In diesem Artikel möchte ich Dir die Ideen des als „The Inner Circle Trader“ bekannten Michael Huddleston vorstellen. Der US-Amerikaner ist vor allem im englischsprachigen Raum bekannt und besitzt mit seinem YouTube-Kanal eine ziemlich hohe Reichweite.
Das ICT Trading zeichnet sich vor allem durch eine recht eigenwillige Terminologie aus. Einige seiner Konzepte werden Dir daher sicherlich bekannt vorkommen, auch wenn sie unter einem anderen Namen firmieren. Dennoch lohnt sich meiner Meinung nach ein Blick auf seine Tradingstrategien.
ICT Trading: Hinter dem Inner Circle Trader verbirgt sich der US-Amerikaner Michael Huddleston. Seine Ideen erfahren eine hohe Resonanz.
Das ICT Trading basiert auf wichtigen Prinzipien, auf denen er seine Strategien aufbaut. Einige Strategien, wie die Silver Bullet Strategie, sind sehr präzise ausformuliert.
Kurzüberblick: ICT Trading
Was ist ICT? – Trading-Ansatz von „Inner Circle Trader“ (ICT).
Prinzip von ICT-Handel – Nutze Markteffizienzmodelle & Liquiditätszonen.
ICT Strategie – Suche institutionelle Preisniveaus und Manipulationen.
Lohnt sich ICT? – Ja, für erfahrene Trader mit Disziplin.
Vor- und Nachteile – Präzise Markteinstiege, Analyse, aber Risiko.
FAQ – Häufig gestellte Fragen zum ICT Trading.
Was ist Inner Circle Trader (ICT) von Michael Huddleston?
„The Inner Circle Trader“ ist das Pseudonym des US-amerikanischen Traders Michael Huddleston, unter dem er verschiedene Konzepte und Strategien vorstellt. Die Konzepte basieren grundsätzlich auf Ideen einiger Strategien, die Du bereits kennen dürftest. Allerdings verwendet der ICT eine andere Terminologie, die zu einer etwas anderen Interpretation führen.
Er liest etwa Hoch- und Tiefpunkte als Zeichen einer hohen Liquidität. Das ist auch durchaus sinnvoll, da hier Stop-Orders vermehrt vorkommen. Auch die Definitionen der Marktstrukturen oder Marktverschiebungen könntest Du bereits kennen. Huddleston fasst diese Ideen zu eigenen Handelsstrategien zusammen.
Wer ist Michael Huddleston?
Michael Huddleston ist in erster Linie als Trader und Mentor bekannt, der seine Ideen der Trading-Community zur Verfügung stellt. Eine große Reichweite erlangte er durch seinen YouTube-Kanal „The Inner Circle Trader“.
Mittlerweile hat er weit über eine Million Abonnenten. Huddleston selbst ist durchaus umstritten. Einige treue Anhänger verehren ihn beinahe kultisch, andere sehen in ihm hauptsächlich gekonnte Selbstvermarktung.
Doch gerade deshalb möchte ich Dir seine Ideen vorstellen. Ob Du seine Konzepte tiefer verfolgen möchtest oder nicht, bleibt Dir überlassen. Teile seiner Ideen sind durchaus interessant und lassen sich auf andere Strategien übertragen.
Prinzip des ICT-Handels
Wenn Du Dich tiefgehend mit ICT- Handel beschäftigst, findest Du zahlreiche Ideen und Konzepte. Ich gehe in diesem Artikel nicht auf alle einzelnen Aspekte ein, weil das jeglichen Rahmen sprengen würden. Im Folgenden stelle ich Dir Konzepte vor, die zum Verständnis der Silver Bullet Strategie nötig sind.
Der Artikel ist somit auch als Einstieg gedacht, um Dir zu zeigen, ob ICT Trading etwas für Dich sein könnte. Ich möchte Dir anhand der Silver Bullet Strategie auch die Idee vermitteln, wie Du konkret vorgehen kannst, statt einzig abstrakte Konzepte ohne inhaltlichen Bezug zu vermitteln.
Liquidität: Die Liquidität beschreibt die Fähigkeit des Marktes, Käufe und Verkäufe ohne wesentliche Preisänderungen durchzuführen. Die ist dort besonders hoch, wo Käufer und Verkäufer Limit Orders setzen, da diese automatisch ausgeführt werden. Laut Huddleston nutzt Smart Money das Konzept der Liquidität gezielt aus, um zum Beispiel mittels ”False Breakouts” falsche Fährten zu legen.
