Der Linienchart ist ein simpler Chart-Typ für die technische Analyse, welcher die Schlusskurse eines bestimmten Zeitraumes miteinander verbindet. Er bietet eine klare Darstellung von Kursentwicklungen über einen langen Zeitraum hinweg.

Ich nutze ihn vor allem für die Analyse von Charts mit mehr als 10+ Jahren Dauer – sprich für mein Investment Depot. Mehr dazu im Artikel:

Linienchart Vergleich zum Candlestick Chart
Linienchart Technische Analyse Titelbild

Das Wichtigste zum Linienchart

#1 Was ist ein Linienchart? – Kurze Erklärung & Definition.

#2 Aufbau des Liniencharts – Für Börseneinsteiger geeignet.

#3 Linienchart Anwendung – Bestens für langfristige Trends.

#4 Chartanalyse im Linienchart – Trendlinien, Formation, etc.

#5 Indikatoren im Linienchart – Gleitdurchschnitte, Oszillatoren, etc.

#6 FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Linienchart.

Meine Broker-Empfehlung: XTB Brokers
(Risikohinweis: 71% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter)

Definition: Was ist ein Linienchart?

Ein Linienchart stellt die historische Kursentwicklung eines bestimmten Finanzinstruments grafisch dar. Die Grundlage eines Liniencharts besteht aus einzelnen Datenpunkten, die die Schlusskurse zu verschiedenen Zeitpunkten repräsentieren. Das Verbinden dieser Schlusskurse zu einer Linie ermöglicht es, die Richtung des Kursverlaufs und die Veränderungen im Zeitverlauf zu erkennen. Für Einsteiger bietet der Linienchart eine leicht zugängliche Methode, um Trends zu identifizieren.

Beachte: Im Vergleich zu anderen Charttypen wie dem Candlestick-Chart bietet der Linienchart weniger Details zu den Schwankungen innerhalb einer Periode. Dies kann als Limitierung angesehen werden, da beispielsweise Kursschwankungen innerhalb eines Tages nicht direkt ersichtlich sind.

Aufbau des Liniencharts

Im Kern repräsentiert jeder Datenpunkt im Linienchart den Schlusskurs zu einem spezifischen Zeitpunkt. Diese Schlusskurse werden miteinander verbunden, um die Preisentwicklung über einen bestimmten Zeitraum hinweg visuell darzustellen. Liniencharts können in allen Zeiteinheiten genutzt werden, wobei typischerweise Tages-, Wochen- oder sogar Monatscharts am gebräuchlichsten sind.

Praxisbeispiel Linienchart Technische Analyse
Praxisbeispiel Linienchart

Beachte: Einige Chartprogramme wie Tradingview bieten Dir auch die Möglichkeit den Linienchart auf Basis des Eröffnungs-, Höchst- oder Tiefkurs zu zeichnen. Ich würde das aber nicht nutzen, sondern beim Standard (Schlusskurs) bleiben.

Linienchart Anwendung

Je länger der geplante Anlagezeitraum ist, desto besser eignet sich der Linienchart. Für Investoren, die langfristige Positionen halten oder langfristige Trends identifizieren möchten, bietet der Linienchart eine super Möglichkeit, die allgemeine Kursentwicklung über längere Zeiträume zu visualisieren.

Für Anfänger: Liniencharts bieten Anfängern einen sanften Einstieg in die technischen Analyse, da sie eine einfache und übersichtliche Darstellung von Kursbewegungen bieten.

Für mittelfristiges Trading: Mittelfristiges Trading mit Liniencharts konzentriert sich häufig auf die Verwendung von Tagescharts. Der Fokus liegt auf sogenannten Swing Trades, bei denen Trader Positionen oft für einige Wochen halten, um von erkannten Trends und Kursbewegungen zu profitieren.

Für langfristiges Trading: In diesem Ansatz werden wöchentliche oder monatliche Liniencharts genutzt, um langfristige Trends und Entwicklungen zu identifizieren. Der Hauptfokus liegt darauf, langfristige Investitionsmöglichkeiten mit einer Haltedauer von Jahren zu identifizieren.

