Der Parabolic SAR (Stop an Reverse) zeigt Dir an wann Du in einen Trend ein- sowie aussteigen könntest. Er gehört somit zur Gruppe der Trendfolge Indikatoren.

Im Chart wirst Du ihn meist als geschwungene Punktlinie finden. Du kannst ihn aber auch anders anzeigen lassen. Mehr dazu im Beitrag:

Einfache Anwendung des Parabolic SAR
Parabolic SAR

Kurzüberblick: Parabolic SAR

#1 Was ist der Parabolic SAR? – Kurze Erklärung & Definition.

#2 Parabolic SAR Interpretation – Bewegungen beschleunigen sich.

#3 Trading Strategien – Ich zeige Dir 3 einfache Anwendungen.

#4 Berechnung des Indikators – Mathematische Formel.

#5 FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Parabolic SAR Indikator.

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Was ist der Parabolic SAR Indikator?

Der Parabolic Stop and Reverse (SAR) ist ein Trendindikator in der technischen Analyse, der zur Identifikation der Trendrichtung verwendet wird. Er trifft zugleich aber auch eine Aussage darüber wo Trends möglicherweise enden! Die Grundidee ist, dass die Wahrscheinlichkeit des Trendendes steigt, je länger der Trend (zeitlich) läuft.

Der Indikator wird in der Praxis gerne für Einstiege in die übergeordnete Trendrichtung sowie den Ausstiegen durch einen Trailing Stop-Loss verwendet. Ich lasse mir den Indikator gerne gepunktet anzeigen, aber Du kannst auch eine durchgezogene Linie nutzen.

Beachte: Der Indikator hat nur eine Aussage über die Trendrichtung, nicht die Trendstärke. Dazu kann man bspw. den ADX nutzen, welcher übrigens vom selben Typ erfunden wurde (J. Welles Wilder)

Parabolic SAR Interpretation

Der Parabolic SAR definiert sich in erster Linie über den Faktor Zeit und sagt aus: Je länger ein Trend dauert, desto mehr wächst die Wahrscheinlichkeit auf sein Ende. Durch das Betrachten der Extrempunkte im Chart (also Hochs & Tiefs) sowie einem Beschleunigungsfaktor wird ein Wert errechnet, welcher sich immer mehr dem aktuellen Kurs nähert.

Wird der Indikator Wert gekreuzt, so ist dies ein Anzeichen auf ein mögliches Trendende und der gleichzeitige Start einer Bewegung in die Gegenrichtung.

Einer meiner Vorträge zum Parabolic SAR Indikator
Einer meiner Vorträge zum Parabolic SAR Indikator

Beachte: Es ist verlockend in beide Richtungen Long und Short zu wechseln, aber es ist sinnvoller in der Praxis nur Signale in die übergeordnete Trendrichtung mitzunehmen! Das Gegensignal kann man für den Exit der Position nutzen.

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3 Parabolic SAR Strategien und Beispiele

Strategie 1: Grundlegendes Vorgehen – Kreuzt der Kurs den PSAR, so entsteht ein Signal, wobei durch einfache Charttechnik der Einstieg optimiert wird.

Strategie 2: Parabolic SAR und EMA – Um den übergeordneten Trend zu filtern wird ein EMA genutzt. Liegt der Kurs drüber, wird Long gehandelt.

Strategie 3: Parabolic SAR mit DM-System – Mit dem ADX wird die Trendstärke und mit dem PSAR die Richtung bestimmt. Nur starke Trends werden gehandelt.

Strategie 1: Grundlegendes Vorgehen

Starke Signale bei Körperkerzen
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Indikator im Chart einfügen

Klicke in Deiner Chartsoftware (bspw. Tradingview) auf „Indikatoren“ und suche nach dem Parabolic SAR. Falls Du MetaTrader nutzt, dann klicke auf „Einfügen“ > „Indikatoren“ > „Tendenz“ > „Parabolic SAR“. Grundsätzlich hat jede Plattform den Indikator 🙂

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Starkes Signal abwarten

Ein Signal entsteht bei Kreuzung des Kurses mit dem Parabolic SAR. Signale sind in dieser Strategie nur valide, wenn sie mit einer Körperkerze stattfinden! Dojis, Hammer, etc sind nicht gültig.

