Jeder, der sich mit dem Handel von Wertpapieren beschäftigt und Trading lernen möchte, trifft eher früher als später auf die verschiedenen Orderarten. Sie ermöglichen Dir diverse Anlagestrategien zu verfolgen und gehören in jeden Instrumentenkasten eines guten Anlegers.
Grundsätzlich ist eine Order eine Anweisung an den Broker, ein Wertpapier zu kaufen oder zu verkaufen. Unter welchen Rahmenbedingungen die Ausführung stattfindet, entscheidest Du mit der Wahl der Orderart.
Die unterschiedlichen Orderarten nehmen im Risikomanagement eine wichtige Rolle ein und sind ausschlaggebend, ob und wie viel Verlust oder Gewinn Du einfährst.
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Kurzüberblick: Orderarten
Die deutsche Übersetzung von Order lautet Befehl oder Anordnung und beschreibt schon ganz gut, was gemeint ist.
Du ordnest deinen Broker an, Wertpapiere zu Deinen Bedingungen zu kaufen.
Vereinfacht gesagt, kauft oder verkauft die Market Order das Wertpapier zum aktuell bestehenden Kurs ein.
Die Anordnung ist demnach nur daran gebunden, dass sie sofort zum verfügbaren Preis durchzuführen ist.
Alle anderen Orderarten, von denen Du die 10 wichtigsten hier kennenlernst, sind an spezielle Bedingungen geknüpft, die erst eintreten müssen, ehe der Kauf oder Verkauf stattfindet.
Übrigens, zu den Limit Orders habe ich auch ein Video gemacht:
Unsere Ratgeber zu Orderarten …
Die 10 wichtigsten Trading Orderarten
Um einige Orderarten kommst Du als Privatanleger nicht herum. Sie ist grundlegend, um zum einen Verständnis für den Markt zu entwickeln, zum anderen, um Anlagestrategien zu erarbeiten, mit denen Du die Risiken deines Portfolios absteckst.
Begriffe wie Market Order oder Sell Stop Order solltest Du beim Handeln mit Wertpapieren auf einer Trading Plattform auf jeden Fall kennen. Andere wiederum, wie die Iceberg Order, sind für Privatanleger weniger interessant, sind für das Kennenlernen des Marktes dennoch wichtig genug, um sie sich einmal anzuschauen.
#1 Market Order
Mit einer Market Order beauftragst Du deinen CFD Broker, ein Wertpapier zum sofort verfügbaren Preis zu handeln. Beim Kauf geschieht das zum billigsten Preis, den ein anderer Verkäufer anbietet (Briefkurs). Beim Verkauf mit einer Market Order erhältst Du den höchsten Preis, den ein Käufer bereit ist, zu zahlen (Geldkurs). Der Ausführungspreis stimmt daher nicht unbedingt mit dem aktuellen Kurs überein.
Bei liquiden Märkten mit einer kleinen Geld-Brief-Spanne (Differenz zwischen Brief- und Geldkurs) erfolgt die Umsetzung der Order in der Regel sehr schnell und kursnah. Illiquide Märkte mit wenigen Handelspartnern führen dagegen zu verzögerten Prozessen und vom Kurs stärker abweichenden Ausführungspreisen. Eine Market Order verwenden Trader, wenn der Ausführungszeitpunkt wichtiger ist als der Preis.
Geldkurs / Bid
Der Betrag, den Käufer höchstens bereit sind, für ein Wertpapier zu zahlen
Stellt die Nachfrageseite dar und bildet den höchsten gebotenen Kaufpreis ab (Bid)
Immer niedriger als der Briefkurs, da niemand freiwillig mehr zahlt als den niedrigsten Verkaufspreis
In der Regel führt viel Nachfrage zu höheren Preisen, geringere Nachfrage zu niedrigen Preisen
Briefkurs / Ask
Der Betrag, den Verkäufer eines Wertpapiers mindestens verlangen
Stellt die Angebotsseite dar und bildet den niedrigsten gebotenen Verkaufspreis ab (Ask)
Immer höher als der Geldkurs, da niemand für einen geringeren Preis verkauft, als den potenziell höchsten Kaufpreis
In der Regel führen viel Angebote zu niedrigeren Preisen, wenige Angebote zu höheren
#2 Stop Buy Order
Mit der Stop Buy Order legst Du fest, ab welchem Preis Du ein Wertpapier kaufst. Steigt der Kurs und der Wert des Papiers ist erreicht, findet der Handel automatisch statt. Es klingt zunächst wenig intuitiv, Wertpapiere zu einem höheren Kurs als zum aktuellen zu kaufen, doch die Idee dahinter ist clever. Wenn Du nicht weißt, welche Aktien steigen, kaufst Du nur die, die tatsächlich steigen und hoffst darauf, dass sie sich nach deinem Kauf weiterhin positiv entwickeln.
