In den folgenden Abschnitten möchte ich Dir mal das Pair Trading etwas vorstellen, das gerne auch mal als Grundlage für kurzfristige Trading-Strategien genutzt wird.
Beim Pair Trading nutzt man relative Preisänderungen zwischen 2 korrelierten Assets aus. Zum Beispiel kannst Du mit einem Wertpapier eine Long- und mit dem anderen eine Short-Position eingehen und dann von der Differenz in der Kursentwicklung zwischen 2 Assets profitieren.
Pair Trading: Basiert auf der historischen Korrelation zweier Märkte. Die Märkte stehen aufgrund ähnlicher Einflüsse in enger Beziehung zueinander. Du kannst mittels Pair Trading von den Preisdifferenzen dieser beiden Assets profitieren, indem Du den einen Markt kaufst und den anderen verkaufst.
Kurzüberblick: Pair Trading
Durch das Einnehmen einer long Position und einer short Position profitierst Du von den relativen Preisbewegungen.
Die Trading Strategie ist eher für fortgeschrittene Trader geeignet.
Beim Pair Trading geht man davon aus, dass stark korrelierende Märkte zum Gleichgewicht tendieren und Ausreißer zurück pendeln.
Diese Herangehensweise zählt zu den marktneutralen Strategien und nimmt einen Gegenpart zu direktionalen Ansätzen ein.
Was ist Pair Trading?
Im Trading ist das Risikomanagement von hoher Relevanz. Entsprechend bemühen sich Trader, Handelsstrategien zu entwickeln, um potenzielle Verluste möglichst gering zu halten. Aus dem Grundgedanken heraus, Verluste beim Trading möglichst gering zu halten, entspringt die Idee, 2 Märkte gleichzeitig zu handeln.
Das sogenannte Pair Trading grenzt sich dadurch zum Beispiel von der Trendfolgestrategie ab. Während letztere darauf ausgerichtet ist, aus Kursbewegungen zu profitieren, versuche ich mittels Pair Trading, mich von den Kursbewegungen zu lösen.
Um die Pair Trading Strategie zu verstehen, solltest Du den Begriff der Korrelation kennen. Das ist eine statistische Beziehung, die oftmals mit der Kausalität verwechselt wird.
Bei korrelativen Größen verhalten diese sich derart zueinander, dass sie dazu tendieren, sich in die gleiche oder entgegengesetzte Richtung zu entwickeln.
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Definition: Pair Trading ist eine Strategie, die auf der Identifizierung von relativen Wertunterschieden zwischen 2 korrelierten Finanzinstrumenten aus unterschiedlichen Märkten beruht. Sie zielt darauf ab, unterbewertete Positionen zu erkennen und in diese Long zu gehen, während gleichzeitig überbewertete Positionen geshortet werden. Dabei steht die relative Beziehung der beiden Märkte zueinander im Fokus, um von den relativen Preisbewegungen zu profitieren.
Wie funktioniert Pair Trading?
Die gleichförmige, aber nicht gleiche Entwicklung von 2 korrelierenden Märkten sorgt dafür, dass Du etwas mehr Kontrolle über Deine Verluste gewinnst. Verlierst Du auf dem einen Markt, fängst Du (wahrscheinlich) Deine Verluste auf dem anderen Markt ab, da sich beide Märkte eben in dieser Korrelation statistisch gesehen, ähnlich verhalten und sich wieder annähern.
Je höher die Korrelation, desto besser. Die Auswahl der Märkte ist demnach von entscheidender Bedeutung beim Pair Trading. Das erfordert natürlich ein solides Grundwissen über Finanzmärkte.
Genauso wichtig ist allerdings der Zeitpunkt, in dem Du Deine Positionen eröffnest. Um diesen zu identifizieren, verwendest Du Indikatoren, die Dir zeigen, wann die Kursbewegungen der Märkte auseinandergehen.
