Der Forex- bzw. Devisenhandel zeigt sich gerne sehr volatil und gilt dadurch als besonders risikoreich. Ich trade deshalb lieber öfter mit Indizes.
Allerdings ähnlich wie beim Krypto Trading, ergeben sich aufgrund der höheren Volatilität, beim Devisenhandel häufiger Setups die ein größeres Gewinnpotenzial bieten.
Gleichzeitig sind allerdings auch die Risiken etwas höher. Besonders in Kombination mit einem Hebel, ist der Devisenhandel sehr riskant.
Kurzüberblick: Devisenhandel
#1 Grundlagen des Devisenhandels – Du kaufst und verkaufst Währungen, um von den Wechselkursänderungen zu profitieren.
#2 Exkurs Währungspaare – Im Devisenmarkt werden Währungen immer paarweise gehandelt, wie z.B. EUR/USD.
#3 Der Devisenmarkt: Funktionsweise und Prinzip – Hier gehe ich auf Marktteilnehmer, Handelszeiten und weitere Einflüsse ein.
#4 Trading-Stile für den Devisenhandel – Es gibt verschiedene Stile wie Day-Trading oder Swing-Trading, abhängig von Deiner Haltedauer.
#5 Schritt für Schritt zum Trade – Um einen guten Trade zu machen, analysierst Du zuerst den Markt und setzt dann Deine Strategie um.
#6 Devisenhandel verbessern – Optimiere kontinuierlich Deine Strategie, indem Du aus Deinen bisherigen Trades lernst.
#7 FAQ – Die wichtigsten Fragen zum Devisenhandel.
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Grundlagen des Devisenhandels
Zunächst möchte ich einige Grundbegriffe und Grundlagen klären, bevor ich tiefer in die Materie einsteige:
Was sind Devisen: Devisen sind Fremdwährungen, die im internationalen Handel und auf Finanzmärkten zum Kauf oder Verkauf genutzt werden.
Devisenhandel: Beim Devisenhandel setzen Marktteilnehmer auf steigende und fallende Wechselkurse, die wiederum festlegen, wie viel Geld einer Währung nötig ist, um eine andere zu kaufen. Der Devisenhandel findet so gut wie ausschließlich außerbörslich statt.
Hauptakteure: Auf dem Devisenmarkt sind sowohl Privatpersonen, als auch Institutionen aktiv. Kreditinstitute, Hedgefondsmanager und große Unternehmen beeinflussen die Preisbildung in besonderem Maße.
Währungspaare: Wenn Du Dir auf dem Forexmarkt einen Kurs anschaust, betrachtest Du das Tauschverhältnis eines Währungspaars, z. B. das zwischen dem EUR und dem USD, kurz geschrieben EUR/USD. In diesem Fall ist EUR die Basiswährung und USD die Kurswährung.
Marktzeit: Aufgrund des globalen Handels beginnt in Deutschland die Marktzeit sonntags um 23 Uhr und endet freitags um die gleiche Zeit. Beachte jedoch, dass Dein Online-Broker möglicherweise zu anderen Zeiten öffnet und schließt.
Risiken: Der Devisenmarkt ist volatil und stark bestimmt von externen Einflüssen. Während dieser Umstand viele Anleger abschreckt, lockt er andere genau deshalb an.
Voraussetzungen: Um am Devisenhandel teilzunehmen, benötigst Du eine passende Chartsoftware sowie einen Online-Broker, der Dir Zugang zum Devisenmarkt verschafft.
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Wie funktioniert der Devisenhandel?
Im Devisenhandel spekulierst Du auf die Kursänderungen von Währungspaaren, indem Du mit einer Währung eine andere kaufst und auf den Spot-Markt setzt. Sehr beliebt sind auch Forex CFDs, die mit Hebel große Gewinne ermöglichen, aber auch sehr riskant sind.
Steigender Kurs: Wenn Du das Währungspaar EUR/USD handelst, steigt der Kurs dann, wenn der EUR gegenüber dem USD an Wert gewinnt. Hast Du auf dieses Szenario spekuliert, dann bist Du ”long” gegangen und gehst mit Gewinn aus dem Handel.
Fallender Kurs: Im zweiten Szenario verliert der EUR gegenüber dem USD an Wert. Dadurch fällt der Kurs und Du generierst genau dann Gewinne, wenn Du ”shortest”, also auf einen fallenden Kurs setzt.
Die wichtigen Begriffe des Devisenhandels
Haupt- und Nebenwährungspaare: Der Devisenhandel kennt 7 Hauptwährungspaare (EUR/USD, USD/JPY, GBP/USD, USD/CAD, AUD/USD, NZD/USD, USD/CHF), auch majors genannt. Hinzu kommen Nebenwährungspaare, die häufig gehandelte Währungspaare zusammenfassen und den USD ausschließen (z.B. EUR/GBP), sowie exotische Währungspaare, die den Rest abbilden.
