Der Ichimoku Indikator hilft bei der Identifizierung sowie dem Erkennen von Unterstützungen und Widerständen. Dazu besteht er aus insgesamt 5 Linien, wobei 2 sich zu einer Wolke kombinieren lassen.
Typischerweise nutzt man den Ichimoku auf Tageschart, aber Du kannst ihn auch in kleineren Zeiteinheiten anwenden. Alles weitere im Artikel:
Kurzüberblick: Ichimoku Cloud
#1 Was ist der Ichimoku Indikator? – Kurze Erklärung & Definition.
#2 Berechnung des Ichimoku – Alle Bestandteile einzeln erklärt.
#3 Ichimoku Trading Strategien – Ich zeige Dir 3 Anwendungen
#4 Ichimoku Cloud anzeigen lassen – Tradingview, MetaTrader
#5 Vorteile und Nachteile – Etwas komplex für Einsteiger.
#6 FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Ichimoku Cloud Indikator.
Was ist die Ichimoku Cloud?
Die Ichimoku Cloud, oder „Ichimoku Kinko Hyo“, wurde von einem japanischen Journalisten entwickelt, der ein System suchte, das mit einem Blick die Marktstimmung, Trendstärke und potenzielle Ein- und Ausstiegspunkte zeigen kann. Den Indikator Name kannst Du auch als „Alles auf einen Blick“ übersetzen – was sehr treffend ist, da er sowohl die Trendrichtung als auch mögliche Einstieg- und Aussteigsignale liefert. Dazu besteht er aus vielen Teilen:
Tenkan-Sen = Konvertierungs Linie: Zeigt den kurzfristigen Trend.
Kijun-Sen = Basis Linie: Zeigt den mittelfristigen Trend.
Chikou Span = Nachlaufende Linie: Hinweis auf Trendstärke.
Senkou Span A = Führende Spanne A: Teil der Wolkenbegrenzung.
Senkou Span B = Führende Spanne B: Teil der Wolkenbegrenzung.
Kumo = Wolke: Die Breite gibt auch Hinweise zur Marktvolatilität.
Beachte: Vor allem die Wolke dient als Unterstützung bzw. Widerstand im Chart. Allein schon wenn Du diese betrachtest, kannst Du mögliche Trading Setups finden. Ist der Kurs drüber, so dient sie als möglich Unterstützung; ist der Kurs drunter als möglicher Widerstand.
Berechnung des Ichimoku Cloud Indikators
Du musst nicht alles selbst berechnen, moderne Trading-Plattformen übernehmen das. Dennoch ist es durchaus sinnvoll zu verstehen, wie die einzelnen Linien berechnet werden:
Tenkan-Sen = Konvertierungs Linie: Der Durchschnitt aus höchstem Hoch und tiefstem Tief der letzten 9 Perioden.
Kijun-Sen = Basis Linie: Durchschnitt aus höchstem Hoch und tiefstem Tief der letzten 26 Perioden.
Chikou Span = Nachlaufende Linie: Aktueller Schlusskurs, jedoch 26 Perioden zurückversetzt im Chart dargestellt.
Senkou Span A = Führende Spanne A: Durchschnitt von Tenkan- und Kijun-Linie, 26 Perioden in die Zukunft versetzt.
Senkou Span B = Führende Spanne B: : Durchschnitt aus höchstem Hoch und tiefstem Tief der letzten 52 Perioden, ebenfalls 26 Perioden in die Zukunft verschoben.
Kumo = Wolke: Wird aus Senkou Span A & B gebildet und eingefärbt.
Trading Strategie mit der Ichimoku Cloud
Die Ichimoku Cloud eignet sich ziemlich gut für Trend- und Breakout-Strategien. Ich warte zum Beispiel, bis der Preis die Wolke durchbricht, bevor ich einsteige. Oder ich nutze die nachlaufende Linie als zusätzliche Bestätigung. Verschiedene Strategien lassen sich auch sinnvoll kombinieren.
Trendfolgestrategie
Klassische Trendfolgestrategien funktionieren mit der Ichimoku Cloud sehr gut. Hierbei handle ich nur in die Richtung des bestehenden Trends, also Long, wenn der Preis über der Wolke liegt, und Short, wenn er darunter liegt.
