Die Chartmuster sind ein wichtiger Bestandteil der technischen Analyse. Als optische Hinweisgeber sind sie mit etwas Übung schnell identifizierbar.
Ich stelle Dir in diesem Artikel einige dieser Chartmuster vor. Dabei handelt es sich um verkürzte Darstellungen.
Zu diesen Chartmustern lässt sich noch deutlich mehr schreiben als in diesem Überblick. Auf meiner Website findest Du zu einzelnen Chartmustern präzisere Beschreibungen und Interpretationen.
Lieblings-Chartmuster: Es gibt 5 Muster auf die ich meinen Fokus beim Trading lege. dazu gehören Bullische Keile, SKS-Formationen, Bullish Engulfing-Muster, Symmetrische Dreiecke, Morning Stars.
Kurzüberblick: Chartmuster
Trendumkehr Chartmuster traden – SKS, Double Bottom/Top, Triple Bottom/Top, Evening & Morning Start sowie Bullish/Bearish Engulfing.
Trendfortsetzungsmuster – Keile, Dreiecke und Flaggen im Überblick.
Chartmuster als Tippgeber – Sie produzieren auch häufig Fehlsignale.
FAQ – Häufig gestellte Chartmuster-Fragen.
Trendumkehr Chartmuster
Ich möchte mit den meiner Meinung nach wichtigsten Mustern beginnen, die eine Trendumkehr andeuten können. Alle Muster, die ich Dir im Folgenden präsentiere, kannst Du sowohl während eines Aufwärtstrends finden als auch während eines Abwärtstrends. Sie sind dann lediglich gespiegelt. An der Aussagekraft ändert sich jedoch grundlegend nichts.
SKS (Schulter-Kopf-Schulter) (Inverse SKS)
Double Bottom (Double Top)
Triple Bottom (Triple Top)
Evening Star (Morning Star)
Bullish Engulfing ( Bärisch Engulfing)
Diese Chartmuster sind interessant …
#1 SKS (Schulter-Kopf-Schulter) Formation
Du findest das Muster während eines übergeordneten Aufwärtstrends. Die Formation beginnt mit der ersten (linken) Schulter, die sich durch einen ersten Hochpunkt bildet.
Es kommt zu einem Pullback. Im Anschluss entsteht der Kopf. Du erkennst ihn an einem neuen Hochpunkt, der höher ist als der Hochpunkt der linken Schulter. Es entsteht ein erneuter Pullback.
Daraufhin folgt die rechte Schulter, die sich durch einen letzten Hochpunkt auf einem ähnlichen Niveau der linken Schulter auszeichnet. Das Muster ist komplett, wenn der Kurs nach dem letzten Hochpunkt unter die Nackenlinie fällt. Die Nackenlinie stellt die Verbindung der beiden Zwischentiefpunkte dar (Pullbacks).
Inverse SKS: Die gleiche Formation findest Du während eines übergeordneten Abwärtstrends. Sie steht dann lediglich auf dem Kopf. Die Schultern sowie der Kopf sind in diesem Fall neue Tiefpunkte, während die Nackenlinie aus den Zwischenhochs gebildet wird. Die inverse SKS-Formation prognostiziert dementsprechend einen bevorstehenden Aufwärtstrend.
Das bärische Muster zeigt, wie Käufer versuchen, den Druck aufrechtzuerhalten. Das scheint zunächst zu gelingen, wie der Hochpunkt des Kopfes andeutet. Die zweite Schulter beweist jedoch das Gegenteil. Der Druck der Käufer nimmt ab.
Sinkt der Kurs unter die Nackenlinie, sind die meisten Trader dazu geneigt, zu verkaufen. Bei sehr starken Trends sollten die Muster ebenfalls möglichst ausgeprägt sein. Achte auf ein sinnvolles Verhältnis.
SKS Tradeansatz
Zunächst musst Du natürlich einen übergeordneten Trend ausmachen. Spätestens, wenn die letzte Schulter entsteht, wird das Muster für Dich interessant. Ich arbeite selten ausschließlich mit Mustern, sondern nutze gleichzeitig andere Indikatoren, die meine Prognose bestätigen oder widerlegen können.
