Das Order Block Trading ist im Wesentlichen eine Form des Zonen-Tradings, wobei Dir hier die Begriffe Unterstützung und Widerstand wahrscheinlich schon bekannt sind.

Hierbei ist die Idee dahinter, dass es bestimmte Preiszonen im Trading Chart gibt, in denen große institutionelle Trader ihre Orders platzieren. Genau solche Zonen nennt man „Order Blocks“, in denen der Markt wahrscheinlich eine bedeutende Reaktion zeigen wird.

Ich gehe in diesem Beitrag etwas genauer darauf ein, was das in der Praxis beim Trading zu bedeuten hat und wie Du das Orderblock Trading für Dich nutzen kannst:

Meiner Erfahrung treten Orderblöcke eher in größeren Zeitrahmen wie Stunden- oder Tages-Charts auf.

Orderblock Trading: Hierbei achten wir auf die Spuren, die große Marktteilnehmer hinterlassen, indem wir uns die Preiszonen anschauen, in denen große Orders platziert wurden. Nach einem Rücklauf in diese Zonen und einer Bestätigung, zum Beispiel durch die Price Action, wird die Position eröffnet.

Markteinstieg Beispiel: Wenn der Preis in einen Order Block zurückläuft und eine Hammerkerze in dieser Zone bildet, steige ich nach der Bestätigung in den Trade ein und setze den Stop-Loss zum Beispiel unter den Order Block. Diese Konfluenz zeigt nämlich oft eine mögliche Umkehr.

Orderblock Trading

Kurzüberblick: Orderblock Trading

Was ist ein Orderblock? – Preiszone mit institutionellen Großorders.

Wie entstehen Order Blocks? – Durch große Orders die gestaffelt sind.

Orderblöcke erkennen – Seitwärtsphase gefolgt von starker Bewegung.

Trade-Einstieg planen – Rücklauf in die Zone abwarten.

Wichtige Bestätigungssignale – Hammerkerze, Engulfing, oder Doji.

Stop-Loss / Risikomanagement – SL unter/über dem Orderblock.

Vor- und Nachteile – Präzise Einstiege, aber Geduld & Skills notwendig.

FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Orderblock Trading.

Was ist ein Order Block?

Rein visuell betrachtet, sehen Orderblöcke die Du auf Deinem Chart sehen kannst, einfach wie klassische Unterstützungs- und Widerstandszonen aus, da beide Preisbereiche markieren, in denen der Markt eine Reaktion zeigt.

Der Preis prallt dort also immer wieder ab, was den großen Kauf- oder Verkaufsaufträge geschuldet ist, die von großen institutionellen Tradern platziert worden sind. Solche großen Orders werden schrittweise ausgeführt, um den Markt nicht sofort stark zu bewegen. Ein Order Block ist also die Summe dieser zahlreichen Orders.

Widerstand Technische Analyse Praxisbeispiel
Sogenannte Orderblöcke zeigen sich als markante Preiszonen im Chart, an denen der Kurs immer wieder abgewiesen wird.

Wie entstehen Order Blocks?

Immer dann, wenn große Marktteilnehmer wie zum Beispiel Banken oder Hedgefonds mit erheblichen Summen handeln und entsprechende Orders platzieren, entstehen solche Orderblöcke.

Weil die Orders nicht alle auf einmal ausgeführt werden können, entstehen Seitwärtsphasen im Markt, die starke Preisbewegungen vorbereiten und Order Blocks schaffen:

Price Action Range - Unterstützung und Widerstand
Durch Orderblöcke bilden sich häufig Seitwärtsphasen im Markt.

Die Orders werden also über mehrere Transaktionen und Zeiträume verteilt, wodurch zunächst eine ausgeglichene Marktphase entsteht. In diesem Zeitraum wird der Markt sozusagen auf eine größere Bewegung vorbereitet. Sie erfolgt, sobald alle Orders ausgeführt sind und die nächste starke Kursbewegung einsetzt.

Beachte: Order Blocks führen zu den wichtigen Zonen oder Ranges im Markt, die wir uns im Rahmen unserer Chartanalyse immer markieren. Sobald der Markt in diese Zone zurückkehrt, wird diese als potenzieller Einstiegspunkt verwendet, weil ja hier zuvor große Orders platziert wurden.

Order Blocks im Chart erkennen

Um Order Blocks gezielt zu erkennen, musst Du auf einige klare Merkmale achten, die sie von normalen Unterstützungs- und Widerstandszonen unterscheiden:

1

Impulsbewegung erkennen

Suche zunächst nach einer Zone, die einer starken Kursbewegung vorausgeht. Diese impulsive Bewegung bedeutet, dass der Preis plötzlich und stark in eine Richtung geht, was auf besonders große Orders von institutionellen Tradern hinweist.

2

Konsolidierungs- oder Umkehrphase

Wir sehen also: Vor der impulsiven Bewegung bewegt sich der Markt seitwärts. Genau diese Phase ist es, in der die großen Orders zum Beispiel von Banken platziert werden, bevor der Preis sprunghaft in die eine oder andere Richtung ausbricht.

3

Rücklauf in den Order Block

Ein weiterer Hinweis auf einen Order Block ist, dass der Preis oft später in genau diese Zone zurückkehrt. Sollte sich zum Beispiel eine weitere starke Reaktion wie ein großer Pullback in der Zone zeigen, können wir vermuten, dass wahrscheinlich institutionelle Orders in dieser Zone aktiv sind.