Beim Pair Trading solltest Du aktiv handeln und die Entwicklungen der Kursverläufe präzise beobachten. Die historischen Daten zeigen Dir, welche Märkte korrelieren, doch politische oder wirtschaftliche Entscheidungen wirken sich durchaus stark auf Kursverläufe aus.
Short Position: Shorten bedeutet, auf fallende Kurse zu setzen. Dabei leihen sich Anleger einen Vermögenswert zu einem bestimmten Kurs, verkaufen diesen zu einem bestimmten Preis und kaufen ihn zu einem späteren Zeitpunkt wieder zurück.
Long Position: Die long Position ist die wohl intuitivere Variante und leicht nachzuvollziehen. Der Anleger setzt auf eine positive Entwicklung des Kursverlaufs. Dazu kauft er ein Wertpapier und verkauft es zu einem späteren Zeitpunkt zu einem höheren Preis weiter.
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Strategie des Pair Trading
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Ich zeige Dir ein Beispiel, wie Du die Strategie umsetzt, damit Du sie besser verstehst, und nehme für die Märkte eine positive Korrelation an. Zunächst ist es erforderlich, dass Du „zwei“ korrelierende Märkte findest.
Um die Ähnlichkeit der Märkte zu bestimmen, stellt Dir Deine Trading Plattform Analysetools zur Verfügung, doch dazu später mehr. Um einen guten Einstiegspunkt zu finden, wartest Du auf Momente, in denen sich die Märkte atypisch auseinander bewegen.
Die Annahme ist nun, dass sich der Kursverlauf wieder annähert, schließlich zeigen die historischen Daten eine (positive) Korrelation auf und Ungleichgewichte pendelten in der Vergangenheit stets zurück.
Der Kurs, der eine Schwächephase aufweist, wird in long Position eingekauft, der starke Kurs dagegen wird geshortet. In Trendfolgestrategien würdest Du mit Indikatoren und Chartanalysen untersuchen, in welche Richtung sich die einzelnen Kurse vermutlich bewegen und davon abhängig machen, ob Du in long Position oder in short Position gehst.
Die Idee der Strategie ist also radikal anders, da Du die Märkte in Beziehung setzt und der Trend im Sinne der Trendfolgestrategie keine Rolle spielt. Verhalten sich beide Märkte entsprechend der Erwartungen, kannst Du davon profitieren.
Fällt einer zum Beispiel aus der Reihe, besteht die Möglichkeit den Verlust der einen Position mit dem Gewinn der anderen aufzufangen. Das klappt aber nicht immer und auch ein Gesamtverlust kann eintreten!
Wie wird die Ähnlichkeit von Positionen bestimmt?
Die Ähnlichkeit definiert sich über den Korrelationskoeffizienten, der sich mit Hilfe verschiedener Formeln berechnen lässt und an deren Ende ein Ergebnis zwischen -1 und +1 herauskommt. Am bekanntesten ist wohl die Pearson-Formel.
Die genaue Berechnung ist ziemlich kompliziert und soll hier nicht thematisiert werden. Wichtig für Dich als Trader ist, was die Ergebnisse aussagen. Um den Korrelationskoeffizienten zu ermitteln, stellen Dir Plattformen passende Tools bereit.
Positiver Wert: Ein positiver Wert bedeutet, dass eine positive Korrelation vorliegt. Die Kurven ähneln einander und steigt der eine Wert, steigt wahrscheinlich auch der andere und umgekehrt.
Negativer Wert: Geht der Korrelationskoeffizient ins Negative, verhalten sich die Kurse entgegengesetzt. Sinkt der eine Kurse in einem gewissen Maße, steigt der andere und umgekehrt.
Zahlwert: Je näher der Zahlwert an 1 liegt, desto stärker die positive Korrelation und desto mehr ähneln sich die Kursverläufe. Je näher der Zahlwert an -1 liegt, desto stärker die negative Korrelation und der eine Kurs macht präziser das Gegenteil des anderen.
