Der Gleitende Durchschnitt glättet die Preisbewegungen eines Aktienkurses, um Trends leichter erkennbar zu machen. Dabei werden die Schlusskurse verrechnet.
Befindet sich der Kurs über einem Gleitdurchschnitt, so ist er im Aufwärtstrend. Unter jener Linie ist der Kurs im Abwärtstrend. Mehr dazu im Beitrag:
Kurzüberblick: Gleitender Durchschnitt
#1 Was ist ein gleitender Durchschnitt? – Kurze Erklärung
#2 Gleitender Durchschnitt Berechnung – Addition und Division
#3 Arten von Durchschnitten – SMA, WMA, EMA
#4 Trading Strategie – 2 einfache Anwendungen.
#5 Weitere Beispiele – Anwendung in der Praxis
#6 Vor- und Nachteile – Gut für Anfänger geeignet.
#7 FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Gleitdurchschnitt
Jetzt Videokurs sichern
Was ist ein gleitender Durchschnitt?
Ein gleitender Durchschnitt ist ein grundlegendes Werkzeug in der technischen Analyse, dessen Hauptfunktion darin besteht, Kursschwankungen über einen bestimmten Zeitraum zu glätten. Diese Glättung reduziert das „Hintergrundrauschen“ im Markt, indem kurzfristige, unvorhersehbare Bewegungen herausgefiltert werden. Liegt der aktuelle Kurs über der Linie, so ist der Kurs in einer Aufwärtstendenz, umgekehrt ist er drunter in einer Abwärtsbewegung.
Beachte: Typischerweise nutzt man für langfristige Analysen einfache Gleitdurchschnitte mit der Periode 150 oder 200, wohingegen man für kurzfristige Analysen auf die Perioden 9, 13, 20, 38 und 50 zurückgreift. Je nach Deinem Handelsstil kannst Du Deine Periode anpassen.
Unsere Beiträge zu anderen Gleitdurchschnitten …
Gleitender Durchschnitt Berechnung
Um den Simple Moving Average (SMA) zu berechnen, werden die Schlusskurse über die gewünschte Anzahl von Perioden (sprich Kerzen) summiert und anschließend durch die Anzahl der Perioden geteilt. Zum Beispiel, um den Wert der 50-Tage-Linie zu erhalten, werden die Schlusskurse der letzten 50 Tage addiert und das Ergebnis durch 50 geteilt. Dies ergibt den Wert des gleitenden Durchschnitts für den aktuellen Tag.
Mathematisch ausgedrückt bedeutet dies: SMA = (Schlusskurs1 + Schlusskurs2 + … + SchlusskursN) / Anzahl der Perioden N.
Arten von Durchschnitten
Gleitdurchschnitte sind sehr zeitverzögert, da man ja bspw. 100 Tage braucht, um den 100 Tage Durchschnitt zu berechnen. Aus diesem Grund hat man verschiedene Varianten erfunden, welche die neusten Kurse etwas mehr gewichten als ältere. Hier sind die 3 typischsten Variationen:
Einfache bzw. arithmetische gleitende Durchschnitt (SMA)
Den Simple Moving Average habe ich Dir gerade schon im Abschnitt vorher gezeigt, weswegen wir den hier gekonnt überspringen. Schau Dir aber mal an wie gut ein markanter Gleitdurchschnitt vom Markt repsektiert wird:
Linear Weighted Moving Average (WMA)
Bei der Berechnung des WMA werden den einzelnen Perioden linear ansteigende Gewichtungen zugewiesen. Dabei wird der neueste Schlusskurs mit dem höchsten Gewicht multipliziert. Mathematisch ausgedrückt: Um den WMA für eine 5-Tage-Periode zu berechnen, multipliziert man den Schlusskurs des aktuellen Tages mit 5, den des vorherigen mit 4 usw. Dann addiert man diese Produkte und teilt sie durch die Summe der Gewichtungen (5+4+3+2+1 = 15).
Exponentiell gewichteter Durchschnitt (EMA)
Der Exponential Moving Average (EMA) ist ein gleitender Durchschnitt, der ähnlich wie der WMA verschiedene Gewichtungen für die Perioden verwendet, jedoch mit einem exponentiellen Ansatz. Dazu wird ein Glättungsfaktor α verwendet. Diese Formel lautet:
EMA=(Schlusskurs∗α)+(EMA des vorherigen Tages ∗(1−α))
Jetzt Videokurs sichern
2 Trading Strategien mit Gleitdurchschnitten
#1 Simple Trend Trading Strategie
Gleitdurchschnitte in den Chart fügen
Für das kurzfristige Trading nutze ich gern den EMA20 & EMA50, um Trend Trading zu betreiben. Du kannst diese bei Deiner Chartsoftware unter der Rubrik „Indikatoren“ finden.