Für diese Vorgehensweise kennt die Börse das Motto ”the trend is your friend”. Der Name der Orderart ist etwas verwirrend, da der Kauf zu deiner Bedingung startet und nicht stoppt. Mit Stop ist gemeint, dass die Anweisung mit der Ausführung des Kaufs endet.
#3 Sell Stop Order
Eine Sell Stop Order dient zum Verkauf eines Wertpapiers bei einem fallenden Kurs. Zunächst setzt Du einen Stop-Preis fest, der als Triggerwert des Verkaufs fungiert. Sinkt der Kurs auf diesen Wert oder niedriger, verkauft dein Broker das Wertpapier automatisch als Market Order. Daher liegt der Ausführungspreis besonders auf volatilen Märkten oft höher oder niedriger als der Stop-Preis.
Die Sell Stop Order nutzen Trader, um in die Short-Position zu gehen und auf fallende Kurse zu wetten. „Shorten“ gilt als risikoreiche Strategie. In der Long-Position verlierst Du höchstens den Wert der Aktie. Steigt der Kurs in der Short-Position stark an, besteht die Gefahr eines weitaus höheren Verlustes. Eine Sell Stop Order zum Abfedern eines Verlustes nennen Experten Stop Loss Order.
#4 Buy Limit Order
Eine Buy Limit Order legt die Rahmenbedingungen fest, wann Du in einen fallenden Markt investierst. Die zwei wesentlichen Vorgaben betreffen den Preis und die Gültigkeitsdauer. Erreicht oder unterschreitet der Kurs den festgelegten Preis, kauft der Broker das Wertpapier ohne weitere Zustimmung, wenn der Ausführungspreis gleich oder niedriger als das Limit ist. Mit der Gültigkeitsdauer legst Du fest, wie lange der Auftrag gilt.
Mögliche Optionen sind ein Tag (Good-for-Day), ein bestimmtes Datum (Good-Till-Date) oder bis der Kauf tatsächlich abgeschlossen wird (Good-Till-Canceled). Im Gegensatz zur Market Order erwirbst Du das Wertpapier nur, wenn der Preis niedrig genug ist. Der Handel kommt unter Umständen gar nicht oder sehr spät zustande.
#5 Stop Loss Order
Eine Stop Loss Order funktioniert ähnlich wie eine Sell Stop Order. Allerdings nutzen Trader eine Stop Loss Order nicht, um eine Short-Position zu eröffnen, sondern um Risiken abzufedern. Dafür setzt Du einen Stop-Preis, zu dem Du das Wertpapier bei sinkendem Kurs verkaufen möchtest. Sinkt der Kurs auf diesen Schwellenwert, verkauft dein Broker das Wertpapier sofort mit einer Market Order.
Dadurch vermeidest Du sehr hohe Verluste bei einem Preisverfall, auch wenn Du den Kursverlauf nicht dauerhaft verfolgst. Den Verkauf setzt der Broker mit einer Market Order um, der Verkaufspreis liegt bei wenig liquiden Märkten möglicherweise weit unter dem Stop-Preis.
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#6 Sell Limit Order
Eine Sell Limit Order ist das Verkaufsäquivalent zur Buy Limit Order. Du erteilst entsprechend deinem Broker den Auftrag, ein in deinem Besitz befindliches Wertpapier zu einem bestimmten Preis zu verkaufen, der höher ist als der aktuelle Kurs.
Dafür setzt Du sowohl einen Limitpreis fest als auch eine Gültigkeitsdauer. Erreicht das Wertpapier den vorgegebenen Preis, findet der Verkauf automatisch statt. Im Gegensatz zur Market Order stößt der Broker das Wertpapier also nur dann ab, wenn der geforderte Preis tatsächlich umsetzbar ist – ist dies nicht der Fall, behältst Du das Wertpapier. Mit der Gültigkeitsdauer legst Du den zeitlichen Rahmen fest, in dem der Auftrag gilt.
