Der Linienchart ist ein simpler Chart-Typ für die technische Analyse. Er bietet eine klare Darstellung von Kursentwicklungen über einen bestimmten Zeitraum hinweg.
Hierbei zeigt der Linienchart nur die Schlusskurse an und verbindet sie miteinander. Optisch entsteht eine Linie, mit der sich das Marktverhalten ohne zusätzliches „Rauschen“ beobachten lässt:
Linienchart: Einfache Darstellung der Schlusskurse jeder Periode – gemäß dem eingestellten Zeitrahmen.
Interpretation: Mit Liniencharts lassen sich langfristige Trends besser einschätzen, allerdings bieten sie viel weniger Details als Kerzencharts.
Das Wichtigste zum Linienchart
#1 Linienchart – Schlusskurse einzelner Tage werden verbunden.
#2 Aufbau des Liniencharts – Für Börseneinsteiger geeignet.
#3 Linienchart Anwendung – Bestens für langfristige Trends.
#4 Chartanalyse im Linienchart – Trendlinien, Formation, etc.
#5 Indikatoren im Linienchart – Gleitdurchschnitte, Oszillatoren, etc.
#6 FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Linienchart.
Definition: Was ist ein Linienchart?
Ein Linienchart stellt die historische Kursentwicklung eines bestimmten Finanzinstruments grafisch dar. Die Grundlage eines Liniencharts besteht aus einzelnen Datenpunkten, die die Schlusskurse zu verschiedenen Zeitpunkten repräsentieren – typischerweise tägliche Schlusskurse, können aber auch wöchentliche oder monatliche Kurse sein.
Das Verbinden dieser Schlusskurse zu einer Linie ermöglicht es, die Richtung des Kursverlaufs und die Veränderungen im Zeitverlauf zu erkennen. Für Einsteiger bietet der Linienchart eine leicht zugängliche Methode, um grundlegende Trends wie Aufwärts- oder Abwärtstrends zu identifizieren.
Im Vergleich zu anderen Charttypen wie dem Candlestick-Chart bietet der Linienchart weniger Details zu den Schwankungen innerhalb einer Periode. Dies kann als Limitierung angesehen werden, da beispielsweise Kursschwankungen innerhalb eines Tages nicht direkt ersichtlich sind. Dennoch bleibt der Linienchart ein wertvolles Instrument, insbesondere für die Identifizierung langfristiger Trends und die Erfassung grundlegender Kursbewegungen über längere Zeiträume.
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Aufbau des Liniencharts
Im Kern repräsentiert jeder Datenpunkt im Linienchart den Schlusskurs zu einem spezifischen Zeitpunkt. Diese Schlusskurse werden miteinander verbunden, um die Preisentwicklung über einen bestimmten Zeitraum hinweg visuell darzustellen.
Durch diese klare Struktur ermöglichen Liniencharts eine einfache Erfassung und Interpretation von längerfristigen Trends. Ihre Konzentration auf die Visualisierung von Trends und grundlegenden Kursbewegungen macht sie besonders nützlich für die Analyse von langfristigen Handelsstrategien wie dem Swing-Trading, Positions-Trading oder dem Investieren.
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Zeiteinheiten beim Linienchart
Liniencharts können in allen Zeiteinheiten genutzt werden, wobei typischerweise Tages-, Wochen- oder sogar Monatscharts am gebräuchlichsten sind. Tagesliniencharts können beispielsweise nützlich sein, um Swing-Trades mit der Haltedauer 4-8 Wochen umzusetzen.
Wochenliniencharts filtern das kurzfristige Marktrauschen raus und geben Dir einen guten Blick auf mittelfristige Trends. Als Positions-Trader mit einer Haltedauer von mehreren Monaten könntest Du diese Zeiteinheit nutzen.
Monatsliniencharts eignen sich besonders gut für langfristige Analysen und ermöglichen einen besseren Überblick über langfristige Trends und Veränderungen.
Angezeigte Kurswerte
Im Linienchart werden üblicherweise die Schlusskurse des analysierten Wertes dargestellt. Jedoch bieten einige Chartprogramme die Flexibilität, alternative Kurswerte einzublenden. Anstelle des Schlusskurses können auch der Eröffnungskurs, der Höchstkurs, der Tiefstkurs oder sogar ein Durchschnittskurs angezeigt werden.
Vor- und Nachteile von Liniencharts
Vorteile:
Klare Darstellung ermöglicht eine einfache Erfassung von Trends.
Ideal für Anfänger aufgrund ihrer einfachen Struktur.
Zeigt Kursentwicklungen unabhängig von Zeitintervallen.
Gut für die Analyse längerfristiger Investitionen geeignet.
Weniger überladen als andere Charttypen, was die Interpretation erleichtert.
Nachteile:
Zeigt weniger detaillierte Kursinformationen als andere Charttypen.
Verbirgt Schwankungen innerhalb des Zeitintervalls, da nur Schlusskurse angezeigt werden.
Weniger geeignet für kurzfristige Handelsentscheidungen aufgrund der begrenzten Detailtiefe.
Wann ist es sinnvoll den Linienchart zu nutzen?