Pip: Ein Pip misst die kleinste Kursveränderung eines Währungspaares, meist in der vierten Nachkommastelle, außer beim japanischen Yen, wo es die zweite Nachkommastelle ist.
Lot: Ein Lot steht für 100.000 Einheiten der Basiswährung, mit kleineren Einheiten wie Mini-Lots (0,1 Lot) und Mikro-Lots (0,01 Lot).
Bid/Ask Preis: Der Bid-Preis ist das höchste Kaufangebot, und der Ask-Preis ist das niedrigste Verkaufsangebot; der Handel erfolgt, wenn Käufer und Verkäufer sich einigen. Dein Broker führt den Handel dann in der Regel aus.
Spread: Der Spread ist die Differenz zwischen dem Kauf- und Verkaufspreis (Bid/Ask), die im Devisenhandel als Gebühr für den Broker dient. Für Forex Daytrading empfehle ich GBE Brokers, da Du dort mit fast 0 Spreads handeln kannst.
Margin: Wenn Du mit Hebeln handelst, musst Du eine Anzahlung, die sogenannte Einstiegsmargin, leisten. Die Margin ist beim Hebel Trading also einfach Dein Eigenanteil den Du am Ende einsetzen musst.
Slippage: Beim Platzieren einer Order kann es passieren, dass sie zu einem anderen als dem gewünschten Preis ausgeführt wird, was als Slippage bezeichnet wird und besonders in volatilen Märkten wie Devisen und Scalping / Daytrading wichtig ist.
Hebel (Leverage): Der Hebel ermöglicht es Dir, mit wenig Kapital hohe Gewinne zu erzielen, aber Vorsicht – Auch Deine Verluste können sich vervielfachen, daher empfehle ich DIr unbedingt zunächst mit virtuellem Geld im Demokonto zu üben.
Ordertypen: Zum Traden solltest Du die Market Order kennen, die sofort zum besten verfügbaren Preis ausgeführt wird, und die Limit Order, bei der Du einen Preis festlegst, zu dem Dein Broker die Order ausführt. Für das Risikomanagement sind außerdem der Stop-Loss und Take-Profit wichtig.
Exkurs Währungspaare
Ich möchte noch einmal genauer auf die verschiedenen Währungspaare eingehen. Dabei stelle ich Dir die wichtigsten Paare vor und zeige Dir an vereinfachten und kurzen Beispielen, wie ich vorgehe, wenn ich mit Währungspaaren trade. Sei Dir bewusst, dass die Gemengelage auf dem Markt viel komplexer ist, als ich sie hier darstelle, und deutlich mehr Faktoren bei der Analyse der Kursentwicklungen eine Rolle spielen.
Hauptwährungspaare (Majors)
Die Hauptwährungspaare haben ihren Namen nicht umsonst erhalten. Sie machen Expertenschätzungen zufolge satte 80 bis 85 % des Devisenmarktes aus:
EUR/USD (Euro/US-Dollar): Der EUR/USD ist das meistgehandelte Währungspaar der Welt. Der US-Dollar wird vom Federal Reserve System, kurz Fed, der Euro von der Europäischen Zentralbank, kurz EZB, herausgegeben. Die engen Handelsbeziehungen des Euroraums und der USA sind ein wichtiger Aspekt bei der Analyse des Kursverlaufs. US-Finanzkrisen wie die aus dem Jahr 2007/2008 wirken sich drastisch auf dem europäischen Markt aus.. Spitzname: ”Fiber”.
USD/JPY (US-Dollar/Japanischer Yen): Die japanische Wirtschaft ist die viertgrößte der Welt. Wie Deutschland erlebte auch der Inselstaat in den 19550er und 1960er Jahren ein Wirtschaftswunder. Seitdem nimmt Japan eine große Rolle in der Weltwirtschaft ein. Währungspaare, die den Yen enthalten, bilden die ”Pip-Ausnahme”, weil ein Yen nur etwa 0,006 Euro sind. Spitzname: ”Ninja”.
GBP/USD (Britisches Pfund/US-Dollar): Wenn Du verstehen willst, wie stark sich politische Entscheidungen auf ein Währungspaar auswirken, bietet Dir der GBP/USD hervorragendes Anschauungsmaterial. Der Ausstieg des Vereinigten Königreichs aus der EU sorgte für Turbulenzen am Markt und dafür, dass der GBP gegenüber dem US-Dollar ordentlich an Wert verlor. Spitzname: ”Cable”.