Arbeite am besten mit Tools, mit denen Du bereits gute Erfahrungen gemacht hast. Durchbricht der Kurs die Nackenlinie und Dein Indikator bestätigt den Vorgang, steht einer Positionseröffnung nichts mehr im Weg. Denk bei Trendumkehrungen immer an einen Stop Loss.
#2 Double Bottom
Das Muster Double Bottom, auch Doppeltief genannt, ist eine bullische Umkehrformation. Du findest sie also während eines übergeordneten Abwärtstrends. Tritt das Muster auf, besteht die Möglichkeit, dass der Kurs in der Folge steigt. Die Formation beginnt mit einem Tiefpunkt und einem daraufhin folgenden Hochpunkt.
Der folgende zweite Tiefpunkt liegt auf einem ähnlichen Kursniveau wie der erste. Die wichtige Widerstandslinie entsteht durch eine horizontale Linie auf Höhe des zwischenzeitlichen Hochpunkts. Bricht der Kurs nach dem zweiten Tief durch den Widerstandsbereich, ist das Muster komplett.
Double Top: Das bärische Gegenstück zum Double Bottom heißt Double Top. Du behandelst damit demnach Aufwärtstrends. Kommt es zu einem Double Top, also zu zwei Hochpunkten auf einem ähnlichen Niveau, die durch einen Tiefpunkt getrennt sind, deutet sich eine bärische Trendumkehr an.
Wichtig bei diesem Muster ist ein ähnliches Niveau der beiden Hochs beziehungsweise Tiefs. Sie bilden gemeinsam eine Linie, die der Kurs nicht durchbrechen konnte, auch wenn der Druck durchaus erkennbar ist. Stattdessen prallt der Kurs gleich zweimal auf einem ähnlichen Niveau ab.
Im Gegensatz dazu durchbricht der Kurs die Nackenlinie, die durch den mittleren Extrempunkt entstanden ist. Ein recht deutliches Zeichen, wer hier die Oberhand gewinnt. Für Dich ist das der Zeitpunkt, um zu handeln.
Wie ich mit dem Chartmuster trade
Zunächst suche ich einen klaren Abwärtstrend. Ich nutze dazu gerne den ADX. Du kannst jedoch auch andere Indikatoren oder einfach die Price Action betrachten. Je klarer sich das Muster nun bildet, desto besser für Dich. Spätestens beim Anstieg nach dem zweiten Tief achte ich verstärkt auf den Kursverlauf.
Durchbricht der Kurs den Widerstand, eröffne ich eine Long-Position. Du kannst jedoch ebenso auf einen Test des Kurses warten. Ein Pullback zur Unterstützungslinie (die vorherige Widerstandslinie) mit einem anschließenden Aufwärtstrend ist kein seltenes Phänomen. Du musst dann jedoch mit einem zu späten Einstieg rechnen.
Weitere Double Pattern Tipps …
#3 Triple Top
Ein Triple Top ähnelt stark dem Double Top. Nur liegen in diesem Fall drei statt zwei Hochpunkte vor. Die Idee ist jedoch die gleiche. Beide Formationen deuten auf einen bärischen Trendwechsel hin.
Das dreifache Hoch findest Du daher wie das Doppelhoch auf einem Markt mit einem Aufwärtstrend. Die Unterstützungslinie bildest Du üblicherweise, indem Du die beiden Tiefpunkte miteinander verbindest.
Das funktioniert jedoch nur, wenn sie sich auf einem ähnlichen Niveau befinden. Andernfalls wählst Du entweder den tieferen Tiefpunkt oder Du mittelst die Linie. Wie auch beim Double Top ist die Trendwende mit dem Ausbruch aus dem Widerstandsbereich vollzogen.