Nullwert: Liegt der Korrelationskoeffizient nahe 0, dann haben die Märkte keine Korrelation. Hier würde ich die Finger im Sinne des Pair Tradings davon weg lassen. Handel diese Assets lieber einzeln auf Grund anderer Strategien.
3 typische Beispiele für Pair Trading
Anfängern fällt es oftmals schwer, ein Verständnis aufzubringen, was korrelierende Märkte sind. Abstrakte Erklärungen sind selten hilfreich. Vielmehr entsteht der Aha-Moment dann, wenn konkrete Beispiele den Begriff erläutern. Deshalb stelle ich Dir im folgenden einige korrelierende Märkte vor, die das Verständnis erleichtern sollten.
#1 Beispiel für Aktienpaare
Zahlreiche einleuchtende Beispiele für korrelierende Aktien finden sich in den Ölmärkten wieder, insbesondere, wenn diese aus dem gleichen Land stammen. ExxonMobil und Chevron sind die größten Ölförderer der USA.
Beide sind massiv abhängig vom Rohölpreis am Markt, von der Nachfrage nach Öl, von (wirtschafts-)politischen Entscheidungen (Einfuhrzölle, Protektionismus) oder Umweltpolitik (Einführung von CO2-Preisen, Förderung von E-Autos).
Würden die USA von heute auf morgen Verbrenner verbieten und hohe CO2-Preise einführen, dürften sich mutmaßlich viele Anleger von ihren Aktien trennen und damit der Preis der Aktien drastisch sinken. Hierbei handelt es sich um eine korrelierende Beziehung der Aktien.
Kausal wäre die Beziehung, wenn unabhängig von den genannten Faktoren die Aktien beider Unternehmen miteinander zusammenhingen. Die Aktie von ExxonMobil sinkt, weil die Aktie von Chevron sinkt. Das ist allerdings weder der Fall, noch muss dem so sein.
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# 2 Beispiel für Währungspaare
Während das Aktienpaar ExxonMobil und Chevron ein Beispiel für eine positive Korrelation ist, zeige ich Dir nun eines mit negativer Korrelation. Im Devisenhandel sind die Währungspaare EUR/USD und USD/CHF (CHF ist der Schweizer Franken) bekannt für ihre negative Korrelation.
Das liegt (auch) darin begründet, dass der Schweizer Franken und der USD als sogenannte „Safe- Haven-Währungen“ gelten, also als Währungen, die in wirtschaftlich unsicheren Zeiten Stabilität gewährleisten.
Investoren kaufen sich während dieser Zeit in eine dieser Währungen ein. Wenn etwa der Wert des USD steigt, sinkt der Kurs EUR/USD im gleichen Maße, wie der USD/CHF steigt. Das funktioniert allerdings nur, weil Euro und Schweizer Franken in der gleichen Wirtschaftsregion angesiedelt sind.
# 3 Beispiel für Kryptowährungen
In den Kryptowährungen ist es schwieriger Korrelationen auszumachen. Dennoch finden sich auch dort recht stark korrelierende Währungen wieder. Diese sind übrigens (fast) immer positiver Natur. Das dürfte zum einen am alles dominierenden Bitcoin liegen, vor allem aber auch an regulatorischen Faktoren, dem stark anwachsenden Markt und dem Trend allgemein.
Die Tendenz geht dahin, dass Anleger den Kryptomarkt als einen Markt identifizieren, der von außen insofern stark beeinflusst ist, dass sie ihr Kapital (wieder tendenziell) je nach Marktlage aus allen Kryptos abziehen oder einlagern. Grund dafür ist auch, dass Kryptos eine dezentralisierte Währung und somit nicht abhängig von beispielsweise nationaler Wirtschaft sind.