USD/CAD (US-Dollar/Kanadischer Dollar): Dass zwischen Kanada und den USA reger Handel herrscht, dürfte kaum überraschen. Die beiden Nachbarn teilen sich mit 8.891 Kilometern die längste Ländergrenze der Welt, die Handelswege sind kurz. Kanada ist ein rohstoffreiches Land, politisch und wirtschaftlich stabil. Spitzname: ”Loonie”.
AUD/USD (Australischer Dollar/US-Dollar): Australiens Wirtschaft gilt als sehr stabil und ist breit aufgestellt. Dienstleistungsunternehmen, Rohstoffhandel, Landwirtschaft – Australien kennt viele Wege, Geld zu verdienen. Sie unterhalten gute Wirtschaftsbeziehungen sowohl zur westlichen Welt als auch zum asiatischen Markt. Spitzname: ”Aussie”.
NZD/USD (Neuseeland-Dollar/US-Dollar): Die neuseeländische Wirtschaft ist stark dienstleistungsorientiert. Im tertiären Sektor arbeiten etwa 70 % der Arbeitnehmer. Industrie und Landwirtschaft spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Aktuell (Stand April 2024) stark abhängig vom chinesischen Absatzmarkt. Spitzname: ”Kiwi”.
USD/CHF (US-Dollar/Schweizer Franken): Die Währung der Eidgenossenschaft gilt als wertstabil. Politisch neutral und wirtschaftlich gut aufgestellt, gerät die Schweiz selten auf Schlingerkurs. Entsprechend gilt die Währung als ”sicherer Hafen”. Das Image der Schweiz erlitt allerdings einigen Schaden, als die Credit Suisse Liquiditätsengpässe vermeldete und von der Großbank UBS übernommen wurde. Spitzname: ”Swissie”.
Nebenwährungspaare (minors)
Neben den Hauptwährungspaaren spielen einige Nebenwährungspaare eine wichtige Rolle. Diese bestehen vor allem aus dem Euro, dem britischen Pfund sowie dem japanischen Yen.
Zu den Nebenwährungspaaren zählen alle Kombinationen, die Du mit den Hauptwährungspaaren bilden kannst und die nicht den US-Dollar enthalten.
Es gibt also noch mehr Nebenwährungspaare, doch das Paar CAD/NZD spielt beispielsweise eine äußerst unbedeutende Rolle. Wenn Du Devisenhandel betreibst, solltest Du Dich vor allem anfangs auf die Hauptwährungspaare konzentrieren, doch es könnte sich lohnen, wenn Du auf folgende Paare ebenfalls einen Blick wirfst.
Euro Kreuzwährungspaare:
EUR/CHF (Euro/Schweizer Franken)
EUR/GBP (Euro/Britisches Pfund)
EUR/CAD (Euro/Kanadischer Dollar)
EUR/AUD (Euro/Australischer Dollar)
EUR/NZD (Euro/Neuseeland-Dollar)
Pfund Kreuzwährungspaare:
GBP/CHF (Britisches Pfund/Schweizer Franken)
GBP/CAD (Britisches Pfund/Kanadischer Dollar)
GBP/AUD (Britisches Pfund/Australischer Dollar)
Yen Kreuzwährungspaare:
CHF/JPY (Schweizer Franken/Japanischer Yen)
CAD/JPY (Kanadischer Dollar/Japanischer Yen)
AUD/JPY (Australischer Dollar/Japanischer Yen)
JPY/EUR (Britisches Pfund/Australischer Dollar)
EUR/JPY (Euro/Japanischer Yen)
Die 3 wichtigsten Nebenwährungspaare:
EUR/GBP: Dieses Währungspaar ist äußerst liquide und enge Spreads an der Tagesordnung. Es zählt zu den meistgehandelten Paaren weltweit
EUR/JPY: Das Währungspaar genießt bei risikoaffinen Tradern einen guten Ruf und ermöglicht Dir ordentlich Gewinne.
GBP/JPY: Das Währungspaar gilt nicht als besonders liquide. Du solltest also nicht mit besonders günstigen Spreads rechnen.
Beispiel: EUR/GBP
Da das Währungspaar EUR/GBP sich hervorragend eignet, um die Auswirkungen politischer Entscheidungen auf den Devisenhandel zu erläutern, möchte ich darauf genauer eingehen.
Großbritannien unterhält mit den Ländern der Europäischen Union enge Wirtschaftsbeziehungen. Der Brexit führte zu einem starken Rückgang der britischen Wirtschaft.