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Position eröffnen und Stop-Loss setzen

Kommt es zum starken Signal kannst Du eine Position mit sinnvollem Stop-Loss unter dem Parabolic SAR oder einem markanten Verlaufstief setzen.

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Exit des Trades

Suche nach einem Widerstand um eine Long Position zu beenden (=fester Take Profit) oder lasse den Trade so lange laufen bis es zu einer Gegenkreuzung des Kurses mit dem Indikator kommt.

Strategie 2: Parabolic SAR und Gleitender Durchschnitt (MA)

Parabolic SAR mit einfachem EMA Filter
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Indikatoren einfügen und einstellen

Füge den Parabolic SAR sowie den Exponential Moving Average (EMA) in den Chart ein. Lasse den PSAR unverändert. Stelle beim EMA eine Periode von 100 ein.

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Trend analysieren als Filter

Liegt der Kurs über dem EMA, so wird nur nach Kauf Signalen geschaut. Liegt der Kurs hingegen unter dem EMA werden nur Short Signale beachtet. Der EMA zeigt uns also den übergeordneten Trend an.

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Parabolic Signal abwarten

Warte auf ein sauberes Signal in die entsprechende Trendrichtung ab wie in Strategie 1 – hier ist Geduld gefragt!

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Position eröffnen und Stop-Loss setzen

Ein sauberes Signal in Trendrichtung darf gehandelt werden mit einem Stop-Loss unter dem Parabolic SAR. Als Exit bietet sich bspw. die Gegenkreuzung des Indikators mit dem Kurs an.

Strategie 3: Parabolic SAR mit DM-System

ADX und Parabolic SAR Indikator
ADX und Parabolic SAR Indikator
1

Indikatoren im Chart einfügen

Füge den Average Directional Index (ADX) sowie den Parabolic SAR im Chart ein. Du brauchst keine Einstellungen der Indikatoren vornehmen.

2

ADX als Filter beobachten

Für den ADX als Trendstärke Indikator gilt: Je höher der Wert desto besser! Ab 25 spricht man von einem starken Trend; ab 50 sogar von einem sehr starken Trend. Es sollen nur Signale umgesetzt werden, wenn eine entsprechende Trendstärke vorhanden ist, da dies die Wahrscheinlichkeit der Trendfortsetzung deutlich erhöht.

3

Parabolic SAR Signal abwarten

Kommt es zum sauberes Signal mittels Körperkerze in die übergeordnete Trendrichtung während der ADX einen hohen Wert hat, so kann eine Position in jene große Trendrichtung eröffnet werden.

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Position eröffnen und Stop-Loss setzen

Du kannst es Dir denken: Der Stop-Loss wird sinnvollerweise unter den Parabolic SAR bzw. ein markantes Verlaufstief gesetzt (falls Du long bist). Selbiges gilt mit umgekehrter Logik natürlich für Abwärtstrends und Short Trades.

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Berechnung des Parabolic SAR Indikators

Die Grundlage für die Berechnung bilden Perioden, welche die zuvor erzielten Hochs und Tiefs der Kursentwicklung aufgreifen. Mathematische Grundlagen für die Bestimmung jedes einzelnen Punkts eines Parabolic SAR, die später im Chart auftauchen, bestehen aus dem zuvor erzielten SAR-Wert in Kombination mit dem derzeitigen SAR-Wert sowie dem Beschleunigungsfaktor (AF). Die Formel, die sich aus diesen drei Elementen zusammensetzt, lautet wie folgt:

Neuer SAR-Wert = Aktueller SAR-Wert + AF (Beschleunigungsfaktor) x (derzeitiger Extrempunkt – aktueller SAR-Wert)

Zum besseren Verständnis ein paar weitere Erklärungen:

Extrempunkt (EP): Extrempunkt oder EP ist der Name für den entweder höchsten oder niedrigsten Kurswert innerhalb der aktuellen Periode. Innerhalb dieses Zeitfensters liegt jeweils nur ein Extrempunkt vor. In einem Aufwärtstrend handelt es sich um einen Hochpunkt und in einem Abwärtstrend um einen Tiefpunkt.