Struktur des Marktes: Mit der Struktur des Marktes meint das ICT Trading die Kursbewegungen, mit Hauptaugenmerk auf die Hochs und Tiefs und wie diese sich zueinander verhalten. Aufwärtstrends sind durch die bekannte Definition ”höhere Hochs und höhere Tiefs”, Abwärtstrends durch ”tiefere Tiefs und tiefere Hochs” gekennzeichnet.
Break of Structure: Innerhalb dieses Konzepts stehen wiederum die Konzepte ”Charakterwechsel” (change of character) und ”Strukturwechsel” (Break of Structure) im Mittelpunkt. Beide Konzepte spielen mit der Idee, dass sich der Markt anders als die bisherigen Trends verhält und Widerstände durchbricht.
Verschiebung des Marktes: Hierbei handelt es sich um eine Disruption der Marktstruktur. Im Klartext bedeutet das nichts anderes, als dass eine starke Preisbewegung den Markt auf ein anderes Preisniveau ”verschiebt”. Mit der Verschiebung des Preisniveaus geht eine ”Verschiebung des Marktes” einher, das sich in einer Änderung des Trends ausdrückt. So entwickelt sich in der Theorie des ICT Trading etwa durch hohen Verkaufsdruck aus einem Aufwärtstrend relativ abrupt ein Abwärtstrend. Nach dem Preisverfall geht es also weiterhin abwärts. Das wäre für Dich ein guter Zeitpunkt, um zu shorten.
Marktpreis und fairer Wert: Das Prinzip des ”fairen Werts” beruht auf der Idee, dass ein Vermögenswert einen ”wahren” Wert besitzt, den ein rationaler Marktteilnehmer zahlt, wenn ihm alle Informationen zur Verfügung stünden. Da Marktteilnehmer nur bedingt rational handeln, liegt das Preisniveau meistens über- oder unterhalb des fairen Werts. Ein Wertpapier ist dann überkauft oder überverkauft.
Fibonaccis: Huddleston nennt diese Preisregionen Premium und Discount. Diese identifizierst Du mit der Fibonacci-Level 0,5. Liegt das Preisniveau darüber, befindet sich das aktuelle Preisniveau im Premium-Bereich. Liegt er unter der Ratio, befindet sich das Preisniveau im Discount-Bereich.
Differenz – Fair Value Gap: Eine Fair Value Gap (FVG) beschreibt Marktineffizienzen, wodurch eine Lücke zwischen dem ”fairen Wert” und dem aktuellen Preis entsteht. Der Markt tendiert dazu, stets zum fairen Wert zurückzukehren. Es entsteht eine Konstellation dreier Kerzen. Ein bullischer FVG bildet sich zwischen dem Hoch der ersten und dem Tief der dritten Kerze, ein bärischer FVG zwischen dem Tief der ersten und dem Hoch der dritten Kerze.
ICT Trading Strategie: Silver Bullet
Die 5 beschriebenen Grundkonzepte nutzt Michael Huddleston, um daraus eine Strategie zu entwickeln, die ich Dir nun vorstellen möchte. Sie zählt zu den Strategien des Intraday-Handels. Die Strategie ist eine Konsequenz der Handelsstrategien des Smart Moneys, das innerhalb eines bestimmten Zeitfensters besonders hohe Liquidität und Volatilität erzeugen.
Dadurch entsteht eine Marktsituation, welche die Strategie der Silver Bullet auszunutzen versucht. Die Strategie mutet beinahe wie ein Algorithmus, eine Rechenvorschrift an. Bevor Du die Strategie anwendest, probiere sie auf einem Demokonto aus.
Funktionsweise der Silver Bullet Strategie
Die Silver Bullet Strategie nutzt die vorgestellten Konzepte, um schnelle Gewinnmitnahmen zu realisieren. Du identifizierst die Preisniveaus, wie ich sie Dir im Konzept ”Liquidität” vorgestellt habe, erkennst Verschiebungen und Marktineffizienzen und findest so den passenden Einstiegspunkt, um eine Position zu eröffnen.
Ablauf der Silver Bullet Strategie
Zeitfenster: Zwischen 15:30 und 17:30 Uhr (MEZ) überschneiden sich die Öffnungszeiten der New Yorker und der Londoner Börse. Banken und Finanzinstitute, aber auch private Trader erzeugen dann eine hohe Liquidität und Volatilität. Du bewegst Dich während Deiner Handelssession meistens zwischen Minuten- und Stundencharts, um die Marktstruktur auszumachen.
Identifizierung von Liquidität: Um eine hohe Liquidität zu identifizieren, wechselst Du zunächst in ein breiteres Zeitfenster. Equal Highs und Equal Lows verraten Dir, wo sich potenzielle ”Liquiditätszonen” befinden. Dort wurden am Vortag (je nach Zeitfenster auch mehrere Tage zuvor) viele Limit Orders gesetzt. Warte darauf, bis das Preisniveau diese Liquiditätszonen erreicht.