Stell Dir vor, dass aufgrund des Verlusts der Arbeitnehmerfreizügigkeit zahlreiche ausländische Arbeitnehmer zumindest vorübergehend ihre Arbeitserlaubnis verlieren.
Entsprechend rückläufig waren die Wirtschaftszahlen und das britische Pfund verlor massiv an Wert. Entsprechend war es möglich, gegen den Pfund zu setzen und auf dem Devisenmarkt ordentlich Gewinne einzufahren.
Exotische Währungspaare
Im Grunde gehören alle Währungspaare, die nicht zu den Haupt- und Nebenwährungspaaren zählen, zu den exotischen Währungspaaren. Diese Währungspaare gelten für Trader als weniger attraktiv, da das Handelsvolumen und damit die Marktliquidität deutlich geringer ist.
Das führt dazu, dass Du diese Währungspaare nicht bei allen Brokern handeln kannst. Zudem sind die Gebühren in der Regel höher. Die folgenden Währungspaare gehören zu den bekannteren Exoten.
Bekannte Exoten:
EUR/RUB (Euro/Russische Rubel)
EUR/TRY (Euro/Türkische Lira)
EUR/CNY (Euro/Chinesischer Yuan)
CNY/INR (Chinesischer Yuan/Indische Rupie)
USD/BRL (US-Dollar/Brasilianischer Real)
USD/CNY (US-Dollar/Chinesischer Yuan)
USD/RUB (US-Dollar/Russische Rubel)
Beispiel: EUR/TRY
Die Türkei zählt zu den zwanzig größten Volkswirtschaften der Welt, weist jedoch auch eine der größten Leistungsbilanzdefizite überhaupt auf. Das bedeutet, dass die Türkei mehr verbraucht als produziert, hohe Importe aufweist und sich letztendlich im Ausland durch Devisen verschuldet.
Zusammen mit der Niedrigzinspolitik sorgten diese Umstände für eine starke Inflation, die bereits 2016 auf über 16 %, 2022 auf über 70 % und 2023 auf über 50 % anstieg.
Mithilfe eines Leitzinses von aktuell (März 2024) 50 % versucht das Land der Inflation entgegenzuwirken. Das sorgt insgesamt für eine massive Abwertung der türkischen Lira am Devisenmarkt, sodass der Euro im Verhältnis stark steigt.
Wer bereits vor einigen Jahren auf eine schwächelnde türkische Lira gesetzt hat, dürfte sich jetzt über hohe Gewinne freuen.
Der Devisenmarkt: Funktionsweise und Prinzip
Um am Devisenmarkt erfolgreich zu handeln, sind einige Grundkenntnisse über bestimmte Funktionsweisen und Prinzipien nötig. Diese umfassen die Marktteilnehmer, die letztendlich durch Angebot und Nachfrage die Preise bestimmen. Gewichtige Akteure wie Großbanken und Hedgefonds sind durchaus in der Lage, den Kurs merklich zu ändern.
Die Frage ist dann, auf welchen Grundlagen sie ihre Entscheidungen treffen. Die Analysen beziehen sich in der Regel auf gewisse Faktoren, etwa politische Entscheidungen und wirtschaftsrelevante Daten. Ebenfalls bedeutend sind die Handelszeiten, die sich im Handelsvolumen und der Liquidität unterscheiden.
Die Marktteilnehmer des Devisenmarktes
Der Preis in einer Marktwirtschaft wird prinzipiell durch Angebot und Nachfrage bestimmt. Das ist auch beim Devisenhandel nicht anders. Deshalb ist es wichtig zu wissen, wer die Marktteilnehmer sind, die den Kurs aushandeln.
Diese lassen sich in zwei essenzielle Kategorien einteilen. Hauptakteure, die den Kurs aufgrund hoher finanzieller Mittel im besonderen Maße beeinflussen, sind Unternehmen. Dazu gehören unter anderem Kreditinstitute, Hedgefonds bzw.
Hedgefondsmanager sowie Handelsunternehmen. Sie handeln teilweise mit dem Kapital Dritter. In gewisser Weise fallen auch Devisenmakler in diese Kategorie, die aber eher als Vermittler fungieren.
Die 2. Kategorie bilden private Trader, die ausschließlich mit eigenem Kapital handeln. Ihr Einfluss auf die Preisbildung ist deutlich geringer. Die folgende Auflistung umfasst einen Teil wesentlicher Marktakteure.
Die wichtigsten Marktteilnehmer:
Kreditinstitute, Banken, Zentralbanken
Handelsunternehmen
Große Industrieunternehmen
Hedgefonds, Fondsmanager
Privatpersonen
Devisenmakler
Die Handelszeiten
Der Forexmarkt ist von Sonntag ab 23:00 Uhr bis Freitag um 23:00 Uhr geöffnet und schließt in der Regel auch nicht an Feiertagen. Möchtest Du am Devisenmarkt teilnehmen, ist es allerdings ratsam, sich über geeignete Handelszeiten zu informieren.