Die Verwendung eines Liniencharts hängt von verschiedenen Faktoren ab, insbesondere von Deinen individuellen Handelszielen und Deinem geplanten Anlagehorizont. Generell eignet sich der Linienchart besonders gut für Anleger und Trader, die eine längerfristige Perspektive in ihrer Analyse verfolgen.
Je länger der geplante Anlagezeitraum ist, desto besser eignet sich der Linienchart. Für Investoren, die langfristige Positionen halten oder langfristige Trends identifizieren möchten, bietet der Linienchart eine super Möglichkeit, die allgemeine Kursentwicklung über längere Zeiträume zu visualisieren.
Für Anfänger: Liniencharts bieten Anfängern einen sanften Einstieg in die technischen Analyse, da sie eine einfache und übersichtliche Darstellung von Kursbewegungen bieten. Candlestick-Charts und deren Formationen könnten überwältigend wirken und den Lernprozess erschweren.
Für mittelfristiges Trading: Mittelfristiges Trading mit Liniencharts konzentriert sich häufig auf die Verwendung von Tagescharts, um Trends und Bewegungen über einen Zeitraum von mehreren Wochen zu analysieren. Der Fokus liegt auf sogenannten Swing Trades, bei denen Trader Positionen über einen mittelfristigen Zeitraum halten, oft für einige Wochen, um von erkannten Trends und Kursbewegungen zu profitieren.
Für langfristiges Trading: Langfristiges Anlegen mit Liniencharts konzentriert sich auf die Analyse von Kursbewegungen über einen beträchtlichen Zeitraum, oft Monate oder sogar Jahre. In diesem Ansatz werden wöchentliche oder monatliche Liniencharts genutzt, um langfristige Trends und Entwicklungen zu identifizieren. Der Hauptfokus liegt darauf, langfristige Investitionsmöglichkeiten mit einer Haltedauer von Jahren zu identifizieren.
Chartanalyse im Linienchart
Die Chartanalyse im Linienchart geht über die reine Beobachtung von Trends hinaus. Neben der Identifizierung von Auf- oder Abwärtstrends kannst Du auch von Deinem Verständnis über Chartformationen profitieren, die ebenfalls im Linienchart ersichtlich sind.
Chartformationen sind spezifische Muster bzw. Konstellationen von Kursbewegungen, die Aufschluss über zukünftige Kursentwicklungen geben können. Auch im Linienchart lassen sich solche Formationen erkennen, obwohl sie nicht so detailliert wie beispielsweise in Candlestick-Charts dargestellt sind.
Das Erkennen von Chartformationen im Linienchart erfordert ein geschultes Auge und eine genaue Betrachtung der Kursbewegungen über einen längeren Zeitraum. Klassische Formationen wie beispielsweise Kopf-Schulter-Muster, Dreiecke oder Doppeltops können auch im Linienchart identifiziert werden, indem Du genau auf die Positionierung und Bewegungen der Linie achtet.
Trendlinie richtig nutzen im Linienchart
Trendlinien sind ein wertvolles Werkzeug im Linienchart, um die Richtung eines Trends zu bestimmen und potenzielle Umkehrpunkte zu identifizieren. Sie werden durch das Verbinden von markanten Hochs oder Tiefs im Kursverlauf erstellt und helfen dabei, den Trendverlauf visuell darzustellen.
Für eine aussagekräftige Trendlinie sollten mindestens zwei solcher markanten Punkte, sei es ein Hoch oder ein Tief, miteinander verbunden werden. Je mehr Punkte eine Trendlinie berühren und bestätigen, desto robuster und aussagekräftiger ist sie.
Widerstände und Unterstützung erkennen: Unterstützungen im Linienchart sind Aufwärtstrendlinien oder horizontale Zonen unterhalb des aktuellen Kurses. Als Widerstand werden Abwärtstrendlinien sowie Zonen über dem aktuellen Kurs betrachtet.
Formationen visualisieren: In einem Linienchart können Trendlinien auch dazu verwendet werden, um beispielsweise Dreiecksformationen zu visualisieren. Ebenso können bei einer SKS-Formation Trendlinien helfen, die Nackenlinie zu visualisieren.
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Klassische Trendlinienformationen im Linienchart
Wie oben beschrieben können durch die Verwendung von Trendlinien Aspekte wie Trends, Unterstützungen, Widerstände und Chartformationen im Linienchart visualisieren werden.
Schulter-Kopf-Formation
Die Schulter-Kopf-Schulter-Formation (SKS) ist eine markante Umkehrformation im Linienchart, die häufig als ein starkes Signal für eine bevorstehende Trendumkehr angesehen wird. Die SKS-Formation wird durch eine Reihe von Hochs und Tiefs dargestellt. Zwei niedrigere Hochpunkte, die durch einen höheren Hochpunkt in der Mitte getrennt sind, bilden die „Schultern“ der Formation. Der zentrale Hochpunkt stellt den „Kopf“ dar und ist höher als die Schultern.
