dem Niveau eines Widerstands. Gegen Ende der aufsteigenden Bullenflagge gelingt dem Kurs schließlich der Ausbruch aus der Flaggen-Formation und es kommt zu einer Fortsetzung des ursprünglichen Aufwärtstrends.

Beachte: Im Grund besteht die Stärke der Variante darauf, dass Dreiecke selbst schon gute Trendformationen sind.
#4 Pennant Bull Flag
Bei der Pennant Bull Flag (Wimpel-Bullenflagge) verlaufen die beiden Begrenzungslinien aufeinander zu. Das hat zur Folge, dass die Pennant Flag das Aussehen eines Wimpels hat (daher der Name). Die Kursschwankungen werden im Verlauf der Konsolidierungsphase immer geringer. Gegen Ende des Wimpels gelingt dem Kurs ein Ausbruch aus der Pennant Bull Flag und der ursprüngliche Aufwärtstrend geht weiter.

Beachte: Die Pennant Bull Flag ist neben der Standard Bull Flag die in der Praxis am häufigsten eingesetzte Flaggen-Formation.
#5 Bull Flag Wedge
Auch beim Bullish Wedge nähern sich die beiden Linien der Fahne. Hier bilden sie eine nach unten gerichtete Keilformation, das bedeutet beide Linien haben einen leichten Fallwinkel. Bricht der Kurs über die obere Trendlinie aus, so gilt dies als Signal wovon der übergeordnete Trend aufwärts fortgesetzt werden kann.

Beachte: Wenn man nach dieser Formation handelt kann man den Stop-Loss sinnvollerweise unter das Tief der Fahne setzen. Sprich an die Unterkante des Keils, damit man sein Kapital schützt, falls die Flagge doch nicht voll Wirkung entfaltet.
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Volumen-Indikator nutzen um Bull Flag zu bestätigen
Der starke Kursanstieg, der den Beginn einer Bullenflaggen-Formation darstellt, geht in der Regel mit einem hohen Handelsvolumen einher. Die Bullen sind am Drücker und treiben den Kurs eines Wertpapiers durch viele bzw. große Orders nach oben. Der anschließende Rücksetzer sollte unter geringem Volumen stattfinden, was andeutet, dass es wenig Verkäufer gibt. Dann ist die Chance nämlich hoch, dass der nächste Käuferschub den Kurs nach oben treibt.
Beim Ausbruch aus der Fahne sollte das Volumen erneut stark ansteigen. Dies zeigt uns das hohe Kaufinteresse beim Ausbruch und dass höhere Kurse auch wirklich von der Marktbreite unterstützt werden.

Beachte: Der Volumen-Indikator ist nur ein Hilfswerkzeug und garantiert keinen Erfolg im Bull Flag Trading. In Kombination mit dem Chartmuster erhöht der Indikator aber zweifellos die Wahrscheinlichkeit, dass Du ein gutes Setup findest.
Bullenflagge vs. Bärenflagge
Wie der Name bereits vermuten lässt, ist die Bärenflagge das Pendant zur Bullenflagge in einem Abwärtstrend. Im Unterschied zur Bull Flag stellt ein Abwärtstrend die Basis für eine Bear Flag dar. Auch bei Bärenflaggen lassen sich die gleichen Sonderformen identifizieren wie bei Bullenflaggen. Wie die Standard-Flagge verlaufen auch die Sonderformen spiegelverkehrt zu den jeweiligen Formen der Bullenflaggen.

Das Bull Flag Muster und Fibonacci-Retracements
Der in der Praxis schwierigste Aspekt des Bull Flag Tradings ist meiner Meinung nach die Bestimmung des Kursniveaus innerhalb der Bullenflagge, an dem der Kurs seinen Aufwärtstrend fortsetzt. Die Nutzung von Fibonacci-Retracements ist dabei hilfreich und in der Praxis sehr einfach. Nachdem Du einen starken Aufwärtsschub als Fahnenstange identfiziert hats, legst Du die Fibonaccis vom Tief zum Hoch drüber. Warte anschließend auf ein Rücksetzer zu den markierten Levels.

Beachte: Oftmals dreht der Kurs am 38,2% oder 50% Fibonacci Level nach oben. Hier warte ich auf eine Hammerkerze als weitere Bestätigung.
Weitere Praxisbeispiele
(Klick die Bilder an, um sie groß zu sehen)
Vorteile und Nachteile von Bullenflaggen
Vorteile:
Bull Flags sind in jedem Markt zu finden
In allen Zeitrahmen vertreten
Einfach erkennbar
Treten insgesamt häufig auf
Bullenflaggen liefern oft gute Signale
Klarer Trendfolgeindikator
Die Bull Flags besitzen klare Merkmale
Nachteile:
Liefern hin und wieder Fehlsignale
Verwechslungsgefahr mit anderen Chartmustern
FAQ – Bull Flag
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Christian Böttger
Vollzeit-Trader
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Über den Autor:
Christian Böttger ist hauptberuflich Trader und Mentor, der sowohl kurzfristige Trades als auch langfristige Investments mit überragender Trefferquote durchführt. Auf Finanzradar.de teilt er seine Analysen sowie praktische Erfahrung und hat besonders für Anfänger den einen oder anderen Kniff parat. Mehr über Christian erfährst Du hier.
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