Triple Bottom: Das bullische Gegenstück zum Triple Top nennt sich Triple Bottom. Es zeichnet sich durch drei Tiefpunkte auf ähnlichem Niveau aus, nur durch zwei Hochpunkte beziehungsweise Pullbacks unterbrochen. Die Widerstandslinie wird hier durch die beiden Tiefpunkte gebildet. Ihr Durchbruch bestätigt das Muster. Dann eröffnest Du eine Long-Position.
Die Triple Top Formation ist dem Double Top nicht nur optisch sehr ähnlich, auch die Interpretation funktioniert im Grunde gleich. Der dreifache Test der Widerstandslinie zeigt lediglich eine ausdauerndere Käuferseite.
Doch auch in diesem Fall gelingt der Durchbruch nicht. Dass die folgende Resignation oft in eine Trendumkehr mündet, ist wenig überraschend. Sinkt der Kurs unter die Unterstützungslinie, ist das Muster vollendet und eine Trendumkehr durchaus wahrscheinlich.
Den passenden Tradeansatz finden
Beim Triple Top testet der Kurs die Widerstandslinie, die durch die Hochpunkte entsteht, dreimal statt zweimal aus. Für Dich bedeutet das vor allem, die Nackenlinie klar zu bestimmen, um den Durchbruch deutlich erkennbar zu machen.
Ansonsten besteht die Möglichkeit, ein Double Top zu früh zu behandeln, falls es doch zu einem Triple Top kommt. Stehen Dir Volumendaten zur Verfügung, solltest Du sie nutzen. Sinkt das Volumen, insbesondere nach den Hochpunkten, stehen die Zeichen auf eine Trendwende noch besser.
#4 Morning Star
Die beiden folgenden Muster umfassen eine bestimmte Reihe spezieller Trading Kerzen. Sie sind also von etwas anderer Art als die ersten drei. Dennoch sind die Formationen nicht weniger aussagekräftig.
Den Anfang macht der Morning Star, der aus drei Kerzen besteht und während eines Abwärtstrends auftauchen kann. Die erste Kerze ist eine klassische bärische Kerze mit einem roten Kerzenkörper.
Die zweite Kerze beginnt mit einer Lücke zum ersten Kerzenkörper. Der Kerzenkörper der zweiten Kerze ist dabei möglichst schmal und kann sowohl bärisch als auch bullisch sein.
Die letzte Kerze zeigt einen eindeutig bullischen Körper. Je ausgeprägter, desto besser. Idealerweise liegt auch zwischen den beiden letzten Körpern eine Lücke vor.
Evening Star: Beim Evening Star handelt es sich um das bärische Pendant. Es entsteht also während eines Aufwärtstrends und kündigt eine bärische Trendumkehr an. Der Evening Star beginnt entsprechend mit einer bullischen Kerze und endet mit einer eindeutig bärischen Kerze. Alles, was für den Morning Star gilt, kannst Du für den Evening Star einfach umdrehen. Du gehst hier in eine Short-Position.
Es ist insbesondere die deutliche Ausprägung der ersten und der dritten Kerze, die eine Trendumkehr wahrscheinlich macht. Beim Morning Star zeigt die bärische Kerze und die Lücke, dass die Verkäufer versuchen, Druck zu erzeugen. Die mittlere Kerze geht dann oft mit einer geringen Volatilität einher – der Druck erschöpft sich.
Kommt es dann zu einer bullischen Kerze, sehen sich die Käufer in der Regel im klaren Vorteil. Ein so deutlicher Wendepunkt, wie ihn der Morning Star darstellt, führt oft zu einer ausgeprägten Trendumkehr. Umgedreht gilt das natürlich auch für den Evening Star.
Morning Star Tradeansatz
Ich empfehle Dir, nach Mustern zu suchen, die möglichst ausgeprägt und deutlich sind. Dennoch möchte ich hier noch einmal warnen, dass auch dann keine Garantie für eine Trendumkehr besteht.
Am besten arbeitest Du mit zusätzlichen Indikatoren. Grundsätzlich kaufst Du beim Morning Star über der letzten Kerze. Beim Evening Star eröffnest Du unter der letzten Kerze (Short). Das Warten auf eine Bestätigung durch eine vierte Kerze ist ebenfalls sinnvoll.