Monatschart-Analyse im Linienchart
Die beste Plattform für Anfänger: XTB Demokonto (kostenlos)
(Risikohinweis: 71% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter)

Chartanalyse im Linienchart – 6 Anwendungen

Die Chartanalyse im Linienchart geht über die reine Beobachtung von Trends hinaus. Neben der Identifizierung von Auf- oder Abwärtstrends kannst Du auch von Deinem Verständnis über Chartformationen profitieren, die ebenfalls im Linienchart ersichtlich sind.

#1 Trends erkennen

Trends sind durch eine Folge von bestimmten Hochs und Tiefs definiert. Ein Aufwärtstrend besteht so aus Höheren Hochs & Höheren Tiefs, wohingegen ein Abwärtstrend aus Tieferen Tiefs (TT) & Tieferen Hochs (TH) besteht. Im Linienchart kannst Du nach jener Struktur Ausschau halten, um den Trend richtig zu bestimmen. Ich hab Dir das mal hier skizziert:

Abwärtstrend Analyse im Linienchart

#2 Trendlinien

Trendlinien werden durch das Verbinden von markanten Hochs oder Tiefs im Kursverlauf erstellt und helfen dabei, den Trendverlauf visuell darzustellen. Für eine aussagekräftige Trendlinie sollten mindestens zwei solcher markanten Punkte, sei es ein Hoch oder ein Tief, miteinander verbunden werden. Je mehr Punkte eine Trendlinie berühren und bestätigen, desto robuster und aussagekräftiger ist sie.

Trendlinie im Linienchart richtig zeichnen

#3 Schulter-Kopf-Formation

Die Schulter-Kopf-Schulter-Formation (SKS) ist eine markante Umkehrformation im Linienchart, die häufig als ein starkes Signal für eine bevorstehende Trendumkehr angesehen wird. Die SKS-Formation wird durch eine Reihe von Hochs und Tiefs dargestellt. Zwei niedrigere Hochpunkte, die durch einen höheren Hochpunkt in der Mitte getrennt sind, bilden die „Schultern“ der Formation. Der zentrale Hochpunkt stellt den „Kopf“ dar und ist höher als die Schultern.

Die entscheidende Linie dieser Formation ist die sogenannte „Nackenlinie“ (grün markiert im Bild). Diese Linie wird über die Tiefpunkte zwischen dem ersten und dem zweiten Schultertief gezogen. Ein Durchbruch des Kurses unter die Nackenlinie nach der Bildung des rechten Schulterhochs wird als Bestätigung der Umkehr angesehen und kann einen Abwärtstrend signalisieren.

Schulter Kopf Formation Linienchart Technische Analyse
SKS Formation im Linienchart

#4 Double-Top/Triple-Top

Double-Tops und Triple-Tops sind typische Umkehrmuster, die einen Aufwärtstrend in einen Abwärtstrend umleiten können. Im Linienchart zeigt sich das Double-Top als zwei Hochpunkte, die sich auf ähnlichem Niveau befinden und durch ein zwischenliegendes Tief getrennt sind. Diese Formation ähnelt einem Buchstaben „M“. Das Triple-Top hingegen besteht aus drei ähnlichen Hochpunkten, die von zwei dazwischenliegenden Tiefs getrennt sind. 

Doppeltop Linienchart Technische Analyse
Doppeltop im Linienchart

#5 Double-Bottom/Triple-Bottom

Double-Bottom- und Triple-Bottom-Formationen sind das Gegenstück zur M-Formation. Sie können einen Abwärtstrend in einen potenziellen Aufwärtstrend umwandeln. Im Linienchart zeigt sich das Double-Bottom durch zwei Tiefpunkte, die sich auf ähnlichem Niveau befinden und durch einen dazwischenliegenden Hochpunkt getrennt sind. Diese Formation ähnelt einem Buchstaben „W“.

Doppelboden Linienchart Technische Analyse
Doppelboden im Linienchart

#6 Dreiecksformation

Dreiecksformationen sind Trendfolgemuster, die durch zwei konvergierende Trendlinien dargestellt werden. Sie repräsentieren eine Phase der Konsolidierung, in der der Kurs in einem immer enger werdenden Bereich gehandelt wird. Sobald der Kurs aus dem Dreieck ausbricht, sei es nach oben oder unten, kann dies als Signal für den Start einer neuen Bewegung interpretiert werden.

