Im Trading gibt es zahlreiche Theorien, die dazu dienen, die technische Analyse von Charts verständlicher zu gestalten. Eine davon ist die Dow Theorie des Amerikaners Charles Henry Dow.
Er hat 6 Grundprinzipien aufgestellt, nach welchen sich der Markt bewegt.
Dow-Theorie: Teilt den Markt in langfristige Haupttrends, mittelfristige + kurzfristige Schwankungen auf und betont, dass ein Trend nur dann als stark gilt, wenn sich auch die Indizes wie der Dow Jones Industrial Average und der Dow Jones Transportation Average in dieselbe Richtung bewegen.
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Kurzüberblick: Dow Theorie
Die 6 Grundprinzipien der Dow-Theorie
#1 Der Markt hat alles eingepreist – Effiziente Markthypothese.
#2 Es gibt 3 Arten von Trends – Unterscheidung anhand der Dauer.
#3 Primäre Trends haben 3 Phasen – Bspw. Akkumulationsphase.
#4 Indizes müssen sich gegenseitig bestätigen – Sie laufen gleich.
#5 Volumen muss den Trend bestätigen – Volumen soll steigen.
#6 Trends bestehen bis zu einer klaren Umkehr – Trend Trading Ansatz.
6 Grundprinzipien der Dow Theorie
Charles Henry Dow baut die nach ihm benannte Theorie über die Auswertung von Charts für Assets und Indizes auf mehrere Grundprinzipien auf. Konkret handelt es sich um 6 Kernaussagen, die gemeinsam das Fundament der Theorie bilden.
#1 Indizes enthalten alle Informationen
Der Kurs ist für Dow gleichbedeutend mit einer Reflexion aller bekannten Informationen. Dieses Verständnis des Kurses bezieht sich auf Angebot & Nachfrage und äußere Faktoren.
Laut Dow spielt es nur eine untergeordnete Rolle, ob die einwirkenden Faktoren bereits bekannt sind oder noch als unbekannt gelten. Die Auswirkungen seien im Chart bereits zu einem früheren Zeitpunkt ersichtlich.
Beachte: Laut dieser Aussage von Charles Dow sinkt mit seiner Theorie das Erfordernis für eine Fundamentalanalyse. Die Anwendung seiner Theorie und der Blick auf den Chart biete alle erforderlichen Informationen, um für den Handel an der Börse und die Erstellung einer Order eine fundierte Entscheidung zu treffen.
#2 Arten des Markttrends
Charles Dow nahm eine Unterscheidung in insgesamt 3 Kategorien von Markttrends vor. Seine Unterteilung basierte rein auf Zeithorizonten. Der Primärtrend hält am längsten an und bildet auf diese Weise den übergeordneten Trend. Zeitspannen bis zu einem Jahr sind in dieser Darstellung durchaus nicht ungewöhnlich.
Der Sekundärtrend ist mit einer deutlich kürzeren Dauer verbunden. Dow rechnet damit, dass diese Trends bereits nach wenigen Wochen bis maximal einigen Monaten wieder abklingen und sich der Kurs dem Primärtrend zuerst annähert und später diesen Trend fortsetzt.
Die Tertiärtrends sind ebenfalls unter dem Namen untergeordnete Trends bekannt. Deren Dauer beziffert Dow mit einem Maximum von drei Wochen. In konservativen Trading-Strategien sind diese Trends vom Handel auszuklammern.
Beachte: Anhand des Primärtrends hat Dow festgestellt, ob der Kurs im Bullen- oder Bärenmarkt ist.
#3 Primäre Trends und ihre Phasen
Zum besseren Verständnis des primären Trends teilt sich dieser wiederum in drei Phasen auf. Diese Phasen bestehen aus der Akkumulation, der Phase der öffentlichen Beteiligung und dem Abschluss durch die Distributionsphase.
Die Akkumulationsphase ist für gewöhnlich am Ende eines Abwärtstrends und somit zeitgleich am Anfang eines Aufwärtstrends. Hier kaufen clevere Trader („Smart Money“ ihre Long-Positionen. Sie können von langen Trend Trades profitieren.
Die Phase der öffentlichen Beteiligung ist geprägt von einem positiven Einfluss der Nachrichten. Die mediale Ankündigung eines Aufschwungs erhöht die Nachfrage nach Assets wie Aktien als Investment und treibt auf diese Weise die Preise weiter in die Höhe.
Die Distributionsphase erfolgt durch eine erhöhte Euphorie an den Märkten. Meist Kleinanleger wollen nun dem Zug noch hinterherspringen. Das Sprichwort „Verkaufe, wenn Dich Dein Taxi-Fahrer fragt, ob Aktie XY jetzt kaufenswert ist“ hat hier 100% Wahrheit! Die Distributionsphase ist das Ende des Trends.
Beachte: Das Smart Money nutzt die dritte Phase um ihre Positionen wieder zu verkaufen. Da es ausreichend Liquidität auf Grund der Euphorie und Masse an Marktteilnehmer gibt, haben sie hier keine Probleme bzgl. Wartezeiten oder ähnlichem.