Dabei spielen sogenannte Trading Sessions eine wichtige Rolle. Trading Sessions bezeichnen bestimmte Handelszeiten.
In Deutschland und Europa liegt die bekannteste allgemeine Trading Session zwischen 09:00 und 17:30 Uhr (MEZ). In dieser Zeit haben die großen Börsen in Frankfurt, London und Paris geöffnet.
Eine weitere wichtige Trading Session ist die US-amerikanische, die zwischen 15:30 und 22:00 Uhr (MEZ) stattfindet und sich an den Öffnungszeiten der New Yorker Börse orientiert.
Wichtige Handelszeiten für Devisen:
Deutschland: In Deutschland und Europa liegt die Kernhandelszeit von Montag bis Freitag zwischen 09:00 und 17:30. Die amerikanische Session läuft zwischen 15:30 und 22:00 Uhr. Die asiatische Session wird üblicherweise von der Tokioter Börse repräsentiert, startet um 1:00 bis 3:30 Uhr und läuft nach einer Pause von 4:30 Uhr bis 7:00 Uhr weiter.
Höchstes Handelsvolumen: Grundsätzlich ist das Handelsvolumen und damit auch die Liquidität auf dem Devisenmarkt während der europäischen und US-amerikanischen Session besonders hoch. Das höchste Handelsvolumen wird während der zweistündigen Überschneidung zwischen 15:30 und 17:30 Uhr erreicht. Handelst Du dagegen asiatische Währungen, sind die Trading Sessions des jeweiligen Landes von besonderem Interesse.
Zeitdifferenz: Achte beim Trading darauf, dass die Zeitangaben aufgrund der Differenzen abweichen können. Das gilt insbesondere dann, wenn Du mit einem Broker mit ausländischem Sitz handelst. Handelst Du auf Basis von Wirtschaftsdaten, sind Zeitangaben relevant, um den Einfluss neuer Informationen korrekt zuzuordnen.
New York: GMT -5
Tokio: GMT +9
London: GMT
Sydney: GMT +10
Faktoren die den Devisenhandel beeinflussen
Die Hauptfaktoren der Preisbildung in der Marktwirtschaft sind Angebot und Nachfrage. Diese beiden wiederum werden durch andere Faktoren massiv beeinflusst:
Wirtschaftsnachrichten: Die allgemeine Wirtschaftslage, speziell Inflation, BIP, Export und Import oder ähnliche veröffentlichte Kennzahlen sind entscheidend für die Stärke einer Währung.
Politische Entscheidungen: Politische Entscheidungen können kleine, aber auch sehr große Auswirkungen auf die Landeswährung nehmen. Bekanntestes Beispiel der letzten Jahre ist der Russisch-Ukrainische Krieg, der zu einer Abwertung des Rubels führte.
Zentralbank Entscheidungen: Die Zentralbanken bestimmen durch die Festsetzung der Leitzinsen, wie teuer die Geldanlage- und Beschaffung für Geschäftsbanken ist und beeinflussen damit die Preisbildung.
Banken: Geschäftsbanken wiederum bestimmen die Zinssätze für Unternehmen und Privatpersonen und sind damit ebenfalls indirekt an der Preisbildung beteiligt.
Marktteilnehmer: Sie handeln mit den Währungen am Devisenmarkt und bestimmen damit direkt die Kurse.
Tipp: Um mir nicht alle Daten einzeln heraussuchen zu müssen, nutze ich einen Wirtschaftskalender, der mir automatisch die wichtigsten Kennzahlen zusammenfasst. Ich empfehle Dir den Wirtschaftskalender von TradingView, den ich für sehr aktuell und zuverlässig halte. Viele Anbieter haben auf ihren Handelsplattformen einen solchen Kalender implementiert. Ein sehr wichtiges Tool, um am Forexmarkt gute Entscheidungen zu treffen.
Regulierung des Devisenhandels
Da der Forexmarkt kein Teil der institutionellen Börse ist, spricht man von außerbörslichem Handel, Direkthandel oder OTC-Handel (over the counter). Das macht den Devisenhandel in einigen Punkten freier als etwa den börslichen Aktienhandel. Das bedeutet jedoch nicht, dass der Devisenmarkt vollkommen unreguliert ist.