#7 Trailing Stop Order
Die Trailing Stop Order ist eine dynamische Form der Stop Order und dient der Sicherung deiner Gewinne. Du legst zunächst eine untere (Stop-Loss-)Grenze fest, zu der dein Broker die Wertpapiere bei ungünstiger Marktentwicklung automatisch verkauft. Sinkt der Kurs unter die Marke, schließt deine Position. Steigt der Kurs, steigt die untere Grenze ebenfalls an.
Du legst dabei die Differenz zwischen dem steigenden Kurs und der nachziehenden Stop-Loss-Grenze fest. Sinkt der Kurs, bleibt die Stop-Loss-Grenze stehen. Sinkt der Kurs unter die Stop-Loss-Grenze, findet ein Verkauf der Position statt. Die Differenz gibst Du wahlweise in Prozent oder absolut an. Die Trailing Stop Order eignet sich für risikoärmeres Trading.
#8 Take Profit Order
Eine Take Profit Order ähnelt grundsätzlich einer Sell Limit Order. Das Limit, das Du in diesem Fall festlegst, ist der Verkaufspreis, mit dem Du Gewinn einfährst. Wenn Du eine Position hältst und der Kurs sich für dich positiv entwickelt, verkauft der Broker das Wertpapier allerdings mit einer Market Order – also zum besten verfügbaren Preis.
Der Nachteil ist natürlich, dass Du potenziell höhere Gewinne verpasst. Ein adäquates Limit ergibt sich aus einer technischen Analyse und wird oft in Prozent und nicht absolut angegeben. In Kombination mit einer Stop Loss Order, die automatisch verkauft, wenn der Kurs ein unteres Limit erreicht, sind diese Orderarten einfache Instrumente des Risikomanagements.
#9 Bracket Order
Die Bracket Order vereint drei verschiedene Orderarten, die ähnlich funktioniert wie die bereits beschriebene Kombination aus einer Take-Profit und einer Stop Loss Order. Du entscheidest dich für eine Position, die Du kaufen möchtest, und versiehst diese mit zwei Limits. Die obere Grenze legt fest, zu welchem Preis die Position schließt und Du Gewinn einfährst (sozusagen eine Take Profit Order), die untere Grenze legt fest, wann die Position bei Kursverlust schließt (Stop Loss Order).
Dadurch begrenzt Du den maximalen Verlust. Der Kauf findet durch eine Market Order statt. Der Unterschied zur einfachen Kombination der Take Profit Order und der Stop Loss Order ist die Festlegung beider Grenzen vor dem Kauf der Position. Der Name kommt von der Klammer (engl.:”bracket”) um den Kaufpreis des Papiers duch die von dir festgelegten Grenzen.
#10 Iceberg Order
Bei der Iceberg Order geht es um große Summen. Wenn Anleger befürchten, dass der bevorstehende Kauf oder Verkauf einer Position bereits dadurch den Kurs beeinflusst, weil das im Orderbuch angegebene Handelsvolumen groß ist, möchten sie dieses verstecken. Das Volumen, das andere Anleger im Orderbuch nicht sehen, ist bildlich gesprochen der Teil des Eisbergs, der unter dem Wasser liegt.
Nur ein kleiner Teil, der sogenannte Peak, ist im Orderbuch angegeben und offenbart sich Marktbeobachtern nur schrittweise. Für die meisten Privatanleger ist die Iceberg Order weniger interessant, da die bewegten Summen schon sehr groß sein müssen, damit sie den Markt beeinflussen. Analysten, die den Markt detailliert verfolgen, erkennen Iceberg Orders durchaus, für Privatanleger ist das auch aufgrund fehlender Informationen in der Regel nicht möglich.
FAQ – Trading Orderarten
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Über den Autor:
Christian Böttger ist hauptberuflich Trader und Mentor, der sowohl kurzfristige Trades als auch langfristige Investments mit überragender Trefferquote durchführt. Auf Finanzradar.de teilt er seine Analysen sowie praktische Erfahrung und hat besonders für Anfänger den einen oder anderen Kniff parat. Mehr über Christian erfährst Du hier.
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