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#5 Bullish Engulfing
Bei der Kerzenformation Bullish Engulfing (deutsch: verschlingen) benötigst Du lediglich zwei Kerzen, um eine fundierte Aussage zu treffen. Wie bei fast allen Formationen ist beim Bullish Engulfing der Name Programm. Das Muster findest Du innerhalb eines Abwärtstrends.
Es startet mit einer roten, also einer bärischen Kerze. Darauf folgt direkt eine grüne, also eine bullische Kerze. Die zweite Kerze umschließt (oder verschlingt) die erste Kerze dabei vollständig. Der Körper ist also sowohl nach oben als auch nach unten größer. Daraufhin besteht die Möglichkeit einer positiven Trendwende.
Bärisch Engulfing: Das Gegenstück zur bullischen Variante beginnt mit einer grünen Kerze, auf die eine größere bärische Kerze folgt. Du findest das Umkehrmuster folglich auf einem Markt, der einen Aufwärtstrend aufweist. Es handelt sich um eine bärische Trendformation – Du eröffnest demnach eine Short-Position.
Die Formation Bullish Engulfing entsteht in der Regel dadurch, dass Verkäufer aufgrund des plötzlich sinkenden Preises nur noch wenig Interesse haben zu verkaufen. Für Dich ist in erster Linie interessant, was nach der zweiten Kerze passiert. Der Kaufdruck steigt so unvermittelt an, dass es nicht selten zu einer Trendwende kommt.
Bullish Engulfing Tradeansatz
Wie so oft kann ich Dir nur raten, weitere Indikatoren einzusetzen. Ein direkter Trade nach der zweiten Kerze ist dabei nicht immer die beste Lösung. Ich warte gerne auf die Bestätigung durch eine weitere Kerze.
Hier ist Dein eigenes Risikomanagement gefragt. Sicherlich kann zu langes Warten auch Chancen kosten, doch meiner Meinung nach ist das Risiko ohne Bestätigung zu hoch.
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Trendfortsetzung Chartmuster
Du kannst innerhalb eines Trends, egal ob Aufwärts- oder Abwärtstrend, Chartmuster erkennen, die auf eine Trendfortsetzung hindeuten. Diese sind auch als Konsolidierungsphasen bekannt.
Der Trend legt also eine kurze Verschnaufpause ein, um kurz darauf wie gewohnt weiterzumachen wie zuvor. Drei klassische Chartmuster der Trendfortsetzung sind folgende:
Bullischer Keil (bärischer Keil)
Symmetrisches Dreieck (bullisch,bärisch)
Bärenflagge (Bullenflagge)
#1 Bullischer Keil
Verbindest Du die jeweils die Hochpunkte und Tiefpunkte miteinander, erkennst Du die Keile an den sich daraus bildenden, aufeinander zulaufenden Linien. Sie konvergieren.
Der bullische Keil zeigt dabei nach unten. Dieser tritt in einem Aufwärtstrend auf. Die im Keil erzeugte Spannung löst sich nach dem Durchbruch durch die obere Widerstandslinie auf und setzt den Trend entsprechend fort.
Bärischer Keil: Andersherum verhält es sich mit dem bärischen Keil, den Du innerhalb des Abwärtstrends ausfindig machst. Das Ende eines Abwärtstrends in Form dieses Chartmusters resultiert in einem erneuten Abwärtstrend. Der Kurs zeigt innerhalb des Keils einen kurzfristigen Aufwärtstrend, bis er schließlich unter die untere Linie rutscht.
Die Bedeutung des Musters
Sowohl der bullische als auch der bärische Keil sind zumeist Vorboten einer Trendfortsetzung, eine Trendumkehr solltest Du dennoch nicht ausschließen. Grundsätzlich solltest Du darauf achten, ob der Kurs durch die obere oder durch die untere Linie bricht und entsprechend handeln.
Die konvergierenden Linien repräsentieren die Unsicherheit am Markt. Nach einem lang anhaltenden Trend nehmen einige Marktteilnehmer Gewinne mit. Der Kurs bildet daraufhin den Keil.
