Ein Pullback im Trading ist eine kurzfristige Gegenbewegung in einem übergeordneten Trend. Solche Rücksetzer kann ich gezielt ausnutzen, um preiswerter in einen Trend einzusteigen.

Anhand von Pullbacks lassen sich viele Strategien bauen, welche ich Dir zeigen will. Mehr dazu im Ratgeber:

Ein Pullback ist eine kurzfristige Gegenbewegung im Trend

Kurzüberblick: Pullback Trading

#1 Was ist Pullback Trading? – Kurze Erklärung & Definition

#2 Pullback Trading Strategie – Beispielhafte Anleitung

#3 Pullback vs. Reversal – Unterschied kennen lernen.

#4 Praxis Beispiele – Noch 5 weitere Anwendungen.

#5 Pullback Indikatoren – Heikin Ashi & Holy Grail Setup.

#FAQ#6 FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Pullback Trading.

Was ist Pullback Trading?

Pullback Trading beschreibt den Handel auf Basis einer entgegen dem Trend verlaufenden Kursbewegung. Das Konzept geht also davon aus, dass jeder übergeordnete Trend aus starken Trendphasen und zwischenzeitlichen Rücksetzern besteht. Wichtig hierbei das Wort „zwischenzeitlich“, denn früher oder später wird der übergeordnete Trend fortgesetzt.

Pullback Trading: Beispielhafte Anleitung

In den nächsten Abschnitten zeige ich Dir die allgemeinen Schritte für eine Pullback Trading Strategie, die auf dem Konzept von kurzfristigen Rücksetzern basieren:

Praxis-Anleitung für Pullback Trading im Chart
1

Übergeordneten Trend bestimmen

Mach den übergeordneten Trend ausfindig indem Du bspw. eine Trendlinie als Hilfe nutzt oder auf die Struktur (Hochs & Tiefs) achtest.

2

Identifiziere Pullbacks

Suche nach kleinen Kursrückgängen die gegen den übergeordneten Trend verlaufen.

3

Achte auf Bestätigungssignale

Anhand von Candlestick Mustern wie einem Engulfing, Hammerkerze oder Morning Star kannst Du das mögliche Ende des Pullbacks herausfinden.

4

Gehe Short oder Long

Deutet die Price Action das Ende des Pullbacks an, kann eine Position in die übergeordnete Trendrichtung eröffnet werden.

5

Stop-Loss setzen

Begrenze Dein Risiko durch das setzen vom Stop-Loss! Diesen kannst Du sinnvoll unterhalb der Umkehrkerze setzen.

Sämtliche Texte, Meinungen, Chats, Mitteilungen, Nachrichten, Preise, Marktanalysen, oder anderen Informationen auf dieser Seite, sind ausschließlich allgemeine Informationen für Unterhaltungszwecke. CFDs sind komplexe Instrumente und bergen aufgrund der Hebelwirkung ein hohes Risiko, schnell Geld zu verlieren. Beispielhafte Anleitungen aus unseren Beiträgen, sollten nur im Demokonto und auf keinen Fall mit echtem Geld getestet werden.

Wie erkennt man einen Pullback vs. Reversal?

Einen Pullback erkennst Du daran, dass der Kurs nach einem kurzen Rückgang den ursprünglichen Trend fortsetzt, sprich der Trend intakt bleibt. Bei einem Reversal läuft der Kurs nicht nur kurz entgegen der Haupttrendrichtung, sondern kehrt den Trend komplett um. Aus einem Aufwärtstrend wird somit ein Abwärtstrend. In der Praxis sprechen wir hier von einem Trendbruch. So ein Reversal besteht in der Chartanalyse oft aus Mustern wie der Schulter Kopf Schulter Formation.

Unterschiede zwischen Reversal und Pullback
Vergleich: Pullbacks und Reversal

Beachte: Um echte Reversal zu erkennen benötigst Du nur ein simples Verständnis über Marktstrukturen. Sprich dass ein Aufwärtstrend aus höheren Hochs & höheren Tiefs besteht, während ein Abwärtstrend aus tieferen Hochs & tieferen Tiefs gebildet wird.