#4 Bestätigung der Indizes
Ein Großteil der Dow Theorie stützt sich auf die vom Unternehmen von Charles Dow zusammengestellten Indizes: den Dow Jones Industrial Average Index und den Dow Jones Transportation (Rail Index).
Außerdem sieht eine der Grundprinzipien der Theorie vor, dass sich die beiden Indizes gegenseitig als Bestätigung dienen müssen, sprich sie machen nahezu zeitgleich Hochs und Tiefs.
Beachte: Das Prinzip ist auch auf andere Indizes anwendbar. Laufen die Indizes in entgegensetzte Richtungen ist kein echter Markttrend vorhanden.
#5 Volumen muss den Trend bestätigen
Charles Dow war eine der ersten Personen, die einen Börsentrend mit dem zu diesem Zeitpunkt bestehenden Handelsvolumen in Verbindung brachte. Der vom ihm verfassten Theorie zufolge soll das Volumen in Trendrichtung ansteigen.
Hat man bspw. einen Aufwärtstrend, so soll sich das Volumen in Anstiegen erhöhen. Befindet sich der Kurs in einem Abwärtstrend, dann soll sich das Volumen bei einem Abverkauf erhöhen.
Beachte: Bestätigt das Volumen einen Trend nicht, so ist das Ende des Trends oftmals nicht weit entfernt. Zeitnah lassen sich mögliche Reversal Trades umsetzten.
#6 Bis zu einem Umkehrpunkt behalten Trends ihre Gültigkeit
Für das Ende eines Trends akzeptierte Dow ausschließlich einen klar zu definierenden Umkehrpunkt. Ist dieser Umkehrpunkt noch nicht eingetroffen, liegt weiterhin der ursprüngliche Primärtrend vor.
Diese anhaltende Gültigkeit gilt ebenfalls für Charts, die eine deutliche Abflachung des Trends aufweisen oder sich in einer anhaltenden Seitwärtsbewegung befinden. Erst die Trendumkehr löst einen neuen Primärtrend aus.
Beachte: Frage Dich immer aus welchem Tief ein echtes neues Hoch entstanden ist und Du weißt wann der Trend auch wirklich erst gebrochen ist. Dow selbst sprach in der Hinsicht von einer echten Umkehr vs. einem Fehlsignal.
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Was ist die Dow Theorie? Allgemeinbildung
Die Dow Theorie gilt als der Grundstein für die heute bekannte technische Analyse. Die ersten Ansätze dieser Theorie reichen in Bezug auf die Beobachtungen von Indizes bis in das Jahr 1899 zurück.
Charles Dow war als Begründer der gleichnamigen Theorie davon überzeugt, dass Trends an den Börsen nicht dem Zufall zu verdanken sind. Seinen Aufzeichnungen zufolge reagieren Börsenkurse unter anderem auf äußere Faktoren wie zum Beispiel positive oder negative Nachrichten.
Des Weiteren war Dow davon überzeugt, dass in den Kursen der Aktien bzw. Indizes, alle wichtigen Informationen bereits enthalten sind. Der Kurs ist als Folge dessen eine direkte Widerspiegelung des Verhaltens der Teilnehmer auf dem Markt.
Wer war Charles Dow?
Der Amerikaner wurde im Jahr 1855 im Bundesstaat Connecticut geboren. Sein Beruf als Journalist führte Dow im Jahr 1880 nach New York. In seiner Anstellung in der Kiernan News Agency war Charles H. Dow für das Verfassen von Börsennachrichten zuständig.
Daraus ergab sich nur 2 Jahre später die Gründung der Dow Jones & Company mit seinen Partnern Edward Davis Jones und Charles Milford Bergstresser. Wie die Namen zu erkennen geben, war Dow in den Folgejahren unter anderem für die Zusammenstellung des bis heute bekannten Aktienindex Dow Jones Industrial Average verantwortlich.
Ein weiteres Resultat aus dieser Zusammenarbeit, findet sich in der Gründung des Wall Street Journals mit der Erstausgabe im Juli 1889. Seine dort publizierten Analysen und Beiträge wurden später als Dow-Theorie zusammengefasst. Eine echte wissenschaftliche Arbeit (wie man es sich vorstellt) hat er also nicht verfasst.
Vor- und Nachteile der Dow Theorie
Vorteile:
Die Dow Theorie besitzt bis heute Relevanz für die technische Analyse.
Indikatoren, wie der HHLL, basieren auf der Theorie.
Die 6 Grundprinzipien behalten als eines der Fundamente der technischen Chartanalyse ihre Gültigkeit.
Maßstab für das Erkennen von langfristigen Trends im Chart.
Konzepte lassen sich in einer Trendfolge-Strategie umsetzen.
Zeigt wie Angebot & Nachfrage einen Kurs bewegen.
Nachteile:
Meist steigt man erst später in einen aktiven Trend ein.
FAQ – Dow Theorie
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Über den Autor:
Christian Böttger ist hauptberuflich Trader und Mentor, der sowohl kurzfristige Trades als auch langfristige Investments mit überragender Trefferquote durchführt. Auf Finanzradar.de teilt er seine Analysen sowie praktische Erfahrung und hat besonders für Anfänger den einen oder anderen Kniff parat. Mehr über Christian erfährst Du hier.
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