Der Devisenmarkt unterliegt keiner zentralen Aufsichtsbehörde, wird allerdings von staatlichen und unabhängigen Behörden überwacht. In Deutschland ist hauptsächlich die BaFin dafür verantwortlich, die Broker zu überwachen, die an die Regelungen von MiFID II gebunden sind. Die Richtlinien verbessern vor allem den Schutz der Kunden und ihrer Gelder.
Trading-Stile für den Devisenhandel
Wie auch beim Handel mit anderen Anlageklassen gibt es verschiedene Strategien, die zum Erfolg führen können. Zunächst musst Du Dich jedoch für die Art des Devisenhandels entscheiden (also z.Bsp. CFDs, Optionen oder Spot) und grundlegend welchen Trading-Stil Du verfolgen willst (Scalping, Daytrading, Swing-Trading).
Jeder Zeitrahmen hat seine eigenen Vor- und Nachteile und erfordert eine andere Herangehensweise. Ich möchte Dir im Folgenden die 4 Devisen-Trading-Stile vorstellen: Langfristige Investitionen (Positionstrading), Swingtrading, Daytrading und Scalping.
Investment: Langfristige Trendfolge
Langfristige Geldanlagen sind im besten Fall risikoarm und sichern eine angemessene Rendite. Damit das gelingt, ist ein breit gefächertes Portfolio notwendig. Der Devisenhandel bietet sich daher an, auch auf lange Sicht Geld anzulegen. Der größte Vorteil ist sicherlich, dass Du den Markt nicht unter ständiger Beobachtung halten musst.
Schließlich geht es darum, langfristig von der relativen Stärke einer Währung gegenüber einer anderen Währung zu profitieren. Das wirkt auf dem volatilen Devisenmarkt nur auf den ersten Blick unpassend. Schaut man sich bestimmte Währungspaare auf größeren Zeitrahmen an, ich spreche hier von vielen Monaten und Jahren, so sind oft eindeutige Trends erkennbar.
Beachte: Wie bereits erwähnt, ist der Forexmarkt enorm volatil und schwer vorhersehbar. Das bedeutet, dass die Kurse ständig kräftigen Schwankungen unterliegen. Gerade deswegen ist es bei einer langfristigen Strategie wichtig, sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Das Risiko auf dem Devisenmarkt gilt als höher im Vergleich zu beispielsweise Aktienfonds oder Anleihen. Deshalb rate ich Dir dazu, Währungen nur als Teil eines größeren Portfolios zu begreifen.
Swing Trading mit Devisen
Swingtrading meint das Halten einer Position über mehrere Tage, Wochen oder wenige Monate. Ziel ist es, die Swings genannten Kursbewegungen auf kurz- bis mittelfristigen Zeiträumen auszunutzen. Der Aufwand liegt im mittleren Bereich. Je nachdem, wie Du die Strategie umsetzt, reicht es, täglich oder wöchentlich den Markt zu beobachten. Beim Swingtrading können sowohl Fundamentaldaten als auch technische Analysen zum Einsatz kommen.
Tipp: Tradest Du nebenberuflich, könnte diese Form des Tradings ein sehr guter Kompromiss sein. Daytrading erfordert eine hohe Aufmerksamkeit und ist zeit- und arbeitsintensiv. Swingtrading ist im Verhältnis weniger zeitaufwendig und daher einsteigerfreundlicher. Für viele Trader sind mittlere Kursschwankungen leichter nachzuvollziehen als sehr kurzzeitige.
Devisen Daytrading
Daytrading ist definitionsgemäß auf einen bestimmten Zeitraum festgesetzt. Du eröffnest und schließt Positionen an einem Tag und machst entsprechend von kurzfristigen Kursschwankungen Gebrauch.
Spätestens in diesem Fall wirst Du ohne Hebeleffekte kaum Gewinne erzielen. Daytrading erfordert ein hohes Maß an Aufmerksamkeit.
Wichtigstes Instrument ist die technische Analyse, um Kurse auf Basis statistischer Daten zu prognostizieren, aber auch News können den Kurs stark beeinflussen, weshalb Du sie immer im Auge behalten solltest.
Aufgrund der geringen Handelszeit ist eine schnelle und präzise Analyse erforderlich. Die Volatilität des Devisenmarktes sorgt für ein erhöhtes Risiko. Dafür sind die Chancen auf schnelle Gewinne ebenfalls besser.
Forex Scalping
Noch schneller als Daytrading ist Scalping. Üblicherweise ist hier von Sekunden und wenigen Minuten die Rede. Der Forexmarkt ist bei Scalpern aufgrund seiner schnellen Kursschwankungen besonders beliebt.
Dennoch sind Gewinne nur unter hohem Kapitaleinsatz beziehungsweise mit großen Hebeln möglich, da die Sprünge oft nur wenige Pips betragen. Scalper öffnen und schließen Positionen in kurzen Abständen.