5 Weitere Pullback Anwendungen

#1 Ausbruch Pullback

Beim Ausbruch-Pullback handelt es sich um einen normalen Pullback, allerdings mit dem Zusatz, dass bspw. ein markanter Widerstand überschritten wurde. Setzt der Kurs nach dem Ausbruch noch einmal auf die Zone zurück (=Pullback), wird das auch gerne als „Retest“ bezeichnet.Da ein Ausbruch typischerweise der Start eines neuen Trends ist, bietet der Retest eine super Möglichkeit dem Trend vom Start aus zu folgen

Prinzip eines Ausbruch-Pullbacks
Prinzip eines Ausbruch-Pullbacks

#2 Candlestick-Formation mit gleitendem Durchschnitt

Der gleitende Durchschnitt dient als dynamische Unterstützung (oder Widerstand im Abwärtstrend), weswegen dort das Ende eines Pullbacks wahrscheinlich ist. Mit Hilfe der Price Action lässt sich das Pullback Ende zusätzlich bestätigen. In der Praxis achte ich vor allem auf Hammerkerzen.

Pullback Strategien mit dem Gleitdurchschnitt und Candlestick Muster
Pullback Strategie mit dem Gleitdurchschnitt und Candlestick Muster

#3 Gleitender Durchschnitt mit zweiseitigem Pullback

Diese Strategie für das Pullback Trading geht auf den Amerikaner Al Brooks zurück, welcher herausgefunden hat, dass Pullbacks oftmals in zwei Phasen realisiert werden. Im englischen spricht man von einem „Two-Legged Pullback“. Typischerweise ist die erste kleine Abwärtsbewegung solang wie die zweite. Man kann also im Voraus gut errechnen wo das Ende eines Pullbacks ist. Trifft die Berechnung auf den selben Kurs wie ein Gleitdurchschnitt, bietet sich hier eine gute Trading-Chance.

Zweiseitige Pullback Strategie mit Gleitdurchschnitt
Zweiseitiger Pullback mit Gleitdurchschnitt

#4 Pullback Trading mit Trendlinien

Das Einzeichnen der Trendlinie erfolgt durch zwei markante Punkte (Verlaufstiefs und -hochs). Setzt der Kurs auf eine markante Trendlinie auf und zeigt ein Kaufsignal in Form von Candlestick Muster wie dem Hammer, ist dies eine gute Trade-Chance. Trendlinien haben zum Teil viel „künstlerische Freiheit“. Suche Dir also bitte nur die markantesten Linien raus.

Pullback Trading mit Trendlinien
Pullback Trading mit Trendlinien

#5 Fibonacci Retracement Pullback

In einem Candlestick Chart besteht ebenfalls die Option das Fibonaci Retracement zu verwenden, um das mögliche Ende eines Pullbacks herauszufinden. Lege dazu die Fibonacci Level über die letzte große Bewegung und lass Dir automatisch Kursmarken anzeigen, wo der Trend fortgesetzt werden könnte. Die typischsten Fibonacci Level sind das 23,6%, 38,2%, 50% und 61,8% Level. Aus meiner Erfahrung würde ich sagen, dass die meisten Pullbacks beim 38er und 50er enden.

Fibonacci Retracement Pullback
Fibonacci Retracement Pullback

2 Pullback Indikatoren

Mit der Unterstützung von Trendindikatoren gelingt es Dir ebenfalls Dir einen vertiefenden Einblick in den Kursverlauf und die zu erwartende Prognose zu verschaffen. Zwei dieser Indikatoren stelle ich Dir in diesem Abschnitt vor.

#1 Pullback mit Heiken-Ashi

Bei Heiken-Ashi Kerzen handelt es sich nicht direkt um einen Indikator, sondern viel mehr um eine Sonderform des Kerzendiagramms. Eine lange Reihe an grünen Kerzen deutet einen Aufwärtstrend an, wobei rote Kerzen eine Abwärtsbewegung andeuten. Bilden sich nur wenige rote Kerzen und anschließend wieder grüne ist klar: Es hat sich nur um einen Pullback gehandelt.

Simples Pullback Trading mit Heikin Ashi Kerzen

Beachte: Heikin Ashi Kurse weichen in ihrer Form etwas von den normalen Candlestick Kursen ab. Das drückt in der Realität etwas die Performance. Dennoch kann diese Pullback Strategie erfolgreich gehandelt werden.

#2 Heiliger Gral Setup (ADX)

Das Heiliger Gral Setup ist eine von der Amerikanerin Linda Bradford Raschke entwickelte Strategie, die den ADX-Indikator als Grundlage verwendet und mit einem 20er Gleitdurchschnitt kombiniert. Liegt der Kurs über dem EMA20 und der ADX-Wert über 30 (=Trendstärke), so kann ein Pullback auf den EMA zum Kaufen genutzt werden.