Dreieck Linienchart Technische Analyse
Dreieck-Formation im Linienchart

Wichtige Indikatoren im Linienchart

Indikatoren im Linienchart eröffnen eine weitere Möglichkeit der Analyse und bieten einen tieferen Einblick in die Kursbewegungen. Da Indikatoren die Schlusskurse von Zeiteinheiten für ihre Berechnung nutzen unterscheidet sich der Wert des Indikator nicht zwischen dem Linienchart und Kerzenchart. Typischerweise lassen sich Indikatoren in zwei Hauptkategorien einteilen: Trendfolge- und Oszillator-Indikatoren.

Gleitende Durchschnitte und der Moving Average Convergence Divergence (Macd) gehören zu den Trendfolge-Indikatoren. Sie veranschaulichen die Stärke und Richtung eines Trends. Auf der anderen Seite setzen der Relative Strength Index (RSI) und der Stochastik-Oszillator auf Umkehrungen. Sie bieten Einsichten in überkaufte oder überverkaufte Märkte sowie potenzielle Wendepunkte im Kursverlauf.

Vor- und Nachteile von Liniencharts

Vorteile:

Klare Darstellung ermöglicht eine einfache Erfassung von Trends.

Ideal für Anfänger aufgrund ihrer einfachen Struktur.

Zeigt Kursentwicklungen unabhängig von Zeitintervallen.

Gut für die Analyse längerfristiger Investitionen geeignet.

Weniger überladen als andere Charttypen, was die Interpretation erleichtert.

Nachteile:

Zeigt weniger detaillierte Kursinformationen als andere Charttypen.

Verbirgt Schwankungen innerhalb des Zeitintervalls, da nur Schlusskurse angezeigt werden.

Weniger geeignet für kurzfristige Handelsentscheidungen aufgrund der begrenzten Detailtiefe.

FAQ – Linienchart

Was sind Liniencharts?
+
Liniencharts sind eine Art von Diagrammen in der technischen Analyse, die die Kursentwicklung eines Wertpapiers über einen bestimmten Zeitraum durch eine Linie veranschaulichen.
Welche Daten werden in einem Linienchart dargestellt?
+
Im Linienchart werden die Schlusskurse eines Assets über verschiedene Perioden hinweg dargestellt, wobei die Zeit auf der horizontalen Achse und der Kurs auf der vertikalen Achse abgetragen wird.
Wie unterscheiden sich Liniencharts von anderen Charttypen?
+
Im Gegensatz zu Candlestick-Charts oder Balkendiagrammen zeigen Liniencharts nur Schlusskurse an und bieten weniger Detailtiefe über die Kursbewegungen.
Können Liniencharts auch für kurzfristiges Trading genutzt werden?
+
Obwohl Liniencharts für langfristige Trends besser geeignet sind, können sie auch für kurzfristiges Trading genutzt werden. Jedoch bieten Candlestick-Charts aufgrund ihrer detaillierteren Darstellung mehr Informationen für kurzfristige Handelsentscheidungen.

Erhalte Finanzradar Premium kostenlos!

Erstelle ein XTB Konto

Schick uns Deine Marketing ID

Erhalte 3 Monate Premium kostenlos

Besuche unsere täglichen Live-Tradings

Für Anfänger & Fortgeschrittene

Christian Böttger

Über den Autor Finanzexperte und Ausbilder für Trading mit über 6 Jahren Erfahrung an der Börse.

Vollzeit-Trader

"Egal in welcher Marktphase man sich befindet – mit meinen Strategien kann ich seit über 6 Jahren flexibel im Markt erfolgreich agieren!"

>75% Trefferquote

+7 Jahre Erfahrung

>100K € Jahresgewinn

Über den Autor:

Christian Böttger ist hauptberuflich Trader und Mentor, der sowohl kurzfristige Trades als auch langfristige Investments mit überragender Trefferquote durchführt. Auf Finanzradar.de teilt er seine Analysen sowie praktische Erfahrung und hat besonders für Anfänger den einen oder anderen Kniff parat. Mehr über Christian erfährst Du hier.