Charakterwechsel mit Displacement: Um einen Charakterwechsel und damit eine Verschiebung des Preisniveaus möglichst schnell auszumachen, sind 5-Minuten-Charts oder gar noch kleinere Zeitfenster nötig. Findet eine impulsive Preisbewegung statt, könnte eine Trendumkehr stattfinden. Du siehst daran, dass sich das Smart Money in Bewegung setzt.
Identifizierung der Fair Value Gap (FVG): Durch den Charakterwechsel mit Displacement entsteht im Regelfall nun der FVG in Richtung des sich bildenden Trends. Dieser Moment ist wichtig, weil Du hier in den Markt einsteigst. Zur Erinnerung: Der FVG stellt sich durch die Anordnung der drei spezifischen Kerzen dar.
Limit Order setzen: Wenn Du Deine Limit Order setzt, sollte dies innerhalb der sich überschneidenden Öffnungszeiten der New Yorker und Londoner Börse geschehen, da in diesem Zeitraum die Liquidität hoch ist. Die Position eröffnest Du am Ende der FVG. Je nach Trend shortest Du oder positionierst Dich long. Hier solltest Du schauen, ob Du im Premium- oder Discount-Bereich liegst.
Gewinnziel setzen und Risiko abschätzen: Das Risikomanagement bleibt Dir überlassen. Klassisch und empfehlenswert ist ein Take-Profit- und Stop-Loss-Verhältnis von 2:1. Demnach riskierst Du für jeden Euro Gewinn einen Verlust von 50 Cent. Vergiss bei Deinen Trades nicht die weiteren Gebühren, die den Gewinn schmälern.
Lohnt sich des ICT-Handels?
Natürlich gibt es Trader, die mit diesem Konzept erfolgreich sind. Die Ideen sind prinzipiell auch nicht unbedingt neu, sondern zu einem großen Teil lediglich neu verpackt.
Wenn Du Dich für die Strategien interessierst, spricht nicht viel gegen die Umsetzung. Ich persönlich arbeite lieber mit den klassischen Terminologien, weil es hier noch deutlich mehr Modelle und Ideen gibt.
Gleichzeitig ist der Kreis des ICT Tradings noch recht klein. Ansprechpartner und Gleichgesinnte zu finden, dürfte schwierig sein. Es kann sich ebenfalls lohnen, die Strategien in die Standardterminologie zu übertragen und somit auf ähnliche Weise umzusetzen.
Vor- und Nachteile von ICT-Trading
Vorteile:
Einheitliches Konzept mit bewährten, aber auch frischen Ideen.
Die Konzepte sind inhaltlich durchaus schlüssig.
Tiefe und durchdachte Strategien möglich.
Auf allen Märkten anwendbar.
Vermittelt Marktverständnis.
Nachteile:
Viel Einarbeitungszeit nötig.
Nicht alles ist neu.
Wie viel Geld kann ich mit ICT-Handel verdienen?
Im Grunde kann ich die Frage wie bei jeder anderen Strategie beantworten: Es kommt darauf an. Du kannst jede Strategie an Dein Risikoprofil anpassen. Das bedeutet in erster Linie, Deine Positionsgrößen zu bestimmen, mögliche Hebel sowie Stop-Loss- und Take-Profit-Kurse anzupassen. Das Risiko wird auch durch Dein vorhandenes Startkapital bestimmt.
Mit viel Geld ist es deutlich einfacher, hohe Umsätze zu generieren – auch ohne viel Risiko. Um mit geringem Kapital viel Geld zu verdienen, musst Du ein deutlich höheres Risiko eingehen. Verluste sind dann allerdings nicht unwahrscheinlich.
Bei welchen Assets wird der ICT Handel angewandt?
Der ICT Handel funktioniert mit allen Assets. Du kannst sowohl Devisen als auch Aktien, Anleihen, Indizes, Kryptowährungen oder Rohstoffe handeln. Ich empfehle Dir jedoch, die Strategien an die Volatilität und Liquidität der Märkte anzupassen.
FAQ – ICT Trading
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Christian Böttger
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Über den Autor:
Christian Böttger ist hauptberuflich Trader und Mentor, der sowohl kurzfristige Trades als auch langfristige Investments mit überragender Trefferquote durchführt. Auf Finanzradar.de teilt er seine Analysen sowie praktische Erfahrung und hat besonders für Anfänger den einen oder anderen Kniff parat. Mehr über Christian erfährst Du hier.