Tradeansatz für den bullischen Keil
Du hältst eine Long-Position eines Wertpapiers und erkennst im Ansatz einen bullischen Keil. Behalte diese Situation im Auge und warte auf die weitere Entwicklung ab. Die Zuspitzung des Keils deutet auf einen baldigen Ausbruch hin.
Erfolgt dieser nach oben durch die Widerstandslinie, halte die Position. Der Trend setzt sich fort. Bricht der Kurs unerwartet nach unten aus und es findet eine Trendumkehr statt, solltest Du zügig handeln. Möglicherweise kannst Du noch mit Gewinn verkaufen, auf jeden Fall verhinderst Du höhere Verluste.
#2 Symmetrisches Dreieck
Das Chartmuster findest Du ebenfalls sowohl in Aufwärts- als auch in Abwärtstrends. Wie beim Keil verbindest Du auch hier zum einen die Hochpunkte und zum anderen die Tiefpunkte miteinander.
Auch diese Linien nähern sich einander an. Allerdings zeigt das symmetrische Dreieck weder nach unten noch nach oben, sondern parallel zur Zeitachse.
Durch die Verengung des Kanals entsteht gewissermaßen eine zunehmende Drucksituation, aus der der Kurs jederzeit ausbrechen kann. Tritt das Dreieck nach einem Aufwärtstrend auf und der Kurs bricht am Ende der Verengung nach oben aus, handelt es sich um ein Muster der Trendfortsetzung.
Es besteht allerdings auch die Möglichkeit einer Trendumkehr, sollte der Kurs nach unten ausbrechen. Dieser Fall ist jedoch weniger wahrscheinlich.
Tradeansatz zum symmetrischen Dreieck
Nehmen wir an, Du hältst eine Aktie und pochst auf eine positive Entwicklung des Kurses. Infolge eines Aufwärtstrends tritt ein symmetrisches Dreieck auf. Hoch- und Tiefpunkte nähern sich einander an und der Ausbruch steht kurz bevor. In diesem Moment solltest Du genau auf den Kursverlauf achten.
Bricht der Kurs aus der oberen Trendlinie aus, halte Deine Position. Rutscht der Kurs unter die untere Linie, auch Unterstützungslinie genannt, verkaufe die Position schnellstmöglich, um Gewinne mitzunehmen.
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#3 Flagge
Flaggen sind ein typisches Konsolidierungsmuster, das Du als Bärenflagge im Abwärts- und als Bullenflagge im Aufwärtstrend entdeckst. Sie sind Muster, die in Relation zum vorherigen Trend in einem kleinen Zeitfenster auftreten. Andernfalls liegt vielmehr ein Trendkanal vor. Am Ende der Flagge setzt sich der vorherige Kursverlauf fort.
Ich nutze die Flagge gern, da sie schnell identifizierbar ist und starke Signale liefert. Dazu gehört jedoch etwas Erfahrung, da insbesondere Anfänger aufgrund der Einfachheit des Musters dazu neigen, zu schnell eine Flagge in einem Trend zu erkennen. Du solltest deshalb darauf achten, nur klare Flaggen als solche zu interpretieren.
Bärenflagge: Verbindest Du sowohl Hochpunkte als auch Tiefpunkte miteinander, bilden diese ein Parallelogramm. Die Bärenflagge unterbricht einen Abwärtstrend. Sie zeigt dabei nach oben. Der Kurs bricht daraufhin wieder ein und der negative Kursverlauf setzt sich fort.
Bullenflagge: Das Gegenstück zur bärischen Flagge bildet die Bullenflagge. Diese findest Du im Aufwärtstrend. Auch hier findet eine Unterbrechung des Trends statt, die Flagge zeigt in diesem Fall jedoch nach unten.
Bedeutung der Flaggen
Die Interpretation der beiden Flaggenmuster ist so einfach wie einleuchtend. Nehmen wir das Beispiel der Bullenflagge. Im andauernden Aufwärtstrend nehmen die Marktteilnehmer ihre Gewinne mit. Der Kursverlauf geht daraufhin in die Konsolidierungsphase ein.