Beachte: Die hohe Volatilität des Forexmarktes ist Fluch und Segen zugleich. Für Scalper ist dieser Umstand jedoch ideal, um in kürzester Zeit Gewinne zu erzielen. Allerdings gehört enorm viel Erfahrung dazu, da eine fundierte Kursprognose in so kurzer Zeit nur schwer möglich ist. Ich empfehle Anfängern daher, auf Scalping zu verzichten. Auch deshalb, weil die technischen Voraussetzungen recht hoch sind.
Beachte: Zusätzlich zur hohen Volatilität entsteht das Risiko durch den benötigten, hohen Kapitaleinsatz. Um überhaupt ansprechende Gewinne zu erzielen, arbeiten Scalper mit Hebeln. Sobald der Kurs allerdings stark nach unten springt, ist der Verlust entsprechend hoch. Die erforderliche Margin könnte also schnell verschwunden sein. Das erhöhte Risiko des Scalpings sollte Dir vor der Eröffnung Deiner ersten Position bewusst sein.
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Der Devisenhandel: Schritt für Schritt zum Trade
Jetzt kennst Du die wichtigsten Grundlagen, die für den Devisenhandel notwendig sind und könntest mit dem Trading beginnen. Hast Du Dich noch nicht mit den Feinheiten der technischen Analyse und der Fundamentalanalyse beschäftigt, empfehle ich Dir, genau das vorher zu tun.
Zusätzlich hast Du die Möglichkeit, mit einem Demokonto Trading zu lernen. Im folgenden Absatz zeige ich Dir eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zu Deinem ersten Trade.
#1 Broker / Handelsplattform wählen
XTB: Der Broker ist bei der BaFin registriert und punktet mit geringen Kosten und einem großen Lernangebot. Stellt mit der xStation 5 eine eigene Handelsplattform zur Verfügung.
GBE Brokers: Für Forex und Devisen ist GBE Brokers sehr beliebt, da das Trading hier ab 0,0 Pips möglich ist.
Libertex: Arbeitet mit den MetaTradern 4 und 5 sowie einer eigenen Plattform und ist vor allem im Devisenhandel breit aufgestellt.
IG: Mit über 17.000 handelbaren Märkten einer der größten Anbieter und auch sonst enorm umfangreich.
AvaTrade: Sowohl hauseigene Plattform als auch MetaTrader 4 und 5 sind nutzbar. Bietet ein ausgeglichenes Gesamtpaket.
TradingView: Ein Profitool, das sich durch hervorragende, tiefgehende Analysemöglichkeiten auszeichnet. Hier erhältst Du alle Informationen, die wichtig sind.
MetaTrader: Die wahrscheinlich meistgenutzte Handelsplattform. Besticht durch ihren enormen Umfang und gleichzeitig leichter Handhabung.
cTrader: Für Anfänger ebenso geeignet wie für Profis, da der cTrader vor allem auf Übersichtlichkeit setzt. Dennoch sind auch tiefgehende Analysen möglich.
#2 Ein Währungspaar auswählen
Hast Du Dich bei Deinem favorisierten Broker angemeldet, ist es an der Zeit, ein Währungspaar auszuwählen. Das sollte jedoch nie zufällig geschehen. Zunächst ist es wichtig, sich eine geeignete Strategie zu überlegen.
Die umfasst unter anderem Positionsgrößen, Stop-Loss-Kurse, gewählte Zeitrahmen und die Wahl der Analysetools. Da Währungen stark von externen Einflüssen geprägt sind, empfehle ich Dir, die aktuellen Nachrichten zu verfolgen. Hier kommt etwa der Wirtschaftskalender von TradingView ins Spiel.
#3 Der eigentliche Trade
Sobald Du ein geeignetes Währungspaar für einen Trade gefunden hast, kannst Du Deine erste Position eröffnen. Gerade Anfängern kann ich den Tipp geben, zunächst mit wenig Risiko zu arbeiten.
Das Risiko regulierst Du hauptsächlich über eine geringe Positionsgröße und einen kleinen Hebel, aber auch über einen Stop-Loss-Kurs, der Verluste begrenzt. Am besten arbeitest Du erst mit einem Demokonto.
Positionsgröße: Die Positionsgröße bestimmt, wie viel Deines Kapitals Du in ein Währungspaar investierst. Viele Trader arbeiten pro Trade mit etwa 1 bis 3 % des zur Verfügung stehenden Kapitals.
Hebel bestimmen: Bei den meisten Kontomodellen beträgt der größte Hebel 1:30. So hast Du die Möglichkeit, mit geringem Kapital recht hohe Gewinne, aber auch Verluste zu erzielen.