4

Volumenanstieg

Ein weiteres Indiz für einen Order Block ist der Volumenanstieg während oder nach einer starken Bewegung aus dieser Zone. Institutionelle Trader handeln oft mit großem Volumen, was sich in diesen impulsiven Bewegungen widerspiegelt.

5

Bestätigung durch Price Action

Wenn der Preis in die Zone zurückkehrt, suche ich nach weiteren Price Action-Signalen wie Hammerkerzen, Engulfing Candles oder Dojis, um den Order Block als Einstiegspunkt zu bestätigen.

Rücklauf in den Order Block: Der Schlüssel zum Einstieg

Erst der Rücklauf in den Order Block bietet mir ein starkes Einstiegssignal, da es darauf hindeutet, dass der Preis in eine Zone zurückkehrt, in der institutionelle Trader zuvor große Orders platziert haben. Eine starke Preisreaktion bestätigt oft eine mögliche Umkehr.

Beispiel-Setup für Short-Trade

Beispiel: Der Preis steigt stark an, erreicht eine Widerstandszone (Order Block) und fällt anschließend. Später kehrt der Preis in diese Zone zurück, wo bereits institutionelle Verkäufe stattfanden. Nach einer erneuten Preisreaktion (Umkehrkerze), habe ich das Signal für einen guten Short-Einstieg.

Kerzenmuster technische Analyse richtig traden in der Praxis
Die Hammerkerze an der Unterstützung (Order Block) bietet eine interessante Long-Chance.

Bestätigungssignale in der Order Block-Zone

Hammerkerze: Steht zum Beispiel für eine bullische Umkehr, wenn der Preis im Order Block stark nach oben abprallt.

Bullish/Bearish Engulfing: Ein großes Kerzenmuster umschließt die vorherige Kerze, was natürlich ebenfalls eine Trendumkehr andeutet.

Doji: Zeigt zunächst Unsicherheit im Markt an und kann aber auf eine bevorstehende Trendwende hinweisen.

Break of Structure (BOS): Ein vorheriges Hoch/Tief wird gebrochen, was auch für eine Trendumkehr stehen kann.

Volumenanstieg: Ein plötzlicher Volumenanstieg innerhalb des Order Blocks bestätigt institutionelle Aktivität und Preisreaktionen.

Einsatz von Stop-Loss und Risikomanagement

Das ist grundsätzlich garnicht kompliziert. Beim Order Block Trading wird der Stop-Loss einfach unterhalb bei Long-Trades oder oberhalb bei Short-Trades des Order Blocks gesetzt.

Der Grund dafür ist, dass der Order Block hier einfach als Unterstützung oder Widerstand fungiert. Sollte der Preis den Order Block durchbrechen, wäre das zum Beispiel ein Hinweis darauf, dass die ursprüngliche Analyse falsch war und der Markt sich in die entgegengesetzte Richtung bewegt.

Order Block Trading: Vor- und Nachteile

Vorteile:

Genaue Einstiegspunkte durch Zonen

Hohe Wahrscheinlichkeit für starke Kursreaktionen

Eindeutiges Stop-Loss-Level

Nutzt Marktbewegungen der „großen Player“ aus

Interessant für Range und Breakout Trading

Nachteile:

Benötigt Erfahrung & „Skill“

Fehlsignale durchaus möglich

Geduld notwendig bis der Rücklauf erfolgt

Genaue Analyse und Bestätigung

Plötzlicher Volatilitätsanstieg möglich

FAQ – Order Block Trading

Was ist ein Order Block?
+
Das sind markante Zonen bzw. Preislevel, die potenzielle Einstiegspunkte aufzeigen, da der Markt oft darauf reagiert. Sie entstehen dadurch, dass institutionelle Trader große Orders platzieren.
Warum funktionieren Order Blocks?
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Order Blocks funktionieren, weil sie institutionelle Handelszonen darstellen, in denen große Marktteilnehmer aktiv sind. Der Preis reagiert oft stark auf diese Zonen, da dort bedeutende Orders platziert werden.
Welche Bestätigungssignale gibt es für Order Blocks?
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Häufige Signale sind Hammerkerzen, Bullish/Bearish Engulfing, Doji, Break of Structure oder Volumenanstieg. Diese Indikatoren helfen, den Einstieg zu bestätigen und das Risiko zu minimieren.
Christian Böttger

Christian Böttger

Über den Autor Finanzexperte und Ausbilder für Trading mit über 6 Jahren Erfahrung an der Börse.

Vollzeit-Trader

"Egal in welcher Marktphase man sich befindet – mit meinen Strategien kann ich seit über 6 Jahren flexibel im Markt erfolgreich agieren!"

>75% Trefferquote

+6 Jahre Erfahrung

>100K € Jahresgewinn

Über den Autor:

Christian Böttger ist hauptberuflich Trader und Mentor, der sowohl kurzfristige Trades als auch langfristige Investments mit überragender Trefferquote durchführt. Auf Finanzradar.de teilt er seine Analysen sowie praktische Erfahrung und hat besonders für Anfänger den einen oder anderen Kniff parat. Mehr über Christian erfährst Du hier.