Beachte: Falle nicht auf Scheinkorrelationen herein. Einige Aktienpaare gleichen sich in erstaunlicher Weise, korrelieren allerdings nicht miteinander. Tatsächlich liegen Korrelationen vor, wenn hinter beliebigen Paaren Variablen liegen, die eine Korrelation begründen. Scheinkorrelationen entstehen nur durch Zufall und genauso zufällig lösen sie sich in Luft auf, während hinter den Ausreißern echter Korrelationen bestimmte Mechanismen stecken.
Das musst Du wissen, wenn Du mit dem Pair Trading beginnen willst
Um mit dieser Vorgehensweise erfolgreich zu sein, bedarf es einer genauen Analyse der betrachteten Märkte. Zunächst musst Du Dir überlegen, welche Märkte tatsächlich miteinander korrelieren und nicht nur zufällig ähnliche Kursverläufe aufweisen. Hier ist tiefergehendes Verständnis für wirtschaftliche Zusammenhänge nötig, um den Einfluss auf die Preisbildung der Paare auszumachen.
Auch deshalb ist es sinnvoll, bei dieser Vorgehensweise mit Fundamentaldaten zu arbeiten. Du solltest Pair Trading zudem als einheitliche Strategie betrachten und Dein Kapital entsprechend steuern. Teile daher Dein für diesen Trade vorhandenes Kapital auf das Paar auf, statt es zu verdoppeln.
Um einen geeigneten Einstieg zu finden, kann es zudem hilfreich sein, auf weitere Werkzeuge der technischen Analyse zurückzugreifen. Sinnvoll ist etwa der Relative Strength Index (RSI), mit dessen Hilfe Du überkaufte und überverkaufte Finanzinstrumente ausmachst.
Gibt es Risiken beim Pair Trading?
Natürlich ist auch diese Trading Strategie kein Allheilmittel. Davon abgesehen, dass Korrelationen nicht zwanghaft zum erwarteten Kursverlauf führen, können sich die Wechselwirkungen gelegentlich auflösen. Das könnte bei groben Fehlentscheidungen eines Managements oder bei einem Marktschock der Fall sein.
Einen geeigneten Ausstieg zu finden, fällt manchmal schwer. Hast Du als Einstiegspunkt das Auseinanderlaufen eines Paars gewählt und der ungewöhnliche Kursverlauf läuft viel länger als geplant, musst Du eine schwere Entscheidung treffen.
Bleibt der ungewöhnliche Verlauf bestehen, besteht das Risiko eines größeren Verlustes. Andernfalls verpasst Du mögliche Gewinne. Die Risiken bleiben bestehen, sie sind beim Pair Trading nur besser verteilt.
Eine aufwendige und präzise Analyse ist ebenso nötig wie ein geeignetes Risikomanagement. Ein weiterer Nachteil ist der doppelte Spread, der zu höheren Kosten führt.
Vor- und Nachteile von Pair Trading
Vorteile:
Die Marktneutralität verringert Risiken
Dadurch weitgehend unabhängig gegenüber Marktschwankungen
Höhere Diversität durch Long- und Short-Position
Dadurch gegenseitige Absicherung
Auf nahezu allen Märkten finden sich sinnvolle Paare
Für Anfänger gibt es einige klassische Beispiele, die sie nutzen können
Durch Relativität unabhängiger von externen Auswirkungen
Nachteile:
Doppelter Spread aufgrund zweier Trades
Geringere Chancen auf hohe Gewinne als bei Trendfolge-Strategien
Änderung der Korrelation – bei weiterhin auseinanderlaufenden Paaren sind Verluste möglich
Ohne tiefgehendes Verständnis für wirtschaftliche Zusammenhänge besteht erhöhtes Risiko
FAQ – Pair Trading
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Christian Böttger
Vollzeit-Trader
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Über den Autor:
Christian Böttger ist hauptberuflich Trader und Mentor, der sowohl kurzfristige Trades als auch langfristige Investments mit überragender Trefferquote durchführt. Auf Finanzradar.de teilt er seine Analysen sowie praktische Erfahrung und hat besonders für Anfänger den einen oder anderen Kniff parat. Mehr über Christian erfährst Du hier.
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