Ordertyp: Wähle einen geeigneten Ordertyp aus. Möglich beispielsweise etwa Limit- und Market-Orders.
Überwachung: Je nachdem, auf welchem Zeitrahmen Du handelst, solltest Du die Position mehrmals täglich, wöchentlich oder monatlich überwachen.
Position schließen: Bist Du mit Deinem Trade zufrieden oder möchtest Du höhere Verluste vermeiden, kannst Du die Position schließen. Mit einigen Ordertypen geschieht das automatisch.
Reflexion: Um ein besserer Trader zu werden, ist es notwendig, die abgeschlossenen Trades zu analysieren. Ich rate sowohl Anfängern als auch Fortgeschrittenen zu einem Trading-Journal.
Wie kann ich mein Forex Trading verbessern?
Das kommt darauf an, wo Deine Schwächen liegen. Theoretisches Wissen ist wichtig, aber umso mehr noch die Praxiserfahrung. Wenn Du Dich bereits mit den wichtigsten Aspekten des Tradings auseinandergesetzt hast, empfehle ich Dir viel Screentime. Die folgenden Punkte habe ich immer im Blick:
Ständiges Lernen: Wie in jedem anderen Beruf sind die theoretischen Grundlagen entscheidend, um ihn erfolgreich auszuüben. Du kannst Dein Trading nur verbessern, wenn Du Lernbereitschaft zeigst. Das gilt für Trading umso mehr, da die Märkte dynamisch sind und Du Dich ihnen immer wieder anpassen musst.
Eigene Strategien Backtesten: Profi-Trader wissen um die Vorteile von Backtesting und probieren neue Strategien nicht einfach willkürlich am Markt aus. Ich selbst nutze Backtesting, damit ich die Fehler neuer Strategien risikolos erkenne und meine Strategie bei Bedarf anpassen kann. Backtesting ist hervorragend geeignet, um die Details einer Strategie zu verfeinern.
Risikomanagement: Ein geeignetes Risikomanagement ist ein wesentlicher Pfeiler für dauerhaft erfolgreiches Trading. Wer sein Risikomanagement nicht vollständig ausarbeitet, scheitert früher oder später. Hier geht es insbesondere um Stop-Loss- und Take-Profit-Kurse, Positionsgrößen, Auswahl des Hebels und Diversifizierung.
Trading Journal: Ein nicht nur für Anfänger, sondern auch für Profis sehr wertvolles Tool. Dabei zeichnest Du die wichtigsten Eckdaten eines jeden Trades auf, wie etwa Datum, Einstiegs- und Ausstiegspunkte, Positionsgrößen und Gewinne oder Verluste. Auf Screenshots zeichnest Du die wichtigsten Merkmale des Trades ein. Im besten Fall schreibst Du Deine Gedankengänge und Emotionen ebenfalls auf.
Emotionale Disziplin: Private Trader, die mit ihrem eigenen Kapital handeln, erleben bei Trades oft eine emotionale Achterbahnfahrt. Das Problem: Sobald Du Deine Strategie aufgrund von Euphorie oder Angst veränderst und nicht mehr rational handelst, machst Du sehr wahrscheinlich Fehler. Emotionale Disziplin ist daher wichtig, damit Du nicht impulsiv handelst.
Aus Fehlern lernen: Sei immer ehrlich zu Dir und gestehe gemachte Fehler ein. Es hilft nicht, Ausreden zu suchen, weshalb ein Trade schiefgegangen ist. Dieses Mindset ist elementar, damit der gleiche Fehler nicht immer und immer wieder passiert. Nur wer aus Fehlern lernt, entwickelt sich weiter und hat dauerhaften Erfolg.
Devisenhandel Vor- & Nachteile
Vorteile:
Hohe Liquidität
Große Volatilität
Hebel Trading möglich
Niedrige Handelskosten
Einfacher Einstieg dank vieler Broker
Viele Währungspaare handelbar
Nachteile:
Die hohe Volatilität und Hebeleffekte bedeuten erhöhtes Risiko.
Erfordert mehr Marktverständnis und Erfahrung.
FAQ – Devisenhandel
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Christian Böttger
Vollzeit-Trader
>75% Trefferquote
+6 Jahre Erfahrung
>100K € Jahresgewinn
Über den Autor:
Christian Böttger ist hauptberuflich Trader und Mentor, der sowohl kurzfristige Trades als auch langfristige Investments mit überragender Trefferquote durchführt. Auf Finanzradar.de teilt er seine Analysen sowie praktische Erfahrung und hat besonders für Anfänger den einen oder anderen Kniff parat. Mehr über Christian erfährst Du hier.
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