Die entscheidende Linie dieser Formation ist die sogenannte „Nackenlinie“ (grün markiert im Bild). Diese Linie wird über die Tiefpunkte zwischen dem ersten und dem zweiten Schultertief gezogen. Ein Durchbruch des Kurses unter die Nackenlinie nach der Bildung des rechten Schulterhochs wird als Bestätigung der Umkehr angesehen und kann einen Abwärtstrend signalisieren.
Double-Top/Triple-Top
Double-Tops und Triple-Tops sind typische Umkehrmuster, die einen Aufwärtstrend in einen Abwärtstrend umleiten können. Im Linienchart zeigt sich das Double-Top als zwei Hochpunkte, die sich auf ähnlichem Niveau befinden und durch ein zwischenliegendes Tief getrennt sind. Diese Formation ähnelt einem Buchstaben „M“. Das Triple-Top hingegen besteht aus drei ähnlichen Hochpunkten, die von zwei dazwischenliegenden Tiefs getrennt sind.
Diese Formationen werden oft als Widerstandsmuster interpretiert, da der Kurs nach dem Erreichen des ersten Hochpunkts korrigiert, bevor er erneut versucht, das gleiche Niveau zu erreichen. Der Kurs scheitert jedoch daran, dieses Niveau zu überschreiten, was auf eine potenzielle Erschöpfung des vorherigen Aufwärtstrends hinweisen kann.
Double-Bottom/Triple-Bottom
Double-Bottom- und Triple-Bottom-Formationen sind das Gegenstück zur M-Formation. Sie können einen Abwärtstrend in einen potenziellen Aufwärtstrend umwandeln. Im Linienchart zeigt sich das Double-Bottom durch zwei Tiefpunkte, die sich auf ähnlichem Niveau befinden und durch einen dazwischenliegenden Hochpunkt getrennt sind. Diese Formation ähnelt einem Buchstaben „W“.
Dreiecksformation
Dreiecksformationen sind Trendfolgemuster, die durch zwei konvergierende Trendlinien dargestellt werden. Es gibt drei Haupttypen von Dreiecksformationen: das aufsteigende Dreieck, das absteigende Dreieck und das symmetrische Dreieck.
Sie repräsentieren eine Phase der Konsolidierung, in der der Kurs in einem immer enger werdenden Bereich gehandelt wird. Im Linienchart dienen Dreiecksformationen als visuelle Indikatoren für eine mögliche bevorstehende Fortsetzung des vorherigen Trends. Sobald der Kurs aus dem Dreieck ausbricht, sei es nach oben oder unten, kann dies als Signal für den Start einer neuen Bewegung interpretiert werden.
Wichtige Indikatoren im Linienchart
Indikatoren im Linienchart eröffnen eine weitere Möglichkeit der Analyse und bieten einen tieferen Einblick in die Kursbewegungen. Da Indikatoren die Schlusskurse von Zeiteinheiten für ihre Berechnung nutzen unterscheidet sich der Wert des Indikator nicht zwischen dem Linienchart und Kerzenchart.
Typischerweise lassen sich Indikatoren in zwei Hauptkategorien einteilen: Trendfolge- und Oszillator-Indikatoren. Gleitende Durchschnitte und der Moving Average Convergence Divergence (Macd) gehören zu den Trendfolge-Indikatoren. Sie veranschaulichen die Stärke und Richtung eines Trends.
Auf der anderen Seite setzen der Relative Strength Index (RSI) und der Stochastik-Oszillator auf Umkehrungen. Sie bieten Einsichten in überkaufte oder überverkaufte Märkte sowie potenzielle Wendepunkte im Kursverlauf.
Gleitende Durchschnitte: Gleitende Durchschnitte sind beliebte Trendindikatoren, die den durchschnittlichen Kurs über einen definierten Zeitraum anzeigen. Sie glätten Kursschwankungen, um den zugrunde liegenden Trend klarer zu visualisieren. Die gängigsten sind der einfache gleitende Durchschnitt (SMA) und der exponentielle gleitende Durchschnitt (EMA).
Trendindikatoren: Indikatoren wie der Moving Average Convergence Divergence (MACD) gehören zu den Trendindikatoren. Er hilft dabei, die Stärke und Richtung eines Trends zu erfassen.
Oszillatoren: Der Relative Strength Index (RSI) und der Stochastik-Oszillator sind typische Oszillatoren. Sie messen die Geschwindigkeit und den Grad der Kursänderungen und signalisieren überkaufte oder überverkaufte Marktbedingungen. Der RSI bewegt sich in einem Bereich von 0 bis 100 und zeigt an, ob ein Wertpapier überkauft (über 70) oder überverkauft (unter 30) ist. Der Stochastik-Oszillator vergleicht den aktuellen Schlusskurs mit einem Preisbereich über eine festgelegte Zeit und gibt Signale für potenzielle Wendepunkte.
FAQ – Linienchart
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Über den Autor:
Christian Böttger ist hauptberuflich Trader und Mentor, der sowohl kurzfristige Trades als auch langfristige Investments mit überragender Trefferquote durchführt. Auf Finanzradar.de teilt er seine Analysen sowie praktische Erfahrung und hat besonders für Anfänger den einen oder anderen Kniff parat. Mehr über Christian erfährst Du hier.
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