Holy Grail Trading Setup von Linde Bradford

Beachte: Der EMA gilt hier als Filter für die Trendrichtung, wobei der ADX als Bestätigung für Trendstärke gilt. Einen Stop-Loss platziert man sinnvoll unter dem Tiefs des Pullbacks. Die umgekehrte Logik gilt für ein Short-Trade.

Risikominimierung für Pullback-Strategien

Ein gutes Risikomanagement im Pullback Trading ist Pflicht! Den Stop-Loss kann man immer sehr gut unter den Pullback setzen. Der Stop-Loss schützt Dich im Pullback Trading vor zu hohen Verlusten, falls es doch zu einem Reversal kommt. Ich mache gerne meinen Stop-Loss anhand der Price Action fest. Als Take-Profit kann man entweder das letzte Strukturhoch nutzen oder andere Zonen im Chart suchen.

So setze ich gerne meinen SL beim Pullback Trading

Beachte: Überlege Dir die Stop-Loss Entfernung vor dem Trade Einstieg und berechne eine gute Positionsgröße damit! Am Ende sollte die Position so groß sein, dass Du im Stop-Loss Fall maximal 1% Deines Depots verlierst.

Mehr Praxis Beispiele

(Klick die Bilder an, um sie groß zu sehen)

Vor- und Nachteile von Pullback Trading

Vorteile:

Pullback Trading erlaubt gute Einstiege im Trend Trading.

Pullbacks entstehen in unterschiedlichen Formationen.

Long & Short Trading geht gleich.

Der Pullback führt zurück zu günstigeren Einstiegspreisen.

Es stehen verschiedene Strategien zur Auswahl.

Nachteile:

Der zeitlich begrenzte Pullback und die Umkehr per Reversal sind nicht sofort voneinander zu unterscheiden.

Die Entwicklung des Kurses erfordert eine detaillierte Beobachtung.

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FAQ – Pullback Trading

Was ist Pullback Trading?
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Das Pullback Trading beschreibt das Handeln auf Basis von zeitlich begrenzten Gegenbewegungen des Kurses. Im Rahmen dieses Tradings gilt es die passenden Zeitpunkte zu bestimmten, um in den Trade einzusteigen ebenso wie die vorherige Überprüfung des Charts zur Bestätigung der erhaltenen Signale.
Was ist ein Pullback?
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Ein Pullback besteht aus einer Gegenbewegung des Kurses innerhalb eines übergeordneten Trends. Für Trader ergibt sich aus diesen temporären Kursrückgang die Möglichkeit einen Einstieg zu günstigeren Bedingungen in den Handel mit diesem Asset zu bekommen.
Wie erkennt man einen Pullback?
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Ein Pullback ist unter anderem an dem zeitlich begrenzte absinken oder ansteigen der Kurse zu erkennen. Der Kurse nimmt nach diesem kurzen Umweg erneut seine ursprüngliche Bewegung wieder fort. Das gilt für einen übergeordneten Aufwärtstrend ebenso wie sinkende Kursbewegungen.
Was sind Pullback Trading Strategien?
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Pullback Strategien zielen darauf ab mithilfe von Indikatoren oder anderen Methoden das Auffingen von Kursrücksetzern in Charts zu erleichtern. Die Strategien basieren unter anderem auf Price Action oder dem Einsatz des Moving Average, um Unterstützung zu Widerstand aufzufinden.
Welche Strategien sind für einen Pullback geeignet?
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Als Strategien geeignet sind unter anderem der Moving Average in verschiedenen Formen, angefangen vom Simple Moving Average bis zum Expotential Moving Average. Zu jeder Strategie gehören mehrere Möglichkeiten der Umsetzung, sodass Trader die Möglichkeit sich für eine Strategie zu entscheiden, die vielleicht schon aus anderen Bereichen des Handels bekannt ist.
Christian Böttger

Christian Böttger

Über den Autor Finanzexperte und Ausbilder für Trading mit über 6 Jahren Erfahrung an der Börse.

Vollzeit-Trader

"Egal in welcher Marktphase man sich befindet – mit meinen Strategien kann ich seit über 6 Jahren flexibel im Markt erfolgreich agieren!"

>75% Trefferquote

+6 Jahre Erfahrung

>100K € Jahresgewinn

Über den Autor:

Christian Böttger ist hauptberuflich Trader und Mentor, der sowohl kurzfristige Trades als auch langfristige Investments mit überragender Trefferquote durchführt. Auf Finanzradar.de teilt er seine Analysen sowie praktische Erfahrung und hat besonders für Anfänger den einen oder anderen Kniff parat. Mehr über Christian erfährst Du hier.