Für die Signalbestätigung solltest Du aber noch weitere Indikatoren und zum Beispiel die Price Action lesen. Ein großer Vorteil dieser Strategie liegt darin, dass sie wirklich eindeutige Regeln für den Einstieg vorgibt.
Kumo Breakout-Strategie
Auch der Kumo Breakout ist ein mächtiges Signal, das auf einen Richtungswechsel oder eine Trendverstärkung hinweist. Hier achte ich darauf, ob der Preis die Wolke vollständig und mit Momentum durchbricht.
Bei einem Ausbruch über die grüne Wolke gehe ich Long, bei einem Durchbruch unter roter Wolke Short. Die besten Ergebnisse liefert dieser Ansatz bei starken volatilen Märkten und Zeitrahmen wie dem Tages- oder Wochenchart.
Allerdings ist bei dieser Strategie auch entsprechend Geduld gefragt. Ein erfolgreicher Kumo Breakout benötigt zusätzliche Bestätigungssignale, wie zum Beispiel größer werdendes Volumen und ich achte stets darauf, nicht in Fehlsignale zu geraten.
Chikou-Span-Strategie
Für die sogenannte „Chikou-Span-Strategie“ nutze ich die nachlaufende Linie, die den Preis 26 Perioden zurückverfolgt um den aktuellen Trend zu bestätigen. Ich überprüfe, wie die Chikou-Span den aktuellen Preis kreuzt.
Wenn die Linie den Preis von unten nach oben durchbricht und oberhalb der Wolke bleibt, zeigt das eher einen starken Aufwärtstrend an und ich tendiere zu einer Long-Position.
Die Chikou-Span ist für mich oft ein guter zusätzlicher Anhaltspunkt, bevor ich in eine Position einsteige, da sie die aktuelle Marktdynamik mit der jüngsten Vergangenheit vergleicht.
Ichimoku Cloud etwas optimieren
Anpassen der Zeitperioden: Wenn Du die Standard-Einstellungen (9, 26, 52) anpasst, kann sich die „Reaktivität“ der Cloud auf Veränderungen im Markt erhöhen oder verringern. Kürzere Zeiträume machen die Wolke reaktionsschneller, wodurch sie bei kleineren Schwankungen im Markt schneller „mitgeht“. Das kann die Wolke „schmaler“ machen und für mehr kurzfristige Signale sorgen.
Zusätzliche Indikatoren zur Volatilitätsmessung: Kombiniere den Ichimoku-Indikator mit einem Volatilitätsindikator, wie z.B. den ATR (Average True Range). So kannst Du die tatsächliche Schwankungsbreite des Marktes besser im Blick behalten und den Ichimoku-Indikator entsprechend interpretieren.
Testen verschiedener Zeitrahmen: Unterschiedliche Zeitrahmen ändern die Darstellung der Wolkenbreite und deren Schwankungen. Höhere Zeitrahmen (z. B. 4-Stunden- oder Tageschart) führen oft zu „breiteren“ und stabileren Wolken, während kürzere Zeitrahmen oft schmalere, aber reaktionsschnellere Wolken erzeugen.
Ichimoku Cloud anzeigen lassen
Ichimoku Cloud Indikator Vor- und Nachteile
Vorteile:
Übersichtliche Trend- und Zonenanzeige
Unterstützt klare Einstiegs- und Ausstiegspunkte
All-in-One für umfassende Analysen
Visuelle Unterstützung für Entscheidungsfindung
Nachteile:
Etwas komplex für Einsteiger
Mögliche Fehlsignale in Seitwärtsmärkten
Braucht für kurze Zeitrahmen andere Einstellungen
Interpretation erfordert Übung und Erfahrung
FAQ – Ichimoku Cloud Indikator
Jetzt Videokurs sichern!
Christian Böttger
Vollzeit-Trader
>75% Trefferquote
+6 Jahre Erfahrung
>100K € Jahresgewinn
Über den Autor:
Christian Böttger ist hauptberuflich Trader und Mentor, der sowohl kurzfristige Trades als auch langfristige Investments mit überragender Trefferquote durchführt. Auf Finanzradar.de teilt er seine Analysen sowie praktische Erfahrung und hat besonders für Anfänger den einen oder anderen Kniff parat. Mehr über Christian erfährst Du hier.