Beschleunigungsfaktor (AF): Der Acceleration Factor oder auf Deutsch Beschleunigungsfaktor weist eine Standardeinstellung von 0,02 auf. Als variabler Wert innerhalb der Formel erhöht sich der Beschleunigungsfaktor, sobald ein neuer Extrempunkt erreicht ist. Die automatische Erhöhung erfolgt um weitere 0,02. Als Endpunkt gilt das Erreichen eines Werts von 0,20.

Sinkender parabolischer SAR-Wert: Die Berechnung eines sinkenden parabolischen SAR-Werts basiert auf einer eigenständigen Formel. Diese lautet: Aktueller SAR-Wert = Vorheriger SAR-Wert – Vorheriger Beschleunigungsfaktor x (Vorheriger Extrempunkt – Vorheriger SAR-Wert). Der AF wird in diesem Fall übernommen und nicht erhöht und von dem vorherigen SAR-Wert abgezogen (Subtraktion).

Steigender parabolischer SAR-Wert: Dem steigenden parabolischen SAR-Wert wird ebenfalls eine separate Formel zugewiesen. Diese Formel setzt sich zusammen aus: Aktueller SAR-Wert = Vorheriger SAR-Wert + Vorheriger Beschleunigungsfaktor x (Vorheriger Extrempunkt – Vorheriger SAR-Wert). In diesem Fall findet eine Addition zwischen dem Beschleunigungsfaktor und dem vorherigen SAR-Wert statt.

Interpretation der Werte: Der Parabolic SAR erlaubt im Wesentlichen zwei Interpretationen. Ein Signal für einen Aufwärtstrend liegt vor, wenn sich der Indikator unter dem Kurs befindet. Für einen Abwärtstrend spricht, wenn der Parabolic SAR über dem Kurs anzutreffen ist.

FAQ – Parabolic SAR

Für was nutzt man den Parabolic SAR?
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Dieser Trendfolge-Indikator ist unter anderem bekannt für die Stop and Reverse Strategie, bei welcher die Anleger sowohl steigende als auch fallende Kurse für das Eröffnen neuer Positionen nutzen.
Wie funktioniert der Parabolic SAR Indikator?
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Der Parabolic SAR Indikator erscheint im Chart als eine Aneinanderreihung von Punkten. Jeder dieser Punkte ist vergleichbar mit den Kerzen in einem Candlestick Chart einem bestimmten Zeitraum zuzurechnen. Die Darstellung entspricht den jeweiligen Hoch- oder Tiefpunkten in der Spanne dieses Zeitraums.
Wie interpretiert man den Parabolic SAR?
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Die Interpretation orientiert sich an den Punkten im Chart. Liegt der Parabolic SAR über dem Kurs, zeichnet sich ein Abwärtstrend ab. Von einer Trendumkehr zu einem Aufwärtstrend ist die Rede, wenn der Indikator unterhalb des Kurses anzutreffen ist.
Welche Strategien gibt es für den Parabolic SAR Indikator?
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Mit dem Parabolic SAR Indikator stehen mehrere Strategien in Zusammenhang. Die Basis bildet die Stop und Reverse Strategie, in der die Anleger im Wechsel Positionen schließen und in die andere Richtung eröffnen. Weitere Strategien bestehen aus der Kombination dieses Indikators mit DM-Systemen oder dem Gleitenden Durchschnitt.
Wie berechnet man den Parabolic SAR?
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Für die Berechnung wird eine Formel verwendet. Diese Formel lautet:

Neuer SAR-Wert = Aktueller SAR-Wert + AF (Beschleunigungsfaktor) x (derzeitiger Extrempunkt – aktueller SAR-Wert)

Hinzukommen weitere Abwandlungen dieser Formel für die Berechnung des sinkenden und steigenden parabolischen SAR-Werts.

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Für Anfänger & Fortgeschrittene

Christian Böttger

Über den Autor Finanzexperte und Ausbilder für Trading mit über 6 Jahren Erfahrung an der Börse.

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Über den Autor:

Christian Böttger ist hauptberuflich Trader und Mentor, der sowohl kurzfristige Trades als auch langfristige Investments mit überragender Trefferquote durchführt. Auf Finanzradar.de teilt er seine Analysen sowie praktische Erfahrung und hat besonders für Anfänger den einen oder anderen Kniff parat. Mehr über Christian erfährst Du hier.