Diese Phase ist auch eine Phase der Unsicherheit, mit der Tendenz, dass sich der Trend fortsetzt. Anleger sehen weiteres Potenzial und steigen nach einer kleinen Talfahrt wieder ein. Die Nachfrage steigt entsprechend wieder an und der Kurs steigt.
Ein Tradeansatz zur Bullenflagge
In diesem Beispiel hältst Du noch keine Aktien, sondern suchst nach einem geeigneten Einstiegspunkt für eine Long-Position. Findest Du einen Aufwärtstrend, der von einer noch nicht vollendeten Bullenflagge unterbrochen wird, dann widme dieser Situation erhöhte Aufmerksamkeit.
Kommt es zum Durchbruch durch die Widerstandslinie, ist das ein klares Signal für eine Trendfortsetzung. Das ist der geeignete Moment, um in Long-Position zu gehen, da die Bullenflagge sich als solche entpuppt hat.
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Chartmuster nur als Tippgeber betrachten
Wie ich es bereits einige Male im Artikel erwähnt habe, liefern die betrachteten Chartmuster natürlich auch Fehlsignale. Dabei ist es egal, wie ausgeprägt oder eindeutig die Formationen auftreten. Daher ist es wichtig, dass Du die Muster als Richtlinien betrachtest und nicht als Regeln. Gute Trader versuchen, Muster mit Fehlsignalen zu vermeiden.
Wie das funktioniert? Arbeite mit weiteren Indikatoren, um potenzielle Fehlsignale aufzudecken. Dennoch wirst Du sie nie komplett vermeiden können. Je länger und intensiver Du Dich mit Trading befasst, desto mehr hilft Dir Deine gewonnene Erfahrung. Bist Du noch Anfänger, empfehle ich Dir, zunächst mit einem Demokonto zu arbeiten.
Beachte: Dass Chartmuster fehlschlagen, ist völlig normal. Schließlich interpretierst Du lediglich die Muster und damit die Vergangenheit. Zwar ergeben sich dadurch oft gute Prognosen. Aber selbst wenn alle Indikatoren und Muster auf das gleiche zukünftige Ereignis hinweisen, muss es nicht zwangsweise auftreten. Auch deshalb solltest Du mit einem adäquaten Stop Loss arbeiten.
Wie nutze ich Chartformationen sinnvoll?
Nachdem ich bereits kurz auf die speziellen Vorgehensweisen bei den betrachteten Mustern eingegangen bin, möchte ich Dir die Regeln für einen sinnvollen Umgang mit den Formationen noch einmal allgemein aufbereiten. Im Grunde gelten die Regeln für alle Chartformationen, also auch für die, die ich in diesem Artikel nicht bearbeitet habe.
Regeln und Definitionen: Setze möglichst klare Definitionen für Deine verwendeten Muster fest. So läufst Du nicht Gefahr, emotional oder willkürlich zu handeln.
Nicht isoliert betrachten: Ein Chartmuster alleine deutet nur auf einen bestimmten Kursverlauf hin, ist jedoch nicht aussagekräftig genug, um eine Position zu rechtfertigen. Nutze weitere Instrumente, um die Aussage des Musters zu überprüfen.
Price Action Chartmuster: Hier ist etwas Erfahrung nötig, dennoch solltest Du die Price Action immer im Blick haben und mit einbeziehen. Mit der Zeit lernst Du, Kurse richtig zu lesen.
FAQ – Chartmuster
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Christian Böttger
Vollzeit-Trader
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+6 Jahre Erfahrung
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Über den Autor:
Christian Böttger ist hauptberuflich Trader und Mentor, der sowohl kurzfristige Trades als auch langfristige Investments mit überragender Trefferquote durchführt. Auf Finanzradar.de teilt er seine Analysen sowie praktische Erfahrung und hat besonders für Anfänger den einen oder anderen Kniff parat. Mehr über Christian erfährst Du hier.