Trend analysieren
Trends haben eine hohe Wahrscheinlichkeit der Fortsetzung, weswegen ich nun mit Hilfe der Durchschnitte den Trend bestimme. Liegt der kurzfristigere Gleitdurchschnitt über dem längerfristigen, so ist der Kurs im Aufwärtstrend (und umgekehrt).
Rücksetzer in Gleitdurchschnitte abwarten
Um den Trend nicht „hinterher zu rennen“ warte ich einen Rücksetzer in die EMAs ab. Dort ist der Kurs schließlich nicht mehr überdurchschnittlich teuer, sondern nun preiswerter.
Nach Signalkerze ausschau halten
Die EMAs können als Unterstützung / Widerstand fungieren, weswegen ich hier nach einem Trade Signal suche. Dabei achte ich gerne auf Hammerkerzen als Signal.
Position eröffnen und Stop-Loss setzen
Passt die Price Action zu jener Trendrichtung, so kann ich eine Position eröffnen und den Stop-Loss knapp unter / über den längerfristigen EMA setzen. Wird dieser gebrochen, ist vermutlich auch der Trend vorerst vorbei, weswegen ich den Trend Trade nicht mehr benötige.
#2 Golden Cross & Death Cross Strategie
Gleitdurchschnitte auswählen
Um eine Strategie mit Kreuzung von Durchschnitten umzusetzen, benötigst Du einen kurzfristigen und einen langfristigen Gleitdurchschnitt. Bspw. 50 & 200.
Kreuzung abwarten
Kreuzt der kurzfristige Durchschnitt den langfristigen von unten nach oben, wird dies als Golden Cross bezeichnet; anders herum wird dies als Death Cross bezeichnet. Ein Golden Cross gilt als Signal für eine Aufwärtstendenz, wohingegen das Death Cross auf fallende Kurse deutet.
Rücksetzer abwarten
Da Gleitdurchschnitt immer zeitverzögert sind, würde ich nicht direkt bei der Kreuzung eine Position eröffnen, sondern einen günstigeren Kurs abwarten. Rücksetzer kommen immer – Geduld ist gefragt!
Position eröffnen und Stop-Loss / Take-Profit setzen
Kommt ein Rücksetzer und der Kurs zeigt ein Signal bspw. in Form einer Hammerkerze, kann eine Position eröffnet werden. Der Stop-Loss liegt sinnvoll unterhalb des letzten Verlaufstief / -hoch (je nach ob Long oder Short). Einen Take-Profit kannst Du bspw. im doppelten Abstand des Stop setzen.
Sämtliche Texte, Meinungen, Chats, Mitteilungen, Nachrichten, Preise, Marktanalysen, oder anderen Informationen auf dieser Seite, sind ausschließlich allgemeine Informationen für Unterhaltungszwecke. CFDs sind komplexe Instrumente und bergen aufgrund der Hebelwirkung ein hohes Risiko, schnell Geld zu verlieren. Beispielhafte Anleitungen aus unseren Beiträgen, sollten nur im Demokonto und auf keinen Fall mit echtem Geld getestet werden.
Weitere Praxis Beispiele:
(Klick die Bilder an, um sie groß zu sehen)
Vor- und Nachteile vom Gleitdurchschnitt
Vorteile:
Trends und Umkehrpunkte leichter erkennen
Einfach verständlich, ideal für Anfänger
Filtert kurzfristige Marktschwankungen heraus
Flexibel für Märkte und Zeiträume
Liefert Ein- und Ausstiegssignale
Gut kombinierbar mit anderen Indikatoren
Zeigt historische Preisentwicklung auf
Nachteile:
Verzögerung bei plötzlichen Kurswechseln
Unzuverlässig bei Seitwärtsbewegungen
FAQ – Gleitender Durchschnitt
Videokurs jetzt sichern!
Bester Trading-Kurs für 0€:
5 Schritte zum planbaren Börsenerfolg
Geheime Wissen der Profis
Vermeidbare Fehler & Stolperfallen
Wie Du gute Strategien findest
Für Anfänger & Fortgeschrittene
Jetzt Videokurs sichern
Jetzt Videokurs sichern!
Christian Böttger
Vollzeit-Trader
>75% Trefferquote
+6 Jahre Erfahrung
>100K € Jahresgewinn
Über den Autor:
Christian Böttger ist hauptberuflich Trader und Mentor, der sowohl kurzfristige Trades als auch langfristige Investments mit überragender Trefferquote durchführt. Auf Finanzradar.de teilt er seine Analysen sowie praktische Erfahrung und hat besonders für Anfänger den einen oder anderen Kniff parat. Mehr über Christian erfährst Du hier.
Diese Indikatoren könnten Dich interessieren ...